Fond: Hauptarchiv - Urkunden (1177 -1526)
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Charter: 5785
Date: 1504 V 03
Abstract: Anna, weilend Hannsn Prewenen, bu/orger zu Pilßing, säling gelassen witib, stelltvon wegen aller der verlassen hab, erib, aigen, au/oflig- und varund hausrat, parschaft, clainat, sylber geschirr und ander gut, wie das nomen oder wer es in seinem brauch und gewalt . . . innhat, von ihrer eelichen leiblichen schwester, Barbara Schitzingerin, weilend burgerinn zu/o Wyenn, zu der Ausstellerin der recht nachst gesipt erib ... und nach dem pluet an absteigunder lyny kain nächner erib nit ist dan sie, da sie aber ain weiblich pild, uber land außzuraisen, ihr schwesterlich angevallen erib zu ersuechen, nit geschickt, ihren sun . , . Hannsn Prewnen, pfarrer zu Sämeßkirchenn, 1 und Sigmund Prewn, wirt zu Marchlkofenn, baiden samentlich und yedem in sonderhait ... ganzn volme/achtigen gewalt und macht ... in kraft des brieffs aus.
Charter: 5786
Date: 1504 V 23
Abstract: Georg und Ruedolff Pemfflinger gebrueder, des . . . Christoff Pemfflinger etbo2 burger zu Wienn . . . verlaßne su/on, haben väterlichen erb ... zu Wienne . . ., welche paufellikeit halben nit wenig pessernuß, paw und vernewng bedörften, was ihre kraft noch vermu/ogen nit austragen ist, darzue ihnen, denselben erben, mit peßrung und paw ze hilf körnen nit mögen noch erkennen, haben dann nach reiflicher Erwägung erbelt, . . . solh väterlich erb mit nichte in frombd hend lassen ze körnen, sonder ee ihren angebornen freund solhs erb ze kaufen . . . onzelangen und haben aus diesem Grunde mit etlichen herren und geschwörnen burgern des . . . rat zu Ofen, dy ihrer bete hilflich ze willen sein werden, gebeten . . . herrn Hannssen Pemfflinger ihren vetter, der ihnen von jugend tag auf größ trew und hilf erzaigt und bewysen hat, . . . damit er nachgeschribne . . . väterlich erbe onnem ze kaufen . . . nämlich ihres hauss zwai teil von .. . vater säligen angesto/erben, weih zwai tail sie an einem haus in benanter stat Wienn, gelegen am Kienmarkh, ihnen erblich zu/ogehorund und antreffund, gehabt haben, mit allem und yeglichen hausgerädt ... mit sambt sex weingarten, als Aussteller dies vor dem . . . rat zu/o Ofen persöndlich einbekennt haben; diese zwei Hausteile haben sie nun wirklich verkauft vor offnen rate der stat Ofen dem genannten Pemflinger und seiner Frau Vrsula . . . umb suben hundert gulden Reynnisch. . . . Wellen auch hiecz als dann und dann als yecz zu solhen verkauften gu/oetern keinen zu/ospru/och . .. mer haben.
Charter: 5787
Date: 1504 VI 20
Abstract: Jobst Schücz quittiert dem Lorencz Hittendorffer und . . . Bartlome Schalawczer, baid alß inhaber und verwesser gemainer statt grundbyecher, eigenhändig über dritthalbhundert (250) lb dn, die er vormalß von wegen Kollernerhoffs2 in die statt stewr bezallt hat, nämlich über die Summe, die ihm von wegen des selbing Kollnerhoffs in statt stewr und anschlag zu/o geben geburt, das sind 120 lb dn, und über die ubermass, 130 dn.
Charter: 5788
Date: 1504 VI 25
Abstract: Vrsula, Micheln Pruckner mitburger zu Wienn, hausfrawn, die eemaln Merttn Stadler den kotznmacher auch elichen gehabt hat, quittiert dem Larenncz Hittnndorffer, diezeit ainer des rats der stat Wienn, und Bertlme Schallawczer, bed als innhaber und verweser gemainer stat gruntbucher, über 158 lb 6 ß 11dn, welche ihr von dem gelt so von verkauf weilent Genafefen, Hainrichen Krappner hausfrawn, und Giligen Pawms tochter haus, in der Wolczeyl gelegen, komen und zu der stat gruntbu/och erlegt worden ist. Sie hatte diese Summe auf Grund eines Gerichtsbriefes erhalten, den sie zum Grundbuch erlegt hatte.
Charter: 5789
Date: 1504 VI 27
Abstract: Georg Reinhart, mitburger zu Wienn, und .. . Margreth, weilent Hannsn Ga/entter, auch burger zu Wienn . . ., wittib, die in verganger zeit gegen weilent .. . Merttn Burger, ... nachmals gegen dem edln Joachim Schöttl, seinem aidem, von wegen aines stockhs, der zu weilent Hainrichen Vrssnpergers haus gehört solte haben, gelegen an des obgenannten Mertten Burger haus, vor . . . burgermaister und rate der stat Wienn in recht gestanden, deshalben auch ettlich urtail und rechtspru/och ergangen sein aber nit gar zu end verlauffen, haben sich nunmehr mit . . . Schöttl frontlich und gu/otlich verglichen umb ain summa gelts, die er ihnen bezallt hat und stellen daher an die . . . innhaber und verweser gemainer stat gruntbücher das Ansinnen, dem gemelten Joachim Schöttl oder wem er das schafft, macht oder gibt, die gwer umb bestimbten stockh in dem gruntbuch zu geben und in darumb nutz und gwer zu schreiben ... mit aufsenden all ihrer gerechtigkait... an solhem stockh.
Charter: 5790
Date: 1504 VII 31
Abstract: Wolfganng Swennttnweinn, briester, diezeit beneficiat des Heiligen Crewtzs altar zu Ke/arenburg, quittiert dem Larenntz Hyttndorffer, diezeit1 ainer des rats der stat Wienn, und Bartlme Schalawtzer, burger daselbs, bed als diser zeit innhaber und verweser berürter stat gruntpücher, über 6 lb 45 dn burkhrechts, das daher kümbt von den 103 lb dn, so Stephan Hewner, burger zu Wienn, auf seinem haus, hie in der Weychenburg gelegen, verschriben gehabt und nachmaln dasselb haubtgu/ot mitsambt dem obbestimbten burkrechtszinns zu dem berürten gruntpu/och erlegt hat.
Charter: 5791
Date: 1504 VIII 02
Abstract: Mertt Furer, briester, diezeit capplan Geörgen Prugkner seligen stift auf gotzleichnambs altar in sand Michels pharrkirchen hie zu Wienn, quittiert herrn Larenntz Hittndorffer, diezeit ainer des rats gemelter stat Wienn, und Bärtlme Schalawtzer, burger daselbs, bed diserzeit innhaber und verweser gemainer stat gruntbu/ocher, über 13 ß 10 dn burkhrechtdinst, der da herkümbt von den 50 lb dn burkhrecht, so auf weilent Vlrichen Nörtzleins . . . haus hie in der Preydnstrass gelegen, verschriben gewesen, nachmaln davon abgelöst und mitsambt dem bestimbten dinst zu beru/orter stat gruntbüch erlegt worden sein.
Charter: 5792
Date: 1504 VIII 11
Abstract: Hanns Schadner1 und . . . Georg Härtl, diezeit bed des rats der stat Wienn, .. . von demselben rate mitsambt . . . Leonhartn Noitzn, auch ainem2 des . . . rats, der nu mit tod abgangen und verschaiden ist, als Schiedsrichter in nachfolgender Angelegenheit (zu dem hernachbestimbtn handl) verordent, fällen zwischen ... Wolfganngen Mair, dem vleischacker, mitburger zu Wienn, von wegen der schuldn, so im weilent Georg Weitnperger, der vleischackher, auch mitburger zu Wienn, . . schuldig beliben ist, . . . und Katherinen, desselben wittibn, von wegen irs vätterlichen und muterlichen erbtails und anders ires gu/ots halben so sy demselben irem hauswirt zubracht und er eingenomen, einen Schiedsspruch. Wegen Weitenbergers Schuld hatte nämlich Maier auf Weitenbergers tail hauss hie, auch anderm seinem gelassen gu/ot urtail und recht auf der statschrann behabt; nachdem also ain tail gegen dem andern spru/och und vordrung gehabt oder zu haben vermaint hat, sie aber doch die Mühsal und Auslagen eines langwierigen Prozesses scheuen, haben sie sich auf obgenannte Schiedsrichter geeinigt, die zwischn inen gemittlt und gesprochen haben wissentlich mit dem brief also: 1. a) Von erst das .. . Wolfganng Mair die gwer des egemelten Georgn Weitnperger haus auf seine behabte recht ganz frei und ledig zellen, 1 auch die . .. Katherina Weitnpergerinn deshalbn an freie nutz und gwer desselbn hauss in dem gruntbu/och schreiben und bringen lassen. b) Darzu/o sol auch der . . . Weitnpergerinn zusteen und volgen ... irs hauswirts ... gelassen varundhab, die: umb 36 lb dn gesche/aczt worden ist lediclich. 2. Daengegen sol sy die hernachbestimbten schuldn von irem aigen gut entrichten und bezallen: a) nämlich Wolfganngen dem vleischhakher knecht, irem diner, seinen verdinten glidlon: 16 lb dn, b) dem Thoman, auch irem und . . . ires hauswirts diner, seinen glidlon: 5 lb dn, c) junckherrn Lasslawen Edlasperger versessen hofzins aus der vleischpankh: aindlef (11) lb dn, d) versessen schatztewr2 und ansleg von demobbestimbten haus aindlefhalb (10 ½) lb dn, e) auch 14 lb dn, so sy und ir hauswirt seliger noch per Restat an dem haus schuldig sein. 3. . . . dem .. . Wolfganngen Mayr sollen für sein schuld, paw und vechsung der wein, innhalt seiner raitung, und all sein sprüch und vordrung so er zu Georgn Weitnnperger, ... seiner hausfrawen und iren erben unzt auf disen tag hat oder ze haben vermaint, nichts ausgenomen, . . . zu/osteen und beleiben . . . die wein mitsambt den vassen, so er hewr aus des Weitnpergers und seiner hausfrawen weingerten gevessent hat. ad 3. davon sol er der Weitenpergerinn zwischen dato des spruchs und sand Michels tag (29. September) schiristkünftig heraus raichen und geben 10 lb dn. Welcher Teil diesen Schiedsspruch in ainem oder merern articeln zupräch, das wissentlich und beibracht würde, der soll . . dem Römischen künig 30 lb, gemainer stat Wienn 20 lb und dem statrichter 10 lb dn zu peen zu geben verfallen sein. ...
Charter: 5793
Date: 1504 VIII 12
Abstract: Swe/oster Dorothea, diezeit maisterin, und der convent gemain der Pusserin closter zu Sannd Jheronimus hie zu Wienn, die dem . . . gelerten Stephan Vorchtenawer, doctor der rechten und statschreiber zu Wienn, Margrethen seiner hausfraun verkauft haben ihr haus in der Lannds Gron mit aim tail zunagst Hannsen Kewschen und Helenen seiner hausfrau/on haus gelegen, das ihnen von weilent .. . ritter . .. Cu/onraden Höltzler . . . geschafft ist und das sie von den Erben der weilent frawn Margrethen von Toppl auf Grund des Gerichtsbriefes von 1503, August 172 erlangt haben, und bitten . . . die . . . innhaber und verweser gemainer stat gruntpücher, sie mögen die obgenannten kanleut innhalt des kaufbriefs umb bemeltes haus nutz und gwer schreiben und setzen
Charter: 5794
Date: 1504 VIII 26
Abstract: Liennhart Pu/odmanstorffer zu Pu/odmanstorff, derzeit ainer des rätz der statt zu Wienn und kirchmaister Sannt Michels pfarrkirchen daselbs, verleiht die ewigen zwö wochen mess, so weilend Cristoff Prantner, etwän kaiserlicher Mayestatt etc loblicher gedächtnüss3 küchenschreiber daselbst, in Sannt Michels pfarrkirchen auf der heyling Dreyr künig altär gestift hatt, die der bemelten kirchen lechenschaft und ledig worden ist, dem . .. priester .. . Hannsen Su/onner, Aychstetter bistumbs.
Charter: 5795
Date: 1504 VIII 30
Abstract: Swe/oster Dorothea, diezeit maisterin der Puesserin closter zu Sannd Jheronimus zu Wienn, und der convent gemain daselbs verkaufen mit handen . . . herrn Pauln Kekhen, z. d. z. burgermaister, und des rats gemain der stat Wienn, ihr haus, gelegen in der Lannds Cron mit aim tail zunagst Hannsen Kewschen und Helenen seiner hausfrawn haus gelegen, das ihnen von weilent . . . ritter . . . Cu/onraden Höltzler se/aligen geschafft worden ist und das sie nachmals gegen . . . frawn Margrehen, . . . Cristoffen von Topl gemahel, die dann emalen den gemelten .. . Cu/onraden Höltzler auch eelichen gehabt hat, se/aligen erben mit urtail und recht behabt und erlangt haben, innhalt der gerichtsurkund, so bei der stat Wienn gruntpüchern erlegt sein;1 Aussteller verkaufen dieses Haus um eine nicht näher bezeichnete summa gelts dem gelerten Stephan Vorchtnawer, lerer der rechten, statschreiber daselbs zu Wienn, und Margrethen seiner hausfrawn und sind der gemelten kanleut und irer erben recht gewern.
Charter: 5796
Date: 1504 VIII 31
Abstract: Siehe Anhang: Verzeichnis der aus der Reihe der Originalurkunden ausgeschiedenen Einzelabschriften n° LXII.
Charter: 5797
Date: 1504 IX 09
Abstract: Mertt Kekh, mitburger zu Wienn, und . . . Magdalena sein hausfraw, denen Wolfganng Pachaymer, ihr swager und vetter, alle Ansprüche an weilent Gedrawten, des . . . Marxen Heyweinsgruber, auch mitburgers zu Wienn, hausfrawn, seiner swe/oster, . . . gelassen hab und gu/ot . .. übergeben hat, innhalt brieflicher urkund darumb ausgangen, verständigen sich nunmehr umb das haus zu Wienn in der Münsserstrass gelegen, darumb . . . Marx Heyweinsgruber und Gedrawt sein vorige hausfraw, der beiden Aussteller swägerin und muem, miteinander in gesambter handweise, desgleichen . . . umb all ander erbstuckh, es seien weingertn, wismät oder anders . . . darumb sy bede mit gesambter hand oder in ander weg miteinander nucz und gwer geschriben sein. Aussteller treten alles gegen einen Geldbetrag an Heyweinsgruber ab, so daß weder sie, noch Wolfgang Pachaimer je Anspruch erheben dürfen, und ersuchen alle grunt oder pergherren, grunt oder pergfrawen, darunder die bestimbten haus, weingerten und wismäd zu verfertigen sein, um entsprechende Durchführung in den betreffenden gruntbüchern.
Charter: 5798
Date: 1504 IX 25
Abstract: Hanns Trunkhl, burger zu Wienn, anstat Wolfganngen Me/anestorffer, weilent . . . Micheln Me/anestorffer, auch burger zu Wienn, . . . su/on und des Ausstellers steufsu/ons, den jener vertritt, ferner Magdalena, Vrbann Mayr, und . . . Elizabeth, Georgen Räkhennhofer, auch beder burger daselbs hausfrawen, für sich selbst, die 5 lb dn gelts burkhrecht umb 100 lb dn haubt summa auf ihrem haus am Hochenmarkht, als man in den Vischhof geet, gelegen, genannt das Ryemhaus, mit aim tail zunagst ... Hannsen Trunkhls haus, ainem capplan der Stiftung Symon Rösch zu Sannd Michel hie ... in burkhrechts weise verschriben und verphendt haben, inhalt aines burkhrechtsbriefs under der stat Wienn gruntinnsigl . . . ausgangen, die aber nunmehr sölch burkhrecht abgelöst und gemelts haus Vrsulenn, Erharten Hirtten hausfrawn und iren kindern ferrer verfe/ortigen, töten den verlegten oder verloren gegangenen Burgrechtsbrief, der bei der stat gruntbu/och erle/ogt und vernicht werden solte.
Charter: 5799
Date: 1504 IX 27
Abstract: Dieselben melden Pauln Ke/okhen, z. d. z. burgermaister, und dem rate gemain der stat Wienn . . . auch den innhabern und verwesern i. g. statgruntbücher . . . das sie allen ihren tail1... an ihrem haus am Hochenmarkht, als man in den Vischhof geet, gelegen, genannt das Riemhaus, mit aim tail zunagst ... Hannsen Hirssen, des öler haus, so ettwenn des (obbestimbten)2 Micheln Me/anestorffer gewe/osen und den Ausstellern nach laut ihrer beweisten sipzall im statbu/och geschriben, neben andern . . . miterben erblichen zugestanden und der Stadt grund ist, der . . . Vrsulen Erharten Hirttenn, burger daselbs, hausfraun usw. übergeben haben. Demnach bitten sie um grundbücherliche Durchführung dieses Kaufgeschäftes.
Charter: 5800
Date: 1504 XI 13
Abstract: Linhartt Helffenstorffer quittiert mit seiner hantgeschrift über zwen und dreissick guldin reinisch, die in verpott gelegt sein worden pei dem grünt puch von wegen Jopst Schüczn von Mämmingen. Die selbig 32 fl. rh. hat er empfangen von .. . Lorencz Hyttndorffer und Pärtlme Schalauczer.
Charter: 5801
Date: 1504 XI 20
Abstract: Da Anndre Landshüeter, burger zu KlosterNewnburg . . . auf der .. . geistlichen frawen Dorothea Schiemerin, d. z. abbtessin, . . . und des ganzen convent Sand Claren goczhauß zu Wienn schriftlichen gebete und der urtail demnach darauf ausgangen in hernachbenannter sach in der vonn2 Schotten hof zu Kloster Newnburg zu gericht gesessen, kam vor ihn und ain erbers geding . . . V/olrich Clösterle/ar, des egenanten goczhauß schaffer, und klagt in dessen Namen auf ettlich heuser, weingärten, gründ und güeter, in des berürten goczhauß ambt gehörig zu/o und umb ClosterNewnburg gelegen, die verlesen warden, das dieselben lange zeit unverdient und also ains teils zu frömbder hand, auch ettlich ganz öd und reisig lägen, darauf ine, berürtem gotzhauß, die gerechtig-kait abgieng und die pillich verfallen und vermangt wären; die Klage erfolgt zu dem Zwecke, damitsy ine stiftlich gelegt, die dienst, pergkhrecht, voytrecht und ander ir gerechtigkait davon bekömen möchten. Und sein das die gueter in clag begriffen : A) die öden und reisigen: I. In der Plahen: a) Item ain viertail weingarten, darumb her Jörig Mayr doctor nutz und gewer stet, dient ainen emmer most pergkrecht und zwen pfennig voitrecht; ausstand 16 jar (ist Connradten Mayr ze wissen than).1b) Item 1/4 weingarten, darumb Wenntzel Ghrichtel stet, dient I emer most pgr, 2 dn voitrecht, ausstand 16 jar (ist Bärtlmeen Ghrichtel z. w. th.). 2. In der Stegleutten: a) Item '/e jeuch wg. .. . der Burger spital zu Kloster Newnburg ...; dient anderthalben (1 1/2) emer most pgr. 2 dn voitr; ausstand 16 jar (ist Anndreen Perger als spitalmaister z. w. th.). b) Item 1/4 wg.; Fabian Man; dient1/2 e. most prgr. I dn voitr; ausstand 14 jar. c) Item 1/4 wg.; Hanns Mayrhofer; dient 1/2 e. m. prgr. I dn voitr. ausstand 16 jar. d) Item 1/4 wg.; Hanns 2 Alltman; dient3/4 most prgr. 3 helbling voitr. ausstand 15 jar. 3. In der Ödngrüeb: a) Item 5/4 wg.; pfarrer zu Kirchling; dient 5 c. m. pgr. 5 dn voitr. ausstand 17 jar (ist dem pfarrer und den zechleuten z. w. th.). b) Item ¼ wg.; Bärtelme Geyr; dient 3/4 most pgr. 3 helbling voitr., ausstand 14 jar. 4. In der Reysen: Item ain virtail (1/4) weingarten, darumb Hanns Puchperger stet, dient dreu viertail most pergkhrecht und drei helbling voitrecht, ausstand sechzehen (16) jar. 5. In Henngstperg: a) Item ain rahen . . . Jacob Ruedl . . . dient ¼ most prgr. I helbling voitr. ausstand 17 jar. b) Item ain rahen . . . Hanns Piberger . . . dient 1/4 most prgr. I helbling voitr. ausstand 4 jar; (ist im z. w. th.). 6. Im Obernschlatt: a) Item 1 rahen wg. . . . Hanns Pelstorffer . .. dient 1/4 m. prgr. / helbling voitr. ausstand 16 jar. b) Item / rahen .. . Andre Zechfinger; dient: 1/4 most prgr. I helbling voitr., ausstand 16 jar. c) Item I virtail wg. . . . Erhart Winnkhart; dient 1/2 e., zwo stauf most prgr. I dn voitr., ausstand 15 jar. d) Item I rahen . . . Hanns Vischer; dient ¼ m. prgr. I helbling voitr., ausstand 16 jar. e) Item I rahen . . . Sigmund Enttenperger; dient 1/4 m. prgr. / helbling voitr., ausstand 16 jar. f) Item I rahen . . . Cristan Smidtperger; dient 1/4 m. prgr. I helbling voitr., ausstand 16 jar. g) Item 1rahen . . . HannsZwickhl; dient 1/4 m. prgr. I helbling voitr., ausstand 16 jar (ist im z. w. th.). h) Item I rahen, . . . Wolfganng Heyssnperger; dient 1/4 m. prgr. I helblingvoitrecht; ausstand 6 jar (ist Lienharten Swartzen als gerhaben z. w. than). i) Item anderthalb (1 1/2) rahen, darumbHanns Piberger stet, dient neun (9) stauff most pergkhrecht und dreu (3)ort1voitrecht; ausstand zeehen (16) jar (ist im z. w. th.). B) Die zu frömbder hand: Item ain virtail (1/4) weingarten im Aychperg, genannt im Krumpschinckhen, darumb Cristina, Cristan des Purgler hausfrau, stet, dient 5/4most pergkhrecht und 3 helbling voitrecht; ausstand 3 jar. C) Die gepauten und unverdienten: Weytgassen: a) Item ain halbs haus und hofstat . . . Hanns Hueber . . . dient 20 dn grunddienst, ausstand 16 jar (ist darumb geladen). b) Item ain halbs haus und hofstat, . . . Anna Hueberin . . . dient 20 dn grunddienst, ausstand 16 jar. D) Behauste güeter so ungepawt auch unverdienet: 1. Walichgassen: a) Item ain haus, . . . Cristan Franckh peckhin . . ., dient 5 dngrdd., ausstand 16 jar. b) Item ain haus, . . . Lienhart Pawngartner . . ., dient 8 dn grdd., ausstand 16 jar. c) Item ain haus, . . . Anna Prihenfridin . . ., dient 16 dn grdd., ausstand 16 jar (ist geladen). 2. Kirchlinggassen: Item ain ausgestainter fleckh, .. . Thoman Wisennt . . ., dient 2 dn grdd., ausstand 24 jar (darumb ist Ambrosy Wisent geladen). Auf Veranlassung des Klägers stellt der Richter die Rechtsfrage und hat das erber geding A) der reisigen gueter halben zu recht erkennt, nach demdie verlesen und ze gericht erlegt, das die gesworen vierer geschickht, die darumben . . . besichten und beschawn söllen, B-D) von der gueter wegen, so gepawt, unverdient oder zu frömbder hand ligen, . . . das alle die so sölhe gueter innhaben oder gerechtigkait darzu/o ze haben vermainen, zu recht geladen werden söllen. Mit Bezug auf die Gruppe A findet der Richter die geswornen viere/ar nämlichen: Petern Newnburger, Thoman Wild, Micheln Mayr und Symon Weygel auf die obestimbten gründ . . ., die haben nachmalen vor Richter und . . . geding bei iren eegethanen aiden, so sy von ambts1 wegen gesworen, gesagt, das die vorberürtn gründ, so öd und reisig genennt, all öd und reisigs gu/ot wären. Auf Veranlassung des Klägers wird nunmehr der Richter beauftragt, daß er allen den so solhe gueter innhaben oder gerechtigkait darzu ze haben vermainen, ain zewissen thun ergeen sol lassen, ob sy sölhe güeter oberurter herrschaft in rechten tägen . . . stiftlich legen und sich darumben vertragen wollten, die söllen die herrschaft guetlich aufnemmen, welh aber daruber also nit kämen, alsdann söllen solhe güter oberürter herschaft dem gotshauß verfallen sein. Nachdem solches geschehen, erklärt der fronbot vor .. . dem ... geding bei seinem aide .. ., er hab allen den, so bei oberürten reisigen güetern «ze wissen than» geschriben stee, 2 sölhs oberürter massen ze wissen than, und innhaber der andern reisigen gueter hiet er nit erfragen künden. Noch einmal erfolgt Verständigung; der fronbot söll vor der thür offenlich beruefen zu dreien malen: wer gerechtigkait zu sölhen reisigen guetern und gründen ze haben vermain oder haben, die söllen noch kömnen zum ersten, zum andern und zum dritten mal, so well man sy güetlich aufnemen . . .; nach dem nyemand sölher gueter halben vor gericht erschin, wird Richter beordert, er soll vierzehen täg stillhalten, ob noch yemand käm, die söllen die herrschaft güetlich aufhemmen, ob aber nyemand käm, als des beschehen, so sol es bei obenannter gesprochen urtail der reisigen güeter halben beleiben, doch in albeg unvergriffen den ungevogten kinden. Mit Bezug auf B - D) hat auch der fronbot . . ., zu ladung auf verantburtung zu solher clag geschickht, aber1 vor . .. dem . . . geding bei seinem aide gesagt, er hab alle die so oben bei sölhen güeteren «geladen» geschriben, 2 yeden zu/o dreyn malen zu/o sölhem rechten geladen. Vom Kläger veranlaßt, ist auf des Richters frag3 durch das erber geding zu recht erkannt: 1. Hinsichtlich der Güter der Klasse B, so zu frömbder hand sten und aus der lini und sibtsal kömmen sein, und do man nymands erkunden hab mögen, der gerechtigkait daran hiet oder gehaben möcht, die selben güeter, was der sein, die sein oberürtem gotzhauß laut der clag vermangt und verfallen; doch was säcz, gemächt, geschäfft purgkhrecht oder ander verpfentung auf sölhen güetern wären, denselben unvergriffen. 2. Hinsichtlich der Gruppen C und D, also von wegen der andern gueter, die gepaut und unverdienet seien, ist zu recht erkannt, das den grundfrawen .. . sovil daran haimgesprochen, das sy iren grunddienst darob bekömmen söllen, mitsambt dem was in mit recht darauf gangen ist; doch in albeg hierinne unvergriffen den ungevogten kinden, auch den so ausser lands und mit ladung nit begriffen sein, auch bevor unvergriffen künigklicher Mayestat kamergu/ot, der stewr und gerechtigkait so gemainer stat hie auf sölhen guetern ausstuenden. Auch sollte Richter mit verfertigung sölhs gerichts unz auf sand Mertten tag, das ist ungevärlich bei acht wochen stillhalten . . ., ob ettwar4 kam so dozwischen des clager willen begreifen wöllt, der söll guetlich aufgenommen werden. Nachdem solche Frist nutzlos verstrichen ist, fordert Kläger Gerichtsurkunde. Das Gericht erkennt sonach zu Recht, Richter solle seine gerechtigkait nemmen und sölhs gericht noch vierzehen tag bei sich halten, ob noch ettwar1 dozwischen käm, sich mit ine vertragen wollt, die sollen sy guetlich aufnemmen.
Charter: 5802
Date: 1504 XI 29
Abstract: Bolfganng Goppinger, chorherr zu Sand Steffan zu Wienn und caplan der ewigen meß, so herr Cristan Rew/etter zu der Himelport gestift hat, quittiert Laurenczen Hittndorffer, zu den zeiten des rats, und Bärtlmeen Schalawczer, burgren zu Wienn, als comissarien und verordentn des statpu/ochs daselbs, über iij tl2 Lxxx den., so Hanns Hagnpeck, Kathrey, sein hausfrau, (zu dem selben puech erlegt)3 von wegen der hundert (100) tl dn, als der egenant herr Cristan Rewtter gestift etc, angenomen hetten und nun erlegt und erlösst haben. ...
Charter: 5804
Date: 1504 XII 11
Abstract: Claus Kirchberger, burger zu Hailbron, hat, nach dem weilund . . . maister Hanns Kirchberger, procurator zu Wienn, gewesen, sein bruder . . . mit tod vergangen und da ihn die vere des wegs auch der schweren kriegsleuf, so yetzund allenthalben hie oben seind im land, und anderer seiner obligenden gescherten solichen erbfall ... in aigner person nicht geltend machen kann, seinen gleichfalls erbberechtigten Bruder Conrat Kirchberger, burger zu Müldorff, auch mit seiner Vertretung in Wien betraut.
Charter: 5803
Date: 1504 XII 11
Abstract: Kuncz4 Krancz, burger ze Wienn, quittiert dem Larencz Hiettndorfer, die zeit deß rats, und Bartlme Schallauczer, burger da selbß zu Wienn, bed alß inhailter1 und verwesser der selben stat grundbuch, 22 lb 5 ß dn2gutter landczberung, die . . . herkomben von dem hauß, genant «da der haydn schoyst» im Kiell hie gelegen, daß etban Micheln Klobmstayner deß sneider gewesen ist, und von einer nemblichen sumba3 gelcz, so zu der stat Wien grundpuch erlegt worden, uber blyben sein an den vierck (40) t dn, die Klobmstainer dem Aussteller schuldig bleibt
Charter: 5793a
Date: 1504 99 99
Abstract: Notiz über die mit der Hölzlerischen Stiftung verbundenen Gerechtsame und Verpflichtungen. Maister Leonhardt Schretzhamer pfarrer zu Sandt Jheronimus - Stifter: herr Conradt Höltzen1 hubmaister - Proventus: xviij libras burgkrecht auß dem bad im Ratgessle vij viertl weingarten zu Grintzing - Onera: Soll all heilig tag und suntag2 ein ambt singen. Die Schwesternallmonat beicht hören und mit den. sacramenten versehen in der vasten wochenlich. Auchallandercerimonj1 nachgwonhait der kirchen außrichten.
Charter: 5805
Date: 1505 II 22
Abstract: Vor burgermaister und radt der statt zu Haylpronn kam auf heut . . . dato ... in sitzendem radt . . . Claus Kyrchberger, ihr mittburger, mit der Vorhaltung, wie .. . maister Hanns Kyrchberger, sein bruder salig, zu Wyen, da er ain zeitlang ain procurator an den gerichten geweßen, mitt tod vergangen sei ... und ettlich hab und güeter hinder sein verlassen, die nun mer im und seinem bruder Conratt Kyrchberger, burger zu Muldorff als nachsten erben zugehörig, darumben sie vor . .. burgermaister und radt zu Wyen in Osterreych in rechtvertigung standen. Nun seien die gemelten drei Kyrchberger gebruder, mit namen Maister Hanns sälig, Claus und Conratt, all in ... Haylpron geborn bürtig und erzogen, weshalb Klaus bittet, ihm unter der statt secret insigell kuntschaft der warhait mitzutailen. Nachdem nun Aussteller die eltesten . . . beschickt und erfarn, auch . . . selber gutt wissen tragen, das die drei, mit namen maister Hanns sälig, so zu Wyen gestorben, Claus ihr mittburger und Conratt zu Muldorff, die Kyrchberger, all drei recht leiblich gebrueder von vatter und mutter auch eelichen geboren sind, so stellen sie dem Klaus den Zeugnisbrief aus.
Charter: 5806
Date: 1505 III 30
Abstract: Elspet. und Cecilia, swester, weillend Albrechtn Schneiders auf dem Käsperg, eleiblich töchter, die in der Verlassenschaftsangelegenheit nach ihrer muemen Barbara Schitzingerin, weilend ihres vatern Albrechtn Schneider auf dem Ke/asperg eeleiblich schwester, zu der sie mitsambt ihrer muemen Anna Prewin die rechtn nägstn gesipten erben sein und nach dem pluet an absteigunder lini kain ne/ahner eerb1 nit ist, jedoch als weibliche pild uberland auszuraisn, ihrer muemen angefalln erb zu ersuechen, nit geschickt sind, übertragen ihre Vertretung ihrem eeleiblichn brueder Veichtn Schneider, ytzund wonnhaft zu Wienne.
Charter: 5807
Date: 1505 IV 19
Abstract: Wolfganng SchymmelvonGmünten quittiert seinem Schwager Leonhart Perleder . . . bürger zu Wienn, für alle Forderungen und Ansprüche, die er an ihn wegen Anna seiner hausfrawen des Ausstellers schwe/aster seligen gehabt.
Charter: 5808
Date: 1505 IV 30
Abstract: Vor hern Paulen Khekhenn, burgermaister, und dem ganzn rate der stat Wienn erklärt Barbara, Wolffgangen Trewen, mitburger daselbs zu Wienn eelichew hausfraw und des edln gestrengen ritter herren Mertn Egenburger zu Krembs tochter, erl der sacz und verphentung, die ihr hausbirt im Wiener Grundbuch auf die uberteurung seines hauß gegen den Langen Tuchlauben uber, mit ainem tail zenägst Georgen Schonpergerr haus gelegen, über die 200 lb dn burkhrecht, so vormals darauf verschriben sein, umb 200 ln dn haimsteur und morgengab und 300 lb dn widerlegung nach Wiener statrecht getan, nunmehr auf anderes Gut ihres Gatten gelegt ist, weshalb sie bittet, oberurten . . . sacz und verphentung auf gedachtem hauss im gruntpuch . . . abzethuen und dem oder den, so ihr hausbirt vorberurtes hauß ze khaufen gibt oder geben wirdet, frei lediklichen vertigen zu wollen.
Charter: 5809
Date: 1505 V 02
Abstract: Vor Caspar Schlick, grafe zu Passawn, herr zu Weißkirchn und Ellenbogen, schultheiss, und . . . die schöpfen der stat Nürmberg ist in gericht erschynnen . . . Brigitta Hannsen Kirchbergers weilent bürgers zu Nürmberg erlassne wittib und lautmert2 mit fürsprechen, der gnant Hanns Kirchberger, ir haußwirt seliger, were vergangner zeit zu Wien, oder in den gegenden daselbst umb, mit tode verschiden und etlich hab und gütter und darzu keinen neheren erben dann sie, als sein eliche hausfrawn verlassen; nachdem sy aber als ein alte schwache verlebte fraw swacheit halben irs leibs soliche ir anerstorben erlebte erbschaft selbs in aigner personenit wol erfordern und einbringen möcht, überträgt sie Conradten Kirchberger, irem swager, burger zu Muldorf, zeiger ditz briefs ihre Vertretung bei der Verlassenschaftsabhandlung nach ordnung und gewonheit der stat Wien.
Charter: 5810
Date: 1505 VI 27
Abstract: Vor Sigmund Pernnfues, diezeit statrichter zu Wienn, kam, da er in der burgerschrann daselbst zu Wienn zu gericht sas, ... Wilhalm Fuchs, der wundartzt, und gab durch seinen redner zu erkennen, wie im Barbara Stökhlinn .. . schuldig beliben 18 lb 3 ß dn, darumb er . . . nach abgang der . . . Barbaren Stökhlinn tail und gerechtikait, so sy neben Hannsen Valennter,2 dem melmesser an dem haus ... in der Pippingerstraß, zunagst weilent Conraden Mairhofer Pranntstat gelegen, gehabt hat, . .. laut, aines kauf und gemächtbriefs . . . die er (Fuchs) ... in gericht fürbracht und hören lassen hat, bei der stat hie zu Wienn gruntbu/och in verbot und verheftung genomen hiete und clagte also demselben verbot nach, verhoffend so zu seinem Gelde zu kommen. Dagegen macht Hanns Valennter geltend, wie im die gemelt Barbara Stokhlinn sein hausfraw, die sich in irem leben unbillicher weise von im abgesondert, auch etwevil zu gelten schuldig beliben und verlangt, unverhindert des Fuchsen vermainten verbot . . ., vor im von dem seiner Frau gehörigen halben tail hauß . . . bezalt zu werden. Beide Teile bieten Beweis an. I. Also ist zu recht erkannt: baidertail weisung umb ir schuld (d. i. Aktivschuld, Forderung) wurden billich gehört, und dann ferrer besehenen solte was recht sei. Darauf brachte Wilhalm Fuchs des freitags vor dem heiligen Palmtag nagst vergangen (März 14) fur .. . offens gericht .. . Sigmunden Amman und Micheln Waldner, die füetrer, bed mitburger hie zu Wienn, die da nach des Richters frag bei iren trewn an aids stat als recht ist gesagt, daz sy bed auf ain zeit vergangen auf bete und begeren Wilhalm Fuchsen zu der . . . Barbaren Stökhlinn, als sy krankh gelegen, welher krankhait sy auch mit tod verschaiden sei, gangen we/aren und sy von .. . des Fuchsen schulden wegen zu red gehalten, hab . . . Barbara Stökhlinn darauf vor in bekannt . . ., daz sy dem . . . Wilhalmen Fuchsn schuldig sei und geben sulle 18 lb 3 ß dn, die er ir trewlichen gelihen hab. - Nach verhör sölher kuntschaft verlangt Fuchs neuerdings Begleichung seiner Ansprüche zusambt seinen erlitten und zuekünftigen gerichtskosten und scheden von der . . . Barbaren Stökhlinn tail hauss. . . . Darauf im ... Hanns Valennter sein bedächtnuß (Bedenkzeit) genomen auf den ne/agsten rechtag1 darnach wider des . . . Fuchsen furgewenten zeugen sag, sein einred zu tun. Er kommt aber zur genannten Zeit oder später weder mit seiner einred ... noch auch mit seiner weisung, im in vorgesprochner urtail aufgelegt, und nun urgiert Fuchs neuerdings sein Recht auf Grund seiner Zeugenaussage. II. Darauf ist zu recht gesprochen: Wilhalm Fuchs hab umb sein schuld in der clag begriffen genügsamlich fürbracht und geweist. Nun kommt am heutigen Tage Fuchs wider fur Richter und offens gericht mit der Frage, was nun in der sachen recht sei. III. Also auf die ne/agst gesprochen urtail und allem anderm herkömen der sachen ist ferrer von dem ersamen geding ainhelliclichen zu recht erkannt und gesprochen: Nachdem Hanns Valennter mit seiner aufgelegten weisung nicht verfaren ist, davon so hab Wilhalm Fuchs umb sein schuld in der clag angezogen auf der oftgedachten Barbaren Stökhlinn halben haus erlangt und behabt und werde auch desselben halben hauss mit ainem gerichtsbrief, das nach der stat rechten ze handeln und der 18 lb 3 ß dn davon zu bekömen billich geweltig gemacht. Auf sein Verlangen erhält Fuchs gerichtsurkund.
Charter: 5811
Date: 1505 VII 08
Abstract: Paul Keckh, d. z. bürgermaister zu Wienn, dem in vergannger zeit ain haus, das ettwen ain pad stuben, gelegen vor Werder thor, und Thoman Een und n seiner haußfrawen gewesen ist, für Eens Schulden eingeantbort worden ist, der aber an dem Haus weder bei desselben Thoman Een lebte/agen noch durch nach seinem tod unzther . . . nit in nucz und gwe/ar geschriben worden ist, darumb das noch ain satz, so weilent dem Wolfganngen Grünpeckhen . . . gelaut, genzlich unbezallt darauf angestanden und doch uber bezallung desselben satz noch 10 lb dn verhanden sein, verpflichtet sich nunmehr, da der Rat ihm die gewer zu geben geschafft het, gegenüber diesem und den innhabern und verwesern irer gruntbucher, die 10 lb dn auf sich zu nehmen.
Charter: 5812
Date: 1505 VII 11
Abstract: Vor Sigmund Pernfues [diezeit statrichter zu Wienn] kam heut, da er in der burgerschrann [......] Wiennzugericht sas, . . . Cristof MemingerzuNustorf und clagt durch seinen vorsprechen [auf des.......] Georgen Gu/ondloch, weilent mu/onssmaister in Österreich und burger zu/o Wienn, seligen hauß, gelegen in der Mu/onsserstraß, zu nagst Sannd Margarethen hoff mit ainem tail, so [vormalen drew hewser]1 gewesen sein, wegen 670 lb dn gu/oter landeswerung in Österreich, die im . . . Gundloch . . . schuldig worden und darumb die übertewrung . . . seins hauß (uber die 109 lb 80 dn, so gemainer stat, auch uber die 100 lb dn, so ... n dem techant und capitel zu Sannd Steffan hie, und uber die 200 lb dn, so dem capplan Maximilian Panhaimers stift vormals darauf verschriben seind) in der . . . stat gruntbuch, die 670 lb dn inner dreien quottembern, den nechsten nach sand Bertlmestag 1503 zu bezallen, phentlichen . . . verschriben, nach laut der stat hie zu Wienn saczgru/ontbu/och und aines satzgeltbriefs, mit derselben stat zu Wienn gruntinnsigil gefertigt, dem Kläger vor Gericht verlesen läßt. Folgt das Transsumpt der Urkunde von 1503, August 21, Wien2 - Nach verhör dises geltbriefs erklärt Memminger dabei, wie er diesen satzgeltbrief nach der stat und schrannen rechtn hie zu Wienn aufgehalten; nun hätten sich aber Anndree Meichsner, diezeit ainer3 des radts, und Cu/ontz Mann, burger zu Wienn, anstat und als gerhaben Paulen, Steffan und junckfrauen Lucien, . . . Gorgen Gundlochs . . . und frauen Feronica, seiner gelassen wittiben ungevogten kinder, dann eben diese Feronica Gundlochin und Hanns Gundloch, ein Sohn Jorgen Gundlochs aus erster Ehe, dessen gelaßn gu/ot1 ze erben in ainem ersamen rat gewssert2 und entslagen, und hofft sonach Kläger des gemelten hauß mit ainn gerichtsbrief . . . geweitig gemacht zu werden, und so damit als der stat statrechten we/are ze handeln und zu seinem Gelde und auf die Gerichtskosten zu kommen. Tatsächlich sind auch fur . . . offens gericht die egenanten gerhaben gekommen, haben den Verzicht bestätigt und wolten dem Memminger noch andern geltern (d. i. Gläubigern) an irer clag und bezallung irer schuld dhain irrung nicht thun und nur einen allfälligen Überschuß beim Verkauf des Hauses zugunsten ihrer Mündel vorbehalten haben. Nun ersucht Cristof Memminger neuerdings, die Rechtsfrage zu stellen; der Richter, der diesem Ansuchen nachkommt, erwirkt von den. beisitzern, so heut bei ihm am rechten gesessen sein, ainheliglich folgendes Erkenntnis: Nachdem sich die . . . gerhaben der . . . ungevogten kinder, auch Hanns Gundloch und fraw Feronica, . . . Gundlochs . . . wittib, fur sich selbs des Erbes nach diesem entschlagen haben, davon so sol Aussteller dem3 . . . clager . . . des vorgenannten hauß mit . . . gerichtsbrief genzlich geweitig machen, also das er nun furbaser dasselb hauß nach der statrechten handeln . . . mag, soferr das er der egenannten 670 lb dn und was er auf das recht gelegt und ausgeben hab, ganz davon entricht und gewert werde. Kläger ersucht um diesen Gerichtsbrief, den ihm Richter ausstellt, unter Wahrung gemeiner stat . . . camergu/ot, ob des darauf icht ausstee, und der schon oben aufgezählten Vorbehalte (109 lb 80dn + 100 lb dn + 200 lb dn =409lb 80 dn) - die allen sollen vorgeen.
Charter: 5813
Date: 1505 VII 16
Abstract: Swester1 Magdalena Stedelmairin, d. z. maistrin des junckfrawn kloster sand Maria Magdalen vor Schotten tor zu Wienn, und . . . der ganz convent gemain daselbs . . . verlassen ihren garten vor Werder tor, der freys aigen ist und stöst an ainem ort an Merttburger2 garten und mit ainem tail an den stattzawn und mit dem dritten ort an Jörgen Jordans garten, den er von dem Grienpecken mitsambt ainem heysei3 darpei gekauft hat, laut der gwer im stattpu/och hie zu Wienn geschriben, - sie verlassen ihn demselben Jörg Jordan, burger zu Wienn, und allen sein erben für und für irn erben, doch die des namens und stammen sein der Jordan mit dem Beding, das er und all sein erben den . . . garten ir lebtäg mit gu/otten, nuczen und geschlachten pelczeren bestossen, auch vor wurmern bewaren und mit aller gewondlicher . . . arbait, so zu sölhen garten gehört . . . pe/awlich innhaben und den mit zeunen verfriden schüllen, als sölhichs bestands garten paws und des lands zu Österreich recht ist, und was see järlich frucht ... erpawen und gehaben mügen, die schüllen see zu irm nucz prauchen und wenden und dem Kloster davon järlich dienen und geben 3 lb dn gu/otter lands werung zu sand Michels tag4 von sand Michels tag nagstkömund an; Die Empfänger haften für Säumnis jeder Art. Sterben die Jordan aus, so sollen der jetzt in Bestand gegebene Garten und darzu das he/aysel3 und garten, das daran ligt und der obgenant Jörg Jordan von dem Grienpecken gekauft hat, dem Magdalenenkloster zufallen. Auch so hat demselben der obgenant Jörg Jordan auß sunder lieb und gunst yecz zu datum des briefs .. . ubergeben mit sambt dem spiczel, das von dem obgenanten garten mit dem durch=graben körnen ist, auch ainen garten, der vor dem tor ligt und aussen an den obgenanten garten stöst, und mit dem andern tail auf die straß, den er von dem domine Ledrer kauft hat und in dem frawen kloster zu Sannd Nycla nucz und gwer stet.
Charter: 5814
Date: 1505 VIII 05
Abstract: Vor Paul Ke/akh, z. d. z. burgermaister und den offenen Rat der stat Wienn kam 1. Leopold Schrutawer mit folgenden Ausführungen: Nachdem in vergangen te/agen durch R. k, Mt ... camergericht zu der Newnstat zwischen sein und der Kessen ercle/art we/ar, das er (Schruttauer) ferrer in der haubtsachen2 zu volfaren schuldig sei, gebe er nun zu der Ke/ossen und irer miterben clag in der haubtsachen sein antwurt dahin: Es we/ar war, das ir mu/oter, seines bruder Virgilien Schrutawers se/aligen hausfraw, umb das halb beclagt haus, an Sannd Peters freithof gelegen, nutz und gweer stuende, da sein Bruder sy aus kanlicher lieb zu im schreiben lassen, mit dem Vorbehalte, ob ine ichts anstiess, das er dasselb haus on me/onnigclichs irrung verkaufen möcht. Nu/o hiet sy sich von im in seinem leben gethan, ine verlassen . . . und darzu/o sich seiner gu/oter . . . understanden, so sei sie gestorben. Virgil hätte in craft solch zu/osatzs und vorbehaltung macht gehabt, das ganz haus frei zu verändern, das auch getan, indem er ihm, Leopold, das Haus und all sein gu/ot geschafft; und soferr die widerparthey des in abre/od steen wolte, erpiet er sich zu weisen. An die Spitze des Beweisverfahrens setzt Leopold Schruttauer die Grundbuchseintragung des Virgil Schruttauer von 1472, März 3, zugunsten seiner Hausfrau Hedwig, die auch im Gerichtsbriefe gebracht und vollinhaltlich transsumiert wird;1 sie nimmt etwa 16 Zeilen Text ein. 2. Der gegnerische Anwalt Paul Frölich, Wiener mitburger, führt anstat . . . der Kessen Folgendes an: Es möcht sein, doch wolt er des nit bekennen (d. h. zugeben), das im (d. i. sich) Virgili Schrutawer sölhe vorbehaltung gethan, so hiet er doch solh haus in seinem leben unverkummert und unvere/andert lassen, dasselb weder verkauft noch verphent, . . . deshalben es in den erbtail kömnen we/ar. Wenn wirklich ein Testament Virgils vorläge, darin das Haus dem Leopold vermacht sei, möcht solh gesche/afft . . . nit stathaben, dann er hiet nit macht gehabt, seiner hausfrawn tail zu verschaffen; die clau/osl und vorbehaltung in der gwe/ar . . . erstrekhet sich nit auf das geschefft, sonder, ob in not angestossen hiet, er sölhs mu/ogen verkaufen oder versetzen. . . . 3. Leopold Schruttauer besteht auf seiner Auffassung, das der widerparthey das halb beclagt haus nit zu/ogehöret, unangesehen (d. h. ungeachtet) das ir mu/oter des nutz und gwe/oer geschriben gestanden, aus nachvolgunden u/orsachen: a) Zum. ersten so we/ar dasselb haus seines bru/odern . . . alain gewesen, er alain des nutz und gweer gestanden, nachmals hiet er seiner hausfrawn, der widerparthey mu/oter, alain aus kanlicher lieb, das halb tail geben, doch mit solher vorbehaltung, das er das verkaufen möcht, innhalt der eingelegten gweer. . . . Durch welhs wort «verkaufen»2 wurde alle verandrung nach ordnung der rechten verstanden, es we/or durch letzten willen oder contract: nu/o hiet er das verändert, wenn er hiet im das ganz haus geschafft, des er (Leopold) sich, soferr not wer, erput ze weisen. b) Zum andern so wolten die recht, wo ainer ainem ain gab te/ate, wo schon dhain vorbehaltung darinn besche/ahe die zu widerru/offen, so möchte die nicht de/ostminder widerrufft werden, aus ursachen der undangkhperkait: wenn so das1 dem die gab beschehen undangkhper we/ar derselben gu/ottat, so verwürkhet er die (Guttat) mit der tate. Nu/o we/ar der widerparthey mu/oter solher gab undangkhper gewe/osen, in vil weg: sy hiet iren hauswirt, seinen bru/oder hoch belaidigt, dann sy hiet im merkhlich seines gu/ots empfrömdet und enttragen, seine clainat, parschaft, wein, silbergeschirr und anders, ine damit hoch verde/orbt und sich von im gethan und geeussert, on all gebürlich ursachen ettliche jar und so lang das sy gestorben, das dann wider die känlich lieb, phlicht und trew we/ar, dadurch hiet sy sich aller gu/ottat und gab selbst geunwirdigt, er auch die widerruft und im (dem Leopold Schruttauer) das ganz haus, wie vor stüende, geschafft; we/ar ye nit billich, das ir oder iren erben seines gu/ots solt etwas werden, sie doch so gar u/obl an im gethan hiet. c) Zum dritten so wolten die recht, das die gaben, so zwischen eeleuten besche/achen, we/aren nit anders cre/oftig, sy wu/orden dann mit dem tod beste/att des, so die gethan hiet; das we/ar, das er (Virgilius) desselben willens, die gab bei cre/often zu lassen gestorben sei. Nu/o in disem val we/ar sein (Leopolds) bru/eder nit also gestorben, dann er hiet das widerru/offt und im (dem Leopold) das ganz haus geschafft und zu/ogeaigent, dadurch in solhe gab berewt hiet und soferr not te/ate, erput er sich, das zu weisen. Aus den und andern u/orsachen hiet die widerparthei gar dhain gerechtigkait an dem haus, in craft der vermainten gab der gwer, und Leopold begeret sich also von solher clag ledig und müssig zu erkennen, mitabtragcost und scheden. 4. . . . der Ke/ossen gwalttrager hinwieder macht geltend: ad a), das die Hedwig, der Ke/ossen mu/oter, noch auf heut im Wiener gruntpu/och umb das halb haus nutz und gweer geschriben stuend, ferner wie schon oben in 2, daß Virgili nit macht gehabt, iren (Hedwigs) halben tail zu verschaffen, gestuend auch dem wider-2 tail nit, dasdaswort «verkaufen» inimbeslu/osse alle veränderung; dann «verkaufen» we/ar ain sonder contract, hiet wenig gemainschaft mit den gesche/afften, so stuende auch in sonderhait in der gweer, das Virgili Schrutawer alain macht gehabt hiet, das halb haus zu verkau/ofen in seinem leben, soferr es im not gethan hiet, das aber nit beschehen we/ar; es hiet im auch nit not gethan, dann er hiet on das sein ze/orung und notdu/orft gehabt; darumb we/ar es also unverkauft und unverändert in seinem leben beliben, nachmals auf die Kessen und ir miterben, als der Hedwigen erben gevallen. ad b) wird bemerkt:1 «Was ainer heut von ihm ge/abe, we/ar morgen nimmer sin.» Der Kessen Anwalt gestüende der widerparthey solhs rechtens nit, als sy anzaiget; er wolt auch ditzmals, ob die Hedwig was wider irn hau/oswirt verwürkht hiet oder nit, nit verantwürten, wolte auch hiemit nit bekennt haben, sonder wenn er ir erben vor iren ordenlichen richtern furne/am, wie recht we/ar, würden ime gu/ot antwu/ort gegeben. ad c) Der dritten ursachen, das die gaben zwischen den eeleuten allererst mit dem tod beste/att solten werden, gestund er auch nit, und we/ar in warhait kindisch zu hören, dann wo es die notdürft eraischet, möcht er im vil händl und gab anzaigen, die zwischen eeleuten beschehen in irem leben, die cre/oftig we/aren und für creftig mit recht und urtail erkennt würden, und wolt darauf seinen rechtsatz hiemit gethan haben wie in der clag, mit vorbehaltung gewöhnlicher protestation. 5. Nun bringt Schruttauer neuerdings vor: a) daß, wenn man von der angezogen gweer absehe, die nur aus känlicher lieb geben sei, und daß durch das wort «verkaufen» jeder Veränderung Raum gegeben sei, eine Auffassung, der auch Virgil durch Vererbung des Hauses an ihn entsprochen habe, so kämen doch noch andere Momente in Betracht, auf die schon 1501 (n° 5713) hingewiesen ist. Durch das Verhalten von Virgils hausfraw, der widerparthei muter, gegen ihren Gemahl sei dieser allerdings bewegt das zuthun, denn Hedwig hiet in nachmals hoch belaidigt und verderbt, wie hernach volget. Und wurden die zu/ogesetzten wort der gab nit verstanden als die widerparthei1 saget. b) Zum andern: Wann schon dise vorbehaltung solt sich nit erstre/okhen auf die veränderung durch geschefft und die gab kre/oftig und unwiderrüfft . . . wer, so erstre/okhet sich doch dise vorbehaltung und pact, so der gab zu/ogesetzt we/ar, auch auf in, als seines bru/oders erben, denn durch das das Virgil sich2vorbehalten hiet, das gu/ot zu verändern, hiet er auch seinen erben das vorbehalten, 3 demnach er die nit ausgeslossen, dann die erben wurden ain person mit dem gestorben geacht, 4 dadurch ob schon dhain meldung in den contre/acten besche/ane von den erben, wu/orden sie nicht destminder verstanden, ingeslossen und benennt ze sein, sy wu/orden dann mit augedrugkhten worten abgeschieden, das dann in disem val nit beschehen; es we/are auch glaublich, das ainer sich nit alain sunder auch sein erben versehen wolt haben. Das Gericht sehe, das die leidlichen phlicht und beswe/ard wurden in sy zogen, warumb auch nit die gewindlichen aus gleichme/assiger u/orsach; es wer auch offenwar dem Gericht und andern, was yetzund an in (Leopold) gestössen, dadurch er der und anderer güter nottürftig; der Ste/oger we/ar der angesetzt. c) Zum dritten hiet er vorgesagt, das die gaben, so zwischen den eeleuten nach der heirat aus känlicher lieb besche/ahen, we/aren im rechten verboten und uncreftig aus ursachen, villeicht dem Gericht wissen, d. i. bekennt, außer sie blieben unwiderru/offt von dem der die gethan hiet, und also mit dem tod bekre/oftigt; das we/arn gemaine recht, der sich sein bru/oder se/aliger nit verzigen hiet noch verzeihen (begeben) hiet mügen. Denn so die recht etwas verbu/oten, möchten die partheien von demselben rechten nit vallen oder etwas cre/aftigs dawider handln. Und wiewol die widerparthey saget: «Was ainer ain fart (einmal) von im ge/ab, we/ar nit mer sein», so gelte das doch nur soferr die gaben kre/aftig we/arn noch ursach geben wu/orde, die zu widerrüffen. Nu/o we/ar dise vermainte gab beschehen lang nach der heirat und aus känlicher lieb, dann das haus we/ar seines bru/oder .. . alain gewe/osen, innhalt der gewe/ar usw. Virgil habe dem Leopold sölh haus mitsambt andern seinen gutern nachmals geschafft, mithin die gab widerru/offt, wiewol die an ir selbs uncreftig; sy (Hedwig) wer auch vor im gestorben in ungehorsam. d) Zum virden wissentlich we/ar; das alle gaben, so schon zwischen unverboten personen besche/ahen möchten, werden aus nachvolgender undangkhperkait1 widerrueft, unangesehn, ob die im anfang kre/oftig we/arn gewesen, das doch dise nit we/ar; und sölhs we/ar gegrünt auf ain natürliche u/orsach. Nu/o we/ar seins bruders hausfraw, der widerparthei mu/oter, sölher gu/ottat undangkhper worden, sy hiet in (Virgili Schruttauer) nachmals hoch belaidigt, 2 an seinem gu/ot und sunst. Wenn als die Römisch ku/onigclich Maiestat hiet dise stat nach abgang kunig Mathiasen eingenomen, 3 hiet sy im in seinen nöten, als er von hinnen mit herrn Christoffen von Liechtnstain gezogen we/ar, 4 sein gelt, ettlich hundert guldein, ring, silbergeschirr, brief und sigl enttragen, sein wein in seinem abwesen ausgeschenkht, seine heuser und weingärten ob vir jaren inngehabt, genossen, damit nach iren gevallen gehandelt; das hiet also mussen gedulden, demnach, im nit fu/oglich we/ar hie zu sein, und also von ir not leiden und sy sich mit solhem gu/ot von im getan, sein geewssert on all gebürlich ursachen, und er in rechtfertigung des gu/ots halben gegen ir gestanden, während welches Prozesses (in hangunder sach) sy also von im gestorben. Er (Virgil) des seinen also müssen geraten, das im (dem Leopold) dann als seinem (Virgils) erben noch ausstunde, das alles wider känliche lieb und trew we/ar. Aus dem hiet er gebürlich ursach gehabt, solch gab zu widerrüffen, als er dann das durch widerwertige geschicht gethan hiet; denn er hatte Leopold zu seinem Erben gemacht, auch hinsichtlich des Hauses, was doch der vermainten gab widerwe/artig we/ar. ... Es we/ar sein gemüt nit gewesen nach solher unbillicher belaidigung, 1 das sy ettwas von im solt haben. Auf Schruttauers Erbieten, seine Behauptungen zu erweisen, ist: A) von gemainem rate ... zu recht erkhannt: Weise Schrutawer . . ., das weilent He/adwig, Virgilien Schruttawer seines bru/oder hausfraw, se/alige, die känliche lieb und trew an gemeltem irem2 hauswirt verprochn oder verwu/orkht, in massen er dann das in gericht angezogen hat, süll gehört werden. 6. So/elcher weisung hat sich Leopold Schrutawer zu thu/on verfangen mit ettlichen briestern und frömbden personen, in der Steyrmarch wonhaft, darauf remissori brief an . . . Leonharten erzbischofen zu Saltzburg etc begert und im . . . von gerichts wegen gegeben worden sein. Also hat nachmals . . . Schrutawer widerumb ain verslossen schreiben mit ettlichen eingeslossen kuntschaften von . . . hern Gregorien Mänttler, pharrer zu Üblpach, als commissarien des . . . erzbischoven zu Saltzburg ... für gericht bracht, folgenden Inhalts: a) Am ersten hat ... Gregori Rayner, geistlicher rechten doctor und erzbriester in der Unndern Steirmarch, vor dem yetzgemelten commissari . . . gesagt, das weilent Virgili Schrutawer . . . aufain zeit, als vor acht jarn ungeve/arlich1 im als erzbriester geschriben hab und in von ambts wegen beru/efft, sein weib, die wider seinen willen zu Grätz in aines briester haus, hern Vlrichen Einpacher, irs frondts, sich enthielt, . . . mit geistlichen censuren anzuhalten, damit sy nach Satzung des heiligen sacraments der khanschaft sich zu im als ihrem hauswirt thu/o und2 fu/oge. Rayner hätte nun die frawn fu/or sich erfordert, ir sölh ires hauswirts begern ... fürgehalten, auch von seines ambts wegen ihr befohlen (mit ir verschafft), das sy sich 3 wider den willen irs hauswirts in dem district4 nit enthielt, widrigenfalls er sich genötigt sehen würde (sonder er würd geursacht) weiter, wie recht ist, wider sy zu/o verfaren. Ob sy aber irm hauswirt ... vil oder wenig enttragen hab, als ain articl anzaigt, we/ar im nit wissen, auch wo sy gestorben, hiet er auch nit acht gehabt. b) Herr Ladislaws Liechtenste/oger briester hant auch vor dem bestimbten commissari gesagt, wie recht ist, das im wol wissen sei, das . . . Andreen Ke/ossen mu/oter, ettwenn Virgilien Schrutawer hausfraw, zu Grätz bei herrn Vlrichen Einpacher, irem brudern gewesen, wo sy aber undangkhper irm hauswirt gewesen sei, oder im das sein emphrömbdet hab, als der artikhel5 anzaiget, auch wo sy gestorben, we/ar im nit wissn, auf die andern artikhl wesst er nichts zu antwu/orten. 7. Dane/oben führt Schruttauer noch andere Zeugen, Wiener mitburger, die vor Gerieht wie folgt aussagen. a) Sigmund Sibenburger: ... das weilent He/adwig . . . bei . . . irm hauswirt ain gu/ote zeit nit gewe/osen, darnach widerumb durch mittl gu/oter leut in sein gewalt getaidingt worden, dabei sy also ain gu/ote zeit gewont, und nachmalen widerumb unzt in ir end von . .. irem hauswirt getrennt gewesen sei. Wie sy sich aber mit iren we/osen gehalten, oder ob sy demselben irem hauswirt ettwas enttragen hab oder nit, sei ime nit wissen. b) Hainrich Vorster und Geörg Zeller, der kürsner, haben als zwen genannt burger .. . von HannsenPrunner dem öler, auch .. . mitburger, der krankheithalben seines leibs nit hat vor Gericht erscheinen mügen ... ain kuntschaft aufgenomen ...: ... Als er vor ettwo vil vergangen jaren in des Virgili Schrutawer haus an Sannd Petersfreithof gelegen ettliche jar nach einander ain inman gewesen, hiet sich begeben, das derselb Virgili Schrutawer auf ain zeit in trefflichen potschaften und Sachen we/og geritten und ettlich te/ag aus gewesen we/ar und als er in ainer nacht spat wol umb zehen u/or hie bei der stat eingelassen und seine Frau nit daheim gefunden, demnach er im hof bei dem thor gestanden in mainung zu sehen, wo sein hausfraw herkomen würd, und als man preim leutet, wer sie daher körnen, und als er sy mit ertlichen vil Worten wo sy gewesen gefragt, hiet sy in gebeten, er solt dhain je/ach an ir begeen. Darnach hiet er sy gelegt in ain vängkhnüß, darinn sy ettlich tag gelegen we/ar. Also hiet er (Virgil) auf ainen tag geschikht nach im (Hannsen Prunner) und begert seines rats, wie er ir thun solt, hiet er im geraten, das er sy wider aufne/ame und die sachen taidingen liess, hiet er ye gemaint, er wolt sy sein lebte/ag vängkhlich halten, also we/ar durch herren Hannsen Häml, 1 diezeit burgerrnaister und ander herren dazwischen getaidingt, das er sy widerrumb in gnad aufgenomen hiet. Darauf we/ar sy also in der kanschaft ettliche jar, im nit aigentlich wissend2 bei im beliben, aber darnach widerumb von im gewesen und bis in ir end nit zu im körnen; ob sy im aber ainicherlei enttragen hab, davon sei im nichts wissen. c) Georg Zeller der kürsner hat insonderhait und für sich selbs .. . bekannt . . ., das He/adwig ... nit bei demselben Virgilien . . . sondern ausserhalb seines hauss mit tod abgangen sei. 8. Nach verhör sölher kuntschaft tritt Andre Schimpher, der redner, anstat Hannsen Gleyssmuller, gegen Leopolden Schrutawer in den Prozeß ein, bestreitet, daß Schruttauer den angebotenen Beweis erbracht habe, auch die vermainten kundschafter mit irer sag nit miteinander concordirten, sonder an einander ganz widerwertig we/arn, doch selbst wenn ihm (Schruttauer) der Beweis gelungen wäre, was aber Redner nicht zugebe, so trüg es dannoch in recht nichts auf im.3 . . . 9. Schrutawer wendet ein, als Andre Schimpher vor eingang der freiung yetz zu phingsten4 ain schrift als procurator Hannsen Gleissmüller wider in (Schruttauer) hiet eingelegt, we/osst er (Schruttauer) gar nit, das er im rechten . . . mit dem Gleissmu/oller zu thu/on hiet, auch kain weisung gegen im (Gleißmüller) laut der Aussteller urtails zu volfu/oren, sonder gegn den Ke/ossen, innhalt der acta, wie man in allen eingele/ogten schriften cle/arlichen vernemen könne. Sonach bittet er, in von der Ke/ossen clag, nachdem sy der nit nachke/amen, zu absolviren. . . . Vermeint aber Gleissmuller in spruch und vordrung nit zu erlassen, we/ar er (Schruttauer) willig, im alsdann an gebürlichen enden verhör und rechtens sein. . . . Und das solchs billich we/ar, setzet er zu des Gerichts recht-1lichen erkanntnuss, doch mit vorbehaltung aller seiner rechtlichen behelf und reconvencion, ... weiter gegen im fu/orzubringen. ... B) Also ist auf beder tailen furbringen von gemainem rate ferrer mit frag und urtail zu recht erkhannt, Schrutawer hab das so im vormals mit urtail und recht zu weisen aufgelegt ist, nit gewisen.
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