Collection: Regesta Imperii V,1,1
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Charter: RI V,1,1 n. 3512
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. legt dem könige und den baronen von Frankreich den verlauf seines streites mit dem pabste und dessen vorgängern vor, sich bereit erklärend alles urkundlich zu erweisen: wie einst Innocenz (III) gegen sein recht seinen gegner Otto krönte und zu seinem schaden den Gr. von Brienne in das königreich schickte; wie dann Gregor, der vorgänger des ietzigen pabstes, ihn bannte, weil er wegen krankheit nicht überfahren konnte, und sich des königreichs bemächtigte, ihm gegen den frieden Città di Castello vorenthielt, mit den Römern, gegen die er ihm beigestanden, ohne sein wissen frieden schloss, heimlich den fürsten befahl keinen sohn des kaisers zum nachfolger zu wählen, den bischof von Palestrina als legaten schickte, der ihm Piacenza entfremdete, die Lombarden schützte u. s. w. Ut iustitiam‒cogerentur etc. Petr. de Vin. 1,20. Huill. 6,389. ‒ Da sich von dem wichtigen schriftstücke leider nur der anfang erhalten, lässt sich nicht mit sicherheit bestimmen, ob es vor oder nach der absetzung erlassen. Es mit Huill. erst zu 1246 zu setzen, ist kein grund. Am wahrscheinlichsten ist mir, dass dasselbe den beiden vorhergehenden schreiben als nähere ausführung beigegeben wurde. Verbesserungen und Zusätze (1983):Unvollständig überliefert auch in Hs. Vat. lat. 14204, 24v (1. H. 14. Jh.). Deutsches Archiv 19 (1963), 410 Nr. 85 (Schaller). Druck: MGH. Constit. II, 371 Nr. 265. Deutsche Übers.: Graefe, Die Publizistik S. 190--193.
Charter: RI V,1,1 n. 3500
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. meldet dem podesta ven Mantua dass boten des herzogs von Oesterreich, dilecti principis et affinis nostri, pro magnis et arduis nostris et imperii negociis zu ihm kommen und fordert denselben auf alles vorzukehren, quod nuncii ipsi apud Cremonam te precipue procurante salubriter et secure valeant pervenire. Cum nuncii‒pervenire. Briefsammlung sec. 13 zu Mantua. Winkelmann Acta 334. ‒ Es ist nicht gerade gesagt, dass die boten den kaiser zu Cremona treffen sollten; die ortsangabe mag nur den punkt bezeichnen, bis wohin Mantua für das geleit einzustehen hatte. Aber auch dann kann es sich nicht wohl um eine zeit handeln, wo der kaiser im süden war, da dahin der weg von Oesterreich nicht über Cremona führte. Die iahre 1242 bis 1244, welchen die meisten datirten schreiben der sammlung angehören, und die früheren monate von 1245 scheinen dadurch ausgeschlossen zu sein. Da eine botschaft des herzogs nicht lange nach der zusammenkunft zu Verona in keiner weise befremden kann, so ist mir die der vorgesehenen reiserichtung der boten durchaus entsprechende einreihung um diese zeit am wahrscheinlichsten. Erweislich waren boten des herzogs 1239 beim kaiser im Mailändischen, vgl. nr. 2511; einreihung zu dieser zeit ist mir weniger wahrscheinlich, da der kaiser vor völliger wiederherstellung des einvernehmens das freundliche verhältniss zum herzoge kaum so bestimmt betont haben würde.
Charter: RI V,1,1 n. 3523
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. den magistri camerarii von Val Crati, Terra Jordana und Calabrien, dem provisor massariorum Philipp de Logotheta de Regio den sold für einen notar und vier berittene zu zahlen. Ibid. nr. 81, W. 687.
Charter: RI V,1,1 n. 3508
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. schreibt ebenso wie vorher (den bewohnern des königreichs), aber mit fortlassung der stelle über die sprache zu Parma und des auf die erneuerung des treueides bezüglichen schlusses, statt dessen hier eine versicherung der ausdehnung seiner gnade ad fideles nostros regnicolas und eine belobung ihrer treue folgt. Multifarie‒firmiores. Fontes rer. Austr. II 25,222. ‒ Ist diese fassung für das königreich gemacht, so ergibt sich wieder eine nachlässigkeit der canzlei darin, dass nicht auch die vom podesta sprechende stelle beseitigt ist. Verbesserungen und Zusätze (1983):Druck: MGH. Constit. II, 367 Nr. 263.
Charter: RI V,1,1 n. 3514
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. schreibt den bürgern von Speier wie der pabst nicht befriedigt durch die ihm schon zugefügten unbilden kürzlich auch, wie er sicher erfahren, den erwählten von Ferrara als legaten nach Deutschland gesandt habe, um dort die fürsten und getreuen von ihm abwendig zu machen; fordert sie auf dem legaten zu widerstehen und ihn oder seine boten nicht in ihr gebiet eintreten zu lassen. Si papa‒respondere. Huill. 6,395. ‒ Philipp von Ferrara wurde nach Ann. S. Pantal. modico tempore post concilium, nach Deutschland geschickt. Eine urk. Philipps aus Wirzburg vom 1 sept. ohne alle iahresangabe, Tarlazzi Appendice 1,182, vgl. Huill. 6,346, scheint nach dem inhalte zu 1246 zu gehören; aber iedenfalls war er nach päbstlichen schreiben vom 22 sept. 1245 schon als legat in Deutschland. Das schreiben wird daher nicht mit Huill. erst zum febr. 1246 einzureihen sein.
Charter: RI V,1,1 n. 3469
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. meldet seinen getreuen in Tuscien dass er behufs sammlung eines heeres, mit dem er zu der zeit, wo die könige ins feld zu rücken pflegen, ad extremam depopulationem der rebellen auszuziehen denke, den Marino de Ebulo nach Tuscien schicke, und befiehlt ihnen allen bezüglichen geboten desselben ebenso zu gehorchen, als ob er ihnen dieselben persönlich ertheilt hätte. Cum pro congregando‒nostri. Petr. de Vin. 5,126. Rena e Camici Serie 6c,63. ‒ Nahm ich Ital. Forsch. 2,515 das iahr 1239 an, so war nach mir später bekannt gewordenen urkk. damals Gebhard von Arnstein in Tuscien mit sammlung des heeres beschäftigt, während Marino selbst 1239 als podesta von Modena nachzuweisen ist, Chr. Mutin. ap. Mur. 15,560; 1247 passt nicht, weil der kaiser ungewöhnlich früh ausrückte; 1250 nicht, weil da ein anderer denselben auftrag für Tuscien hatte, vergl. Winkelmann Acta 365; auch war Marino 1249 mai 26 bei Fossalta gefangen worden; vgl. Savioli Ann. Bol. 3,264. Der einreihung zu 1245 scheint wenigstens nichts im wege zu stehen, da auch eine anderweitige verwendung des Marino in diesem iahre nicht bekannt ist. Verbesserungen und Zusätze:*Lami Mon. Flor. 1,400.
Charter: RI V,1,1 n. 3513
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. belobt die bürger der stadt (Speier) weil sie, wie er trotz ihrer erprobten treue gern gehört habe, den gegen ihn gerichteten briefen des pabstes kein gehör gaben und die lästerung seines namens in ihren kirchen verboten, und fordert sie auf keine boten oder legaten des pabstes zuzulassen, ihnen versichernd, dass er einer anmassung, welche sich bis zu seiner absetzung verstieg, in ihren anfangen entgegentreten werde. Etsi fides‒invenire. Huill. 6,393. ‒ Wahrscheinlich wie das folgende, aus derselben hs. stammende schreiben, an Speier (oder auch an Worms, auf welches sich andere schreiben der hs. beziehen) gerichtet, und dann wohl vor dem folgenden geschrieben, da noch iede andeutung auf einen bestimmten legaten fehlt.
Charter: RI V,1,1 n. 3458
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. Grosshofgerichtssitzung, wobei von den grosshofrichtern Heinrich de Tocco, Rofrid de S. Germano, Wilhelm de Vinea, Johann de Marturano, Leonard von Spoleto und Jacob von Pisa auf aufforderung des vor ihnen erschienenen abtes Mainfred von S. Salvatore in Monte Amiate wegen ungehorsam der beklagten gemeinde Montenero auf besitzeinweisung des abtes und conventes erkannt wird. Per man. Peregrini de Caserta magne imp. curie in iust. not. Ficker Ital. Urk. 405. ‒ Mit unleserlicher monatsangabe, 1245, ind. 3, imp. 25, Jer. 21, Sic. 47. Verbesserungen und Zusätze:Vgl. nr. 13528ab.
Charter: RI V,1,1 n. 3526
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. ertheilt denselben bescheid auf mehrere deren amtsführung betreffende anfragen. Ibid. nr. 84, W. 688.
Charter: RI V,1,1 n. 3462
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. beglückwünscht den könig von England darüber dass ihm wiederum ein sohn (Edmund am 16 ian.) geboren sei und fordert ihn auf ihm öfter nachrichten zukommen zu lassen. Inter cetera‒gratiosum. Huill. 6,267. Verbesserungen und Zusätze (1983):Deutsche Übers.: Heinisch S. 590.
Charter: RI V,1,1 n. 3524
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. dem magister camerarius von Calabrien, dem emptor curie Rar. de Caitramanico, den sold für sich, drei schildträger und einen notar zu zahlen. Ib. nr. 82, W. 687.
Charter: RI V,1,1 n. 3461
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. beglückwünscht den könig von Frankreich zur genesung von seiner (bis zum 10 ian. dauernden) krankheit und drückt ihm seine freude darüber aus, dass derselbe das kreuz genommen. Pervenit ad‒mirifica etc. Chron. de Mailros ap. Gale Rer. Angl. scr. 1,211. Huill. 6,261. Verbesserungen und Zusätze:Ann. Melros., M. G. Ss. 27,141. Verbesserungen und Zusätze (1983):Deutsche Übers.: Heinisch S. 589.
Charter: RI V,1,1 n. 3527
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. meldet den hafenmeistern von Sicilien auf deren klage, dass die leute von Principato und Terra di Lavoro kraft kaiserlicher erlaubniss wegen des misswachses des vorigen sommers zollfrei getreide aus Sicilien ausführen, während doch auch dort die ernte schlecht gewesen sei, dass er nicht wolle, dass die gewährte gnade missbraucht werde. Ib. nr. 85, W. 715. ‒ Mit der folgenden nr. wegen der stellung in den Exc. hier angereiht, aber möglicherweise früher gehörend, da die dann folgende nr. 87, oben nr. 2682, spätestens anfang 1241 fallen kann.
Charter: RI V,1,1 n. 3520
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. schenkt dem kloster Fossanuova (im bisthume Terracina) ein (später als palatium Adriane bezeichnetes) casale. Pirro Sic. sacra 1,759 n. Huill. 6,938 extr. ‒ Mit 1245, Jer. 22, Sic. 48; danach am wahrscheinlichsten gegen ende des iahres ausgestellt. Verbesserungen und Zusätze (1983):Mit 1243 VIII. Foggia. Dat. -- per manus magistri Petri de Vinea imperialis aule protonotarii et regni Siciliae logotete. Schlechte Kopie von 1598 in Rom, Vatikan. Bibliothek, Cod. Barb. lat. XL 13, 120 mit verderbtem Ausstellungsort. Druck: P. Kehr, Otia diplomatica, in: Göttinger Nachr. 1903, 276 f. und Nachträge zu den römischen Berichten, in: Göttinger Nachr. 1903, 549 (betr. weitere Kopien im Barberiniarchiv und Auszug in einer Druckschrift mit Angabe des Ausstellungsortes).
Charter: RI V,1,1 n. 3472
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. Albert patriarch von Antiochien schreibt dem cardinaldiacon Rainer von S. Maria in Cosmedin, dass, nachdem er demselben früher durch dessen boten (vergl. zum 6 mai) über die friedensangelegenheit geschrieben, er nun abermals nach kenntnissnahme dessen, was der cardinal ihm durch dessen boten geschrieben, demselben antworte und mittheile, dass er den kaiser dem frieden durchaus geneigt gefunden habe, aber wegen nichtübereinstimmung wegen eines geringfügigen punktes und weil er ohne erlaubniss des pabstes nicht vorzugehen wage, die sachlage dem pabste und den cardinälen durch den Deutschmeister mittheilen werde, dem er voraussichtlich in der Lombardei begegnen werde; dass er dem dorthin eilenden kaiser um zwei oder drei tagereisen vorausgehen oder folgen und dort die befehle des pabstes erwarten und ihnen gemäss vorgehen werde; ersucht denselben dringend, selbst oder durch seine leute nichts zu thun, was den guten erfolg hindern könne, da der kaiser sich äusserte, der friede sei schon hergestellt, wäre nicht das ereigniss von Viterbo gewesen; legt ihm eine abschritt des kaiserlichen schreibens (oben nr. 3467) an den pabst bei. Meminimus paternitati‒interclusum. Winkelmann Acta 566. Verbesserungen und Zusätze (1983):Regest: Hohenlohisches UB. 1,146 Nr. 42, 43.
Charter: RI V,1,1 n. 3517
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. meldet (einem vicar) dass er während der winterlichen zeit nicht wohl in Lombardien bleiben könne und daher beschlossen habe in der stadt (Grosseto) zu überwintern, um dort in der mitte zwischen Lombardien und dem königreiche stellung zu nehmen; ersucht ihn daher die häuser der stadt für seine ankunft in stand setzen zu lassen. Quum in Lombardie‒predictorum. Huill. 6,374. ‒ Das schreiben wird nicht, wie Huill. annimmt, an den grafen Ildebrandin gerichtet sein, sondern an den generalvicar Pandulf von Fasanella oder dessen vicar in der Maritima und Ildebrandesca, Thomas von Ophen, der schon 1245 iuni 23 und wieder im mai 1246 als solcher urkundet; vgl. Ficker Ital. Urkk. 406. Huill. 6,418. Verbesserungen und Zusätze:Winkelmann Acta 2,49. — Apud Grossetum, terram comitis Oddevrandini, hyemavit. Ann. Plac.
Charter: RI V,1,1 n. 3491
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. schreibt dem könige von Castilien wie dessen sohn Friedrich uneingedenk der väterlichen ermahnungen und der ehren und wohlthaten, die er demselben an seinem hofe erzeigte, heimlich zu den rebellen entflohen sei, und fordert ihn auf sich von den überbringern dieses schreibens, bisherigen genossen seines sohnes, die wahrheit berichten zu lassen. Vellemus potius‒informent. Petr. de Vin. 3,26 (mit irriger nennung des H. sohnes des kaisers). Huill. 6,340. ‒ Friedrich, zuletzt zeuge in nr. 3482, scheint auf dem zuge von Cremona nach Pavia oder von hier aus nach Mailand geflohen zu sein; vgl. oben. Lässt Gualv. Flamma ap. Mur. 11,681 ihn de carceribus Papie nach Mailand flüchten, so ist das zweifellos unrichtig. Verbesserungen und Zusätze (1983):Kopie in Hs. Vat. lat. 14204, 19v (1. H. 14. Jh.). Deutsches Archiv 19 (1963), 407 Nr. 66 (Schaller). Kopie 18. Jh. in Agrigento (Girgenti), Biblioteca Lucchesiana, Hs. Diplomi vol. I p. 110. P. Kehr, in: Göttinger Nachr. 1899, 302 Anm. 1. Deutsche Übers.: Heinisch S. 339.
Charter: RI V,1,1 n. 3530
Date: 1245?
Abstract: Friedrich II. schreibt dem dogen von Venedig und dankt ihm für die zuvorkommende aufnahme, welche seine durch Venedig ziehenden gesandten bei ihm und den Venetianern gefunden. Presto nobis‒protendamus. Petr. de Vin. 3,34. ‒ Einreihung unsicher. Nach nr. 3500a und 3501 wohl frühestens aus den letzten monaten 1245.
Charter: RI V,1,1 n. 3521
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. tadelt den magister camerarius der Capitanata darüber, dass er nach bericht des Moricus de Siponto und Nicolaus Freczia, der hafenmeister von Apulien, auch von dem, was die curie kauft, verkauft oder verschenkt, das plateaticum erheben lasse, wie das durch Hugo de Lilla und seine andern amtsvorgänger nicht geschehen sei; befiehlt ihm das abzustellen unter androhung eventuellen schadenersatzes. Exc. Massil. nr. 79, W. 686. ‒ Wegen der zeitbestimmung für Exc. nr. 79 bis 84 vergl. Winkelmann, wonach dieselben iedenfalls zwischen märz 1244 und mai 1246, wahrscheinlich ende 1245 oder anfang 1246 fallen.
Charter: RI V,1,1 n. 3525
Date: 1245
Abstract: Friedrich II. dem Moricus von Siponto und dem Nicolaus Freczia von Ravello, hafenmeistern von Apulien, dass von allem, was die curie für ihren bedarf ausführt oder andern von derselben geschenkt sei, kein plateaticum zu entrichten sei, also insbesondere auch nicht von dem getreide der curie, welches sie auf seinen befehl an den patriarchen B. von Aglei und an Simon Grillus (von Genua) schicken sollten. Ib. nr. 83, W. 687.
Charter: RI V,1,1 n. 3532
Date: 1245?
Abstract: Friedrich II. tadelt die Römer, weil dieselben trotz seiner wiederholten schreiben und botschaften und trotz seines wohlwollens für sie, seine mahnungen, rathschläge und versprechungen nicht berücksichtigen; beglaubigt boten bei ihnen. Romanus honor‒debeatis. Petr. de Vin. 5,135. ‒ Nach dem schriftstück Winkelmann Acta 575 hat der kaiser sich nach der absetzung, anscheinend kurz nach derselben, sehr bemüht, die Römer für sich zu gewinnen. Aber wohl ohne erfolg, da märz 1246 flüchtige verschwörer gerade zu Rom sicherheit finden, was den kaiser zu dem heftigen schreiben an die Römer Petr. de Vin. 3,18, Huill. 6,478 veranlasst. Danach scheint der ganze ton des schreibens recht wohl zu der der verschwörung vorhergehenden zeit zu stimmen, besser als zur frühern regierungszeit des kaisers, wo wir durchweg entweder auf das verhältniss guten einvernehmens oder entschiedener feindseligkeit treffen. Verbesserungen und Zusätze:*Goldast Const. 2,84.
Charter: RI V,1,1 n. 3536
Date: 1246 ian. 31
Abstract: Friedrich II. (Neapoli) schenkt als kaiser u. s. w., herzog von Schwaben und Apulien, seinem blutsverwandten und führer der italienischen truppen in seinem heere, Wilhelm aus der familia Loffrida, weil er kürzlich bei Canosa die rebellen besiegte, die güter der ungetreuen in der provinz Otranto. Minieri Riccio I notamenti di Matteo 216. ‒ Mit 1246, ind. 4. Zweifellose fälschung. Verbesserungen und Zusätze (1983):Weitere Drucke genannt bei K.A. Kehr, Die Urkunden der normannisch-sizilischen Könige 394.
Charter: RI V,1,1 n. 3533
Date: 1246 ian. 00
Abstract: Friedrich II. nimmt die gemeinde castri de Colle und die leute daselbst auf deren bitte mit ihren ietzigen und künftigen besitzungen in seinen und des reichs besondern schutz, und bestätigt ihnen die guten gebräuche deren sie sich seit der zeit seines grossvaters und vaters bedienten. Ex orig. in Florenz. Huill. 6,915. Ficker Ital. Urkk. 443. Verbesserungen und Zusätze (1983):Or. in Florenz, Archivio di Stato, Colle Nr. 36. Beschreibung: Philippi 88. Regest: Schneider, Reg. Volaterranum Nr. 614.
Charter: RI V,1,1 n. 3534
Date: 1246 ian. 00
Abstract: Friedrich II. ernennt den Gualfred sohn des Castelanus von Chiusi zu einem kaiserlichen notar. Archivio stor. It. App. 2,466. Huill. 6,387. Verbesserungen und Zusätze (1983):Kopie in Cortona, Archivio comunale, Registro Vecchio f. 99.
Charter: RI V,1,1 n. 3538
Date: 1246 feb. 00
Abstract: Friedrich II. zeigt allen durch Tuscien und von Amelia bis Corneto und durch die Maritima an dass er seinen sohn Friedrich von Antiochien zu ihrem generalvicar ernannt und damit bis auf weiteres noch das officium presidatus verbunden habe mit näherer bestimmung der dadurch übertragenen rechte. Ad extollenda‒possimus. Aus Vatic. 4957. Huill. 6,387. Verbesserungen und Zusätze (1983):Druck: MGH. Constit. II, 372 Nr. 266.
Charter: RI V,1,1 n. 3551
Date: 1246 apr. 15
Abstract: Friedrich II. schreibt dass er zu Grosseto weilend unter den angesehensten personen seines hauses eine gegen sein leben gerichtete verschwörung entdeckt habe; die zwei anwesenden häupter Pandulf von Fasanella und Jacob de Morra seien auf die entdeckung sofort entflohen, die beiden andern Tibald Francesco und Wilhelm von San Severino welche sich im königreich in erwartung der nachricht von seiner ermordung befanden, hätten sich in die zwei burgen Scala und Capaccio (Rocha Capalbi in den Ann. Januens., castrum Capudaquense im Chr. de reb. Sic.) geflüchtet, deren erste bereits eingenommen und deren zweite eingeschlossen sei; er selbst diesen verräthern nacheilend habe Italien unter der obhut könig Heinrichs von Sardinien, Tuscien unter der Friedrichs von Antiochien gelassen, und finde sich durch die confiscirten güter der vom pabste aufgestifteten verräther bedeutend bereichert; ausserdem habe Marinus von Eboli sein generalvicar im herzogthum Spoleto den cardinal Rainer, welcher im einverständniss mit den rebellen mit den Peruginern und andern vorgerückt sei, am 31 märz bei Spello aufs haupt geschlagen, und über 5000 (10000) feinde gefangen genommen. Ne fama‒liberare (congaudere) Math. Paris ad 1246, ed. Luard 4,570, an den könig von England und dessen bruder mit dem datum. Petri de Vinea Epp. 2,10. Huillard 6,403. ‒ Im datum muss irgendwie ein kleiner irrthum stecken, weil am schluss des briefes die berennung und einnahme der stadt Capaccio auf den 18 april gesetzt wird (octavo decimo die presentis mensis aprilis); vielleicht ist der brief vom 25 april. [So nimmt auch Huill. an. Es wird aber zu beachten sein, dass dieser schlussabsatz dem früher concipirten schreiben sichtlich erst nachträglich zugefügt ist, wie das besonders deutlich dadurch hervortritt, dass der bei einheitlicher concipirung an das ende gehörende und dort in andern texten auch befindliche schlusssatz: Que vobis‒congaudere, bei Matth. Paris ienem absatze vorhergeht, so dass die annahme nahe liegt, es sei trotz des postscriptum eine schon früher zugefügte datirung beibehalten. Dass dieses rundschreiben stückweise concipirt wurde, ergeben auch nr. 3548 und 3550. ‒ In den Ann. S. Pantal. wird ein schreiben des kaisers über den sieg bei Spello erwähnt, und die zahl der gefangenen auf 6000 angegeben. Nach dem gedicht des Bonifacius Veronensis, Arch. stor. 16,33, hätte der kaiser in einem schreiben ein bündniss und loslassung der gefangenen angeboten, wenn Perugia seinen heeren freien durchzug gestatte, auf die ablehnung aber die gefangenen nach Apulien schicken lassen.] Verbesserungen und Zusätze:Matth. Paris., M. G. Ss. 28,282. Verbesserungen und Zusätze (1983):Kopie 13. Jh. in London, Public Record Office, Liber rubeus Scaccarii f. 172--174. Hampe, in: Neues Archiv 22 (1897), 653. Unvollständige Kopie 1. H. 14. Jh. in Rom, Biblioteca Vat. 14204, 10v--11r. Deutsches Archiv 19 (1963), 404 Nr. 38 (Schaller).
Charter: RI V,1,1 n. 3554
Date: 1246 mai 15
Abstract: Friedrich II. schreibt dem Friedrich von Antiochien seinem sohn, generalvicar des reichs in Tuscien von Amelia bis Corneto und an der ganzen meeresküste, und beauftragt ihn dafür zu sorgen dass der abt von St. Salvator am berg Amiate in seiner ihm zukommenden gerichtsbarkeit durch kaiserliche beamte nicht beeinträchtigt werde. Abschriftlich durch Giesebrecht. Huillard 6,419. ‒ [Huill. gibt als ausstellort Campilie, in dem er Campoli westlich bei Benevent vermuthet. In dem originaltranssumpt, letzt zu Siena, aus dem auch die von Huill. benutzte abschrift genommen zu sein scheint, findet sich Cap mit abkürzungsstrich darüber.] Verbesserungen und Zusätze:Vgl. die verfügung des Friedrich von Antiochia dec. 1, nr. 13589.
Charter: RI V,1,1 n. 3557
Date: 1246 mai 26
Abstract: Friedrich II. schreibt denen von Siena dass sein heer in der Lombardei wegen des eifers der treuen Lombarden stark genug sei und er daher die ihren rittern aufgegebene fahrt dorthin nachlasse; befiehlt ihnen aber über aufforderung seines sohnes Friedrich von Antiochien generalvicars in Tuscien und durch die ganze Maritima nöthigenfalls truppen ad exercitum dicto filio nostro commissum contra Perusium zu schicken. Banchi Breve degli officiali di Siena 136 (Arch. storico III, 4b,32). Verbesserungen und Zusätze (1983):Druck: Cecchini, Il caleffo vecchio 2 (1934), 556 Nr. 375.
Charter: RI V,1,1 n. 3556
Date: 1246 mai 00
Abstract: Friedrich II. ermächtigt den Sifrid von Vrowemberch in erwägung seiner reinen treue und gränzenlosen hingebung, ihn und seine erben, zu richten über eigen erbe und besitzungen in der grafschaft Hage, in welcher er dem Gurro rechtmässig gefolgt ist, desgleichen auch über diebe und räuber die in derselben grafschaft ergriffen werden. Hund Stammbuch 2,72. Wiener Jahrb. der Lit. 40,152. M. Boic. 30a,294. Huill. 6,417. ‒ Der ausstellort liegt nordöstlich von Capua. ‒ Mit 1245 und ind 4, ‚aber hieher gehörig, da Friedrich im mai 1245 bei Viterbo stand‘.
Charter: RI V,1,1 n. 3555
Date: 1246 mai 00
Abstract: Friedrich II. nimmt die gemeinde und die leute von Camerino wieder in die fülle seiner gnade an, erlässt ihnen alle verschuldungen beleidigungen und schaden, in die sie gegen ihn und die seinigen verfallen waren, gestattet dass deren podesta mit einem gehalt von 300 rav. pfund sich begnüge, entbindet sie von dem gehaltreste von 200 pfund, welchen sie dem frühern podesta Friedrich Testa von Arezzo noch schulden, und dehnt die gewährte verzeihung auf genannte nachbarorte aus. Unvollst. Lilii Histor. di Camerino 1,251; Huill. 6,415; vollst. Ficker Ital. Urkk. 412. ‒ Vgl. ebenda 411 die diesem privileg zu grunde liegenden zusicherungen des generalvicar der Mark von april 6. Verbesserungen und Zusätze (1983):Or. in Florenz, Archivio di Stato, Urbino. Beschreibung: Philippi 89. Regest: Bock, in: QuF. 27 (1936/37), 255 Nr. 4.
Charter: RI V,1,1 n. 3560
Date: 1246 iuni 20
Abstract: Friedrich II. ermächtigt seinen sohn Friedrich von Antiochien generalvicar in Tuscien und von Amelia und Corneto bis durch die ganze Maritima richter und notarien zu ernennen und dieselben gegen die gebühr von drei resp. einem pfund zu beeidigen. Archivio storico It. App. 2,466. Huill. 6,432. Verbesserungen und Zusätze (1983):Kopie in Cortona, Archivio comunale, Registro Vecchio f. 96.
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