Charter: Illuminierte Urkunden - Bischofsammelablässe 1333-1337_New-Haven
Signature: 1333-1337_New-Haven
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1333-1337_New-Haven
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1333-1337, Avignon
Fragmente einer Bischofsammelindulgenz.Source Regest:
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
Current repository:
Robert McCarthy Collection, BM 1681b, BM 1061c, BM 1349, BM 1061a - ehem. Laurence Witten, New Haven, Catalogue 5 (1962), Important Books, Manuscripts, Documents & Autographs 10th to 19th Centuries, S. 14 f., lot 7 (mit Abb.) - ehem. London, Sotheby's, 1982 June 22, lot 21 - ehem. London, Sotheby's, 1989 December 5, lot 60. (teilweise nach Peter Kidd)
Material: Pergament
Condition: Fragmente (ausgeschnittene Initiale und Bordürenminiaturen) für einen unbekannten Empfänger










- Materielle Beschreibung:
Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Initiale mit stehender Maria (gekrönt) mit Kind im Binnenfeld und zwei Märtyrerinnen in den Buchstabenschäften (die rechte durch ein kleines Rad als hl. Katharina ausgewiesen), sowie drei Stücke der Bordüre: von oben die Büste Christi mit Petrus und Paulus (und drei kleinen Initialen der ersten Textzeile), von links ein stehender heiliger Bischof und von rechts der unter einer Arkade stehende hl. Johannes der Täufer mit Lamm-Gottes-Scheibe. - Stil und Einordnung:
Auf Grund stilistischer Vergleiche kann eine Entstehung um 1333/37 vermutet werden. - Vergleichbares Filigran tritt erstmals 1332 September 1 in einem Ablass für Zürich auf. Da dort auch die Bischofsfigur übereinstimmt und das Qualitätsniveau doch etwas über dem Durchschnitt ist (man vergleiche Modellierungsansätze bei Schüsselfalten), ist zu überlegen, ob wir hier nicht einen Mitarbeiter der Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen fassen können. Diese Hand scheint, nach heutigem Wissensstand, letztmals in einem Stück für Rottweil (1337 Mai 12) nachweisbar, in dem sowohl das Filigran aber vor allem eine absolut identische Figur des Täufers vorkommt. Weiters ist zu überlegen, ob ein Stück für Dinant von 1330 September 1, das in einigen Dingen höchst ungewöhnlich ist, das aber auch vergleichbare Modellierungen zeigt, ein Frühwerk des hier beschriebenen Miniators vorliegt. Weitere sehr ähnlich Stücke: 1333 Dezember 19 für Sterzing, 1334 November 10 für St. Martin in Halberstadt, 1335 Jänner 11 für Kloster Burtscheid (Gerhard Chorus); 1336 Juni 18 für Mondsee.
- Neben den eben vorgestellten Modell verschiedener Hände bzw. ergänzend zu diesem, ist zu überlegen, ob nicht rote Lippen („Kussmund“), das Filigran auf sonst einfarbig kolorierten Flächen und die elaborierter Modellierung von Falten, wo sonst nur einige Linien stehen, ein „Zuckerguss“ über der Grundausstattung war, den der Besteller gleichsam als „upgrade“ dazu ordern konnte. Dann wären die Unterschiede nicht nur weniger Zeichen einer Handverschiedenheit, sondern zumindest die Basisausstattung könnte durchaus aus derselben Produktion stammen. Ob die Hinzufügungen dann einer anderen Hand zugeordnet werden können oder nur als grösserer Aufwand derselben, ist noch nicht entschieden.
- Nicht mit der Frage der Händescheidung dürfen Neuentwicklungen auf ikonographischem Gebiet verquickt werden. Die horizontale Leiste (Rahmentyp) der Bordüre mit Büsten tritt erstmals 1332 Oktober 15 in einem Sammelablass für Lahnstein auf (wie auch: 1332 November 2 für Niederlana). Die Büsten entsprechen noch nicht dem später gewohnten Typ, vor allem sind die Apostelfürsten nicht so markant gekennzeichnet. Der aus diesen Fragmenten bekannte Typus begegnet erstmals in einem Ablass für Schildesche (1333 Mai 31); sehr ähnlich auch 1333 Dezember 19 für Sterzing. Filigran und Modellierung der Falten, aber auch die roten „Kussmünder“ weisen auf den Miniator der hier behandelten Fragmente (bzw. auf denselben zusätzlichen Ausarbeitungsschritt).
- 1336 April 8 für Het Rondeel, allerdings wieder von einer anderen, deutlich schwächeren Hand erscheint erneut derselbe ikonographische Typus als obere Bordüre. Selbst bei dem 1336 Mai 6 datierten Ablass für Mondsee in der Houghton Library ist ein Qualitätsabstand wahrnehmbar, der allerdings unter Umständen auf die nicht ganz vollständige Ausführung zurückzuführen sein könnte.
- Martin Roland, Gabriele Bartz
Mentions:
- Witten, New Haven Catalogue 5, 1962, S. 14 f., lot 7 (mit Abb.). (Volltitel auf Zotero)
- Kidd, McCarthy Collection 3, 2019, S. 266f. (mit weiteren Angaben zur Provenienz). (Volltitel auf Zotero)
Places
- Avignon
- Type: Ausstellungsort
- Frankreich (Kurie)
- Type: Region
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N1: historiated
- N1: Initials
- N1: Borders
- N1: with Additional Colours
- N1: painted
- Illurk-Urkundenart:
- Bischofsammelindulgenz
- Glossary of illuminated charters (in German):
- Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
- Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen
- Rahmentyp
Illuminierte Urkunden - Bischofsammelablässe 1333-1337_New-Haven, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/IlluminierteUrkundenBischofsammelablaesse/1333-1337_New-Haven/charter>, accessed 2025-08-19+02:00
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