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Charter: Illuminierte Urkunden 1332-10-15_Lahnstein
Signature: 1332-10-15_Lahnstein
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1332-10-15, Avignon
Bischofsammelindulgenz (16 Aussteller) für drei Kirchen bzw. Kapellen in Lahnstein bzw. auf Lahneck:
Die Erzbischöfe Guillelmus von Bar (Antibarensis) und Stephanus von Mamistra (Ayacensis) sowie die Bischöfe Angelus von Accia (Aciensis), Vinzenz von Mariana (Marienensis), Natusbene von Avellino (Avelinensis), Paulus von Foligno (Fulginensis), Bonifatius von Krbava (biensis) Bonifatius von Krbava (Corbaviensis), Johannes von Verden (Verdensis), Petrus von Monte Marano (Montismarani), Bonifatius von Sulcis (Sulcitanensis), Raphael von Nebbio (Nubiensis), Johannes von Terralba (Terealbiensis), Philipp von Salona (Salonenis), Thomas von Terni (Interamnensis) und Vitalis von Ajaccio (Adiacensis) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die die Pfarrkiche von Oberlahnstein, die Spitalskapelle des St. Martinsberges sowie die Kapelle des heiligen Ulrich der Burg Lahneck, in der Diözese Trier gelegen (ecclesia parrochialis in Superiori Lanisten ac capelle hospitalis montis sancti Martini ac Udalrici castri Lanecke Treverensis diocesis) an bestimmten Festtagen und – soweit gegeben – in der jeweiligen Oktav reumütig und nach Ablegung der Beichte besuchen und dort Morgen- und Abendmessen oder welchen Messfeierlichkeiten auch immer beiwohnen, und zwar an den Festtagen aller ihrer Patrone, aller Heiligen, deren Reliquien in den dortigen Altären aufbewahrt werden, an den Weihetagen der genannten Einrichtungen, zu Weihnachten, zu den Festen der Beschneidung und der Erscheinung des Herrn, am Karfreitag, zu Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam, am Kreuzauffindungstag, am Kreuzerhöhungstag, an allen Marienfeiertagen, am Feiertag des Erzengels Michael, zu den Festen der Geburt und der Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers, am Peter- und Paulstag, zu allen Apostel- und Evangelistenfesten, an den Feiertagen des heiligen Stephan, des heiligen Laurenz, des heiligen Vinzenz, des heiligen Erasmus, des heiligen Georg, des heiligen Martin, des heiligen Nikolaus, des heiligen Gregor, des heiligen Augustinus, des heiligen Florian, des heiligen Hieronymus, der heiligen Maria Magdalena, der heiligen Katharina, der heiligen Margarete, der heiligen Cäcilie, der heiligen Lucia, der heiligen Agathe, der heiligen Agnes, der heiligen Juliane, der 11 000 Jungfrauen, zu Allerheiligen, zu Allerseelen und an jedem Sonntag. Weiters wird all jenen Ablass gewährt, die den Priester beim Versehgang begleiten, die beim Abendläuten mit gebeugten Knien drei Ave-Maria beten, die für den Bau, die Beleuchtung und die sonstige Ausstattung der genannten Kirche und Kapellen, die der Kirche entweder testamentarisch oder auf anderen Wegen Gold-, Silber- oder Kleidungsspenden zukommen lassen sowie jenen, die beim Umgang am Friedhof dieser Kirche und der Kapellen für die Seelen der dort begrabenen Verstorbenen ein Gebet sprechen.
Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
 

Original
Current repository
Lahnstein, Stadtarchiv, Bestand Oberlahnstein, Abt. 21 Nr. 5

15 Siegelschnüre noch erhalten, daran Reste von drei Siegeln (rotes Wachs)Material: Pergament


  • notes extra sigillum
    • Arenga (Incipit): Quoniam, ut ait apostolus ... .
      Vermerke: auf der Vorderseite keine sichtbar, kein Bild der Rückseite vorhanden.
Graphics: 
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  • Materielle Beschreibung: 
    Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Historisierte Initiale U(niversis) zu Textbeginn, unterhalb der Initiale ein Bildfeld, oberhalb des Textfelds, anschliessend an die U-Initiale, Bordüre mit drei Medaillons mit Büsten sowie rechts ein Bildstreifen mit zwei Heiligen übereinander. Insgesamt entsteht an den Seiten und oben ein das Textfeld umfangender Rahmen. Drei weitere Initialen mit Aussparungen vor farbigem Grund in den Binnenfeldern in der ersten Zeile, das M(atris) mit Fischen. Alle gemalten Initialen von einem eckigen Farbfeld umgeben. Im Text zwei vergrösserte, farbig markierte einzeilige Lombarden.
  • Sieben Zeilen hohe, über die erste Zeile herausragende historisierte Initiale zu Textbeginn: in Feder gezeichnet und mit Deckfarben koloriert. Im Binnenfeld ein Gnadenstuhl vor weissem quadrierten Grund. Der Buchstabenschaft links mit stehendem Johannes d. T. mit Lamm-Gottes-Scheibe, rechts mit stehender gekrönter Maria mit Kind auf dem rechten Arm. Der Buchstabe ragt nach links in den Rand hinaus, wobei die innere Begrenzung des Bogens in etwa am Textspiegel ansetzt. Unterhalb der Initiale in einem Bildfeld stehend der den Ablass bestätigende Bischof mit Schriftband, bezeichnet: „Ratificamu(s) et co(n)firmam(us)“. Oberhalb des Textfelds, anschliessend an die U-Initiale, eine Bordüre mit drei Medaillons mit Büsten: Petrus, Christus, Paulus. Der rechte Rand als Bildstreifen mit zwei Heiligen übereinander: Magdalena (?) und Katharina.
  • Stil und Einordnung: 
    Seit 1329 kann man eine ikonographische Diversifizierung bei der Illuminierung von Avignoner Sammelablässen beobachten. Für die Kirchen in Lahnstein hat man sich dabei letztlich wenig um eine Individualisierung hinsichtlich der Patrozinien bemüht, zum Gnadenstuhl gibt es vorderhand keinen Bezug, ausser den allgemeinen auf die Herrenfeste, wie auch bei der stehenden Madonna auf die Marienfeste. Johannes der Täufer ist ebenso wenig spezifisch wie Peter und Paul. Einzig die hl. Magdalena und Katharina tauchen unter den Frauen im Text als erste auf, was jedoch ebenfalls nicht spezifisch ist.
  • Ein stehender Bischof unterhalb der Initiale fand sich im bekannten Material ein erstes Mal für Zoutleeuw (Léau) (1328 Juni 7); diese Vorlage verwendete man auch 1332 September 1 für Zürich. Der Gnadenstuhl im Binnenfeld tritt hier zum ersten Mal auf, dabei weist ein markanter Fehler darauf hin, dass die Vorlage älter ist: Der sitzende Mann sollte eigentlich Gottvater sein, doch die Seitenwunde weist ihn als Christus aus, der somit zweimal dargestellt ist. Das wie auch das Layout mit dem das Textfeld rahmenden Bildstreifen ist im uns bisher bekannten Material hier zum ersten Mal nachzuweisen, somit ist der Ablass für Lahnstein der bisher früheste bekannte des Rahmentyps. Hier fügen sich auch die von einem farbigen Feld umgebenen vergrösserten Initialen der ersten Zeile schlüssig ein (vgl. z. B. 1332 September 1 für Zürich, wo das etwas sinnfrei bleibt).
  • Einen ersten Schritt in Richtung eines von Bildstreifen umgebenen Textfelds kann man 1328 Juni 7 für Zoutleeuw beobachten, hier schwebt das Bildfeld noch in der linken Randspalte. Für das Münster in Zürich (1332 September 1) war nur der Bischof links gefordert, doch die Position der U-Initiale ermöglicht bereits das Anschliessen eines Bordürenstreifens oben. Diese erhaltenen „Vor“-stufen lassen vermuten, dass der den Text rahmende Bildstreifen schon vor diesem ersten erhaltenen Exemplar existiert hat.
  • Die feinen Aussparungen erinnern an 1330 September 1 für Dinant. Die Ähnlichkeit in Farbwahl wie Dekoration und auch wohl im Stil zum Ablass 1332 November 2 für Niederlana ist frappant, wobei dort noch mehr Heilige in die Bildleiste aufgenommen wurden.
  • Gabriele Bartz, Martin Roland
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Comment

Transfix a) zu verblasst, um den genauen Inhalt zu entziffern, einzelne sichtbare Buchstaben lassen auf eine Datierung um oder vor 1380 schliessen.
Transfix b) [um 1400; Schrift verblasst], am Mittwoch nach Ostern. Bischof Konrad von Azotus (Azocensis; Palästina); [Vikar] des Erzbischofs von Trier, bestätigt die obige Indulgenz und fügt weitere 40 Tage Ablass hinzu.
Markus Gneiss
Places
  • Avignon
    • Type: Ausstellungsort
  • Burg Lahneck
    • Type: Empfängerort
  • Detuschland
    • Type: Region
  • Frankreich (Kurie)
    • Type: Region
  • Oberlahnstein
    • Type: Empfängerort
  • Rheinland-Pfalz
    • Type: Region
Persons
  • Angelus von Accia
    • Bonifatius von Krbava
      • Bonifatius von Sulcis
        • Guillelmus von Bar
          • Johannes von Terralba
            • Johannes von Verden
              • Konrad von Azotus
                • Natusbene von Avellino
                  • Paulus von Foligno
                    • Petrus von Monte Marano
                      • Philipp von Salona
                        • Raphael von Nebbio
                          • Stephanus von Mamistra
                            • Thomas von Terni
                              • Vinzenz von Mariana
                                • Vitalis von Ajaccio
                                  Keywords
                                  • Illuminated Charters: Niveaus:
                                    • N1: historiated
                                    • N1: Initials
                                    • N1: Borders
                                    • N1: with Additional Colours
                                    • N1: painted
                                  • Illurk-Urkundenart:
                                    • Bischofsammelindulgenz
                                  • Glossary of illuminated charters (in German):
                                    • Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
                                    • Ikonographische Diversifizierung
                                    • Vorlage
                                    • Das Layout der Avignoner Bischofsammelablässe
                                    • Rahmentyp
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