Collection: Urkundenbuch der Voegte von Hunolstein, ed. Toepfer, 1866 (Google data)
Charter: CCCXXIV.
Date: 99999999
Abstract: CCCXXIV. Raugrqf Philipp belehnt den Nicolaus von Hunolstein mit der Hälfte der
Reuten und Güter, die zur Herrschaft und Veste Neumagen gehören. 1367 November 11. ^Wir
Rugrebe Philipps Herre zu Nmvenbeumburg dun kunt allen luden vnd bekennen. Daz wir vmb
bequemen dienst den Nyclais von Hunoltstein vns ge 261 dan hat vnd noch dun mach.
denselben Niclais vns vnd den vnsern zu Manne gewonnen han vnd yme dar umb geluwen zu
rechten lehne. halb vnse gulde vnd gut gehörich zu vnser Herrschaft vnd Huse zu Numagin.
da ynne er sitzet vnd bizher by vnserm vader seligen gesefsin hat. wo oder in welchen
gerichten sie gelegen sin. also daz er der nuzzen vnd gerulich bruchen sol sunder vnser
vnd allremenlichs irrung vnd hindernis. vnd han wir des zu warheit vnd steder sichereit
vnse Sigil an disen briep gehangen. Geben na Christus geburte dusent druhundert syben vnd
sefsig Jar vf sente Martyns dag des heiligen Bischobes. Orig. mit Siegel im fiirstl.
Wittgenst. Arch. zu Berleburg. cccxxv. Raugraf Philipp Herr zu Nuueubeumburg bekennt, dafs
er dem Nyclais von Hunolsteyn 300 Goldgulden schuldig ist, wofür er ihm verpfändet alle
seine Güter und Renten, die zu seinem Hause und seiner Herrschaft Neumagen gehören, wie
dieselben in den Briefen begriffen sind, welche derselbe Nicolaus von des Raugraf en
seligem Vater in Handen hat, und welche er bisher besessen hat und noch besitzt. Zugleich
gelobt der Raugraf diese Pfandschaft innerhalb fünf Jahren nicht einzulösen. Dat. 1367 na
gewanheid des Styftes von Triere des erstin Sondagis in der vasten, so man singit
Invocavit. (1368 Februar 27.) Orig. mit Siegel im fürstl. Wittgenst. Arch. zu Berleburg.
Charter: CXCIII.
Date: 99999999
Abstract: CXCIII. Pantaleon, Sohn des Grafen Johann, Herrn zu Starkenburg, verspricht
zweien Amtleuten des Vogtes von Hunolstein zu Pyemagen Sicherheit. 1327 August 13. Ich
Pantaleon, Grebin Johanis sun, der zu Starkenburg Herre was, dun kunt allen den die dysin
brif syent adir horint lesin, dat ich vorworte de Her Petir Peuwer vnd sichereyt de er
gelobit hayt Thilmanne vnd Nycholaus von Ryemagin, des voides amptlüden, stede wil haldin,
wie er si gelobit hayt ane al argelist vor mich vnd min gesinde gaynde adir ridende, also
dat Stephan von Aldenmorscheyt vnd Gerard von Hadenroth versichert sin in al den vorworten
als is beschrieben is, ane argelist. Dat ich dit stede halde, so han ich min In- gesigele
an dysin brif gehangen zu eyme vrkunde. Dit geschag na. godis geborte druzenhundert Лaг
vnd si ebene vnd zwenzich an sente ypoliten dage. Orig. perg. mit Siegel im fürstl.
Wittgenst. Arch. zu Berleburg. Daselbst auch der Revers des Peter Reuwer von Dille von
demselben Datum, worin es heilst: „Thil- man der Maier vnd Nyclais der Buddel von
Ryemagin."
Charter: CCXLVI.
Date: 99999999
Abstract: CCXLVI. Georg von Bandeck gelobt, der edlen Frau Katharine, Wittwe Arnolds von
Duttingen und Schwester des Vogtes von Hunolstein, den Hausrath ihres seligen Mannes auf
Verlangen zu übergeben. 1345 Juni 6. Ich Gurrige van Randeken herkennen mich an düsme
gawerdien breyfe, dat ich hain geloht eynre edelir vrauen, vrauen Katerinen des Vodts
suster van 200 Hundelsteyn allen den rait vnd husrait, den Her Arnolt selige van Dullingen
lyes, der ir elich man was, zu gefen vnd zu senden, wanne sy dar na sente, vnd si vnd ir
boden da an nit zu hinderen. Vnd deytde ich dat van geheyse myns bruder �?eт Gudefrides
vnd Johanns van Tol, de mich des hyssen, dat ich ir dat gelofete. Dat dit war si, so hain
ich myn sigil an dyssen breyf ge hangen, der gescryfen wart du man zalt van godis geburde
M.CCC. in deme vünfe vnd vyrzichten iare des seysten dagis in deme bramonde. Orig. mit
Siegel im fürstl. Wittgenst. Arch. zu Berleburg.
Charter: XXXII.
Date: 99999999
Abstract: XXXII. Theoderich früher Probst zu Bidburg, sein Sohn Theoderich und dessen
Gemahlin Afflina schenken der Abtei Himmerode den Zehent zu Dalem und Trimparten in
Gegenwart des Probstes Heinrich von Pfalzel, Eberhards Canonikus zu St. Simeon, der edlen
Männer Theoderich von Hagen und Nicolaus Vogt von Hunolstein und des trierischen Schöffen
Heinrich von Gewilre. Siegler: Simon Domprobst zu Trier. Dat. 1256 im November.
Theodericus miles dominus de Hagena in presentia nobilis viri Nicolai aduocati de
Hunolstein genehmigt als Lehensherr obige Schenkung. Dat. Tre- viris 1256 in die Cecilie
virginis. (22. November). Zwei Origg. im Pr. Arch. zu Coblenz.
Charter: CCLII.
Date: 99999999
Abstract: CCLII. Johann Graf von Spanheim vergleicht sich mit den Brüdern Gerhard und
Friedrich Vögten von Hunolstein wegen des Patronats?'echtes zu Birkenfeld. 1346 Juni 24.
Nos Johannes comes de Spanheim ex parte una et Gerhardus et Fride- ricus, milites, germani
fratres, aduocati de Hunolstein parte ex altera, notum facimus vniuersis presentes
litteras visuris et audituris, quod nos longam litem inter nos hinc et inde super jure
patronatus ecclesie parochialis de Birkenfeld, per mortem seu liberam resignationem domini
Nicolai de Hunolstein, quondam prepositi ecclesie Treuirensis, ejusdem ecclesie in
Birkenfeld pastoris nouissimi, vacantis, in judicio agitatam seu ventilatam terminare
cupientes et huiusmodi discordiam ad concordiam perpetuam reducere volentes per amicabilem
composi- tionem in perpetuum irrevocabiliter inter nos et nostros hinc inde heredes et suc
205 cessores observandam, tam pro nobis quam nostris heredibus et successoribus predictis
statuimus concorditer, ordinauimus et ordinamus, quod nos Johannes comes predictus et
nostri heredes et successores ex parte una et nos Gerhardus et Fridericus aduocati
predicti et nostri heredes et successores parte ex altera in antea dicta ecclesia de
Birkenfeld communiter compatroni esse et ad ipsam, dum eam vacare contigerit, alterius
vicibus successive pastores presentare et hujusmodi vicissitudinem inter nos absque omni
perturbatione perpetuo obseruare, et nos Aduocati predicti ad rogatum nostri Johannis
comitis supradicti ista vice, nosque comes predictus vice proxima sequente vacatione
ecclesie predicte, et sic deinceps vicissitudinaliter perpetuo ad ipsam ecclesiam, dum eam
vacare contigerit, pastores successive presentare et per hujusmodi ordinationem amicabilem
super dicta lite omnino concordati et complanati fore debemus et hujusmodi ordinacionem et
vicissitudinem tam pro nobis quam nostris hinc inde heredibus et successoribus perpetuis
temporibus firmiter et irrevocabiliter nos obseruaturos bona fide promi- simus et
promittimus. Et ad hujusmodi obseruanciam nos et nostros heredes et successores predictos
astrinximus et astringimus et astrictos esse volumus in hiis scriptis, fraudibus et dolis
malis penitus exclusis in premissis. Renuntiantes hinc et inde tam pro nobis quam nostris
heredibus et successoribus predictis omnibus exceptionibus, defensionibus et suffragiis
juris scripti et consuetudinis cujuscunque, quibus contra premissa seu premissorum aliqua
venire possemus in futurum per nos, alium vel alios arte, ingenio et modo quibuscunque.
Nosque Johannes comes antedictus ex parte una et nos Gerhardus et Fridericus aduocati
predicti parte ex altera pro nobis hinc inde et nostris heredibus et successoribus
predictis sigilla nostra presentibus apposuimus in robur et testimonium premissorum. Datum
a. d. M.CCC.XLVI in die festi natiuitatis b. Johannis ewangeliste. * Orig. im Pr. Arch. zu
Coblenz. — *) Sollte baptiste heiisen; denn Johannes der Täufer gehört nicht unter die
Evangelisten. Diese irrthümliche Bezeichnung kommt öfter vor; vergl. Weidenbach:
Calendariuna. ((Uli. Die Brüder Gerhard und Friedrich Vögte und Herrn zu Hunolstein
verleihen dem Sohne des Johann von Adewüre die Kirche zu Birkenfeld. (1346). Ich Gerhart
ritter und Friderich gebrüder Voyde und herrin zu Hunoltsteyn veriehen uns offinlichen an
disem brif und dun kunt allen luden, daz wir beyde 206 samentlichen und luterlichen um
gotz willen und um dez genemen und getruwen dinstis willen, den uns gedan hait und noch
dun sol Johan van Adewilre1 unsir liber getrewer, so han wir in begnadit und dun auch di
gnade mit disem unserm offen brif an alles widerrufen und widersprechin, und haben gegebin
und gebin auch willinklichen und einmutlich sime sune genant unsir hirchen zu Birkenvelt
mit allem rehtin, also daz sy sal sin virlyben sin lebedag und sol dar an ungehindert
virlyben van uns und den unsern. Arglist und geverde uz- genomen. Daz diz ware, stede und
veste virlybe, so han ich Gerhart vorgenant min ingesigel an disen brif gehangen vur mich
und Friderich minen liben bruder. Und ich Friderich Voyt vorgenant irkennen mich an disem
brif allez daz stede zu halden waz hy vurgeschriben steit under mins bruder ingesigel, wan
ich keyn eygen ingesigel nit enhan. Der brif ist gegebin nach Cristus geburte druzehin-
hundert jar und dar nach Orig. perg. im Pr. Arch. zu Coblenz. Die mit Punkten bezeichneten
Stellen sind nicht ausgeschrieben. — *) Vergl. Nro. CCLVI.
Charter: CCXLVIII.
Date: 99999999
Abstract: CCXLVIII. Jutta, Gemahlin Johanns von Hunolstein beurkundet, dafs Baugraf
Philipp, Herr zu der Neuen - Baumburg, sie mit der Hälfte des Harnes Neumagen bewitthumt
hat. 1345 (1346) Februar 10. Ich Jutte Eliche Husfrawe Johannis von Hunoltstein Erkennen
mich vnd dun kunt allen luten, daz der Edel min lyber Herre Bugreue Philipps, Herre zu der
Nuwer Beumburg mir sunder gnade gedain haith, daz er mich bewidemet hath als widemes recht
is, vff halbdail des Huses Numagen mit allen den zu- gehorenden, dy dar zu gehorint,
gesucht vnd vngesucht, dy von yme rürent, daz Ich der mach nyfsen vnd bruchen min lebtage
an alle hindernisse. Wan Ich nith inbin, so mach Er vor ymme hain all dye recht,
forderunge vnd ansprache, dy er dar zu haith als hute disses tages. Des zu vrkunde henken
ich min In gesigel an dissen brif, vnd hain gebeden den Edeln min lyben fater Herrn Wil
helm Herren zu Manderscheid, daz er sin Ingesigil bit daz mine an dissen brief haith
gehangen zu gezugnisse disser vurgescriben dinge. Des Erkennen wir Wil helm Herre zu
Manderscheid alz iz war ist. Datum a. d. M. trecentesimo qua- dragesimo quinto feria
quinta ante Invocauit. Orig. mit 2 Siegel im fürstl. Wittgenst. Arch. zu Berleburg. 26 202
Charter: XLYIII.
Date: 99999999
Abstract: XLYIII. Der Bitter Johann Vogt von Hunolstein vergleicht sich mit dem Bitter
Heinrich von Sötern und dessen Sohne Walram wegen der von ihnen gekauften Zehenten. 1274
Januar 13. Nos Johannes aduocatus de Hunoltstein, Heinricus de Sotra, milites, Wale- ramus
ceterique filii ipsius H. militis ad vniuersorum noticiam volumus perue- nire, quod super
vniuersis et singulis questionibus, actionibus, controuersiis, altercationibus,
grauaminibus et offensis, quas ad inuicem habebamus occasione cuiusdam decime dicto Jo.
aduocato et domine Cristine eins uxori a me Henrico milite vendite, nos concorditer, pure
et perpetua pace mediante sumus reconci liad in hunc. modum, videlicet quod ego Heinricus
miles dabo, dare et persoluere promitto bona fide dicto Jo. aduocato quadraginta libras
denar. Treueren. bono rum et legalium pro suis laboribus, grauaminibus et expensis, quas
et que fecit et sustinuit occasione predicta, de quibus quadraginta libris statim sibi
satisfaciam in viginti libris in pecunia parata. Et ego aduocatus ad dictam pacem perpetuo
firmandam dictas residues viginti libras confero et assigno predicto Walramo pro homagio
ab ipso W. mihi prestito et facto; pro quibus quidem viginti libris resi- duis ego
Heinricus miles infra presentis anni spatium de certis bonis meis assignabo et tradam,
assignare et tradere promitto firma fide specialiter ad valorem dictarum viginti librarum,
de quibus bonis ipse Waleramus et sui coheredes, qui pro tem pore fuerint eorundem bonorum
possessores, michi aduocato et meis heredibus erunt perpetuo ratione homagii semper
successiue requirendo et recipiendo ipsum homagium secundum terre consuetudinem fideliter
obligati; promittentes hinc inde fide data et iuramento prestito corporali, quod pacem
nunquam infringemus aut infringere attemptabimus supradictam. In cuius rei mcmoriam
perpetuam ad mei Johannis aduocati et ad nostrum Henrici de Sotra militis acWalerami eius
nati predictorum peticionem sigillum curie Treueren. litteris presentibus est appensum.
Datum anno domini Millesimo ducentesimo septuagesimo quarto, Sabbato post Epiphanyam
domini. Orig. ohne Sigel im fiirstl. Wittgenst. Arch. zu Berleburg. 37
Charter: LXXVIII.
Date: 99999999
Abstract: LXXVIII. Nicolaus Vogt von Hunolstein verspricht dem Grafen Heinrich von Salm
ßir 1000 trierische Pfund Pfennige das Schlofs Hunolstein wieder zurückzugeben. 1282
August 19. Je Nicholes voois de Henaupiere fais conissant a tous que quelle houre, que mes
honorablez sires Hanris mens de Saumes ou sin hoir paieront a mi ou a mes hoirs mil livres
de Trevesiens de bonne monoie leaul, nos lor rende- rons lou chastel de Henaupiere et
toute las waigieres que nos tenons por les mil livres devant dittes. Et de ceu a tenir
leaumant lor en avons nos donnei a pleges et a rendours par lor fois et par lor sermans
signor Boucel de la Piere, signors Th. et Nichole freres de la Haie, signor Bouri de
Castrez, signor Bertrant de Waudenowe, signor Willaume de Smedeburg, signors Ferri et Lam
bert freres de Castrez, signor Sybode de Lietemberg, signor Jehan de Blieze, chevaliers,
en telle meniere, que ce nos ne rendiens a notre signor H. conte devant dit lou chastel de
Henaupiere ou as ses hoirs et la waigiere que nos tenons por les mil livres dedans les
quinze jors que nos serons peie des mil livres ou ausois cist plege desus nommei tanroient
par lor sermans a Sarebruche ne nen partiroient juques atant que nos averiens rendu le
chastel devant dit et les waigieres. Et por ceu que ceu soit ferme choze et estable sont
ces presentes lettres scellees de mon scel et dez sees signor Boucel de la Piere et signor
Th. de la Haie par ma requeste et par la requeste des autrez pleges devant nommes qui nont
mis sees en tamoignaige de veritei. Que furent faites le macredi devant feste saint
Berthremeu lapostre lan M.CC. et quatre vins et deus ans. Orig. ohne Siegel im Pr. Arch zu
Coblenz, woselbst von dieser Urkunde noch fol gende Transsumpte: 1) Der Elisabeth von
Vinstingen, Aebtissin zu Herbotzheim in Metzer Diöcese, d. d. 1338 crastino omnium
sanctorum. 2) Des Abts Baucelin 61 von Senones in Touler Diöcese mit 5 andern Hunolstein.
Urkk. d. d. 135t vicé simo quarto die mensis Maji. 3) Des Hofs zu Trier d. d 1353 sabbato
post Qua simodo über ein Vidimus der trierischen Archidiakone Boemund von Saarbrücken und
Gottfried von Brandenburg mit 4 andern gleichfalls in Nro. 2 enthaltenen Urkk. d. d. 1351
duodecima die mensis Novembris. 4) Des Dechanten Therricus von St. Deodat d. d. 1372 die
St. Thome apost.
Charter: CXIII.
Date: 99999999
Abstract: CXIII. •nerus de Honnelstein, miles, filius domini Hugonis advocati de Hon-
nelstein anno 1293. Cartulaire 115 original en parchemin fol. 423 ". Diese 85 I für die
Genealogie sehr wichtige Notiz von neuerer Hand befindet sich unter andern Auszügen aus
demselben Cartulaire im gräfl. Hunolstein. Hausarchiv, leider ohne Angabe, wo dieses
Cartulaire sich befindet.
Charter: CLVIII.
Date: 99999999
Abstract: CLVIII. Weisthum über die Hechte des Erzbischofs von Trier, der Grafen von Salm
und der Vögte von Hunolstein in den Höfen zu Bernkastel, Drone, Winterich und Graach. 1315
Juli 3. Von goides geburt dusent druhondert vnd fonfftzehen iare des dritten dages in dem
Hauwemaende dut myn Herre bischoff Baldewin von Triere zu houff roiffen vnd vorkomen
vietdenhalffen hoiff, von Bernkastel, von Drone, von Win terich vnd von Graichei, vmbe sin
vnd des stifftes recht vnd der graifschafft von Salmen vnd der vaide von Honultsteyn. *)
Graach galt blos als halber Hof. 121 Da deilten sy yme von erste man vnd ban, welt, weig,
wasser und weide vnd velfse. Vortme deilten sy yme alle gebot hoe vnd dietf; vortme alle
gewalt. Vortme wo der bischof fert in herfart vmbe des stilftes not oder das stifft zu
besseren, da mag er nemen vihe ain yment vnrecht zu dun vnd ain die pluge zu entweten vff
sine gnade; er mag auch nemen wagen vnd pert ain yment vnrecht zu dun. Vortme kumpt der
bischoff zu Berncastel oder in die plege, bedarf er vehs, er mag is nemen ym lande, wo er
is find, vnd sal man is schetzen vnd beczalen. Vortme deilten sy yme zu richten von halse
vnd von hubde. 'l Item diss ist, abe ein mifsdedig mensch zu Bernkastel lege, so war man
gebieten sal, abe min her richten wolle. Item zum ersten so sal der amptman von Bernkastel
gebieden dem zender zu Müllenheim, der zender zu Müllenheim gebeut dem zender zu
Winterich. Item der zender zu Winterich gebeut dem zender zu Minhem. Item die zwen zender
zu Winterich vnd zu Minhem gebieten dem zender zu Emmel. Item die zwen itzgenannten zender
gebieten dem zender zu Monster. Item der von Emmel vnd Monster gebieten dem zender von
Peysport. Item der zender von Peysport ge beut dem zender zu Numagen. Item der zender zu
Bernkastel gebeut dem zender zu Graich. lem der zender zu Graich gebeut dem zender zu
Lonkanyp. Item der zender zu Lonkamp gebeut dem zender zu Droine. Item der zender zu
Broine gebeut dem zender zu Morschit. Item der zender zu Morschit gebeut dem zender zu
Licht. Item der bode zu Morschit sal geen zu Honultsteyn an den steyn vff dem graben vnd
sal drywerff rufen: mins herrn hogericht sal sin, аff man wolde richten von eime
mifsdedigen menschen. Item der zender zu Bernkastel sal auch gebieten dem zender zu Cuse,
der zender zu Cuse gebeut dem zender zu bessern, der zender zu bessern gebeut dem zender
zu Kesten, der zender zu Kesten gebeut dem zender zu Monzel, der zender zu Monzel ge beut
dem zender zu Osann. Alles mit der sonnen geboten. 2) d. d. Frankenvort IV Kal. Junii 1201
verleiht König Rudolf auf Ansuchen des Erzbischofs Boemund von Trier dem Ort Bernkastel
die Rechte einer Reichsstadt, ihm selbst aber die Gerichtsbarkeit daselbst: et ad hoc
damus archiepiscopo plenam et liberam potestatem per se vel per vicarium animadvertendi in
facinerosos et punire scelera, nec non justitias alias exercere, salva justitia et
jurisdictione in predicto oppido jure vel consuetudine competente. Mit dieser Clausel ist
offenbar das Vogtgericht gemeint. 16 122 Item das hoichgericht3 geet an zu Wedelrait
dyssyt, vnd geyt da forter zu Huntzerait, das man nennet an dem Heyster, vnd da forter zu
wageleyse, vnd da forter vff Yders Höge vnd forter über die Höge byfs an die hangende
byrck, vnd da forter byfs an die Lychter Eych, der man spricht die rode ryser byfs an
scherbach, vnd da forter byfs zu zweynbechen, vnd da forter hinder kaueley byfs an
Pysporter zentholtz, vnd da forter byfs an kramfserborn, vnd fort die bach abe byfs an
polenbachern wald, vnd da forter zwüschen den von platten vnd von Osann byfs an Pritzille,
vnd da forter als den wald naeinander vnd den in byfs vff Brunenberg, vnd da forter von
der bach byfs zu sent Paulus vnd da forter byfs zu Gosener walde zu, vnd da forter von
Cosener walde zagelsgraffen in byfs gen den hoeff zu sennte Martine, vnd da forter
zwüschen Welner Zenderyn byfs an die Zenderige von Wolff, vnd von der Zenderige von Wolff
byfs an die Windelstein vnd da herufs die Kuttenbach byfs an die bruck, da man vfsgeit zu
fronhoiffen vnd da forter als die halffebach vff traffener bach vnd beneben wereit
(wedelrait) vfs byfs an den graben.4 Vortme so hait ein bischoff vnd sine amptman als
durch dat jare von allen klagen ain dru vaitdynge ъ, dingent die vaide von eigen vnd von
irbe vnd von bludigen wonden vnd von waiffengeschrei, die nit gesünet entsint, vur yrme
dinge. Auch so hant die dru vaitdynge ire wissige naicht, die mogent sie dingen mit den
amptluden vnd mit den scheffen. Wo der scheffen einer stirbet, da mogent die andern
scheffen kiesen einen biederben man zu eyme scheffen, den setzet der vait vnd entpheit
sinen eit in eins bischoff s wegen; wan sy sint gesatzet so sint sy eins bischoffs vnd
eins greben vnd der vaide ir recht zu wisen. 3) Das Hochgericht, welches seine Malstätte
am Thurm zu Bernkastel hatte und des halb „Hochgericht Bernkastel" genannt wurde, war in
18 Bezirke oder Zenten eingetheilt. Die Vorsteher dieser Bezirke ( Zentgrafen, Zenter,
centenarii, später auch Schultheifsen) wurden vom Erzbischof als Zentherrn ernannt und
waren die Urtheilssprecher am Hochgericht. Den Vorsitz führte der erzbischöfliche Amtmann
im Namen seines Herrn unter Beisitz des Vogtes von Hunolstein; doch war des Letztern
Anwesenheit nicht absolut nothwendig. — 4) Eine genauere Gränzbeschrei- bung vom Jahr 1400
folgt später. — 5) Vogtgerichte. Advocatus ter in anno judicio praesidebit, quod dicitur
dink. Die Malstätten waren auf den sogenannten Ding höfen (curia oder curtis), zu denen
gewöhnlich mehrere naheliegende Ortschaften gehörten. Jeder Hof hatte 14 Schöffen, welche
die Urtheilssprecher am Vogt gericht waren und sich durch eigene Wahl ergänzten, während
dem Vogt die Bestätigung und Einsetzung in das Amt gehörte. 123 Vortme so ist ein bischoff
zu Berncastel bischoff vnd grebe, vnd schinet yme von beden vnd von schetzonge dat
haltfseheit, auch schinet yme von deme andern holffscheit bevor ufs an wyne vier amen, an
gelde vier pont vnd darna werdent yme zwo deile von der graiffschafft6 vnd dem vaide das
dritteil. Vortme so wann ein bischoff foire herfart vmb des stifftes noit oder das stilft
zu besseren, so mag er legen sine reider bynnenwendig dem vierdehalben hoffe vnd
bynnenwendig dem hoegericht, wo er wilt, ain vnrecht zu dun yment, des ensullent der grebe
noch die vaide nit dun, sy enfoiren dann in dinste oder riede des bischoffs. Vortme so
hait der bischoff winwaifs zu Berncastel, dat heisset bischdom, dat sal man lesen vor
allen den wingarten, die da ligent. wer da lese ain vrloff, fler mu.sste ifs besseren dem
bischoff alleine. den win von deme bischdom, den sal man dun in myns hern kelterhus von
Trier, dat kelterhus ist also fri, das wer da inne wonet, der engildt noch bede noch
schetzonge, noch ensal nymant den andern da inne bekommern noch fayn vur keine stücke.
Vortme so sint alle besseronge zu Berncastel, die herdinget werdent, myns herrn von Triere
bit off den seisten pennyngk, der ist des vaides, ain yn den vaitdingen, da ist dat
vierteil des vaides. auch mag ein scholtes1 eines bischoffs die besseronge setzen als der
scheffen deilet, aber na sinen gnaden. Vortme so hait ein bischoff an der meygebeden
viertzig schillingk, die sint verlenet romer. Vortme so hait er dat dritteil des
korntzehendes dat gildet ein malder oder zwei oder dru. Vortme so hait er zu vait Euen
fonff malder oder VI. Vortme so hait er an der vasnacht beden sehs vnd zwentzig
schillinge. Auch hait er ein pont pennynge, die gildet im der vait ist, vnd horet zu der
schulterien. Vortme so hait er aichten zu gontzerod, wann sie gewonnen werdent, so wird
yme sehs oder VII malder korns vnd euen. Vortme so hait myn Herre zu Graiche von beden,
von schetzongen vnd von besserongen dat halffscheit, auch hait er bischdom, dar na dat win
wesset, vnd mag da machen einen zentener, wo er wilt in dem dorffe vnd einen buddel machen
von eyme mitteln manne. ') Die Grafenrechtc hatte Erzbischof Heinrich vom Grafen von Salm
gekauft; vergl. Nro. LXX. 16* 124 Vortme so stent da hobsted gebuwet vnd vngebuwet, so wer
da off stürbe, der gibt das beste heubt von syme vihe. Vortme so hait myn herr zu Cusa dat
halffscheit von beden, von schetzonge vnd von besseronge. Auch mag er machen einen
zentener wo er da wilt vnd einen buddel von eyme mittein manne, vnd hait winwaifs dar na
dat win wesset vnd hait da ein fry kelterhufs, wer da Inne wanet, der ist fry von allem
dinste, vnd da Inne buwet man mynes herrn winwais. Auch hait er eine ame vnd zwen eymer
winwaifs zu Cusa. Vortme hait er zwo deile des korntzihends, des kauft er ein deil widder
vincklin vnd gildent die zwo deilen XiШ oder XVI malder halff korn und halff euen. Auch
galt er ein dritteil des- wintzihendes widder vincklin, der ist auch sin, vnd ist die
kirchgabe des bischoffs wand der bischoff Baldewin galt die vorgen. zihenden. Vortme so
hait myn herre ein dorff heisset Thanerfs 7, dat ist sine frikamer vnd also fri, wurde ein
dieff da begriffen mit morde oder mit düberien, dat mag myns herrn amptman richten an den'
nesten baum er da findt. auch hait er da ein fry kelterhufs vnd winwaisse, dar na dat der
win west. Dat dorff ist also fri, mochte i/s der vadien enbperren, so engulde ifs dem vade
keine bede, wann ifs der vadien nu nit entzerren enmag, des wird dem va~d~è dat halfscheit
von der beden,. des halfscheitz mussent die vade warten andersyt Eymerbach vnd endürven
nit komen in dat dorff. Vortme so hait er ein dorff heisset Loencamp vnd eyns heisset
Commen. da hait myn herre dat halfscheit von beden, von schetzongen vnd von besse- rongen.
vsser dem halfscheit sint verlenet von der beden vier malder Her Hugo von dem Steyne, die
andern sint eins scholtissen. heischet myn' herre auch schetzonge oder wagen oder pert,
davon enwirt dem scholtifs nit. Vortme hait myn herr ein dorff heisset Heintzerot. da hait
myn herr dat halfscheit von der beden, dat wird eyme scholtifs zu der schulterien. Vortme
hait myn herr zu Huxlar, zu Morscheit vnd zu Wolffesberg VI malder rocken vnd zwo malder
euen und sehs pont pennynge zu vasnacht vnd sieben pont zu sent paulins misse, vnd ein
Swin von ziehen schülingen. vnd difs gerichte von sinen luden ist myns Herrn alleyn. Difs
ist das recht myns herrn von Trier in dem hoffe von Drone.8 Von erste en mag er setzen
einen zentener, einen buddel vnd einen furster. den zentener mag er machen wo er wylt,
oben in dem lande oder nyden in dem 7) Auf-Erz bei Graach. — 8) Bischofsthron; vergl. Nro.
LXXIV. 125 lande den allerrichesten man; den furster und den buddel von eyme mitteln
manne. Vnd mag den furster setzen ein jare oben in dem lande vnd zwo jare nyeden in deme
lande. der furster gildt von syme ampt XVIII schillinge pen- nynge. so er sitzet oben in
dem lande, so wirt den vaigden dri schillinge der pennynge; so er sitzet nyeden in deme
lande, so wird deme greben vnd den vaigden nuyn Schillinge. Der furster sal los vnd qwyt
sin aller bandage vnd alles dienstes. Vortme wan der furster oder myns herrn knecht hudent
die welde so gildet iclicher man, der da sitzet zuschent deme heister" vnd Wailholzer 10
stege vnd fert mit eyme wagen einen pennyng, der da fert mit einer karren einen hellinck,
vnd wer noch karre noch wagen enforet, der gildet auch einen hellinck my me herrn von
Triere, sonder die scheffen vnd amptlude. In die welde ensal nyment /aren wand die gemeyne
lude myns herrn von Triere vnd des greben vnd der vaigde. Vortme ist der Yder11 vnd dat
dar zu horet des bischoffs alleine, vnd wann da inne wesset ecker, so mogent alle die da
sint gemeyne lude vnd wonent in deme vierdenhalffen hoffe ire swin dar in senden vnd
nyment anders. Ist ifs folle ecker gewaissen so gildet das swin zwene pennynge vnd die sue
einen pen nyng. Ist ifs aber wenig eckers, so gildet iclichs dat halfscheit. dat ist myns
herrn von Triere alleine. Vortme so ligent vur deme Yder kortzebusche 12, die sint des
bischoffs, dar uff so mag ein yclich gemeyn man gan roden vmb dat sieuente deil, das da
wesset, dat ist myns herrn von Triere. auch gildet ycliche hauwe oder hype, dfc da rodet,
deme zentener von Drone einen pennynck, vnd mag der bischoff mit deme Yder schaffen allen
sinen willen. Vortme so hait myn herre zu Drone eine wiese, die da heisset der bruele, der
ist sin fry eigen, vnd hait auch in dem lande fünff aichten, die sint sin 9) Halster Höhe
am Idarwald zwischen Hinzerath und Hochscheid. — *0) Walholz, jetzt einzeln stehende
Kirche im Thale zwischen Hunolstein und Weiperath. Im Juli 1228 bestimmte das Domkapitel
zu Trier das Einkommen des Pfarrers zu Lcytf (Licht), nachdem die Pfarrei daselbst und zu
Walholz, quae est pertinens ad ecclesiam de Leytf, seinem refectorio überwiesen worden
war, in der Weise, dafs von dem Zehnten der Pfarrei der Priester, welcher Leytf versieht
25 Malter halb Korn und halb Haber erhält, und ebensoviel der Priester, welcher Walholz
versieht. Der Kleinzehent dagegen gehört ganz dem Priester von Leytf, welcher dafür die
Reparaturen an den Pfarrgebäuden bestreiten mufs. (Pr. Arch. zu Cob- lenz.) — **) Vogt des
Idarwaldes war der Graf von Spanheim; vergl. Beyer II, 409. — *2) Lohhecken, Niederwald.
126 fry eigen, wer yd da vff verbreche oder verwerte, der muíste ifs bessern dem bischoff
alleine, abe er begriffen oder gefangen da vff wurde. Vortme sal myn herre han einen
hoffeman, der die wiese hude, friede vnd wesser, der hoffman sal zu Drone sitzen fry vnd
los von allen bantagen aller herrn. Vortme wan myns herrn amptman wilt den bruele dun
megen, so sal myns herrn buddel gan von deme heister bit an den stech zu Wailholtze durch
icliche dorffe vnd sal rueffen: koment alle die scheffen vnd alle die megder, die da
wonent, zu myns herrn bruele zu megen, wer nit dar en qweme der muíste ifs besseren. Auch
wanne dat sy dar koment, so sal myns herrn amptman dun aneslan in dem bruele alle die
megder, vnd wanne dat sie anegeslant, so mogent myns herrn scheffen ufs kiesen aichtzehen
die besten megder vnd sollen die andern heim gan. Auch sullent by den megderen, die da
belybent, viertzehen scheffen belyben vnd sullent vmme gan den bruele vnd besin, dat er
wol ge- meget werde. Vortme sal myn herr der bischof ein malter korns dar schaffen, der
hoffman der sal ifs foren in wirdes muele zu Morbach, da sal man das korn maelen ane
malter, vnd sal der hoffman dat mel fören gene Drone, da lyt ein garten, wer den garten
hait, der sal usser deme mele bachen XXXII broede, die da heissent menten 13, vnd sullent
die scheffen dat broit besehen, abe ifs wol gebachen sy; were ifs nit wol gebachen, so
mufste der becker ifs wandelen, want er den garten hait davon. Vortme sal man den XVIDI
megderen geben XVin broit, vnd yclichen einen kese. auch sal myn herre den megderen geben
seifs seister wins, ye drin megderen einen seister. man sal auch hoillen die kese zu
Gudendale, zu Moersbach vnd zu Heintzeraid von ye dem huse einen keäf. Vortme sal der
hoffeman geben den scheffen einen hamel bit der koemeln (mit der kondelen), vnd erwifs mit
speck vnd eyn eymer wins; vnd der amptman sal yne geben von den XIV brodern, die da
beliuent, broides genug, vnd auch den boden, die hudent dat hauwe, brodes genug; wat dan
da belibt, dat ifs eins zenteners. der hoffeman sal auch geben den scheffen seifs pennynge
wert wyfs- brodes zu abend vnd kese vnd knobeloch. Vortme sullent tzeden dat hauwe die von
Drone. Auch sal der buddel ge- bieden allen den, die da wanent von dem heistere bit an den
steche zu Wail holtze, dat sie komen dat hauwe zu hauffene, ane die scheffen vnd amptlude
vnd die da wanent vff der bartenhuben vnd obenwendig des weges zu Heintzeraid *3) Moytales
panes, quales triginta umis fiunt de maldro dominicali; vergl. Beyer II, 460. 127 vnd die
kese geben. Vortme wanne dat hauwe ist zu hauff gedan, so sullen die von dem walde ils
foren zu drone in den sall, abe er da steit, wilt man dat hauwe vorbas foren, so sullent
die von der moseln ifs foiren. Vortme so ist yclich man von den gemeynen luden zu dem
walde schuldig myns herrn aichten zu erren ane die scheffen vnd die amptlude, vnd sal man
yn des nachtes vor gebyden mit deme buddel, der sal gan durch die dorff ruyf- fende:
koment ir morne zu myns herrn aichten von Trieren. vnd sullent die scheft'en die aichten
vmbe gan vnd syhen, abe sy wol gearen werden. Vortme sal myn herre von Triere sinen samen
dar scharten vnd sullen die lude segen vnd egen. Auch sullent die gemeyne lude von dem
lande dat korn snyden vnd off binden, steit ein sall zu Drone, so sullen sy ifs dar in
foiren; wilt man ifs aber anders war foren, so mag man gebyden zu Moselen vnd zu walde,
dat sy ifs foren. Auch so hait myn herre strude vnd wesen, die sint sin alle vue, wat dar
vff wesset oder schinet, dat ist mym herrn alleyne. Die wesen sal myn herre dun megen mit
sinen pennyngen vnd sullent die vs dem walde die wesen tzeden vnd dat hauwe zu hauff dun
vnd die von der moseln vnd von dem walde foren dat hauwe. Vortme schinet eyme bisehoffe VI
pont pennynge von dem zentener von Drone, die waren verlernet Heim Beumont von
Honultstein. Vortme so hait myn Herre der bischoff zwei deil des zihends, die gildent zwei
hondert malder me oder mynder korns vnd euen, darna korn vnd euen wesset. Vortme ist ein
Bischoff schuldig die kirche zu Drone zu decken, want er patrone da ist vnd die kirche mag
gebin. Vortme so wirt cyirie bischoffe von der beden nyden in dem lande fonffte- halbe
vntze kleines seiges halff korn vnd haltt' euen, die yme nit zemale enworden bit dat man
geloiste dat lehen dat Jimffrauwe lylie von Esche hatte, vnd sal ein grebe vnd ein vait
vor legen in demselben lande nüne vntze desselben seiges. Vortme so leget man in dem
oberlandt fonffthalbe vntze korns vnd euen, die leget myn herr von Triere von des greben
wegen, wan er da grebe ist, vnd hen' Beumont der Vait. 14 Da schinet dem bischoff zwentzig
mahler kleines *4) Noch bis zu Ende des vorigen Jahrhunderts bezogen die Vögte von
Hunolstein aus der Bete zu Bischofsthron jährlich 7 Malter 4 Fafs Korn, 4 Malter 5 Fais
Haber und 4 Malter 4 Fafs Vogthaber. 128 seiges, die antwort yme ein aichtervait. Auch
schynet yme desselben korns vnd selben seiges fünft0 vnd viertzig malder, des geit abe ein
dritteil, des da geldent fonff Menschen. Auch geit abe ein lehen, dat heisset Herr fulkers
lehen, dat trifft vier malder oder fünff. Vortme so hait myn herre ein recht, dat heisset
wachtkorne, dat gildet IX malter oder ziehen. Vortme hait er ein recht, dat heisset
marschalkes euen, dat gildet zwei malter oder drü. Vortme hait er von dem bruele echt
lüder hauwes cleyner fuder. Vortme so wird yme X fuder hauwes cleyn von den wesen, die
heissent strude, dat ist bost hauwe. Vortme so hait er eine Aichte, wanne dat er sie dut
wynnen, so git man den luden den samen vnd brodes genug, were dat anders yment wynne die
aichte, der gebe die siebende garbe. Vortme schynet yme oder syme amptmanne XX schillinge
vnd XX hüner von dem deinen zinden. Vortme so sint in dem hoffe zu Drone vier fryhoffe.
Der steit einer zu Happerait, zwen zu Wengerait vnd einer zu Honthem. Die lude die da
wanent vff den houen, die sint schuldig zu komen in den hoff zu Drone vor myns herrn
amptman, vnd da zu antworten von allen dingen an von deme irbe, dat zu den hoffen gehoret,
da sy vff sitzent; die besseronge vnd die bussen, die sy da schul- • dig werden, die
dragen sy mit yn heym, an von freuel vnd von stride vnd von uberbraicht, wo sy dat
verbrechen, abe man sy hielde oder vinghe oder begriff, dat mufsten sy besseren. Dit ist
dat recht des greben von Salmen vnd der vaide von Honultstein. Von erste sullen die
gemeyne lude von deme walde foren yn win zu herbst eine fart entuschent Emmel vnd Graich,
vnd nit furter wand gene Honultstein. Die lude so sy mit den wagenen vff dat velt
koment15, so mogent der grebe vnd die vaide die wagen deilen, vnd nympt der grebe die zwo
deilen, vnd die vaide den dritteil von diesen bandagen; vnd zu allen den, die herna
geschrieben steent, so endunt die amptlude vnd die scheffen nit, want sy mussen gan zu
dinckelichen tagen vnd wisent den herren ir recht. *5) Der Ort, wo die Wagen sich
versammelten, war beim Dorfe Hag, an der alten Römerstrafse, und der Weg, den sie nach der
Mosel fuhren, heifst noch heute die Weinstrafse. 129 Vortme hant sie zu wynachten eine
holtzfart, die heisset die widdelleige w, an den gemeynen luden. da deilent sie die wagen
als vorgeschrieben steit. Vortme so sint die gemeynen lude ane amptlude vnd scheffen dem
grebe vnd den vaiden schuldig drü bandage mit yren plugen als sie farent, der dun sie
einen zu der euen, einen zu der brachde vnd einen zu eren vmb dat korn. Die pluge deilent
sie als sie die wagen deilent, vnd sint sie den luden schuldig broit zu gebin zu diesen
bandagen vnd zu allen bandagen. Vortme so sint schuldig die gemeynen lude von yclichem
huse einen boden die euen zu snyden vnd einen boden dat korn zu my den. Die boden deilent
sie als sie deilent die wagen vnd die pluge. Vortme so sint die gemeynen lude ane amptlude
vnd scheffen schuldig dem grebe vnd den vaiden einen maitdag, den sullen die meder von dem
lande dun zu yrem hauwe. vnd den luden sal man geben broit zu allen bandagen. Vortme so
sall ye dat hus der gemeynen lude ane amptlude vnd ane scheffen dem grebe vnd den vaiden
ligen einen boden yr hauwe zu hauff zu dun in yren wesen. Denselben sullen sie gebin zu
essen vnd mogen die deilen als die wagen vnd die pluge. Vortme so sint die gemeynen lude
ane amptlude vnd ane scheffen schuldig dem grebe vnd den vaiden einen bandag zu dun yr
hauwe inne zu Jaren. vnd deilent sie die wagen als vorgeschrieben steit. Vortme so mogent
sie pert hoillen an den gemeynen luden, yr broit, fleisch vnd fische vfs zu furen, vnd
sullent die pert nemen mit der sonnen vnd mit der sonnen desselben tages wiedergeben dem,
des sy sint, in syn huse. Vortme so mag der grebe setzen einen aichtervait vnder den
gemeynen luden, die da sitzent tuschent dem heister vnd dem stege zu Wailholtz ein jare
oben in deme lande vnd ein jar nyden in deme lande. Der aichtervait sal dem greben vnd den
vaiden alle yrs rechten warten vnd ensullen sie von den ge meynen luden yne keinen amptman
me setzen noch yne keinen boden me senden, noch zu penden, noch zu nemen, wand sie sullen
dem aichtervaide enbieden, der sal den buddel zu yme nemen, der ist der herrn gemeyner
bode vnd amptman. Alte Copien im Pr. Arch. zu Coblenz und im fiirstl. Wittgcnst. Arch. zu
Berle burg; vergl. den verstümmelten Abdruck in Grimm: Weisthümer II, 353 — 357. *6) Pro
lignario isto addueet quilibet mansus carradas duodeeim; que ligna vulgariter appellantur
Kunigcsholtz sive Wideglage. Honth. H. Tr. II, 663. — 17 130
Charter: CLXXII.
Date: 99999999
Abstract: CLXXII. \ Boemund Vogt von Hunolstein verzichtet zu Gunsten des deutschen
Ordens auf alle von seiner seligen Gemahlin Katharine von Siersberg herrührenden Ansprüche
auf die Dörfer Beckingen und• Pachten. 1321 August 7. Universis presentes literas
inspecturis. Nos Bohemundus aduocatus de llunol- destein volumus esse notum. Quod cum olim
inter nos ex una et religiosos viros commendatorem et fratres hospitalis s. Marie
Theutonicorum Jerosolimitani ex parte altera super bonis, possessionibus et rebus aliis
quibuscunque, eisdem reli- giosis a quondam domino Gerhardo de Beckinga milite et quondam
Jacobo 'preposito ecclesie s. Symeonis Treuerensis, fratribus l, in villis de Beckinga et
Pachten 2 nec non bannis et finagiis earundem villarum cum vniuersis attinentiis suis
datis, legatis et collatis perpetuo et irrevocabiliter pro suarum animarum remedio,
questio seu querimonia fuisset suborta, considerantes nos, heredes vel sueeessores nostros
in predictis bonis, possessionibus et rebus ipsis religiosis, ut dictum est, donatis seu
collatis nullum jus, actionem vel petitionem contra ipsos religiosos pretextu bonorum
predictorum ullo unquam tempore habuisse vel habere. Ideo sponte et ex certa scientia, hoc
scientes esse verum, super ipsis possessio nibus et rebus aliis quibuscunque, ipsis
religiosis per dictos Gerhardum et Jaco- bum qualitercunque collatis, donatis seu legatis,
neenon omnibus questionibus, 18* 140 querelis, controuersiis et litibus, iniuriis,
molestationibus et impetitionibus pro nobis et nostris heredibus seu successoribus pure et
simpliciter, dolo et fraude penitus exclusis, renuntiantes, promittentes bona fide, ipsos
religiosos et omnes alios et singulos fratres dicti ordinis de cetero occasione
predictorum bonorum per nos, alium vel alios non molestare vel impedire aliqualiter in
futurum, vel molestanti vel impedienti publice vel occulte consentire vel auxilium
prestare. Acta sunt hec in presentia venerabilis viri Nycolai de Hunoldestein, cantoris
ecclesie Treuerensis, ac nobilium virorum Johannis aduocati de Hunoldestein et Theoderici
domini de Suarzenberch. In quorum omnium testimonium et ut pre- missa omnia et singula per
nos, heredes seu successores nostros specialiter ex nobis et quondam Kathanna de Sirsberch
3, uxore nostra legitima, procreatos, ex cujus Kath. persona nos jus in dictis bonis
contra ipsos religiosos habere contendimus, firmiter et inviolabiliter in perpetuum
observentur, sigillum nostrum unacum sigillis dominorum Ny. Jo. et Theoderici testium
predictorum presentibus apposuimus. Et nos Ny. Jo. et Theod. testes predicti sigüla nostra
ad preces dicti Bohemundi presentibus duximus apponenda. Datum a. d. M.CCC. vicesimo primo
feria sexta ante festum s. Laurentii martiris. Orig. perg. im Pr. Arch. zu Coblenz. — Das
sehr beschädigte Siegel Johanns Vogt von Hunolstein ist ein sogenanntes Reitersiegel,
deren sich nur der höhere Adel bediente. — *) Die Herrn von Beckingen waren stammverwandt
mit denen von Kirkel und Siersberg. — 1292 genehmigt Herzog Ferri von Lothringen die
Schan- kung von Gütern zu Beckingen und Pachten durch die Brüder Gerhard und Jacob von
Beckingen an das deutsche Ordenshaus zu Trier. — 1294 bestätigen Ludwig und Johann Herrn
von Kirkel die Schankung ihrer Oheime Gerhard und Jacob 141 von Beckingen. — 1301
übergiebt Gerhard Herr zu Beckingen zur Sühne für verübten Raub und Brand dem deutschen
Orden alle seine Güter zu Beckingen und Pachten mit Vorbehalt der lebenslänglichen
Nutzniefsung für sich und seine Gemahlin Ida. — 1306 fer. VI p. convers. Pauli vergleichen
sich die Brüder Arnold Cantor zu S. Arnual und Johann von Siersberg Ritter mit dem
deutschen Orden wegen der von ihren Oheimen Gerhard und Jacob von Beckingen verschenkten
Güter zu Beckingen und Pachten. Aehnliche Verzichte leisten 1307 d. 25. März der Ritter
Arnold von Pyttingen, 1317 d. 20. April Jehans die de Bruckes cheva lier et Chretienne sa
femme, und 1320 Werner Wilches ein Ritter von Alzei und seine Frau Anna. (Origg. im Pr.
Arch. zu Coblenz.) — 2) Beckingen im Kreise Merzig und Pachten nahe dabei im Kreise
Saarlouis. — 3) Vergl. Beilage XV. CLXXIH. Boemund Vogt von Hunolstein und seine mit
seiner seligen Gemahlin Katharine von Siersberg erzeugten Söhne Johann Canonikus zu
Weissenburg und Boemund leisten dem deutschen Orden Bürgschaft, dafs ihre Tochter und
Schwester Mar garethe bei erlangtei' Mündigkeit auf die Dörfer Beckingen und Pachten ver
zichten wird. 1321 August 7. Nos Bohemundus, miles, aduocatus in Huiwldestein. Johannes
canonicum ecclesie s. Stephani in Wysenburch, Spirensis dyocesis, et Bohemundus, filii
Bohemundi, militis predicti, ex eodem müite et quondam Katharina de Sirs- berch, matre
nostra, constante matrimonio inter eosdem procreati, notum facimus vniuersis presens
scriptum visuris, quod promittimus bona fide sub pena centum librarum Treuerensium, quod
postquam Margareta filia mei Bohemundi, militis predicti, et soror nostrorum Johannis et
Bohemundi fratrum predictorum, per- uenerit ad annos diseretionis vel antequam contrahat
sponsalia vel matrimonium, vel forte aliquem ordinem ingressa merit, procurabimus,
curabimus seu faciemus cum effectu, quod ipsa Margareta super bonis, possessionibus et
rebus aliis per quondam Gerhardum militem dominum de Beckinga et quondam Jacobum olim
prepositum ecclesie s. Symeonis Treuerensis in villis de Beckinga et Pachten necnon bannis
seu finagiis earundem villarum cum universis attinentiis ipsarum villarum religiosis viris
commendatori et fratribus ordinis hospitalis sanete Marie Theutonicorum Jerosolimitani
datis, legatis seu collatis, et nullum jus se in dictis villis et bonis ex persona dicte
Ka. ma tris sue habuisse vel habere, et sub 142 simili tenore in omnibus et per omnia
super dictis villis et bonis literas ipsis religiosis sigillo seu sigillis autenticis
sigillatas dabit et assignabit, renunciando pure et simpliciter super ipsis bonis¡ ut nos
predicti Boh. miles, Joh. et Boh. fratres predicti renunciavimus et ipsis religiosis
literas autenticas super premissis dedimus et assignavimus; alioquin in penam dictarum
centum librarum predictarum incidemus ipsis religiosis extunc, omni fraude et dolo amotis,
per nos solvendam. In cujus rei testimonium nos Bohemundus miles, Joh. et Boh. predicti
fratres sigillum reuerendi viri domini abbatis ordinis s. Benedicti in Wysenburch presen-
tibus rogauimus apponi. Et nos abbas predictus recognoseimus, nos ad preces dictorum Boh.
militis, Joh. et Boh. fratrum hiis Uteris presentibus sigillum nostrum apposuisse. Datum
a. d. MCCCXXI feria sexta ante Laurentii. Orig. perg. mit Siegel im Pr. Arch. zu Coblenz.
Charter: XXXVI.
Date: 99999999
Abstract: XXXVI. Hugo, Nicolaus und Johann Vögte von Hunolstein leisten Bürgschaft für
ihre Blutsverwandten, die Brüder Gerlach und Higo von Sehwarzenberg und deren Neffen
Wilhelm von Sclmarzenberg. 1264 März 25. In nomine domini amen. Notum sit omnibus
presentes litteras inspecturis, quod nos Gerlacus dictus Cryppinus et Hugo fr atres,
milites, et Wilhelmus de Schwartzenberg, nepos noster, bona fide promisimus, quod pacem et
composi 4 2 tí tionem de discordiis nostris habitis coram domino archiepiscopo Treueremi
con- fectam et conscriptam, sicuti littere plenius narrant, observabimus inviolabiliter.
Item ad confirmationem predicte pacis et eompositionis promisimus et in hoc vera- citer
concordavimus, quod, si quis nostrum, quod absit, alten violentiam in ejectione castri seu
in captione corporali fecerit, cautionem dedimm, videlicet pro centum libris Treuerens.
denariorum legalium laeso persolvendis. Hujus promis- sionis fideiussores sunt nobiles
viri dominus Wilhehnus de Henzenberg, dominus Wernerus de Lapide, dominus Johannes Ion gus
dictus de Warnesberg, dominus Wilhelmus dictus Buzzel junior, dominus Gozzo de Lichenberg.
Item promisi mus, quod, si injuria vel violentia, quod dem avertat, alteri nostrum
accideret, laesus auctoritatem vel potestatem non haberet ammonendi fideiussores
suprascriptos de solutione predicte pecunie, nisi dominus Johannes de Warnesberc,
perscrutata veritate, sub religione juramenti injuriam vel violentiam factam reputaverit.
Si vero predictum Johannem in remotis agentem, infirmitate detentum aut forte sublatum de
medio reputationi tali eontingeret non interesse, laesus extunc auctoritatem et potestatem
sub testimonio vicinorum fideiussores ammonendi ad solutionem prefate pecunie veraciter
habebit. Item addidimus, quod violatori pacis et eompositionis predicte, si laeso non
satisfecerit, consanguinei nostri communes, videlicet domùni de Henzenberg W. et Jo.
fratres, domini de Lapide Wil. et W. fratres et ipsorum filii, Aduocati de Hunolà'istein
II. et Ni. et Jo. . Joannes longus de Warnesberg, Wiricus de Dune, Fгidencus de Waldeche,
Herebortus et Wiricus de Sigeneim, Fridericus de Vranchenstein et sui filii, livdolphus de
Ponte et sui filii contra- dicent et aduersus eum consurgent et laeso consilio et auxilio
pro possibilitatc veraciter assistent. Item nos domini de Schwarzenberg in hoc convenimus
et compromisimus, quod nullus nostrum alicui dominorum auxilium de castro nostro feret,
per quod nobis damna et pericula possent prouenire, sed quilibet nostrum suis
consanguineis et amicis poterit de predicto castro subvenire. Item si inter familiam et
homines nostros discordia aliqua mota fuerit et hanc inter nos sedare, secundum quod
possibile est, non poterimus, nullus nostrum contra hec facere aliquid attemptabit, nisi
dominus prescriptus do Warnesberch Johannes longus dictus, examinata veritate, factum sub
juramento corporali prestito reputaverit indubitanter. Ut autem hec omnia prescripta a
nobis inviolabiliter observentur, presentem litteram sigillorum nostrorum munimine nec non
et sigillis nobilium et consanguineorum nostrorum, videlicet dominorum Wilhelmi et
Johannis fratrum de Henzenberg, Wilhelmi Buzzel, Nicholai aduocati de Hunoldistein,
Friderici de Vranchenstein, Wirici de Dune, Budolfi de Ponte fecimus communiri. Nos 27
autem prescripti consanguine!, qui sigillis carenais, ad confirmationem prescripto- rum
sigillis virorum nobilium littere presenti appensis ad presens sumus contenti. Acta sunt
hec anno domini M.CCLX1V feria tertia post dominicam qua cantatur oculi mei. Zwei Origg.
im Pr. Arch. zu Coblenz.
Charter: LXXXII.
Date: 99999999
Abstract: LXXXII. Heinrich Graf von Salnt erlaubt dem Nicolaus Vogt von Hunolstein, alle
von ihm verpfändeten Güter, welche zur Herrschaft Hunolstein gehören, einzulösen. 1283
September 7. Nos H. comes de Salmis, H. et Joh. et F. fratres, liberi nostri, notum
facimus universis presens scriptum inspecturis, quod omnia bona ad dominium et castrum
Hunoldistein spectantia, que a nobis alicui sunt obligata, domino N. advocato de
Hunoldistein et suis heredibus, si volunt et possunt redimere, et proventus qui exinde
evenerint, ipsis ad meliorationem eorum feodi, quod a nobis possident, quousque nos
redimere contigerit, nostra concedimus bona volun tate. Insuper promittimus et volumus,
quicquid edificaverit vel in dicta domo restauraverit secundum suum dictum et fratris sui
Jo. ipsis refundemus. In hujus rei testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum.
Datum a. d. M.CC.LXXX tercio, feria tercia ante nativit. b. Marie virginis. Orig. im Pr.
Arch. zu Coblenz. Gedr. Fahne S. 40. LXXXIU. Heinrich Graf von Salm und seine Söhne
bekennen, dafs Nicolaus Vogt von Hunolstein ihnen noch weiter 40 Trier. tb auf die
Pfandschaft der Burg Hunolstein geliehen habe. Dat. 1283 in crastino S. Remigii (2.
October). Orig. im Pr. Arch. zu Coblenz. 64 LXXXIM. Heinrich Graf von Salm überläfst für
erhaltene 160 trierische Pfund Pfennige dem Nicolaus Vogt von Hunolstein alle diejenigen
Lehen erblich, welche ihm, seinem Bruder Johann und ihren Frauen blos auf Lebenszeit
verliehen sind. 1283 October 7. Nos Henricus comes de Salmis, Henricus, Johannes et
Fridericus, ipsius liberi, notum esse volumus universis presentes litteras inspecturis,
quod nos et quilibet nostrum in solidum tenemur ex causa mutui dilecto fideli nostro
Nicholao advocato de Hunolstein, Beatrici ejus uxori ac heredibus eorundem in CLX libr.
Treueren. denar. bonorum et legalium, nobis ab ipsis traditis integraliter et solutis in
pecunia numerata. Quam pecunie summam eis persolvere promittimus bona fide de festo b.
Remigii in Octobri nuper preterito ad duos annos continuos immediate sequentes. Et si nos
cessaverimus quoquo modo in solutione dicti debiti in predicto termino, quod absit, certa
bona nostra et redditus eorundem, que et quos concessimus et dedimus dictis conjugibus ad
dies vite ipsorum, nec non certa bona et redditus eorundem, que et quos similiter
contulimus Johanni fideli nostro advocato de Hunolstein, fratri dicti Nicholai et sue
uxori, coad vixerint, sicut in litteris nostris super hoc confectis plenius continetur,
conferimus et donamus per presentes ex nunc ut ex tunc unanimi voluntate et pari consensu
prefato Nicholao fideli nostro in solutionem dicti debiti et in augmentationem sui feodi,
quod a nobis habet et tenet, et dicte sue uxori пec non liberis ipsius masculis et feminis
ac successoribus eorundem tenenda perpetuo et possidenda pacifice et quiete. Promittentes
bona fide, quod nunquam dictos conjuges Nicho- laum et Beatricem nec suos heredes seu
successores inquietabimus vel inquietan faciemus vel procurabimus arte vel ingenio super
bonis et redditibus predictis aut occasione eorundem, nec ipsorum collationem seu
donationem, eis per nos dicto modo factam, attemtabimus aliquatenus revocare. Renunciantes
in premissis liberaliter ex certa conscientia universis et singulis exceptionibus,
allegationibus et tam facti quam juris defensionibus, per quas effectus presentium posset
impe dir! quomodolibet seu etiam in aliquo retardari. In cujus rei testimonium et munimen
nos H. comes predictus sigillum nostrum presentibus duximus apponen- dum. Et quia nos H.
Jo. et Fr. fratres prenominati sigilla propria non habe- mus, sigillo nobilis viri domini
H. comitis de Forpach usi sumus et contenti, 65 quod rogatu nostro presentibus est
appensum. Datum a. d. M.CC.LXXXIII feria quinta proxima ante festum b. Dionysii. Orig. im
Pr. Arch. zu Coblenz. Gedr. Fahne S. 40.
Charter: ALI.
Date: 99999999
Abstract: ALI. Nicolaus Vogt von Hunolstein verbürgt sich beim Grafen von Salm für das
Lösegeld von Gefangenen. 1267 August 21. Nos Therricus decanus ecclesie saneti Deodati de
Sancto Deodato ad curiam Romanam nullo medio pertinentis. Notum facimus universis, quod
nos anno 31 ilomini MCCCLXXII dio 8. Thome apostoli vidimus, tenuimus ac de verbo ad
verbum perlegimus quasdam litteras sanas et integras omnique vicio et suspieione carentes,
veris sigillis prout prima facie apparebat sigillatas, quarum tenor sub- sequitur in haec
verba: Venerabili viro domino suo domino comiti de Salmis, Nïcholaus advocatus de
Hunolstein, suus castrensis et fidelis, tam debitum imam paratum ad queque beneplacita
servitium. Bemgnitati vestre duxi signifieandum, quod a jilio domini Johannis comitis de
Spanheim pro famulis, qui adhuc in captivitate detinentur, cautionem fidejussoriam recepi
sufficientem in summa ducentarum marcarum, pro quibus vero marcis me apud vos tenore
presentium obligatem esse recognosco; rogans omni quo possum ampliori studio, quatinus hos
tres servos, quos dominus comes Barrenáis* detinet captivatos, Henricum Ilallcrum et
Gabellonem ftatrem ipsius nec non et Th. de Kumberna absolvi procuretur; parates enim ero
voliis tam de dampno quam de pecunia principali per omnia respondere. In cujus rei
testimonium presentem paginam sigüli mei munimine tradidi roboratam. Datum anno domini
Millesimo C'CLX septimo XII Kal. Septembris. In cujus rei testimonium nos Therricus
protates decanus sigülum nostrum presenti copie duximus apponendum. Actum anno et die
suprascriptis. Original -Transsumpt im Pr. Arch. zu Coblenz. Gedr. Fahne S. 32. — *)
Vergl. Nro. XLII Note :).
Charter: <<LY\\III.
Date: 99999999
Abstract: <<LY\\III. Margreth Wildgräfin zu Dune und Johann Rheingraf zu dem
Rheingrafen- stein und Hen' zu Dune sühnen sich mit dem Erzb. von Trier, indem sie auf die
Veste Smydeberg verzichten, wofür Johann alle die Lehen empfängt, welche sein seliger
Vater und sein seliger Oheim Johann Wildgraf zu Dune vom Erz- stift Trier besessen hatten.
Mitsiegler: ihre Neffen die edlen Leute Herr Gerhard Vogt zu Hunoldestein und Herr Georg
Herr zu Hentzinberg. Dat. 1355 vf den grünen Dunrestag in der Karwochen. (2. April.) Gedr.
in der Prozefsschrift: Die Gemeinschaft als ein wahrer Grund der Erbfolge. 8. 455. 29* 228
Charter: CXVII.
Date: 99999999
Abstract: CXVII. Kicolaus der Aeltere Vogt von Hunolstein verkauft mit Bewilligung seiner
Gemahlin Beatrix und seiner Söhne Kicolaus, Johann und Nicolau s seinem Bгuderssohn Johann
die Hälfte der Guter, die dessen seligem Vater Johann und seiner Gemahlin Christine rom
Grafen von Salm auf Lebenszeit verliehen sind. 1294 August 10. Nos dominus Nicolaus
advocatns de Hunoltsten senior, miles, et domina Beatrix uxor ejus. Notum facimus
universis presentem litteram inspecturis, quod nos dilecti fratris nostri domini Johannis
et domine Christine uxoris ejus, sororis domini Archiepiscopi Treverensis, fidelitatis
merita multipliciter nobis ab eis im- pensa benivole et graciosius attendentes, bona
subscripta scilicet curiam apud Hunoltsten cum omnibus appendiciis videlicet cum bominibus
in curia morantibus et eorum beredibus et cum quatuor aghtis et duobus bominibus cum eorum
liberis et bonis apud Gandanc commorautibus et uno molendino apud lletzendale cum 8uo jure
et uno prato in brole apud Mertscheit et tribus villis videlicet Gandanch, Wiere et
Curtscheit cum universis et singulis attinentiis, reditibus, proventibus, 88 hominibus,
honore et juribus earundem, que emimus a reverendo domino Henrico comite de Salmis justa
venditione 1 nobis et nostris heredibus et tenemus in feodo a predicto domino comite de
Salmis et post nos nostri successores; que etiam supradicta bona domina Christina uxor
fratris mei domini Johannis bone memorie advocati de Hunolsten habet ad dies vite sue 2,
vendidimus justo titulo venditionis dimidietatem sepedictorum bonorum domino Johanni
advocato de Hunoltsten, nostro consanguíneo, filio fratris nostri do mini Johannis bone
memorie et suis heredibus pro octoginta libris Treveren. denar. cum consensu dilectorum
filiorum nostrorum Nicholai militis et Johannis et Nicolai, ita ut post mortem domine
Christine uxoris fratris mei Johannis bone memorie, sororis domini Archiepi- scopi
Treverensis, nos et nostri heredes et dominus Johannes vel sui heredes divi- dant sepius
dicta bona equaliter secundum quod jus eque porcionis requirit. Igitur ut hec venditio de
prefatis bonis rata sit et firma et a nullo possit irritari, nos dominus Nicolaus
presentem litteram sigilli nostri munimine roboravimus et ad majorem rei firmitatem
sigillum domini Hugonis advocati de "Hunoltsten, nostri consanguinei, rogavimus apponi in
testimonium predictorum. Datum a. d. M.CC. nonagesimo quarto, in festo beati Laurentii
martyris. Orig. im Pr. Arch. zu Coblenz. Gedr. Fahne S. 41. — Von den beiden sehr be
schädigten Siegeln war das Nicolaus des Aeltern rund und genau so wie Nro. XC und CVI.;
das Hugos war ein Schildsiegel, von dem jedoch das oberste Feld und die Umschrift
abgebrochen sind. — *) Vergl. Nro. LXXXIV. — 2) Vergl. Nro. LH und LVIII. 89
Charter: XL.
Date: 99999999
Abstract: XL. Die Brüder Nicolaus und Johann und ihr Vetter Hugo, Vögte ron Hunolstein,
schwören Urfehde der Stadt Trier. 1267 April 6. Nos Nicolaus et Johannes fratres et Hugo
cognatus noster, milites, advo- cati de Hunolstein, universis praesentes litteras
inspecturis volumus esse notum, quod cum Henricus comes de Spanheim quosdam cives
Treuirenses captivasset, quos adhuc detinet captiuatos, et eodem die alii coneives
captivorum me Nicolaum advocatum supradictum occasione captivitatis hujusmodi
captivassent, captivitatis praedictorum civium me et meos fuisse conscios suspicantes, et
me in civitatem Treuirensem captivatum duxissent, tandem, cum cives captivitatores mei
repererint, me et meos fuisse a captivitate hujusmodi innocentes. et me absolutum dimisis-
sent, ego Nicolaus, Johannes et Hugo supradicti promisimus et promittünus, quod
captivitatem, quam Treuerici cives contra me Nicolaum fecerunt, adversus ipsos cives,
civitatem eorum vel aliquos seu aliquem de civitate nunquam vindicabimus nec captivitatis
ipsius praetextu civibus iisdem nos et nostri molestiam unquam exhibebimus; renuntiantes
pro nobis et nostris expresse, omni dolo et fraude remotis, cuilibet vindictae et ultioni
propter praedictam captivitatem memoratis civibus in posterum faciendis. Et ad haec
inviolabiliter observanda per praesentes litteras nos firmiter obligamus corporalibus
nostris interpositis juramentis. In cujus rei veritatem praesentes litteras hide confectas
venerabilium virormn domini Simo nis majoris praepositi et archidiaconi Treuirensis,
domini Tfieoderici de Hagmhe, domini Budulphi de Ponte, militum, et mei Nicolai sigillorum
munimine civibus Treuirensibus tradidimus roboratas. Nos vero Johannes et Hugo supradicti,
sigilla propria non habentes, praedictis sigillis contenti sumus. Praeterea nos major
praepositus, Theodericus de Haghme, Rudulphus de Ponte sigilla nostra ad peti- tionem
dictorum Nicolai, Johannis et Hugonis praesentibus litteris duximus appo- nenda. Datum
anno domini M.CC.LXVII feria quarta ante ramos palmarum. Kyriander: Annal. Trev. S. 234. —
Brower: Annal. Trev. II, 158 und Hontb. Hist. Trev. I, 767.
Charter: CCLXXXVIII.
Date: 99999999
Abstract: CCLXXXVIII. Baldewin SchuMheifsen Simons Sohn von Bernkastel gelobt , seine
Ansprüche an die zur Herrschaft Hunolstein gehörigen Leute nur vor dem Gericht zu
Hunolstein zu verfolgen. 1357 Juni 10. Ich Baldewin Scholtissen Simons soin von Bernkastel
dun kont allen luden vnd bekennen an desem brieue, das ich geloifft han vnd vffentlich zu
den heiligen gesworen, So wat ansprache ich han oder haben mach biz vff disen hudigen dag
an de lude de zu der Herrschaff van Hunoltzstein gehorent, sy sin man ader wyff, Edel ader
vnedel, daz ich da van zu rechte stan sal zu Hunoltzstein in deme gereichte vnd> nit
vurworten, an allerleige argelist vnd geueirde. Des zu vrkonde han ich gebeden den ersamen
Herrn den Official des Hobes von Triere, daz er des selben hobis Ingesigil vnd dar zu die
Schelfen vnd gemeinde zu Bernkastel, daz sy der stede von Bernkastel Ingesigil an disen
breiff willen henken. Diser breiff wart geben du man zalte von cristus geburte dusint dru-
hondert seben vnd vonftzig Jair des Samptzdagis na vnsers Herrn lychnamsdage. Orig. mit 2
Siegeln im fürstl. Wittgenst. Arch. zu Berleburg.
Charter: LXX.
Date: 99999999
Abstract: LXX. Heinrich Graf von Salm verkauft dem Erzbischof Heinrich von Trier seine
Besitzungen zu Bernkastel und Monzelfeld, verzichtet auf seine Bechte wegen der
vertragswidrig erbauten Veste bei Bernkastel und erlaubt dem Nicolaus Vogt von Hunolstein
seine Lehen zu Bernkastel und Monzelfeld an das Erzstift zu veräufsern. 1280 April 1. Nos
Heinricus Comes de Salmis, Heinricus et Joannes armigeri, nati ipsius, universis presentes
literas inspecturis notum esse volumus, quod omnia 53 bona nostra et possessionem, que et
quas liabemus et habere poteramus apud Berinkastele et Munciruile 1 cum omnibus juribus et
attinentiis, que tenemus et habemus in feodo a domino nostro Henrico archiepiscopo pleno
jure vendidimus et vendimus eidem domino nostro Henrico archiepiscopo neC non ecclesie
Treui- rensi, ac tradidimus et tradimus seu quasi tenenda et possidenda pacifice et quiete
pro quingentis libris Treu. denar., super quibus omnibus sibi a nobis venditis eidem
domino nostro archiepiscopo et ecclesie Treuirensi facere et prestare pro- mittimus, fide
data et juramento a nobis prestito corporali, guarandiam debitam et consuetam, castro
Hunoltstein cum juribus et attinentiis suis аc bonis aliis nobis et heredibus nostris
salvis. Item omni juri et actioni, que nobis compe- tunt seu competere potuerunt et in
posterum possunt quomodolibet contra prefa- tum dominum nostrum archiepiscopum et suos
successores seu ecclesiam Treui- rensem occasione castri per dictum dominum archiepiscopum
nostrum edificati apud Berinkastele 2 plene renuntiamus et effestucamus, ac super damnis
et inju- riis, si que nobis per hujus castri constructionem fuerint illata, ipsum dominum
nostrum archiepiscopum, successores suos et ecclesiam Treuirensem presentibus acquitamus,
ac omne jus, quod nobis competere possit in dicto castro ratione edificationis ejusdem
castri plenarie transferimus in predictum archiepiscopum, suos successores et ecclesiam
Treuirensem, nihil nobis ibidem reservantes, pro CCL libris Treu. denar. Si quas literas
et habuimus et habemus a predeces- soribus dicti domini archiepiscopi, videlicet quod
nullum eastrum in perpetuum edifieari deberet in monte, ubi dictum castrum jam est
constructum, sub qua- cunque forma verborum, nullius vigoris esse volumus aut momenti;
quibus etiam Uteris ex nunc renuntiamus. Preterea si Nicolaum aduocatum de Hunoltstein,
Kdelem nostrum dilectum, bona sua, que a nobis apud Berinkastele et Mun ciruile in feodo
tenet et habet, vendere contigerit prefato domino archiepiscopo ant successoribus suis vel
permutare aut quocunque alio titulo alienationis trans- ferre in eundem, venditionem,
permutationem ac alienationem hujusmodi ex nunc gratas ac ratas habemus et habebimus per
omnia bona fide nostrum expressum consensum ex nunc adhibentes, ita tamen, quod dictus
aduocatus tantundem de bonis suis a nobis in feodo recipiet, que nos et successores nostri
a memorato domino archiepiscopo cum castro Hunoltstein et aliis bonis nostris tenebimus
jure feodali. Hujus rei testes sunt Conradus episcopus Argentinensis, Boemun- dus
primicerius Metensis, Henricus comes Geminipontis, Henricus comes de Forbach, Boemundus de
Grimberg et Egidms de Warnesperch, milites. Actum et datum a. d. MCCLXXX Kal. Aprilis.' 54
Orig. im Pr. Arch. zu Coblenz. Gedr. Hontheim 1, 822. Fahne S. 44. — *) Auf der äufsern
Seite der Urkunde steht: „littera emptionis advocatie de Berinkastel" mit dem spätem
Zusatz „ et omnium iurium ". Auch die Gesta Trev. geben als Kaufsobjekt die advocatia de
Berinkastel an. Es waren also hauptsächlich die Vogteirechte des Grafen, welche verkauft
wurden. Daher heifst es auch in den Weisthümern: „zu Bernkastel ist der Erzbiscbof Bischof
und Graf zugleich." Als Bischof oder Landesherr erhielt früher der Erzbischof die Hälfte
der Bete und Schatzung sowie auch der Gerichtsgefälle, von jetzt an erhielt er noch unter
dem Titel „ Grafenrecht" von der andern Hälfte 4 Ohmen Wein und 4 Pfund Pfennige zum
voraus und dann vom Rest noch zwei Theile; der dritte Theil verblieb dem Beamten, welcher
vom Grafen mit der Untervogtei belehnt war und deshalb den Titel „Vogt" führte. Der Vogt
bezog also ungefähr den sechsten Theil von der Bete, Schatzung und den Gerichtsgefällen;
nur von den Strafen, welche beim Vogtgericht (Vogtding) eingingen, erhielt er den vierten
Theil. — 2) Die Burg wurde wahrscheinlich während des Krieges um die Grafschaft-Castel
(1275— 1278) und zwar gegen den oben (Nro. III) mitgetheilten Vertrag erbaut
Charter: CCLVII.
Date: 99999999
Abstract: CCLVII. Emich Graf zu Leiningen verspricht dem edlen Mann Gerhard Vogt zu Hunol
stein 300 Schild gulden, wofür derselbe sein Vasall wird. 1347 December 3. Wiï Emiche
Greue zu Lyningen dun kunt allen den dy dysen bryf ane- sehent oder horent lesen, daz wir
han zu manne gewunnen den Edlen man Herrn Gerhart fauthen zu Hunoltstein vmb rechte lybe
vnd fruntschaft, dy wir zu iem han, vnd vmb genemen dinst, den er vns getan hat vnd noch
dun mag; vnd dar vmb gelobin wir vor vns vnd vnser erben iem vnd sinen erben zu gebene dru
hundert schiltgulten genger vnd geber werungen oder anders also vil guter werungen als
sich vor dru hundert schiltgulten danne geboret, hi twschen vnd sente martins tage, der
nehest kommet. Endeden wir des nit, so sollen wir iem hi twschen bewiset han affe vnserm
gute drutzig schiltgulten geltes oder ander werungen also vil als sich dar vor danne
geboret, do sie veste vnd wol ligent, dy wir vnser erben oder vnser amptlüde, dy zu der
zyt sint, alle iar offe sente martinstag iem vnd sinen erben sollent reichen vnd geben,
alle dy wile daz wir oder vnser erben ien oder sine erben der vorgen. summe geltes nit han
geweret. Des zu eyme rechtin orkunde so han wir vnser eygin ingesigel an dysen bryf
gehangen, der geben ist do man zalte von gots geburthe drutzehenhundert iar in dem syben
vnd fierzegestin Jare offe den Montag nach sante Andreas tage des heyligen Aposteln. Orig.
mit Siegel im fürstl. Wittgenst. Arch. zu Berleburg.
Charter: CCXCIX.
Date: 99999999
Abstract: CCXCIX. Wi/dgraf Friedrich zu Kirburg gelobt seinem Neffen Johann Vogt von Hu
nolstein, Herrn zu Numagen die Einlösung des Dorfes Prosteroth binnen zehn Jahren, wenn er
selber kömmt mit 400 fl., seinen Erben aber mit 500 fl. zu gestatten. Dat. 1359 Samstag
nach Halbfasten (1360 März 21). Orig. im Pr. Arch. zu Coblenz. cct. Mannlehenrevers des
Johann Vogt von Hunolstein, Herrn zu Neumagen, gegen den Raugrafen Philipp über Haus und
Herrschaft Neumagen, das halbe Wehr in der Thron und das Dorf Münster. 1360 März 30. Ich
Johann Voit zu Hunolstein, Hare zu Numagen, bekennen mich vnd dun kont aller menlich, das
ich zu manlehen entpfangen han vnd haben soll von 31* 244 dem Edeln Herrn Juncher Philips
Rugraifen, Herrn zu der nuwen Beymburch, myп Hufs vnd Herschaft zu Numagen mit zehenden,
fodien vnd allen zugehiren- den gütern, vnd das were halp in der Drone mit syme zugehörde,
vnd Monster mit allem syme Recht, die Hirschafft bekennen ich mich zu manlehen gutlichen
vnd gar mit allem Rechte, gude vnd gülde, als ich Sy besessen han von dem vurgen. Junchere
Philipsen Rugraifen, Herrn zu der nuwen Beymburch, vnd ge ben Ime beschriffen mit dyssem
briefe vff mynen eit, den Ich Ime getain han, mit solchen vorworten, Sint ich hie fynden
nit mehe wissen bin, als ich yt mehe funde, das in dieselben lehen horte, das mir das nit
Schedelichen sulde sin, vnd sulde ifs vch mit demselben eyde geschrieben geben ain alle
argelist vnd geverde. Vnd des zu vrkunde, So hain ich Johann Voit obgeschrieben myn
Ingesiegel ain dissen brief gehangen zu gezugnisse aller vorgeschrieben stücken mich zu
besa gende. Datum anno domini MCCCLX feria secunda post palmarum. Original-Transsumpt im
Hausarchiv, ausgestellt vom Raugrafen Engelbert am Dienstag vor Allerheiligen 1499. ccci.
Johann Vogt von Hunolstein, Herr zu Numagen, verleiht auf Lebenszeit seinen Antheil am
Zehent zu Velle dem Johann Walter Schöffen zu Trier, unter denselben Bedingungen wie sein
Neffe Gerhart Vogt, Herr zu Hunolstein, dessen Mann er auch ist. Dat. 1360 vf sente
Miohelstag des heil. Erzengels (29. Sept.). Orig. mit Siegel im förstl. Wittgenst. Archiv
zu Berleburg.
Charter: CLXXXVI.
Date: 99999999
Abstract: CLXXXVI. Johann von Schwarzenberg gelobt, die ihm von Thilman von Schwarzen
berg und seinen Söhnen Wilhelm und Nicolaus verpfandeten Güter zu Mittellos heim nach
Empfang der Pfandsumme zurückzugeben. Mitsiegler: Johannes ad vocatus de Hunoltstein et
Arnoldus de Wyskirchen, milites. Dat. 1325 die inventionis s. Stephani (3. August). Orig.
im Pr. Arch. zu Coblenz. 151
Charter: CCXCIV.
Date: 99999999
Abstract: CCXCIV. Johann Herr zu Boylgin und Oysildingen, Ritter, und seine Gemahlin
lrmezint von Blankenheim verpfanden für 650 Mainzer Gulden dem Edelknecht Nicolaus von
Hunolstein ihren Hof zu Croev 1 auf Lebenszeit. Dat. 1358 uf St. Paulinstag (31. Aug.).
Orig. im Pr. Arch. zu Coblenz. — l) Am linken Moselufer zwischen Erden und Trarbach.
ccxcv. Johann Herr zu Numagen vergleicht sich mit seiner Gemahlin Jutta von Mander scheid
wegen ihres Witt h ums. 1359 Februar 24. Iz ist geredet tuschent Johanne Hern zu Numagen
an einre syte, deme Hern van Manderscheit vnd Jutten, doichter dez hern van Manderscheit,
elicher husfrauwen des vurgenanten Johans, an der ander syte, eine gantze söne vnd
mutbescheidt orkondez Hern Henrichs mar Schalken eines Hern zu dune, Hern Wuhelmez van
Manderscheit, Jörgen Hern zu Henzenbergh, Hern Thilemanes von me Steine, Hern Niclais van
Hunoldstein vnde Hern Simonds van ilem Walde, in der wizen alz na gescriuen steit. Zu dem
eirsten sal Johan vurgen. sine egen. husfrauwe an deme widemez brieve, der da heldet van
dem halfdeil aller siner burgen vnd landez, irez widemez, wa er stedicheit gebrichet, mit
der Herren haut, wa iz lehen ist, wole verstedigen, vnd mit dem eigenen gute in dem ge-
richte, ane argelist. Vortme want die vurgenante elude nit by einander hel l й en wíllent,
so sal Johan vurgen. siner husfrauwen geuen sine burgh zu Berinkastel'1 mit vurworde, abe
vnser herre von Triere Johanne mane vmb burgsesse zu tune, so mag Johan in demselben hus
an eme ende wanen alz lange alz suliches burg- sesses recht ist. Würde auch Johan mit
yeman krigende, so mag her sich vsser dem hus vnd wider in behelfen zu siner noitdurft den
kriegh vz. Vortme sal Johan siner husfrauwe geben sin deyl zu Muntzel8 mit alme rechte,
zugehore vnd gevelle, dazu sin deyl zu Kvze mit alme rechte, darzu sin deyl des zehen den
zu Gonzerod mit alme sine zugehoirden, darzu waz rechtes her hait zu Gudendal; also daz
sine eliche wirdinne vurgen. dez vurgen. Huses vnd gudez gebruchen vnd besitzen sal
geruelich Johannes lebetage. Wanne auch Johann nit en ist, so sulen die vurgescriuen hus
vnd guid wider vallen an alle die end vnd 241 stadt, dar si van rechte hinne vallen
sullen, vnde sine husfrauwe vurgen. sal irez widemez, den si van yme hait, ire lebetage
gebruchen geruelich vnde besitzen, vnde na irem dode sal derselbe wideme ouch wider vallen
an alle die end vnd stadt, da er van rechte vallen sal. Mer ist geredet, abe Johans
vurgen. hus frauwe aider der zyt, daz Johan geuangen was dez Hern van Manderscheit vnd
vsser sime huse Numagen gefurt ward, eynicher hande guid, ane daz ge- buirt ward vnde
syder verzeirt ist, vsser deme selben hus gescaffet oder doin scaffen, dat sal si keren.
Ziege si auer Johan yt voirder aue dan darumb si wiste, alz umb dat guid darvuir, mach si
ire vnsoilt doin. Alle die vure ge- scrieuen punete vnd artickel vnd igligez sunderlich
sal Johan vurgen. dem Hern van Manderscheit vnd Jutten desselben Hern van Manderscheit
doichter gentz- lich fullenfüren mit brieue und stedicheit tuschent hie vnd vierzen dage
na Oisteren neist kommende ane vurzogh. Wer ouch daz Johan an desen vurgen. stücken zu
fullenfüren sumich wurde, dat got wende, zu der vurgen. zyt, so sal er zu stunt na dem
egen. dage zu Manderscheit in dez Her n burgh van Manderscheit vngemanet in gizelschaft
inriden, van derselben burgh nümmer zu kommende heimelich noch offenbar keinerleige wyz,
er enhaue alle dese vurgen. sachen, wie sy vure begriffen sint fullenfüret ane argelist
und geuerde. Vnd hat Johan diz gesichert in eidez stad vnde zu den heiligen gesworen; vnd
abe er in de ege- nannte burgh nit en queme alz vure begriffen ist, dat got verbiede, so
hat er ouer sich erkoren zu sine sicherloz, truloz, eirloz vnde meyndedich, vnd sullen wir
Henrich, Wilhelm, Jürge, Thileman, ritter, Nyclais vnde Symond alle vur- gescriuen dit
besain vnd zugen zu houe vnde zu dage, wa iz deme Hern van Manderscheit noid gebuird ane
argelist; vnde ensal sich Johan danne vort, wa er verbreche, nit mit vns voirder behelfen
keinerleige wyz. Dez zu orkunde der warheid wande wir Henrich, Wilhelm, Jürge, Thileman,
ritter, Nyclais vnde Symond bi desen stücken sin geweist vnd sie geredet han, dez han wir
sement- lich vnsre ingesigele an dese notele binnenwendich aindrucken vmb bede willen
Johans Hern zu Numagen vurgen. De notele gescriuen ward do man zalde na gewanheit dez
houez zu Triere in den jaren vnsers hern godez drutzeinhundert echt vnd fünftzich jar an
sente Matthiisabend dez heiligen apostel. Copie aus neuester Zeit im Pr. Arch. zu Coblenz
angeblich nach dem Original, jedoch ohne Beifügen, wo dasselbe sich befindet — *) Vergl.
Nro. СИ. — 2) Monzel links der Mosel bei Kesten. 31 242
Charter: CCXL.
Date: 99999999
Abstract: CCXL. Johann Graf von Spanheim und die Brüder Gerhard und Friedrich Vögte und
Herren zu Hunolstein überlassen die Schlichtung ihrer Streitigkeiten erwählten Rathleuten.
1343 (1344) Januar 26. TV^ir Johan Grefe van Sjpaynheym dun kunt allen ludin, die dyesen
breif sehint odir horent lesin, dat wir hayn eyne gantze stede süne bit Hern Gerharde vnd
sime bruder Fryderiche voiden Herren zu Hunoltsteyn von allen den sachen vnd stücken, die
wir wieder eynander ze schaffin hattin bis an dyesem hudigen dag vnd van allen sachen die
wir an si ze sprechint hayn vnd van allen sachen die si wieder vns ze sprechint haint, In
al der wys als her na gescryfen steit. Also daz wir vnd die vorgen. Her Gerhart vnd
Fryderich voide hain gekoren veyr rait man, ze wissen wir Grefe Johan Hern Eberharde van
me steyne vnd Hern Herman durenstuser van Arres, vnd die voyde vorgen. Hern Wilhelm van
Manderscheit vnd Johan burgrefen zu Berncastel, dat die vns sollent Richten vnd sünen
mynlige bit vnsern wissen of ywerder siten af si mügent oder recht- ligin als sich dat
recht heysat, vnd wurden die veyr Rait man zweyen an deme rechte, so solent si keisen
eynen oferman, ze wissen den ediln man Grafen Walrafin van Spaynheym, den wir vnd die
voide des ywerder site bidden sollen, vnd an wilge site derre Rait lude egenanter Grefe
Walrafin vyle, da sulent die dry macht han vnd die zwene neit, als sich dat Recht heysat.
Ouch me is ge- redit, odir wir vnser vorgenanter Rait lude oder Ofermans nit hafin en
müchten, so mügen wir in der stat ander kyesen ayn argelist, vnd dat selfe mügent ouch
dayn Her Gerhart vnd Fryderich voyde vorbenant. Vnd der vor bescryfene sünen sulent vns
vnsere vorbenanten rait lüde vnd oferman ende gefin biz vf den nehisten sundag vor half
vasten nehist komen sal. Des zu gezuge vnd stede- cheide aller dvser vorbescryfenre
stücken, so han wir Grefe Johan vorbenant 25* 196 vnse Ingesigille an dysen breif
gehangin. Datum a. d. M.CCC. quadragesimo tertio in crastino conuersionis beati Pauli
apostoli. Orig. mit Siegel im fiirstl. Wittgenst. Arch. zu Berleburg.
Charter: XXI.
Date: 99999999
Abstract: XXI. Agnes Gräfin von Castel übergiebt ihrem- Schwiegersohn Heinrich von Salm
als Heirathsgut ihrer Tochter Loretta die Hälfte der Veste und Herrscliaj't Hunol stein.
1242 Februar 9. In nomine domini amen. Ego Agnes comitissa de Castris presentium te- nore
protestor et ad memoriam transmitio posterorum, quod dilecto genero nostro viro nobili de
Salmis Henrico cum Loretha filia mea, eiusdem H. uxore, de consensu egregii comitis
Seynensis domini Henrici, fratris mei, contuli medieia- tem castri in Hunolstein cum
omnibus appendieiis et pertinentiis suis, nec non et dimidietatem hominum, qui eidem
castro tenentur custodiam exhibere. alios 16 autem homines ad idem castrum attinentes, sed
ad custodiam dictam non obliga- tos, idem H. pre omnibus aliis meis heredibus donatione
simili obtinebit. Ceterum cum divina providente iustitia Castele et Scowenberch recuperan
potuerint quoquo modo, memoratus H. pre omnibus heredibus jam prefatis comitiam et
dominium de Castele tam in hominibus quam in redditibus et rebus aliis integraliter et
libere possidebit. Si vero predictum H. guerras, bella, expensas vel labores facere
contigerit pro recuperatione dominii memorati, qui de supradictis heredibus coo- perati
fuerint, iidem secundum suos labores et expensas de bonis predictis debitam recipiant
portionem, hiis exceptis, que dinoseuntur ad domininium de Castele pertinere. Qui autem
non merit coadjutor in hac causa, non sit in substantia condivisor. Insuper adjicio, si
prefatus H. sine memoratorum here- dum auxilio vel expensis terram supradictam
conquisierit et alii heredes la- boribus et expensis suis pro me factis competenter
voluerint respondere, ut supra- dictum est, quod eos contigit, in requisitis debitam
accipient portionem. Hoc semper salvo, quod idem H., sicut dictum est, dominium de Castele
pre omnibus heredibus meis debeat cum suis heredibus libere in perpetuum possidere, sàlvo
tamen iure meo in bonis illis, que ad me de Castele specialiter pertinebunt. Ut autem
huius mee donationis factum permaneat illibatum, hanc paginam mei sigilli munimine
communivi. Acta sunt hec anno domini MCCXLII in octava purificationis beate Marie
virginis. Orig. im Pr. Arch. zu Coblenz. Gedr. Günther: cod. dipl. II, 200.
Charter: CLXI.
Date: 99999999
Abstract: CLXI. Der Bitter Wilhelm von Soetern iiberläfst dem Bitter Johann Vogt von
Hunol stein, Sohn des seligen Vogtes Nicolaus, einen ünterthan zu Sötern. 1318 Juli 8. Nos
Willeliims miles de Sutra, dictus der geymeliche, notum facimus vni- uersis presentes
inspecturis, quod nos attendentes fidelitatem ac dilectionem, quam inuenimus in dilecto
nostro amico domino Johanne milite aduocato de Hunoltz- steyn, nato quondam domini
Nycholai aduocati, promisimus et per presentes promittimus bona fide, nostro heredumque
siue successorum nostrorum nomine, Petrum dictum Slump de Sotra, hominem quondam ipsius
domini Jo. aduocati, quem Petrum idem dominus Jo. nobis contulit et dedit ob grata
seruicia ei a nobis impensa ad habendum et possidendum pleno iure, ad requisitionem ipsius
domini Johannis aduocati seu suorum heredum eundem Petrum restituere ad haben dum et
possidendum eundem pleno iure per se et suos, sicut hactenus ante col- lationem siue
translationem nobis per ipsum dominum Jo. factam, nichil juris siue dominii nobis et
nostris heredibus in dicto Petro reseruando, sed ius et do minium, quod hactenus in eodem
Pe. habuimus, transferendo, omni dolo et fraude cessantibus. In cuius rei testimonium nos
Willelmus dictus sigillum nostrum pre sentibus duximus apponendum. Datum a. d. Millesimo
trecentesimo XVIII in die s. Kyliani martyris. Orig. mit Siegel im fürstl. Wittgenst.
Arch. zu Berleburg. 17* 132
Charter: XXXI.
Date: 99999999
Abstract: XXXI. Heinrich von Sothere und sein Sohn Walram verkaufen ihren Zehent zu
Veldenz an Johann Vogt von Hunolstein und seine Gemahlin Christine. 1256 Juni 4. Nos
Henricus miles de Sothere et Walerammus ejus filius ceterique heredes dicti Henrici.
Universis presentes litteras inspecturis notum facimus, quod nos decimam nostram de
Veldcncia * et omne jus, quod ibidem ratione decime habe- hamus, Johanni aduocato de
Hunoltstein et Christine uxori sue pro centum libris treuerensibus vendidimus, de quibus
profitemur nobis esse satisfactum; renuntiantes quantum ad dictas centum libras exceptioni
non numerate pecunie et omni auxilio et beneficio juris canonici et ciuilis, promittentes
dicto Johanni, Christine uxori sue et eorum heredibus, cum nos dictam decimam in feodo a
Ruduljpho de Sirsperch, filio domini Rudulphi militis bone memorie, habeamus, quod nos
ipsum dominum feodi in dicta venditione consentire faciemus, nec ipsi etiam J., uxor ejus
et heredes eorum jam dicto domino feodi propter dictam decimam fidelitatem aliquam vel
homagium prestare tenebuntur, sed nos et nostri heredes sicut prius prefato domino feodi
fidelitatem et servitium de memorata decima faciemus. Si vero predictis Johanni, uxori sue
et eorum heredibus promissa non seruaremus vel seruari faceremus, volumus et consentimus,
quod dominus S. major prepo- situs et archidiaconus et A. major arehidiaconus et
officialis Treuerenses in nos et in terram nostram et in nostros heredes exeommunicationis
et interdicti sententias proferant, nunquam relaxaturi donee quod promittimus perduxerimus
ad effeetum. Si vero dictum Johannem mori contingeret, uxor sua* prefata, de cujus
denariis dicta decima eiiipta est, et ejus heredes libere et sine aliqua contiadictione
tan- quam propriam perpetuo possidebunt. In cujus rei testimonium sigilla predictorum
domini majoris propositi, majoris archidiaconi et officialis Treuerensium presentibus
litteris rogavimus apponi. Actum et datum anno domini Millesimo ducentesimo LVIto in
Pentecostes, mense Junio. Orig. im Pr. Arch. zu Coblenz.— *) Veldenz im Kreis Bernkastel,
nahe bei Hunolstein, ehemals Grafensitz und Lehen von den Bischöfen von Verdun. 24
Charter: CCLXXVII.
Date: 99999999
Abstract: CCLXXVII. Vertrag des Grafen Johann von Spanheim mit Baldeirin Erzbischof von
Trier bezüglich der Hilfe, die der Erzbischof den beiden Grafen von Spanheim und Salm
leisten soll, wenn sie in Krieg kommen mit Gerhard Vogt von Hunolstein. * 1353 Januar 7. w
ir Johann grave zu Spanheim bekennen an dysem brieue, daz der er- wirdige vnser Herre, Her
Baldewin Ertzbischofe zu Triere vnd wir eintrechtig vberkomen sint, also von ersten, were
ez daz der edel Man Her Gerhart Vogt zu Hunoltsteyn vor vnserm neuen greue Johan von
Salmen vns vnd demselben vnsern neuen rechtes vsgienge kuntlich von den Sachen, die wir
mit yme zu schaffen hant. als von der vesten Hunoltsteyn. vnd vns vnd vnserm vorgen. neuen
von Salmen vor dem selben vnsern neuen nit tete, was sin Manne mit rechtem Vrteile dar
vber vor ein rechte wysent. so sal vns vnser Herre von Triere wyder den vorgen. Hern
Gerharten den Vogt in dysen sachen helfen als hernach ist beschriben. Das ist zu wissen.
ee vnser Herre von Triere in vnser helffe wyder den Voyt an dysen Sachen komme, so sullen
wir vnd vnser egen. neue von Salmen dez vorgen. Yoyts vyent werden vnd sullen y ne mit
Raube vnd mit brande vierzehen Nacht vor angriffen. darna sullen wir vnsern egen. Herrn
von Triere binnen echte dagen manen mit vnsern vffenen brieuen vnd hangenden insigeln, daz
er vns wyder den Voyt von Hunoltsteyn helffe. Darna binnen echte dagen sal vns vnser Herre
von Triere vff sine verluste wyder den vorgen. Voyt zu helfe senden zwentzich guter lude
gewabent, wol geritten vnd erzuget, den luden vnd iren pferden koste vnd was sie
bedorffent wir geben sullen. darumb vns vnser Herre von Triere geben sal iecliches mandes.
sobalde dy zwentzich in vnser helffe kommen. zwelf Omen wins, zwelf malder kornes, alles
Trierischer mafse. vnd dar zu zwentzich phunt penninge Trierischen pagaments. Vnd were iz,
daz wir Hunoltsteyn besezzen vnd man vns kuntlich abetrieben wolte vnd daz huse entsetzen.
so sal vnser Herre von Triere vns beschuden mit siner macht. so er beste kau. ane
argelist. Were iz aber, daz vnser Herre von Triere zu velde lege vnd krieg hette binnen
der zyt, daz wir dez Voyts vient weren. so sal er vns die zwentzich manne nyt schuldig sin
zu senden noch sie vns zu lassen vnd sal vns doch zu allen manden geben Win, korn vnd geld
vnd vns beschuden als vor geschrieben steet. Were iz aber, daz vnser Herre von Triere 223
des Voyts vient wurde vmb dyser sachen willen, so sal er vns die zwentzich Manne nyt
schuldig sin zu senden noch zu lassen, noch schuldig sin den wyn, daz korn noch daz gelt
zu den manden zu reichen. Weliche zyt auch wir frie den , gedult oder süne mit dem Voyte
oder sinen helfern hetten, so sal vns vnser Herre von Triere keynen wyne, korn noch gelt
geben. Auch sullen wir mit dem Voyte, wan wir mit yme in raub vnd in brant kommen vnd mit
sinen hel fern, keyne süne, friede noch gedult nyt nemen ane vnsern Herren von Triere.
Auch han wir vff vnsern Herren von Triere vnd sinen Stifft luterlich vertzigen vnd
vertzihen an dysem brieue vff dy ansprache, dy wir zu yn hatten, vmb daz wir vnsers egen.
herren rait sworen, vnd von den sachen, daz vnser herre von Triere vmb vns vnser dorff
Wynningen sulde han gekaufft vnd vff alle kosten, schaden vnd verluste, dy wir vnd dy
vnsern von yren wegen gehabet han von dez crieges wegen von Muncler vnd von sines amptes
wegen bis vff dysen hutigen dag. Vnd were iz daz keyne zweiunge, tzwüssen vns von der
helfen von Hunolt- steyn vnd den stücken egen. Verstunden, so sal vnser Herre von Triere
eynerf raitman, wen er wyl, er sy pfaffe oder leye, vnd wir auch eynen raitman, wen wir
wullen, er sy auch pfaffe oder leye, vnd als dicke sich daz geboret, kysen von dysen
stücken u. s. w. Der gegeben ist do man zalte na gotes geburte drutzehenhundert jar vnd
darna in dem zwei vnd fünfftzigestem jare, dez siben- den dages dez mandes der zu latine
Januarius ist genannt. Orig. perg., durch Feuchtigkeit so beschädigt, dafs manche Stellen
unleserlich sind, im Pr. Arch. zu Coblenz. Eine Copie davon im Spanhcimer Copialb. Nro.
IV, S. 745 — 752 im grofsherzogl. General - Landesarchiv zu Carlsruhe. CCLXXVIU. Roemund
von Saarbrücken, Archidiakon, und Godefrid von Brandenberg, Chorbischof zu Trier, geben
sub sigillo curiae Treverensis Abschrift von 5 auf die Veste und Herrschaft Hunolstein
bezügliche Urkunden, welche sie am 12. Nov. 1351 im Original gesehen halien. Dat. 1353
sabb. p. Quasimodog. (6. April). Vidimus im Pr. Archiv zu Coblenz, enthaltend die Urkk.
Nro. LXIV, LXVI, LXXVI1L, CXXII und CXXXVII. 224
Charter: CCCXXII.
Date: 99999999
Abstract: CCCXXII. Gerhard Vogt zu Hunolstein und sein Bruder Nicolaus qitittiren dem
Erzbischof Cuno von Trier über alle Verluste, Schaden und Kosten auf dem Zuge nach Elsafs
gegen die böse Gesellschaft. 1366 Januar 9. W^ir Gerhart foit zu Honoltstein vnd Niclas
miser bruder bekennen vf- fentlich an disem brife vnd dun kunt allen luden, daz der
erwirdige in gode 259 vader vnd vnser herre, Her Cuno Ertzbischoff zu Triere vns
gentzlichen vnd zumal virgulden vnd bezalt hat alle virlost, scholt, schaden vnd kost, die
wir vnd mit vns Johan von Hoffegen, Johan von Rysdorff, Gotfrid von Grumoldscheyt, Henne
von Lyningen, Johan von Lechenich, Eobin von Yischbach vnde Lymbach by dem vorgenanten
vnserm Herren vnd sime Stiffte gehabt, getan vnd gelieden hàn biz vff disen hutigen dag in
der rcyse gen Elsafsen wieder die gesellschaftl, vnd sagen den vorgenannten vnsern Herren,
Hern Cunen Ertzbischoffen zu Triere, sinen Stifft vnd sine nachkommen der vorgenannten
virloste, schulde, schaden vnd koste ume druhundert vnd ses vnd virtzig cleyne swere
gulden, die er vns gütlichen bezalet hat, quid, ledig vnd loys mit disem brife. Des zu
vrkunde han wir Gerhart foyt vnd Nyclas vnser bruder vorgen. vnsere ingesiegel vor vns,
Johannen von Hertingen, Johannen von Rysdorff, Gotfriden von Grumoldscheit, Hennen von
Lyningen, Johannen von Lechenich, Robinen von Vischbach vnd Lympachen an disen briff
gehangen, der gegeben ist zu Triere do man zalte nach gewonheide zu schriben in dem
Stiffte zu Triere drutzenhundert vnd fünff vnd seszig Jar, des nundes dages in dem mande
den man zu latine nennet Januarium. Orig. im Pr. Arch. zu Coblenz. — *) Die sogenannte
böse Gesellschaft, ein Schwarm von circa 20,000 Abenteurern und Freibeutern. — Froissart:
„En ce temps même prit un chevalier que on clamait monseigneur Raynalt de Cervole et
communement VArchiprêtre et une grande compagnie de gens d'armes assemblés de tous pays,
qui virent que leurs souldées étaient faillies puisque le Roi de France était pris. Si ne
savoient où gagner en France etc. — Fasti Limburg: Anno 1365 zu mitten im Sommer um St.
Johanns Bapt. da war die grofse Gesellschaft gezogen vor Strafs burg, bei Colmar und in
das Land all um in Elsafs und thaten gar grofsen Scha 33* 260 den und lagen einen ganzen
Monat in dem Land. Und die ehrwürdigen Fürsten Herr Cuno von Falkenstein, Erzbischof von
Trier, und Herr Gerlach, Erzbischof zu Mainz, dazu die hochgebornen Fürsten von Bayern und
sonderlich Herr Rupp- recht Pfalzgraf bei Rhein und dazu alle Grafen, Herren, Freie,
Ritter und Knechte bei Rhein, auf der Mosel, auf der Löhne, auf dem Main und daherum
worden die allermeistlichen wagendt und zogen gen Elsafs mit grofser Herrlichkeit der
Waffen, alle wohl erzeugt, einer vor dem andern mit silbern und gülden Ge- schmeid. Und
die Gesellen flohen aufser dem Lande Nacht und Tag wieder in Welschland." — Für diesen Zug
gegen den Erzpriester in Schwaben und Elsafs bewilligte der Kaiser am 9. August 1365 dem
Erzbischof Cuno von Trier Kosten ersatz. — Vergl. Act. acad. Pal. VI, 352 und VII, 22.
Charter: XCIX.
Date: 99999999
Abstract: XCIX. Heinrich Graf von Salm befiehlt allen Burgmännern der Veste Hunolstein
dem Nicolaus Vogt von Hunolstein zu huldigen. 1291 Juni 18. Nos dominus Heinricus comes de
Salmis пec non Johannes et Fridericus, liberi ejus, viris strenuis et honestis vniuersis
castrensibus ad castrum Hanoi- steyn spectantibu s salutem in domino. Mandamus vobis et
precipimus singulis et vniuersis sub obtentu nostre amicicie et gratie, quod Nicholao
aduocato in Hunol steyn, militi, presentis exhibitori, per omnia eo jure, quod Huldin
vulgariter nuncupatur, obediatis. Renuntiantes illa fide hujusmodi juris, quam nobis
presti- tistis, quousque eastrum Hunolsteyn ad nos per redemptionem ab eodem Nicholao
fuerit revolutum. Dantes eidem potestatem plenariam rebelles compellere per ea, que a
nobis jure possident feodali. Datum a. d. MCC nonagesimo primo, feria secunda proxima post
festum sanete trinitatis. Orig. im Pr. Arch. zu Coblenz. С. • Heinrich Graf von Salm
befiehlt dem Bitter Ludwig von Tholey und allen Burgleuten auf Hunolstein dem Nicolaus
Vogt von Hunolstein gehorsam zu sein. 1291 Juli 10. Heinricus comes de Salmis, Johannes
miles et Fridericus, nostri liberi, discreto viro Lodewico de Tholey o militi suo
castrensi suam gratiam cum salute. Tue fidelitati tenore presentium mandamus firmiter
precipiendo, quatenus domino Nicolao advocalo in Hunolsteyn seniori militi obedias eo
jure, quod holdin theutonice nuncupatur, accedens cum hoc personaliter singulos castrenses
nostros ad dictum castrum Hunolsteyn pertinentes, precipias eisdem pro nobis et loco
nostri, quibus etiam tenore presentium precipimus, ut omnes et singuli obediant dicto
domino N. ea obedientia et fide, que vulgariter Holdin appellator. Renun tiantes fide et
obedientia seu Holdin, qua nobis astricti sunt ratione hujus castri, donee jam dictum
castrum per redemptionem ab eodem N. advocato ad nos fuerit revolutum. In cujus rei
testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum a. d. M.CC. nonagesimo primo,
feria tertia ante festum bcate Margarete. Orig. im Pr. Arcb. zu Coblenz. 77
Charter: CCLXXXVII.
Date: 99999999
Abstract: CCLXXXVII. Erzbischof Boemund von Trier und Gerhard Vogt von Hunolstein
schliefsen auf zwei Jahre einen Vertrag, nach welchem ihre beiderseitigen Anforderungen
durch zwei erwählte Rathleute geschlichtet werden sollen. 1357 März 18. Wir Boemund von
godes genaden Ertzbischoff zu Trier, des heiligen Ro mischen Riehes durch Welschlant
Ertzcanceller, bekennen an diesem brieue, daz 233 wir vmb solliche zweyunge, vorderunge
vnd ansprache, als wir vnd vnser Stifft han zu dem Edeln Gerhard Voyt zu Htmoldstein,
vnserm lieben getruwen, vnd er wieder zu vns, mit demselben Gerhard gütlichen vnd
nuuerlichen sin über- komen vnd eyndrechtig worden in aller wyse als herna geschrieben
steit. Zum ersten han wir vur vns vnd vnsern Stifft vnsern lieben getruwen Heinrich Müle
vou der Nuwerburg vnd der vurgen. Voyt vur sich den frommen Ritter Herrn Ensfrisd von
Gudenberg zu Ratluden erkoren, die vmb alle vbergriffe, ansprache vnd clagen, die zu bey
den syten sint geschiet biz uf diesen dag vnd bynnen diesen itesten zwen iaren na datum
dieses brieues gescheen mügen, sollen erfaren an den gerichten, do solich vbergriffe
gescheen weren oder geschien mügen, vnd an allen den enden, an den man iz billich erfaren
sol, bynnen Echte dagen na dem daz wir oder der vurgen. Voyt des an sie gesinnen, iglicher
mit sinen brieuen oder gewissen boden; vnd sullen vns darna bynnent andern nesten Echte
dagen sulcher ansprachen, vorderungen vnd clagen ende geben mit der mynnen oder mit dem
recht, wie sich daz heischet. Vnd waz die zwene ratlude von sulichen sachen
eyndrechtlichen sprechent vnd erfarent mynnlich oder rechtlich iglich als sich daz
heischet, daz sullen wir vnd der egen. Voyt veste vnd stede halden, keren, rechten vnd dun
bynnent den nesten viertzehen dagen darna als verre vnd wie vnserm iglichen daz zu keren,
rechten vnd zu dune gebüret, ane argelist. Ob der vurgen. Ratlude eyner umb Herren oder
sines selbs libes not zu diesen sachen nit mochte verstaen oder anders abeginge, daz der
dem sulicher ratman abeginge eynen andern birnen man moge an sine stat setzen, der gliche
macht habe als der, in des stat er wirt gesat. Were aber daz die vurgen. ratlude nit
enkunden eyndrechtig werden, so han wir beyde vnsern lieben getruwen man vnd mage Herrn
Georgen von Hentzenberg vnd Herrn Tilman vom Steyne, ritter, zu eyme vbermanne erkoren,
also das sy sullen eynes mannes stymme vnd macht haben, vnd welichs ratmans vurgen.
sprechen oder erfarnisse die vbermanne vol- gent, daz sol vorgang vnd macht haben,
gelicher wys ob die zwene ratlude hetten eyndrechtlichen erfaren vnd gesprochen. Diese
eyndrechtikeit vnd brieue, wie sie begriffen sint, sullen macht haben alleyne zwey gantze
iar, die na datum dieses brieues allernest na eynander volgent vnd nit länger; vnd willen
die an allen iren puncten veste vnd stede halden ane argelist. Des zu vrkunde han wir
vnser Ingesiegel an diesen brief dun henken, der gegeben ist zu Triere, do man zalt na
Cristus geburt dusent druhundert sess vnd fünfzig iar des achtzehn- den dages in dem
Mertzen na gewonheit zu schriben in dem Bischtum zu Triere. Orig. perg. im Pr. Arch. zu
Coblenz. 30 234
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