Charter: Chartularium Sangallense 13 (1405-1411) 8044
Signature: 8044
no graphic available
Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
9. September 1411, Feldkirch
Die Leute von Balgach beurkunden, den Schiedsspruch im Streit mit ihrem Vogt Rudolf von Grünenstein halten zu wollen. Wir die lutte alle gemainlich rich vnd arm zuo Balgach in dem Rintal gelegen tund kund allermengklichem mit disem offem gegenwurttigen brief von der stoß vnnd mißhellung wegen, so der from vest junckher Ruodolff von Grunenstain, der vnnser vogt ist, als er das vor ziten erkofft vnnd vntzher zuo vnns gehept hat als waud zuo haben, von der vogty vnnd siner rechnung wegen, die wir im minder thuon woltent vnnd och haben gethon nach siner clag, den von alterher recht gewesen ist, vnnd als wir derselben stoß vnnd mißhellung, wie die namen hand vnnd herkomen sind, wir ze baider syt mit willen vnbezwungenlich komen vnnd gegangen sind vff den fromen vnnd vesten herren Hannsen von Bodmen ritter vnd vogt ze Veltkirch als vff ainen gemeinen man mit glichem zuosatz den nachgeschribnen schidluten junckher Volrichen von Aempts, Hannsen Gremlichen burger zuo Veltkirch, Contzen Redrer von Ranckwyl, Hannsen Ladergarwen von Lindow, Hainrichen Swender von sant Gallen vnnd Conratten Muder vnnser gnedigen frowen der aepptissinen vnnd des gotzhus ze Lindow amman mit irm vollen gewallt, der aigen wir syen vnnd dannen och die obgenannt vogtey recht lehen ist, also wie vnns der gemain vnnd die zuogesetzten vmb dieselben stoß vnnd mißhellung sament entschaident vnnd vnns damit berichtent verainent vnnd gen ainander haissent thuon, mit welicherlay spruchen oder tadingen das wer, der minne oder ze dem rechten, das wir das ze baidersyt jetz vnnd hernach vest stet vnd vnverkert halten daby beliben vnd in allem gnuog thuon sollend vnnd wollend getrewlich on alle arglist vffsatz vnnd geverde, als wir vorgenannten lutte alle gemainlich ze Balgach mit vnnsern guotten trewen an aydes stat fur vnns vnnd alle vnnser erben vnnd nachkomen vestenklich gelopt vnnd verhaissen habent. Vnnd also hand sich der gemain vnd die zuogesetzten der sach von vnnser baidertail bett wegen angenomen des tags, als dirre brief ist geben, vnnd nach vnser baidertail kuntschafft furlegung red vnnd widerred, die si von vns annamend. Des ersten ze dem rechten erkent, das der obgenannt junckher Ruodolff von Grunenstain vnnser vogt vnns vnnser erben vnnd nachkomen getrewlich schirmen vnnd handthaben soll als ain vogt nach siner vermügent vngevarlich. Darwider sollen wir vnser erben vnnd nachkomen im sinen erben vnd nachkomen hulden vnnd sweren als ainem vogt gehorsam zesind, doch der egenanten vnser frowen der aepptissinen vnnd dem gotzhus zuo Lindow, dannen och die vogty lehen ist, als vorgeschriben stat, an anndern irn rechten vnschedlich. Item so hand si vmb dise nachgeschriben stuck vnnd artickel in ainer fruntlichen minne vnnd by der egenannten vnnser glupte namlich vertadingt. Des ersten das wir obgenanten lute ze Balgach vnnser erben vnnd nachkomen dem egenannten vnserm vogt juncker Ruodolffen von Grunenstain sinen erben vnd nachkomen nun hinenthin allweg vnnd jegklichs jars besonnder ze rechter vogtstewr richten vnd geben sollen ye ze sannt Martins tag zwolff pfund guoter Costentzer pfening Lindower werung, item von der gemaind vnd von dem kelnhof vierzehen schoffel kernen vnd vierzehen schoffel habern Lindower meß ze sant Anndres tag, als von alter herkomen ist, item vff sant Jorigen tag von dem dorff vnnd vnnsa der gemaind funff lember, item von dem kelnhof ain oesterlamb, item von Oelerß mad, das man nempt im Sackk, ain herbstlamb, item von jedem huß jarlich ain ogsthuon vnnd ain vaßnachthuon, item aber von iedem huß aller jarlich ze vasten ain tagwerck, item vsser fron wingarten jarlich ze der wymdmi dry aymer wins, item vnnd darzuo sollend och er sin erben vnd nachkomen vber fraflinen richten, als von alter herkomen ist, vnnd welichs jars wir oder vnser erben ald nachkomen im ald sinen erben ald nachkomen diß vorgeschriben stewr zinß vnnd rechtung nicht gabent vnnd tattind vff die zil vnnd in der wise, als vor ist beschaiden, so hand si vnnd ire helffer, wer die sind ald werden, vollen gewalt vnnd fryes vrlob nach jegklichem zil besonnder, wenn si wollend, vnns vorgenannten lute ze Balgach gemainlich ald sonderlich ze nottent ze hefftent ze pfendent vnnd anzegriffent mit gaistlichem vnnd weltlichem gericht vnnd on gericht on clag vnnd on zorn an allem vnnserm guott ligendem vnd varendem in stetten in dorffern vff dem lande vnnd allenthalb, als lang vnnd als vil, vntz si ir derselben stuck vnnd rechtung, darumb dann zil vnnd tag vß ist, vnnd alles des schaden, in den si vnnd ire helffer von desselben nottentz heftentz pfendentz vnnd angriffentz wegen koment, vßgericht vnnd gentzlich bezalt werdent, vnd darvor noch darwider sol vnns noch vnser erben noch nachkomen noch kain vnnser ligend noch farend guott nicht schirmen noch guott sin kain burgrecht landtrecht fryhait gesetzt puntnuß ainung geselschafft aucht banne weder gaistlich noch weltlich gericht noch dhain annderi sach fund noch vßzug, die jetz ald in kunfftigen zitten jemand erdencken ald vßziehen kan ald mag. Vnnd also loben wir die vorgenanten lute von Balgach alle gemainlich fur vnns vnnd vnser erben vnnd nachkomen by der vorgeschriben trewe vnnd gelupte, by dem vorgeschriben vßspruch vnnd dem verdadungent ze belibend ze haltend vnnd dem allem an allen stucken vorerzellt gnuog ze thund on alle vntrüwe vfsatz vnnd geferde. Der vorgenannt junckher Ruodolff von Grunenstain sin erben vnnd nachkomen sond vnns vorgenanten lute ze Balgach vnnser erben noch nachkomen alle gemainlich noch dehainen besonder ytz noch hienach nicht furbaß noch hoher trengen anraichen bekomren bekrenken noch in kain wise beswarn weder mit gaistlichem noch weltlichem gericht noch on gericht noch in kain annder wyse, dann als vorgeschriben statt vnnd mit wortten beschaiden ist, on alle geverde. Das zuo offem warm vrkund aller dirre vorgeschriben ding vnnd vergicht nu vnnd hienach ewigklich so haben wir die obgenannten lut zuo Balgach dem vorgenanten junckher Ruodolffen von Grunenstain vnnserm vogt allen sinen erben vnd nachkomen hieruber ernstlich gepetten besigeln mit der egenanten vnnser gnedigen frowen frow Vrsulen der aepptissinen ze Lindow1 anhangenden innsigel, darvnder wir vnns vnnd alle vnnser erben vnnd nachkomen willenklich vnnd vestencklich verbunden habin, alle hievor geschriben spruch tading vnnd sachenn ze haltend vnnd daby zuo belibend jetz vnnd hienach, des verjehend wir dieselb frow Vrsull aeptissine, das wir vnser innsigel also durch der obgenannten vns vnd des vorgenannten vnnsers gotzhus lut zuo Balgach ernstlicher bett willen gehenckt haben an disen brief, wann och diser spruch vnnd tading mit vnnserm guotten willen gunst vnd verhengde beschechen ist, doch vnsern rechten on schaden, als vorgeschriben stat. Darzuo ich obgenannter vogt vnnd gemainer man Hannß von Bodmen min insigel fur mich vnnd die obgenannten zuogesetzten schidlut von iro pett wegen mir vnnd inen vnschedlich gehenckt hab an disen brief, wann wir och den spruch vnnd die tading also gethon habin, wie davor an disem brief geschriben stat vnnd mit wortten geschaiden ist. Vnnd ward dirre brief ze Veldkirch geben an der nechsten mitwochen nach vnser frowen tag ze herbst nach Cristus gepurt vierzechenhundert jar vnnd darnach in dem ainlofften jare.
Editions:
- Erwähnt: UB St. Gallen IV, S.944, zu 2504.
Comment
Zu den Namen und zur Sache vgl. Nr.8043.Notes:
a Irrt. statt von.
1 Ursula v. Schellenberg (FL), 1410-1432 Äbtissin im Kanonissenstift Lindau.
Places
- Feldkirch
Chartularium Sangallense 13 (1405-1411) 8044, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/CSGXIII/8044/charter>, accessed 2025-07-08+02:00
You are copying a text frominto your own collection. Please be aware that reusing it might infringe intellectural property rights, so please check individual licences and cite the source of your information when you publish your data
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success