Charter: Chartularium Sangallense 13 (1405-1411) 8043
Signature: 8043
no graphic available
Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
9. September 1411, Feldkirch
Rudolf von Grünenstein beurkundet, den Schiedsspruch im Streit mit seinen Vogtleuten zu Balgach halten zu wollen. Current repository:
StiftsA St. Gallen, Rubrik XIII, fasz.3.
Material: Papier 31,5/44 cm. - Unbeglaubigt.
Ich Rudolff von Grunnenstain1 tun kunt aller menglichem mit disem gegenwirtigen offnen brieff von der stoß vnd mißhellung wegen, so ich vntz her ettwe uil zitt gehebt hab ald wond ze habent zu den luten allen gemainlich richen vnd armen ze Balgach2 in dem Rintal gelegen, dero uogt ich bin, als ichs uor zyten erkoufft hab, die miner frowen der abtissin vnd dem gotzhuß ze Lindo3, dannen och die uogty lechen ist, von aigenschaft zu gehorent, alß mir die selben lute ze Balgach von der vogty vnd miner rechtung wegen minder tun woltent vnd och geton habent, denn von alter her recht gewesen ist, der selben stoß vnd mißhellung, wie die namen hond vnd her komen sint, wir ze bayder sydtt komen vnd gangen sint mit willen vnd vnbezwungen vff den frumen vnd vesten herr Hansen von Bodman4 ritter vnd vogt ze Feldkirch5 alß vff ainen gemainen man mit gelichem zusatz dero nachgeschribnen schidlutten Vlrichen von Emps6, Hansen Gremlich burger ze Uelkirch, Cuntzen Redrer von Ranckwil7, Hansen Ledergerwen von Lindow, Hainrichen Schwander von sant Gallen vnd Cunraten Muder der uorgenampten miner frowen der abtissin amman mit irem uollen gwalt, also wie vnß der gemain vnd die zu gesetzten vmb die selbigen stoß vnd mißhellung sainnent vnd entschaident vnd vnß da mit berichtent verainnent vnd gen ainandern haissent tun, mit welcherlay spruch vnd tedingen dz ist, zu der minne oder zum rechten, das wir dz zu baider sydt yetz vnd hienach uest statt vnd vnuerkert halten da by beliben vnd dem allem gnug tun sollint vnd wellint getrulich one alle arglist, uffsatz vnd geuerde, alß ich uorgenampter Rudolff von Grunnenstain dz mit miner guten truwe an aydes stat fur mich vnd alle min erben vnd nachkomen vestenglich gelopt vnd uerhaissen hab. Vnd also hand sich och der gemain vnd die zu gesetzten der sach angenomen von vnser baider tail wegen des tags, alß diser brieff geben ist, vnd nach vnser baider tail kuntschafft furlegung red vnd wider red, die sy von vnß in noment vnd uerhortent, des ersten zu dem rechten gesprochen, das ich die obgenampten lutte ze Balgach ir erben vnd nachkomen getrulich schirmen vnd handthaben sol als ain vogt nach aller miner vermugent, ungeuarlich. Da wider sollent sy ir erben vnd nachkomen mir vnd minen erben vnd nachkomnen hulden vnd schweren alß ainem vogt gehorsam ze sind, doch der egenampten miner frowen der abtissin vnd dem gotzhuß ze Lindow, dannen ouch die vogty lechen ist, als uor geschriben staut, an andren iren rechten vnschedlich. Item so hand sy vmb dyß nachgeschribnen stuck vnd artickel in ainer frintlichen minne vnd by der egenampten gelupptt namlich vertetinget, des ersten das die lute ze Balgach ir erben vnd nachkomen mir vnd minen erben vnd nachkomen nun hinnenhin allweg vnd ieckliches jares besonder ze rechter uogtstur richten vnd geben sollent ye ze sant Martiß tag zwelff pfund gutter Costentzer pfenning Lindower werung, item von der gemaind vnd von dem kelnhouff vierzechen schoffel kernen vnd uierzechen schoffel habern Lindower messes ze sant Andraß tag, alß uon alter her komen ist, item vff sant Georien tag uon dem dorff vnd der gemaind funff lember, item von dem kelnhoff ain osterlamb, item von des Olers mad, genampt im Sack8, ain herbstlamb, item von yedem huß jarlich ain ogsthain vnd ain faßnachthain, item aber von yedem huß aller jarlich ze fasten ain tagwerch, item vss fronwingarten jarlich zu der widmy dry aimer wins. Dar zu sollent ich vnd min erben vnd nachkomen uber frafflinen richten, als von alter her komen ist. Vnd welches jares sy ald ir erben ald nachkomen mir ald minen erben ald nachkomen dyß uorgeschriben stur zinß vnd rechtungg nit gebint vnd tettint vff die zil vnd in der wyse, alß uor ist beschaiden, so habent wir vnd vnser helffer, wer die ye sint ald werdent, uollen gewalt vnd fryes urloub nach jecklichez zil besonder, wenn wir wellent, die uorbenempten lute ze Balgach gemainlich ald sunderlich ze nottent ze hefftent ze pfendent vnd an zegriffent mit gaistlichem vnd weltlichem gericht vnd one gericht on klag vnd on zorn an allen irem gut ligendem vnd farenden in stetten in dorffern vff dem land vnd allenthalben alß lang vnd alß uil, vntz dz wir ye der selben stuck vnd rechtung, darumb zil vnd tag vss ist, vnd alles des schaden, in den wir vnd vnser helffer von des selben nottentz vnd hefftentz pfendentz vnd angriffentz wegen koment, vssgericht vnd cantzlich bezalt werdent. Vnd da uor noch da wider sol sy noch ir erben noch nachkomen noch kain ir ligent gut noch varent gut nicht schirmen noch gut sin kain burgrech lantrecht fryhait gesetzt puntnust ainung gesellschafft auchtt benne weder gaistlich noch weltlich gericht noch dehain andru sach fund noch vffzug, die yetz ald in kunfftigen ziten yement erdencken ald vss geziechen kan ald mag. Vnd also louben ich obgenampter Rudolff von Grunnenstain fur mich vnd min erben vnd nachkomen by der uorgeschribnen truwe vnd gelupt, by dem uorgeschribnen vsspruch vnd dem uertetingent ze belibent ze haltent vnd dem an allen stucken vor erzelt gnug ze tund vnd die obgenampten lute ze Balgach ir erben vnd nachkomen gemainlich noch dehainen besonder yetz noch hienach nicht furbas noch hocher ze trengen an zeraichent ze bekumrent ze bekrenckent noch in kain wyß zu beschwerent weder mit gaistlichem noch weltlichem gericht noch ane gericht noch in kain ander wyse, denn als uor geschriben staut vnd mit wortten beschaiden ist, on all vntruwe vffsatz vnd geuerde. Des ze offem warem urkunde aller uorgenamptem dinge vnd uergiecht nun vnd hienach ewigklich so hab ich obgenampter Rudolff von Grunnenstain min aigen insigel fur mich vnd min erben gehenckt an dysen brieff. Dar zu henck ich obgenampter uogt vnd gemainer man Hanß von Bodman och min insigel fur mich vnd die zu gesetzten schidlutt von iro pett wegen mir vnd inen vnschedlich an dysen brieff, wonn wir ouch den spruch also geton vnd die sach uertetingent habent, als uor geschriben staut. Dar nach uergiech ich Cunratt von Grunnenstain des egenamten Rudolffs von Gunnenstain elicher sun fur mich vnd Diettegen9 minen elichen bruder, das wir och by dysem vorgenampten vsspruch vnd teding yetz vnd hienach beliben sollent vnd wellent mit allen den bedingten stucken vnd artickeln, alß uor ist beschaiden, vnd den uestengklich halten on geuerd. Vnd ze merer sicherhait der selben uergicht, wonn ich denn nit insigels hab, so hab ich mich vnd den obgenamten minen bruder vnder des obgenamten herr Hansen von Bodman insigel uerschriben vnd uerbunden, wonn ich ze end vss by disen spruchen vnd tedingen gewesen bin. Vnd ward dyser brieff ze Ueldkirch geben an der nechsten mitwochen nach vnser frowen tag ze herbst nach Cristus geburtt uierzechenhundert jar vnd darnach in dem ainlffosten jar.
abstracts:
- Druck: UB St. Gallen IV, 2504.
Notes:
1 Rudolf v. Grünenstein (Gem. Balgach), 1362-1411.
2 Balgach SG.
3 Kanonissenstift Lindau, bayer. Schwaben.
4 Johann v. Bodman (s. Stockach BW).
5 Feldkirch, Vorarlberg.
6 Ulrich v. Ems (Hohenems, Vorarlberg).
7 Rankweil, Vorarlberg.
8 Rebster Sack, Gem. Balgach.
9 Konrad II. (1410-1421) u. Dietegen (1411-1454) v. Grünenstein.
Places
- Feldkirch
Chartularium Sangallense 13 (1405-1411) 8043, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/CSGXIII/8043/charter>, accessed 2025-07-08+02:00
You are copying a text frominto your own collection. Please be aware that reusing it might infringe intellectural property rights, so please check individual licences and cite the source of your information when you publish your data
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success