Charter: Illuminierte Urkunden - Bischofsammelablässe 1332-04-30_Stuttgart
Signature: 1332-04-30_Stuttgart
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1332-04-30_Stuttgart
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1332-04-30, Avignon
Bischofsammelindulgenz (14 Aussteller) für die Kloster[kirche] Heiligkreuztal:Die Erzbischöfe Guillelmus von Bar (Antibarensis), Bernardus von Naxos (Nixiensis) und Johannes von Cashel (Cassilensis) sowie die Bischöfe Bonifatius von Sulcis (Sulcitani), Johannes von Serbien (Serbiensis), Guillelmus von Bethlehem (Bethleemitanus), Johannes von Verden (Verdensis), Salmannus von Worms (Wormaciensis), Paulus von Belgrad (Albensis), Petrus von Monte Marano (Montismarani), Vinzenz von Mariana (Maranensis), Bonifatius von Krbava (Corbaviensis), Benedikt von Cardica (Cardicensis) und Konrad von Freising (Frisingensis) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die die in der Diözese Konstanz gelegene und zum Zisterzienserorden gehörige Kloster[kirche] von Heiligkreuztal (monasterium vallis Sancte Crucis ordinis Cysterciensis, Constanciensis diocesis) an bestimmten Festtagen und – soweit gegeben – in der jeweiligen Oktav reumütig und nach Ablegung der Beichte besuchen und dort Morgen- und Abendmessen oder welchen Messfeierlichkeiten auch immer beiwohnen, und zwar an den Feiertagen aller Heiligen, deren Reliquien in der Kapelle aufbewahrt weden oder denen dort ein Altar geweiht ist, zu Weihnachten, zu den Festen der Beschneidung und der Erscheinung des Herrn, am Karfreitag, zu Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam, an allen Marienfeiertagen, am Kreuzauffindungstag, am Kreuzerhöhungstag, zu den Festen der Geburt und der Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers, am Peter- und Paulstag, zu allen Apostel- und Evangelistenfesten, an den Feiertagen des heiligen Stephan, des heiligen Laurenz, des heiligen Georg, des heiligen Martin, des heiligen Gallus, des heiligen Nikolaus, des heiligen Gregor, des heiligen Augustinus, der heiligen Maria Magdalena, der heiligen Katharina, der heiligen Margarete, der heiligen Lucia, der heiligen Agnes, der heiligen Agathe, der 11 000 Jungfrauen, zu Allerheiligen, zu Allerseelen, am Weihetag der Kloster[kiche] sowie an allen Sonntagen. Weiters wird all jenen Ablass gewährt, die beim Abendläuten mit gebeugten Knien drei Ave Maria beten die für den Bau, die Beleuchtung und die sonstige Ausstattung der Kloster[kirche] aufkommen sowie denen, die dem Kloster entweder testamentarisch oder auf anderen Wegen Gold-, Silber- oder Kleidungsspenden zukommen lassen.
Markus Gneiss
Source Regest:
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
Current repository:
Stuttgart, Landesarchiv Baden-Württemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart, H 52, U 3
ehem.: J 28, Nr. 4.
14 an Seidenschnüren angehängte Siegel, in Leinensäckchen gehüllt
Material: Pergament
- notes extra sigillum:
- Arenga (Incipit): Quoniam ut ait apostolus ...
.
Vermerke: auf der Vorderseite keine sichtbar, kein Bild der Rückseite vorhanden.
- Arenga (Incipit): Quoniam ut ait apostolus ...
.


- Materielle Beschreibung:
Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Historisierte Initiale U(niversis) zu Textbeginn, drei weitere Initialen mit Aussparungen vor farbigem Grund in den Binnenfeldern der ersten Zeile. Alle gemalten Initialen mit einem eckigen Farbfeld umgeben. Im Textblock drei vergrösserte einzeilige Lombarden. - Neun Zeilen hohe historisierte Initiale zu Textbeginn: in Feder gezeichnet und mit Deckfarben koloriert. Im Binnenfeld eine stehende Maria mit Kind. Die Buchstabenschäfte mit ausgesparter grossformiger Halbpalmettenranke. Die U-Initiale endet niedriger als die hervorgehobenen Initialen der ersten Zeile. Der Buchstabe ragt nach links in den Rand hinaus, wobei die innere Begrenzung des Bogens in etwa am Textspiegel ansetzt.
- Stil und Einordnung:
Seit 1329 kann man eine ikonographische Diversifizierung bei der Illuminierung von Sammelablässen beobachten. Eine stehende Maria mit Kind ist im bisher bekannten Material bereits 1330 Oktober 8 für die Forstwaldkapelle verwendet worden, sie folgte jedoch einer anderen Vorlage. Derselben Vorlage folgt ein Ablass für das Zisterzienserinnenkloster Feldbach am Bodensee, der nur fünf Tage zuvor ausgestellt wurde. - Malerei wie Dekoration sind mit starken Farbkontrasten und Modellierung mit breitem Pinsel ganz auf Fernwirkung ausgerichtet. Aufwendiger im Farbauftrag, doch von der Fassung aller gemalten Initialen in einem eckigen Feld her vergleichbar ist der Ablass 1331 Oktober 15 für Cembra. Dort begegnet man auch der eigenartig tief stehenden U-Initiale.
- Martin Roland, Gabriele Bartz
Mentions:
- Hauber, UB Kloster Heiligkreuztal 1, 1910, Nr. 338. (Volltitel auf Zotero)
- Delehaye, 45, 1927, S. 334. (Volltitel auf Zotero)
- Erben, Bittschriften und Ablaßurkunden, 1923, S. 181, Nr. III-8. (Volltitel auf Zotero)
- Burmeister, Zwei illuminierte Ablassbriefe, 2003, S. 7, online unter: http://apps.vorarlberg.at/vorarlberg/pdf/bg68burmeisterablassbrief.pdf (Volltitel auf Zotero)
- http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-324595
Comment
Das Stück weist in Formular und Diktat eine große Ähnlichkeit zum gerade einmal fünf Tage zuvor ausgestellten Ablassbrief für das Zisterzienserinnenstift Feldbach (1332 April 25) auf. Die Fest- und Heiligentage, an denen der Ablass gewonnen werden kann, decken sich vollkommen mit jenen der nur geringfügig älteren Urkunde. Auch werden beide Ablässe von denselben 14 Bischöfen ausgestellt, die Intitulationes sind sogar nahezu identisch – gerade einmal die Bischöfe Konrad von Freising und Benedikt von Cardica tauschen jeweils die Plätze.Beide Ablassbriefe sind im Allgemeinen in einem eher unspezifischen
Diktat abgefasst, gerade einmal die Nennung des heiligen Gallus bei den
Heiligentagen, an denen der Ablass gewonnen werden kann, hebt diese
Urkunden von der standardmäßigen Ausführung der Avignoner Kanzlei etwas
ab.
Markus Gneiss
Places
- Avignon
- Type: Ausstellungsort
- Baden-Württemberg
- Type: Region
- Deutschland
- Type: Region
- Frankreich (Kurie)
- Type: Region
- Heiligkreuztal
- Type: Empfängerort
Persons
- Benedikt von Cardica
- Bernardus von Naxos
- Bonifatius von Krbava
- Bonifatius von Sulcis
- Guillelmus von Bar
- Guillelmus von Bethlehem
- Johannes von Cashel
- Johannes von Serbien
- Johannes von Verden
- Konrad von Freising
- Paulus von Belgrad
- Petrus von Monte Marano
- Salmannus von Worms
- Vinzenz von Mariana
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N1: historiated
- N1: Initials
- N1: with Additional Colours
- N1: painted
- Illurk-Urkundenart:
- Bischofsammelindulgenz
- Glossary of illuminated charters (in German):
- Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
- Ikonographische Diversifizierung
- Vorlage
Illuminierte Urkunden - Bischofsammelablässe 1332-04-30_Stuttgart, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/IlluminierteUrkundenBischofsammelablaesse/1332-04-30_Stuttgart/charter>, accessed 2025-05-02+02:00
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