Charter: Illuminierte Urkunden 1334-03-21_Ulrichen
Signature: 1334-03-21_Ulrichen
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1334-03-21, Avignon
Bischofsammelindulgenz (18 Aussteller) für die Kapelle St. Nikolaus in Ulrichen:Achtzehn Bischöfe verleihen auf Bitten des Johannes Clerici, genannt Geler, allen Gläubigen, die nach Ablegen der Beichte die Kapelle des hl. Nikolaus in Ulrichen in der Pfarre Münster in der Diözese Sitten an den angegebenen Tagen besuchen und Almosen für den baulichen Unterhalt und die Ausstattung spenden, je einen Ablass von 40 Tagen (nach Kalbermatter, Zenhäusern, Sammelindulgenzen, 2013).
Source Regest:
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: MITTEL
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: MITTEL
Current repository:
Ulrichen, Pfarrarchiv, Nr. 1
Material: Pergament


- Materielle Beschreibung:
Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Historisierte Initiale U(niversis) zu Textbeginn und drei weitere farbige Lombarden im Text; florale Aussparungen aus den farbig ausgemalten Binnenfeldern; bei der Lombarde C(upientes) ausgesparte und kolorierte Bischofsbüste. Erste Zeile in Elongata-artig gelängter Textualis. - Sechs Zeilen hohe historisierte Initiale: in Feder vorgezeichnet und mit Farben ausgemalt (kolorierte Federzeichnung). Im Binnenfeld stehender heiliger Bischof ohne identifizierende weitere Attribute; wohl als der Kirchenpatron Nikolaus zu deuten. Die Buchstabenschäfte grün und rot gespalten und mit ausgesparter grossformiger Blattranke. Der Buchstabe vollständig in den Schriftspiegel eingerückt.
- Stil und Einordnung:
Das Ausstattungsniveau dieses Ablasses bezeichnet die einfachste Stufe der ikonographischen Diversifizierung, die ab 1329 zu beobachten ist. Ausser dem stehenden Heiligen, hier wohl der hl. Nikolaus, findet sich kein Dekor. Die Dopplung der Bischofsbüste in der Lombarde C(upientes) stellt eine individuelle Besonderheit dieses Stückes dar; siehe auch die Indulgenz 1332 Oktober 27 für Hohenberg, dort wird ein Kniestück eines Bischofs in der n-Initiale gezeigt. - Die spezifischen Blattformen treten (aus derzeitigem Kenntnisstand) erstmals bei einem Ablass für Kirchberg (1329 August 29) auf. Auch dort sind die Umrisse der Initiale mit dicken braunen Linien vorgezeichnet, ein Zeichen, dass der Ablass auch für eine Übergabe ohne weitere Ausmalung geeignet war. Dazu passt auch, dass der Hintergrund im Binnenfeld nicht an diese Linie anschließt. Wahrscheinlich wurden die Buchstaben gewöhnlich zunächst mit dünner Feder vorgezeichnet, dann ausgemalt und abschließen mit dickerer Feder konturiert. Hier wollte man keine farblichen Überschneidungen riskieren und liess deshalb einen schmalen weissen Rand.
- Ein stehender Bischof im Binnenfeld ist ungewöhnlich; häufiger findet er sich beim Rahmentyp links unterhalb der Initiale. Deshalb ist er dort auch stets nach rechts blickend im Dreiviertelprofil gezeigt (siehe z.B. das Fragment 1333-1337). Zwar folgt der Bischof hier weitestgehend dieser Vorlage, doch ist er en face wiedergegeben.
- Martin Roland, Gabriele Bartz
Mentions:
- Kalbermatter, Zenhäusern, Sammelindulgenzen, 2013, passim, S. 148-152 (Edition, Übersetzung und Kommentar). (Volltitel auf Zotero).
Places
- Avignon
- Type: Ausstellungsort
- Frankreich (Kurie)
- Type: Region
- HRR
- Type: Region
- Schweiz
- Type: Region
- Ulrichen
- Type: Empfängerort
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N1: historiated
- N1: Initials
- N1: painted
- N1: with Additional Colours
- Glossary of illuminated charters (in German):
- Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
- Ikonographische Diversifizierung
- Rahmentyp
- Vorlage
- IllUrk-Urkundenart:
- Bischofsammelindulgenz
Illuminierte Urkunden 1334-03-21_Ulrichen, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/IlluminierteUrkunden/1334-03-21_Ulrichen/charter>, accessed 2025-06-20+02:00
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