Mert Ennthaimer, statrichter zu Wienn, beurkundet, dass vor ihm in der Bürgerschranne der Wiener Bürger Veit Hollnbrunner, der fleischakcher, anstat Barbaren, seiner hausfraun, Hannsen Furstenfelder, des fleischakcher, ettwen burger daselbs seligen, tochter, durch seinen Vorsprechen gemeldet habe, dass sein verstorbener sweher einst auf Conraden Marxen, weilent Lienharten Marxer, des peutler seligen, haus, gelegen zu Wienn am Liechtensteg im Winkchel zwischen ettwenn Niclasen des Pomer und Giligen des Waldner häusern, umb 46 lb dn., für die es ihm in dem städtischen Grundbuche versetzt war, geklagt und es mit dem rechten erlangt und behabt hat. Darauf habe der Kläger das Haus um 70 lb dn., um welche er es nach Aussage der Wiener Bürger Jobsten von Fuld, des appotegker, und Jörgen Starch, des kramer, verkauft hatte, dem Wiener Bürger Jörgen Eppishauser und dessen Hausfrau Dorotheen von wegen der gerechtigkait, so sie von des egenannten Conraden Marxen seligen gescheffts wegen an demselben haus hieten, durch den geswornen fronpoten recht und redlich zu lösen angepoten. Da Epishauser einen Aufschub uncz auf Mittvasten (März 27) erlangt, aber während dieser Zeit das Haus nicht gelöst hatte und auch zur heutigen Verhandlung, welche vor dem nachrichter Hannsen Kalbskoph als dem Stellvertreter des Stadtrichters stattfand, nicht erschienen war, so wird dem Kläger die Fertigung des Kaufes gestattet.