Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg bis zum Ende des vierzehnten Jahrhunderts, Nr. CXL. , S. 197
Current repository:
Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg bis zum Ende des vierzehnten Jahrhunderts, Nr. CXL. , S. 197




Wir Perhtold von Gotes genaden Brobst ze Nevnburch tuen chunt — Daz ein chriech gewesen ist zwischen der gemain vnserr Holden ze Mevrlinge an einem tail vnd zwischen Dietmaren dem Zwichel Mvlner ze Chaternburch an dem Andern tail vmb ein werd vnd vmb ein Weidach, daz niderhalb der Mul, di er von vnserm Goteshovs ze Pvrchrecht daselben hat, gelegen ist, vnd oveh da vor, vnd derselbe chriech wart mit vnserm gueten willen vnd ouch mit willen Jansen von Nuzdorf, der ovf derselben Mul fvmf schillinge vnd zehen phenninge vberzinses hat, paide von der gemain vnd oveh von dem egenanten Dietmar an die ersamen vier mann geseczet, an hern Jacob vnd hern Thoman Briester vnd Chorherrn vnsers Gots
128
hovsc» vnd an hern Greiffen von Wienne vnd hern Vlreichen pei den Bruedern, also swaz die dar vber beschieden, daz solt stet beleiben. von paiden tailen. Dis genant vier man beriten vnd besahen dev gemerche an allen orten, da derselbe chriech vmbe was, vnd beschieden mit veraintem muet, daz der vorgenant Dietmar der Zwichel ober halb des weges vnd der marche, di sie da geslagen habent vnd ouz gezaiget haben svl daz hvltz iungez vnd altez ze pezzervnge seiner Mul, doch also, daz er daz alt holtz Stvmbeln svl ze seinem frvmm als er dez bedarf, vnd sol doch dchainen Stam absiahen noch auz reutten. Dar zve svl er friden zwischen den wein garten vnd der wis, die er hat zu der vorgenanten Mul vnd dem weidach, daz dar an stozzet, sovmet aber er, daz swelher hand schaden er da von enphaehet von der Gemain viech, den svl er dulden an alle pezzerunge. So schullen die vorgenanten vnserr holden haben daz weidach niderthalb des weges vnd der marche, di da ovz gezaiget vnd geslagen sint, vnd damit schaffen iren frvmm nach vnsers amptmannes rat, vnd ieder man nach seiner notdurft, als er gesezzen ist. Dar zv schulen paide dev gemain vnd Dietmar Zwichel die Waid oberthalb des Weges vnd niderthalb mit einander gemain haben, Doch mach Dietmar dazselbe Weidach, swelhes iares er wil geleiche getailet halbez maizzen, vnd danne derselbe maizz svl dor nach zwai iar gepannet sein vnd in frid sten, also daz inner der Zeit dehain viech dar ovf gen sol, vnd in dem andern tail des Weidaches, daz dann vngemaizzen bestet, schulen sie schaffen mit der waid im frvm. Swen aber dev zwai iar ende nement, so mach er aber daz ander tail maizzen, ob er will, vnd seinen frvm da mit schaffen in der weis vnd in dem reht, als er e daz voder tail gemaizzen hat, ouch sol er dehaines iares daz weidach gar meizzen nvr halbez vnd mit dem satze, als mit red beschaiden vnd hie geschrieben ist. Nv hat ovch dev gemain ovf dem Nidern tail des Weidaches vnd der weide gegen im daz selbe reht in aller weis, als ez von worte ze worte da vor geschriben ist. von dem obern tail. Von swelhem tail aber dis schi- dunge vbergangen wirt vnd ze brochen, vnd wie ofte, daz beleibet alz ofte vns schuldich ze geben zehen phunt phenninge wienner mvnzze vnd den vorgenanten schiedleuten alz manniges. Vber daz allez ist beschaiden, daz der oftegenant Dietmar mit der gemain vns- rer Holden ze Mevrlinge leiden sol an allen sachen, daz in ze leiden geschieht. Diser red ze einer vrchund vnd ze einem gezeuge geben
129
wir disen brief mit vnserm insigel versigelt, vnd durch pezzer gewarhait diser schidunge habent di zwen vorgenant ersam Ritter irev insigel zv dem vnsern an disen brief gehangen. Diser suche sint gezeuge ber Wolfger von owe, her Wernhart der Schiver, vnd her Vir eich von Chritzendorf, di Ritter, dar nach Dvrinch von Mevrlinge, Gerunch Chol, Chvnrat von Nuzdorf, Herman der frey- singer vnd ander frvm leut genvech. Dieser brief ist gegeben ze Nevnburch — dreutzehen hvndert iar, darnach in dem ainleften iar an sand Bartholomei tag.
Orig. Perg. Drei Siegel i» gelbem Wachs an Pergamentstreifen. Das erste oval: rechts steht die heil. Jnngfrau, weleher ein Engel den göttlichen Willen verkündet, zwischen beiden ein Gefäss mit Blnmen; nnterhalb betet der Propst kniend unter einem Bogen. Umschrift: f S. PEHCHTOLDI . PREPOSITI . ECCE . NVWEBVRGEJiSIS — Das zweite nnd dritte Siegel rund, im dreieckigen Schilde ein geflügelter Greif, die Umschrift auf beiden rerwischt.
CXLI .
Otto von Stallei; gibt dem Stifte anderthalb Lehen zu ReinprechtspöUa. Dat. Wien 22. October 1311.
Ich Ott von Staleke — daz ich dem ersamen Gotshaus vnser vrown ze Newnhurch Iedichleich gegeben han di aigenschaft, di ich gehabt han auf anderthalben lehen ze Reinprechtes polan — vnd wan dicz geschehen ist nach dem rat meins öhem von Meyssaw hern Stephans hat derselbe her Stephan durch meiner pet willen sein insigel zu ainem vrchvnde zv dem meinen an disen prief gehangen. Diser sache sint geezeuge her hainreich von Cheyawe, Vlreich von Meyssow, Alber vnd hadmar di zwen prueder von Schvnberch, Ott von Cheyowe, Stephan von hovnvelde, dar nach her wolfganch von chvnrinch, her fridreich von durrenpach, her walberovn der Zinke, hainreich vnd vlreich von Stoyczendorf, Ruger von Chirch- pach, Gervnch Chol von Newnburch, Durinch von Meurling, Engeldiech von Movrbach, wisent von Egenburch. — Diser prief ist gegeben ze wienn da man zalt nach Christes gepurte drevezehen- hvndert iar, dar nach in dem ainleften iar des nachsten tages nach der ainlef tausent maide tag.
Orig. Perg. (Prot. III. Nr. 408.) nnd Chartul. Archiri III. fol. 68. a. Das Reitersiegel Stephan'» von Meissau als Marschall hängt an der Urkunde, ohne dass derselbe in ihr als Marschall genannt wird. Das zweite Siegel ist rund: f S. Ottonis de Stalek, und enthält zwei in einen spitzen Winkel zusammeulaufende Balken. Das Siegel ist jenem bei Duellius Ezcerpt. Genenl. Tab. XXI. n. 270 sehr ähulich, nur fehlen Mond und Sterne. Bei Huber Tab. XIV. u. 23 sind die Balken hreiter; übrigens wäre das Siegel dort nuch kenntlicber abgedruckt. Fontes. XIV. 9
130
Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg, ed. Zeibig, 1857 (Google data) CXL. , in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/StiftKlosterneuburg/3af72528-7881-43f3-9c0f-dd1f7869b120/charter>, accessed 2025-06-09+02:00
The Charter already exists in the choosen Collection
Please wait copying Charter, dialog will close at success