Charter: Illuminierte Urkunden 1339-04-04_Stuttgart
Signature: 1339-04-04_Stuttgart
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1339-04-04, Avignon
Bischofsammelindulgenz
(6 Aussteller) für die Pfarrkirche des heiligen Johannes des Täufers in
Mergentheim:Die Erzbischöfe Johannes von Bosa (Bossanensis; irrig, eigentlich ein Bistum) und Nerses von Manasgerd (Manasgardensis) sowie die Bischöfe Petrus von Cagli (Calliensis), Gratias von Dulcigno (Dulcinensis), Nikolaus von Nezero (Nazariensis) und Bernardus von Ganos (Ganensis) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die die in der Diözese Würzburg gelegene Pfarrkiche des heiligen Johannes des Täufers in Mergentheim (ecclesia parrochialis sancti Johannis baptiste in Mergothern, Herbipolensis dyocesis) an bestimmten Festtagen und – soweit gegeben – in der jeweiligen Oktav reumütig und nach Ablegung der Beichte besuchen und dort Morgen- und Abendmessen oder welchen Messfeierlichkeiten auch immer beiwohnen, und zwar an allen Feiertagen des heiligen Johannes des Täufers, am Kirchweihtag, zu Weihnachten, zu den Festen der Beschneidung und der Erscheinung des Herrn, am Karfreitag, zu Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, am Dreifaltigkeitstag, zu Fronleichnam, am Kreuzauffindungstag, am Kreuzerhöhungstag, an allen Marienfeiertagen, am Feiertag des heiligen Erzengels Michael am Peter- und Paulstag, zu allen Apostel- und Evangelistenfesten, an den Feiertagen des heiligen Stephan, des heiligen Laurenz, des heiligen Martin, des heiligen Nikolaus, des heiligen Gregor, des heiligen Augustinus, des heiligen Ambrosius, des heiligen Hieronymus [folgen nochmals irrtümlich Augustinus, Ambrosius und Hieronymus], der heiligen Maria Magdalena, der heiligen Katharina, der heiligen Margarete,der heiligen Cäcilie, der heiligen Lucia, der heiligen Agnes, der heiligen Agathe, zu Allerheiligen, zu Allerseelen und an allen Sonntagen. Weiters wird all jenen Ablass gewährt, die den Priester beim Versehgang begleiten, die beim Abendläuten mit gebeugten Knien drei Ave-Maria beten, die für den Bau, die Beleuchtung und die sonstige Ausstattung der Kirche aufkommen, die der Kirche entweder testamentarisch oder auf anderen Wegen Gold-, Silber- oder Kleidungsspenden zukommen lassen sowie denen, die für den [nicht namentlich genannten] Impetrator der vorliegenden Indulgenz, den Rektor der Kirche, dessen Eltern und sonstigen lebenden und toten Verwandten Gebete sprechen.
1339 Mai 24, Würzburg
Bischof Otto von Würzburg (episcopus Herbipolensis) bestätigt die vorliegende Indulgenz und fügt weitere 40 Tage Ablass hinzu.
Markus Gneiss
Source Regest:
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
Current repository:
Stuttgart, Landesarchiv Baden-Württemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart, H 52 U 7
Reste von sechs Siegeln und von Seidenschnüren noch erhalten.
Material: Pergament
- notes extra sigillum:
- Vorderseite (rechts neben der achten Zeile: nostra festa, kein Bild der Rückseite vorhanden.



- Materielle Beschreibung:
Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Historisierte Initiale U(niversis) zu Textbeginn, die drei weiteren Initialen der ersten Zeile mit Aussparungen vor farbigem Grund in den Binnenfeldern. Im Text drei farbig gefüllte vergrösserte Lombarden. - Zehn Zeilen hohe historisierte Initiale zu Textbeginn: mit der Feder gezeichnet und mit Rot, Blaugrau und Hellbraun koloriert. Im Binnenfeld Johannes der Täufer mit Lamm-Gottes-Scheibe vor quadriertem Grund. Der linke Buchstabenschaft mit ausgesparter grossformiger Halbpalmettenranke aus rotem Grund, rechts mit kniendem Bittsteller vor einfachem Mustergrund. Er hält ein Schriftband in Händen, bezeichnet: „Exaudi me s(an)c(t)e Joh(ann)e“. Die Zwickel des Initialfeldes in Blaugrau mit einfachem Muster in Braun. Die Initiale „U“ endet dabei niedriger als die hervorgehobenen Initialen der ersten Zeile und ragt nach links weit in den Rand hinaus.
- Stil und Einordnung:
Einfache Ausstattung ohne weiteren Dekor (vgl. Rahmentyp) mit im Wesentlichen zwei, wenn auch ungewöhnlichen Farben. Die Blickbeziehung von Heiligem zu Beter ist gut gelungen, dabei wurde die Vorlage für den Heiligen modifiziert. Charakteristisch ist die Halbpalmettenranke, die schon 1332 April 30 für Heiligenkreuztal zu sehen war. Dieses Mitglied der Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen fällt durch seine im Vergleich zum Körper recht kleinen Köpfe auf, es möchte sich um eine einfache Arbeit des Illuminator mit dem kleinteiligen Mustergrund handeln. - Gabriele Bartz
Mentions:
Comment
Arenga (Incipit): Splendor paterne glorie ... .Markus Gneiss
Places
- Avignon
- Type: Ausstellungsort
- Baden-Württemberg
- Type: Region
- Deutschland
- Type: Region
- Frankreich (Kurie)
- Type: Region
- Mergentheim
- Type: Empfängerort
Persons
- Bernardus von Ganos
- Gratias von Dulcigno
- Johannes von Bosa
- Nerses von Manasgerd
- Nikolaus von Nezero
- Otto von Würzburg
- Petrus von Cagli
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N1: historiated
- N1: Initials
- N1: with Additional Colours
- N1: painted
- Illurk-Urkundenart:
- Bischofsammelindulgenz
- Glossary of illuminated charters (in German):
- Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
- Rahmentyp
- Vorlage
- Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen
- Illuminator mit dem kleinteiligen Mustergrund
Illuminierte Urkunden 1339-04-04_Stuttgart, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/IlluminierteUrkunden/1339-04-04_Stuttgart/charter>, accessed 2025-05-04+02:00
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