Charter: DiDip Summer School Brno June 2025 1441 VIII 16
Signature: 1441 VIII 16
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16. August 1441
König Friedrich IV. entscheidet einen Streit
zwischen Göttweig und den Bürgern zu Stein.King Friedrich IV. settles a dispute between Göttweig and the citizens of Stein.
Source Regest:
FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 346, Nr. 1274
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FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 346, Nr. 1274
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Current repository:
Stiftsarchiv Göttweig (http://www.stiftgoettweig.or.at)
An Perg.-Streifen das Siegel.S. Friedrichs IV. roth auf Sch., IV A 2. Abb. bei Sava, Siegel der österr. Regenten, S. 163 Fig. 106.
Material: Pergament
Condition: Perg. durchlöchert.

Copie in Cod. C f. 21 f.
Wir Fridreich etc. bekennen von der zuspruech wegen,
die der ersam geistleich unser lieber andêchtiger . . der abbt zum
Koetweig anstat sein und seins goczhaus hat gehabt zu
unsern getrewn lieben unsern burgern zu Stain von ettleicher irrung und ingriff
wegen, die im in seinem hof daselbs zu Stain von wein und getraids wegen sullen
sein beschehen und darumb wir baiden tailen mit unserm brief ainen tag benennt
und gesaczt haben auf heut fur unser anwêlt in Oesterreich
gen Wienn ze koemen, die sachen zu hoern
und ze richten, daz an heutigen tag fur dieselben unser anwêlt des egenanten
abbt von Kotweig anwêlt kamen und klagten hincz den vorgemelten purgern von
Stain, wie dieselben unser purger dem von Kotweig und seinem goczhaus in dem
egenanten seinem hof daselbs zu Stain sein wein getraid und auch gelt, daruinb
er getraid hiet verkaufft, vorhielten unbeclagt und wider seins gotzhaus auch
desselben seins hofs gerechtikait und altes herkomen, dadurch im auch fumf
dreiling und ain fuder weins gar verdarben wêrn, und wie auch das egenant
goczhaus von den von Stain gefreyet wêr, daz es von zapfen iêrleich in
pfenwertweis zwainczig fuder weins daselbs zu Stain verschennkhen
moechte, daran die von Stain dem von
Koetweig auch irrung têtn, des alles derselb vom
Koetweig und sein goczhaus zu schaden kêmen, und liessen
hoern abschrift unsers
fuervorderbriefs und den freybrief von der yeczgemelten
zwainczig fuder weins wegn ausgangen und begertn mit denselben unsern burgern
von Stain zu schaffen den vorgenanten vom Kotweig und sein goczhaus umb die
vorgemelten stukch wider in nucz und gewer ze bringen und widerkerung ze tun,
nach dem und das die purger an recht hietn getan, dêucht aber die die von Stain
das nicht pilleich sein, so saczten si das anstat desselben irs herrn und seins
gotzhaus zu denselben unsern anwêlten in recht, ob denn die von Stain zu
demselben irm herrn ichts ze sprechen hietn, das mochten si
tuen auch, als recht wêr, dawider der egenanten unser
purger von Stain anwêlt durch im redner antwurten, daz si auf solich anbringen
diczmals desselben von Koettweig anwêlten nicht wessten ze
antwurten. Wenn aber si und ir mitpurger nach lanndesrechten wurden furgeladen,
so wêrn si willig sich darumb ze verantwurten auch, als recht wêr, und saczten
das auch in recht. Darauf habnt dieselben anwêlt zu recht erkannt, seid der von
Koetweig klager sey und sich ueber die
von Stain erklag, daz im von in beschehen sey, das si auch an recht getan haben,
und begert im widerkerung ze tun. So verantwurten sich die von Stain pilleich
gen im oder sein anwêltn und beschech denn verrer, was recht sei nach dem
gesprochen rechtn. Desselben von Kotweig anwêlt meldten alsvor, wie die von
Stain demselben irm herrn wider sein und seins gotzhaus freihait irrung und
ingriff in seinem hof daselbs zu Stain an sein wein getraid und gelt getan hietn
und im die vorhieltn unervordert alles rechtens und begerten mit den von
St[ain]a noch ze schaffen demselben irm herrn umb solich
vordrang ain benuegen ze tun und in hinfur an solichen seins
gotzhaus freyhaiten ungeirret ze lassen. Mainten aber die von Stain, daz das
nicht pilleich wer, so setzten si das in erkantnůs des rechten. Darauf aber
derselben unser purger anwêlt zu erkennen gaben, wie si dem von
Kotw[eig]a in sein wein und getraid kainen schaden noch
ingrif getan hietn, im auch nichts vorhieltn, wan der abbt und die sein die
slussel zu demselben seim hof und gemêchen darinne selber innehietn. Ob im aber
von seiner vailen wein wegen, die er hiet verschennkhen lassen, icht geschehen
wer, das hiet villeicht der richter als ambtman von ungelts wegn getan, aber
nachdem und der von Koetweig yecz menigere jar gross hênndl
bei in mit wein und getraid gehabt und der mer verkaufft und vertan hab, denn
sein freyhait ausweisen, und sich auch froembdleich gen in
gehalten und kain mitleiden in notdurft der stat weder in paw zirken huet noch
in ander weg mit in gehabt hab noch haben well, so haben si den vasziehern und
den messern verpoten dem egenanten abbt und den sein nichts ze aribaiten und
mainen, daz si das rechtleich getan haben, wan das wider irer stat freihait und
gerechtikait sey. Ob sich aber desselben von Koetweig anwêlt
anstat irs benanten herren dêuchten beswêrt sein, so saczten si das anstat ir
und irer mitburger auch in recht, doch ob in kuenfticleich
von der sachen wegn icht notdurft wuerde, ir freyhait und
gnadenbrief fuerzebringen, daz in das unvergriffenleich wêr
und darumb ir têg hietn. Und wann sich baid obgemelt tail der sachen, als vor
steet zu baider seit zu den egemelten unsern anwêlten zu dem rechtn habent
gelassen, habent dieselben unser anwelt zu recht gesprochen und erkannt, wes der
egenant abbt und sein gotzhaus zu Koetweig von alter her nach
laut seiner freihait in nucz und gewer sey gewesen, dacz der abbt dabei beleib
und gehalten werde und daz im die von Stain und von Krembs daran kain irrung
sullen tuen. Deucht aber die von Stain oder von Krems, daz im
der abbt mer furnêm, denn sein freyhait innehaltn, darumb
muegen si in fuerwendn, als recht sey. Mit
urkund des briefs versigilten mit unserm anhangunden insigl, das wir in unserm
furstentum Oesterreich geprauchen, geben an mittichen nach
unser lieben frawen tag irer schidung nach Kristi gebuerd
virczehenhundert und in dem ains und virczigisten jar, unsers reichs in dem
andern jare.
Source Fulltext: FUCHS, Göttweig II (=FRA II/52, Wien 1901) S. 346-348
Original dating clause: an mittichen nach unser lieben frawen tag irer schidungUnter dem Datum ist von gleicher H. u. Tinte vermerkt: Commissio domini regis per consilium.
Language:
Notes:
a Durch ein Loch zerstört.
Places
- Göttweig, Benediktinerstift (GB KR)
- Stein (GB KR)
- Wien
geographical name
- furstentum Oesterreich
- Regular Form: (Erz-)Herzogtum Österreich
- hof daselbs zu Stain
- Regular Form: Göttweigerhof zu Stein (GB KR)
Persons
- Friedrich III., röm.-dt. Kaiser (*1415 +1493)
- Thomas, Abt des Benediktinerstiftes Göttweig (1439 - 1444)
DiDip Summer School Brno June 2025 1441 VIII 16, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/DiDipSummerSchoolBrno/1441_VIII_16/charter>, accessed 2025-07-02+02:00
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