Charter: Chartularium Sangallense 13 (1405-1411) 7960
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11. August 1410, Winterthur
Ein Schiedsgericht unter Hans von Sal von Winterthur entscheidet im Streit über den Nachlass eines Eigenmannes zwischen Pantaleon von Mandach und Elisabeth Schmelysen, Bürgerin zu Wil. Current repository:
StadtA Wil, 69.
Siegel zerbrochen, Dm. ca. 3,7 cm.
Material: Pergament
Dimensions: 46/64 cm.
Icha Hans von Sal burger ze Winterthur1 gemein man vmb dis nachgeschriben sach vergich vnd tun kunt allermenglichem mit disem brief von der||
stossen vnd misshellung wegen, so der from vest min lieber ohem Pentelli von Mandach2 ze einem teil vnd Elsbecht Schmelysnin, ein burgerin ze Wil3 wiLlent Walti Klekken salgen elichi wirtenn vnd iru elichi kind, die sy by demselben Waltin Klekken salgen hat, ze dem andern teil zesamen hant von des erbs vnd||
gutz wegen, so derselb Walti Klekk salig nach tod gelassen hett, dero beid teil vff mich alz vff einen gemeinen man ze dem rechten komen sint, vnd der erwirdig geistlich herr her Heinrich von Gundelfingen closterherr des gotzhus ze sant Gallen4 vnd Hans Schmelysen der egenanten Elsbethen Schmelysninen vatter an derselben Elsbethen vnd an ir kinden statt zu mir ze schidluten gesetzt hant die fromen bescheidnen Rudolfen Cuntzen genant Lochli burger ze Winterthur vnd Henin Spitzlin von Jonswil5, vnd aber der obgenant Pentelli von Mandach dar vmb zu mir ze schidluten gesetzt hett die fromen vesten Heinrichen von Mandach burger ze Schafhusen6 sinen vettern vnd Hansen von Sur7, vnd mir der egenant Hans Schmelysen fur die obgenant Elsbethen sin elich tochter vnd fur iru kind vnd der obgenant Pentelli von Mandach fur sich selber mit iren truwen gelopt vnd verheissen hant, wes ich vnd die egenanten schidlut alle funf gemeinlich oder der merteil vnder vns nach beider teilen red vnd widerred vns dar vmb ze dem rechten erkennent vnd vssprechint, dz sy och beider syt dar by beliben wellint vnd sollint. Das da der obgenant Pentelli von Mandach des ersten fur mich obgenanten gemeinen man vnd fur die obgenanten schidlut ze dem rechten furbracht vnd clegt hett also, der obgenant Walti Klekk salig der sye halber desselben Pentellis von Mandach gesin vnd sye och halber gesin des edlen fryen herren junkher Hansen von Tengen8, vnd derselb Klekk der sye in den kriegen gen Wil komen vnd habi sich da nidergelassen vnd da gewibot an desselben Pentellis von Mandach sins herren rat vnd wider sinen willen vnd habi darmit wider in getan, wan im dasselb wib nit nachgehory, vnd derselb Klekk der sye aber von todes wegen abgangen vnd getruwi, sid dz er halber sin gewesen sye vnd er sin vngnossinen genomen vnd wider sinen willen gewibot hetti, dz im och denn billich vnd nach des landes recht desselben Klekken gut halbes, waz im zugehort vnd er nach tod hinder im gelassen habi, vor allen andren sinen erben volgen vnd werden solli. Vnd dar vff antwurt im do der obgenant her Heinrich von Gundelfingen von des erwirdigen herren abt Cunen des gotzhus ze sant Gallen9 von sin selbs vnd der closterherren gemeinlich daselbs vnd von desselben gotzhus wegen vnd sprach also, sye der Klekk halber Pentellis von Mandach gesin, dz wolti er im vngern absprechen, aber er sye sin gewesen oder nit, dz standi im nit ze verantwurtent. Derselb Klekk der habi aber vor ettweuil jaren die obgenant Elsbethen Schmelysninen, die doch ze Wil erzogen vnd erboren sye, daselbs ze Wil zu der ee genomen vnd sye och dar nach vntz an sinen tod daselbs ze Wil by ir hushablich gesessen, also dz sy ettweuil elicher kinden by im bracht habi, vnd sye mit sinem eigen da verschinen vnd habi da gedienot alz ander burger, also dz er dazwuschan von dem obgenanten Pentellin von Mandach noch von jemant andrem nie versprochen sye. Nu gehori aber die statt ze Wil mit aller zugehorung vnd mit aller ehafti dem gotzhus ze sant Gallen zu, vnd habi och dasselb gotzhus vnd alle abt desselben gotzhuses von des gotzhus wegen dieselben statt in solicher gewer fryheit rechten vnd gewonheit also her bracht, vnd habi sy och dasselb gotzhus noch hutt dis tags also in solicher gewer inne, wer in derselben statt ze Wil also fur einen burger vnd mit sinem eigen von sinem herren vnuersprochen souil zites verschinett vnd denn abgat von todes wegen vnd elich liberben hinder im lat in solicher mazz, alz der Klekk da verschinen vnd abgangen ist, dz man denn sinem herren nichtz gebunden ist ze gebent von sinem erb denn einen val, vnd also habint och alle ander herren vnd gotzhuser dz obgenant gotzhus ze sant Gallen vnd die statt ze Wil vntz her allweg lassen beliben, vnd getruwi och, dz Pentelli von Mandach dasselb gotzhus och dar by solli lassen beliben, vnd dz er dem gotzhus in die gewer gewonheit vnd fryheit, dar inne es die statt Wil her bracht habi vnd hutt dis tags inne habi, nit griffen solli, wan dz er sich eins vals von des Klekken salgen wegen solli lassen benugen, wan des wolt man im och vngern vor sin. Vnd zogt dar vff einen brief von dem Romschen kung Wentzlaw, der wist, wie derselb kung jetz abt Cunen des gotzhuses ze sant Gallen gelichen habi alle desselben gotzhuses herschaften zoll lehen vnd guter vnd im vnd demselben gotzhus ernuwert vnd bestattgot habi alle fryheiten gnaden vnd gut gewonheiten, die dasselb gotzhus ze Wil ze sant Gallen ze Appenzell10 vnd anderswa hat vnd in gewer her bracht habi, vnd dar zu alle ir brief vnd pryuilegy, so dasselb gotzhus von kungen vnd keisern hat, vnd zogt och dar vff einen andren brief von dem aller durchluchtigesten herren kung Ruprechten Romschen kung, derselb brief wist och, wie er dz alles also dem gotzhus ze sant Gallen ernuwert vnd bestatget habi. Vnd redt do vff dieselben brief also, sid solich fryheiten gewonheiten vnd gnaden, so dz gotzhus ze Wil vnd anderswa habi, allweg von einem kung an den andren vnd och by jeklichem abt desselben gotzhus bestatget vnd ernuwret syeen nach der briefen sag, so denn je dar vber genomen vnd geben sint, so getruwi er Pentellin von Mandach wol, er lassi och dz gotzhus beliben by den fryheiten rechten vnd gewonheiten, alz es die statt ze Wil in siner gewer her bracht vnd inne habi. Vnd dar wider redt aber do der obgenant Pentelli von Mandach vnd sprach, er begerti minem herren dem abt von sant Gallen sin herschaft noch lehen, so im der kung gelichen habi, nit anzesprechent, aber er verstandi nit, dz die brief jendert wisint, dz er sinen man, der also wider sinen willen gewibet habi, nit erben solli vnd getruwi alz och vor, dz er sinen man erben solli nach des landes recht an dem gut halbem, so er nach tod gelassen habi, wan er och halber sin gewesen sye. Vnd also satzten do die obgenanten beid teil die sach vff mich vnd die obgenanten schidlut ze dem rechten. Vnd wan die schidlut, do ich sy dar vmb gefragt, was sy recht duchti, do ze mal dar vmb nit sprechen woltent vnd sich do nament ze bedenkent, was sy hier vmb erteillen vnd sprechen woltint ze dem rechten, do vereintent sich die obgenanten beid teil dises vorgeschriben anlasses red vnd widerred mit enander in solicher mazz, alz hie vor geschriben stat, vnd antwurt jetweder teil denselben anlazz also sinen schidluten in geschrift, sich dar vff ze bedenkent, was sy dar vff erteillen vnd sprechen woltint. Vnd nach dem do sich beider teilen schidlut dar vff bedacht vnd rat gehebt hant, so hant die obgenanten Rudolf Lochli vnd Heini Spitzli nach beider teilen red vnd widerred vnd nach der obgedachten fryheit briefen lut vnd sag sich beid einhelleklich vff iro eid ze dem rechten erkent vnd gesprochen, wa der obgenant her Heinrich von Gundelfingen oder der herren einer des gotzhus ze sant Gallen oder desselben gotzhuses gesworner amptluten einer zu den heilgen gesweren mag vnd zwen erber man zu im stellet, die des mit im swerent, daz dz gotzhus ze sant Gallen die statt ze Wil inne gehebt vnd her bracht habi in solicher mazz vnd mit der gewonheit fryheit ald rechten, wer in derselben statt ze Wil jar vnd tag fur einen burger mit sinem eigen vnd von sinem herren vnuersprochen verschinet, wenn der dar nach abgat, ist dz er elich liberben hinder im in der statt lat, daz sinem herren denn von im nit anders geuolgot ist denn ein val, dz denn dz gotzhus ze sant Gallen des nach dem rechten so verr geniessen solli, dz es hinfur och dar by beliben solli von Pentellin von Mandach vngesumpt, vnd dz die obgenant Elsbecht Schmelysnin vnd iri kint demselben von Mandach vmb sin ansprach furbazz nichtz ze antwurtent habint noch gebunden syen denn vmb einen val. Wa im der nit worden sye, dz sy im denn den noch vssrichten sollent. Vnd hant mir och dieselben ir vrteil also in geschrift mit desselben Rudi Lochlis vnd Vlrichs Eigendals insigeln ze end der geschrift versigelt mit dem anlazz, der inen verschriben geben wazz, och ingeantwurt vnd geben. Vnd hant die obgenanten Heinrich von Mandach vnd Hans von Sur sich och beid einhelleklich nach miner frag vnd nach beider teilen red vnd widerred vnd nach der obgedachten fryheitbriefen lut vnd sag vff iro ere vnd eid ze dem rechten erkent vnd gesprochen, das dem obgenanten Pentellin von Mandach von allem dem gut, dz der Klek salig nach tod gelassen hett vnd dz ze Wil in der statt ald in iren gerichten gelegen ist, nit mer volgen noch werden sol denn ein val, alz des landz sitt vnd gewonheit ist, vngeuarlich. Aber von des gutes wegen, dz derselb Klekk salig vsswendig den gerichten ze Wil ligend hat, wie dz genant oder an welhen stetten dz ist, dar vmb hant si sich erkent, wan der egenant Klekk sin vngnossinen ze einem elichen wib genomen hat an des vorgenanten sins herren Pentellis von Mandach wissen vnd willen, das denn desselben gutes die zwen teil dem egenanten Bentellin von Mandach ledklich beliben volgen vnd werden sont nach des landes recht an allermenglichs widerred vnd des egenanten Klekken kinden der dritteil vnd nit mer an geuard. Vnd hant mir och dieselben ir vrteil mit iro beider insigeln ze end der geschrift versigelt vnd och dar mit den obgenanten anlazz, der inen von Pentellin von Mandach verschriben geben was, ingeantwurt vnd geben, dar vmb dz ich mich bedenken vnd rat gehaben kundi, weder vrteil ich volgen vnd gehellen welli, vnd dieselben zwen anlazz, die mir also von beider teilen schidluten mit iren vrteilen geantwurt wurdent, och von wort ze wort glich stundent. Vnd nach dem do ich herren stetten edler vnd vnedler wiser luten rat hier vber gehebt han, wedrer vrteil ich volgen solli, so han ich den obgedachten beiden teilen vff disen huttigen tag, alz dirr brief geben ist, offen tag fur mich gen Winterthur in die statt bescheiden vnd gesetzt, von mir ze horent, wedrer vrteil ich hellen vnd volgen welli. Vnd nach dem alz die obgeschriben beid teil also vff disen huttigen tag fur mich komen sint vnd des obgeschribnen anlasses einander ze beider syt gichtig gewesen sint vnd mich gebetten hant, die obgeschriben zwe vrteilen ze entscheiden vnd ir einer ze hellent vnd ze volgent, so han ich dieselben vrteilen beid vor inen lassen offenlich lesen. Vnd nach dem alz mir von erbern wisen luten geraten was vnd mich och selber vff minen eid recht ducht, so han ich do ze mal gehellen vnd geuolget vnd volgen vnd gehill och ietz mit disem brief der obgeschriben vrteil, die Rudi Lochli vnd Heini Spitzli geben vnd gesprochen hant, vnd sprich vff minen eid vnd ere, dz mich dieselb vrteil die gerechter vnd die besser dunkt. Vnd nach dem do dieselb vrteil also die besser vnd vnder vns funfen die merer worden ist, do stund do ze stett dar fur mich der obgenant her Heinrich von Gundelfingen closterherr des gotzhus ze sant Gallen vnd sprach, dz er ietzo hie stundi vnd den eid wol tun mochti vnd och wolti, alz im erteilt wari vnd die merer vrteil meldeti vnd luti, vnd stalt och do ze stett zu im dien edlen fryen herren her Petern von Hewen11 ritter vnd den fromen Heinin Herren von Vtzwille12. Die selben beid erbuttent sich och do vor mir, dz sy mit demselben her Heinrichen von Gundelfingen sweren wellint in solicher mazz, alz dieselb vrteil lutet vnd inne hat. Vnd do sy sich also zu dem eid erbuttent, do erliess sy der obgenant Pentelli von Mandach alle drye der selben eiden vnd sprach, dz er es an dz wol globen wolti. Des alles ze warem offem vrkund so gib ich obgenanter Johans von Sal gemeiner man in diser sach dem gotzhus ze sant Gallen vnd der statt ze Wil vnd och der obgenanten Elsbethen Schmelysninen von des obgenanten her Heinrichs von Gundelfingen vordrung wegen disen brief hier vber besigelt mit minem anhangenden insigel. Der geben ist ze Winterthur in der statt nach Cristz gepurt vierzehenhundert jar, dar nach in dem zehenden jar, an dem nachsten mentag nach sant Laurentzien tag.
stossen vnd misshellung wegen, so der from vest min lieber ohem Pentelli von Mandach2 ze einem teil vnd Elsbecht Schmelysnin, ein burgerin ze Wil3 wiLlent Walti Klekken salgen elichi wirtenn vnd iru elichi kind, die sy by demselben Waltin Klekken salgen hat, ze dem andern teil zesamen hant von des erbs vnd||
gutz wegen, so derselb Walti Klekk salig nach tod gelassen hett, dero beid teil vff mich alz vff einen gemeinen man ze dem rechten komen sint, vnd der erwirdig geistlich herr her Heinrich von Gundelfingen closterherr des gotzhus ze sant Gallen4 vnd Hans Schmelysen der egenanten Elsbethen Schmelysninen vatter an derselben Elsbethen vnd an ir kinden statt zu mir ze schidluten gesetzt hant die fromen bescheidnen Rudolfen Cuntzen genant Lochli burger ze Winterthur vnd Henin Spitzlin von Jonswil5, vnd aber der obgenant Pentelli von Mandach dar vmb zu mir ze schidluten gesetzt hett die fromen vesten Heinrichen von Mandach burger ze Schafhusen6 sinen vettern vnd Hansen von Sur7, vnd mir der egenant Hans Schmelysen fur die obgenant Elsbethen sin elich tochter vnd fur iru kind vnd der obgenant Pentelli von Mandach fur sich selber mit iren truwen gelopt vnd verheissen hant, wes ich vnd die egenanten schidlut alle funf gemeinlich oder der merteil vnder vns nach beider teilen red vnd widerred vns dar vmb ze dem rechten erkennent vnd vssprechint, dz sy och beider syt dar by beliben wellint vnd sollint. Das da der obgenant Pentelli von Mandach des ersten fur mich obgenanten gemeinen man vnd fur die obgenanten schidlut ze dem rechten furbracht vnd clegt hett also, der obgenant Walti Klekk salig der sye halber desselben Pentellis von Mandach gesin vnd sye och halber gesin des edlen fryen herren junkher Hansen von Tengen8, vnd derselb Klekk der sye in den kriegen gen Wil komen vnd habi sich da nidergelassen vnd da gewibot an desselben Pentellis von Mandach sins herren rat vnd wider sinen willen vnd habi darmit wider in getan, wan im dasselb wib nit nachgehory, vnd derselb Klekk der sye aber von todes wegen abgangen vnd getruwi, sid dz er halber sin gewesen sye vnd er sin vngnossinen genomen vnd wider sinen willen gewibot hetti, dz im och denn billich vnd nach des landes recht desselben Klekken gut halbes, waz im zugehort vnd er nach tod hinder im gelassen habi, vor allen andren sinen erben volgen vnd werden solli. Vnd dar vff antwurt im do der obgenant her Heinrich von Gundelfingen von des erwirdigen herren abt Cunen des gotzhus ze sant Gallen9 von sin selbs vnd der closterherren gemeinlich daselbs vnd von desselben gotzhus wegen vnd sprach also, sye der Klekk halber Pentellis von Mandach gesin, dz wolti er im vngern absprechen, aber er sye sin gewesen oder nit, dz standi im nit ze verantwurtent. Derselb Klekk der habi aber vor ettweuil jaren die obgenant Elsbethen Schmelysninen, die doch ze Wil erzogen vnd erboren sye, daselbs ze Wil zu der ee genomen vnd sye och dar nach vntz an sinen tod daselbs ze Wil by ir hushablich gesessen, also dz sy ettweuil elicher kinden by im bracht habi, vnd sye mit sinem eigen da verschinen vnd habi da gedienot alz ander burger, also dz er dazwuschan von dem obgenanten Pentellin von Mandach noch von jemant andrem nie versprochen sye. Nu gehori aber die statt ze Wil mit aller zugehorung vnd mit aller ehafti dem gotzhus ze sant Gallen zu, vnd habi och dasselb gotzhus vnd alle abt desselben gotzhuses von des gotzhus wegen dieselben statt in solicher gewer fryheit rechten vnd gewonheit also her bracht, vnd habi sy och dasselb gotzhus noch hutt dis tags also in solicher gewer inne, wer in derselben statt ze Wil also fur einen burger vnd mit sinem eigen von sinem herren vnuersprochen souil zites verschinett vnd denn abgat von todes wegen vnd elich liberben hinder im lat in solicher mazz, alz der Klekk da verschinen vnd abgangen ist, dz man denn sinem herren nichtz gebunden ist ze gebent von sinem erb denn einen val, vnd also habint och alle ander herren vnd gotzhuser dz obgenant gotzhus ze sant Gallen vnd die statt ze Wil vntz her allweg lassen beliben, vnd getruwi och, dz Pentelli von Mandach dasselb gotzhus och dar by solli lassen beliben, vnd dz er dem gotzhus in die gewer gewonheit vnd fryheit, dar inne es die statt Wil her bracht habi vnd hutt dis tags inne habi, nit griffen solli, wan dz er sich eins vals von des Klekken salgen wegen solli lassen benugen, wan des wolt man im och vngern vor sin. Vnd zogt dar vff einen brief von dem Romschen kung Wentzlaw, der wist, wie derselb kung jetz abt Cunen des gotzhuses ze sant Gallen gelichen habi alle desselben gotzhuses herschaften zoll lehen vnd guter vnd im vnd demselben gotzhus ernuwert vnd bestattgot habi alle fryheiten gnaden vnd gut gewonheiten, die dasselb gotzhus ze Wil ze sant Gallen ze Appenzell10 vnd anderswa hat vnd in gewer her bracht habi, vnd dar zu alle ir brief vnd pryuilegy, so dasselb gotzhus von kungen vnd keisern hat, vnd zogt och dar vff einen andren brief von dem aller durchluchtigesten herren kung Ruprechten Romschen kung, derselb brief wist och, wie er dz alles also dem gotzhus ze sant Gallen ernuwert vnd bestatget habi. Vnd redt do vff dieselben brief also, sid solich fryheiten gewonheiten vnd gnaden, so dz gotzhus ze Wil vnd anderswa habi, allweg von einem kung an den andren vnd och by jeklichem abt desselben gotzhus bestatget vnd ernuwret syeen nach der briefen sag, so denn je dar vber genomen vnd geben sint, so getruwi er Pentellin von Mandach wol, er lassi och dz gotzhus beliben by den fryheiten rechten vnd gewonheiten, alz es die statt ze Wil in siner gewer her bracht vnd inne habi. Vnd dar wider redt aber do der obgenant Pentelli von Mandach vnd sprach, er begerti minem herren dem abt von sant Gallen sin herschaft noch lehen, so im der kung gelichen habi, nit anzesprechent, aber er verstandi nit, dz die brief jendert wisint, dz er sinen man, der also wider sinen willen gewibet habi, nit erben solli vnd getruwi alz och vor, dz er sinen man erben solli nach des landes recht an dem gut halbem, so er nach tod gelassen habi, wan er och halber sin gewesen sye. Vnd also satzten do die obgenanten beid teil die sach vff mich vnd die obgenanten schidlut ze dem rechten. Vnd wan die schidlut, do ich sy dar vmb gefragt, was sy recht duchti, do ze mal dar vmb nit sprechen woltent vnd sich do nament ze bedenkent, was sy hier vmb erteillen vnd sprechen woltint ze dem rechten, do vereintent sich die obgenanten beid teil dises vorgeschriben anlasses red vnd widerred mit enander in solicher mazz, alz hie vor geschriben stat, vnd antwurt jetweder teil denselben anlazz also sinen schidluten in geschrift, sich dar vff ze bedenkent, was sy dar vff erteillen vnd sprechen woltint. Vnd nach dem do sich beider teilen schidlut dar vff bedacht vnd rat gehebt hant, so hant die obgenanten Rudolf Lochli vnd Heini Spitzli nach beider teilen red vnd widerred vnd nach der obgedachten fryheit briefen lut vnd sag sich beid einhelleklich vff iro eid ze dem rechten erkent vnd gesprochen, wa der obgenant her Heinrich von Gundelfingen oder der herren einer des gotzhus ze sant Gallen oder desselben gotzhuses gesworner amptluten einer zu den heilgen gesweren mag vnd zwen erber man zu im stellet, die des mit im swerent, daz dz gotzhus ze sant Gallen die statt ze Wil inne gehebt vnd her bracht habi in solicher mazz vnd mit der gewonheit fryheit ald rechten, wer in derselben statt ze Wil jar vnd tag fur einen burger mit sinem eigen vnd von sinem herren vnuersprochen verschinet, wenn der dar nach abgat, ist dz er elich liberben hinder im in der statt lat, daz sinem herren denn von im nit anders geuolgot ist denn ein val, dz denn dz gotzhus ze sant Gallen des nach dem rechten so verr geniessen solli, dz es hinfur och dar by beliben solli von Pentellin von Mandach vngesumpt, vnd dz die obgenant Elsbecht Schmelysnin vnd iri kint demselben von Mandach vmb sin ansprach furbazz nichtz ze antwurtent habint noch gebunden syen denn vmb einen val. Wa im der nit worden sye, dz sy im denn den noch vssrichten sollent. Vnd hant mir och dieselben ir vrteil also in geschrift mit desselben Rudi Lochlis vnd Vlrichs Eigendals insigeln ze end der geschrift versigelt mit dem anlazz, der inen verschriben geben wazz, och ingeantwurt vnd geben. Vnd hant die obgenanten Heinrich von Mandach vnd Hans von Sur sich och beid einhelleklich nach miner frag vnd nach beider teilen red vnd widerred vnd nach der obgedachten fryheitbriefen lut vnd sag vff iro ere vnd eid ze dem rechten erkent vnd gesprochen, das dem obgenanten Pentellin von Mandach von allem dem gut, dz der Klek salig nach tod gelassen hett vnd dz ze Wil in der statt ald in iren gerichten gelegen ist, nit mer volgen noch werden sol denn ein val, alz des landz sitt vnd gewonheit ist, vngeuarlich. Aber von des gutes wegen, dz derselb Klekk salig vsswendig den gerichten ze Wil ligend hat, wie dz genant oder an welhen stetten dz ist, dar vmb hant si sich erkent, wan der egenant Klekk sin vngnossinen ze einem elichen wib genomen hat an des vorgenanten sins herren Pentellis von Mandach wissen vnd willen, das denn desselben gutes die zwen teil dem egenanten Bentellin von Mandach ledklich beliben volgen vnd werden sont nach des landes recht an allermenglichs widerred vnd des egenanten Klekken kinden der dritteil vnd nit mer an geuard. Vnd hant mir och dieselben ir vrteil mit iro beider insigeln ze end der geschrift versigelt vnd och dar mit den obgenanten anlazz, der inen von Pentellin von Mandach verschriben geben was, ingeantwurt vnd geben, dar vmb dz ich mich bedenken vnd rat gehaben kundi, weder vrteil ich volgen vnd gehellen welli, vnd dieselben zwen anlazz, die mir also von beider teilen schidluten mit iren vrteilen geantwurt wurdent, och von wort ze wort glich stundent. Vnd nach dem do ich herren stetten edler vnd vnedler wiser luten rat hier vber gehebt han, wedrer vrteil ich volgen solli, so han ich den obgedachten beiden teilen vff disen huttigen tag, alz dirr brief geben ist, offen tag fur mich gen Winterthur in die statt bescheiden vnd gesetzt, von mir ze horent, wedrer vrteil ich hellen vnd volgen welli. Vnd nach dem alz die obgeschriben beid teil also vff disen huttigen tag fur mich komen sint vnd des obgeschribnen anlasses einander ze beider syt gichtig gewesen sint vnd mich gebetten hant, die obgeschriben zwe vrteilen ze entscheiden vnd ir einer ze hellent vnd ze volgent, so han ich dieselben vrteilen beid vor inen lassen offenlich lesen. Vnd nach dem alz mir von erbern wisen luten geraten was vnd mich och selber vff minen eid recht ducht, so han ich do ze mal gehellen vnd geuolget vnd volgen vnd gehill och ietz mit disem brief der obgeschriben vrteil, die Rudi Lochli vnd Heini Spitzli geben vnd gesprochen hant, vnd sprich vff minen eid vnd ere, dz mich dieselb vrteil die gerechter vnd die besser dunkt. Vnd nach dem do dieselb vrteil also die besser vnd vnder vns funfen die merer worden ist, do stund do ze stett dar fur mich der obgenant her Heinrich von Gundelfingen closterherr des gotzhus ze sant Gallen vnd sprach, dz er ietzo hie stundi vnd den eid wol tun mochti vnd och wolti, alz im erteilt wari vnd die merer vrteil meldeti vnd luti, vnd stalt och do ze stett zu im dien edlen fryen herren her Petern von Hewen11 ritter vnd den fromen Heinin Herren von Vtzwille12. Die selben beid erbuttent sich och do vor mir, dz sy mit demselben her Heinrichen von Gundelfingen sweren wellint in solicher mazz, alz dieselb vrteil lutet vnd inne hat. Vnd do sy sich also zu dem eid erbuttent, do erliess sy der obgenant Pentelli von Mandach alle drye der selben eiden vnd sprach, dz er es an dz wol globen wolti. Des alles ze warem offem vrkund so gib ich obgenanter Johans von Sal gemeiner man in diser sach dem gotzhus ze sant Gallen vnd der statt ze Wil vnd och der obgenanten Elsbethen Schmelysninen von des obgenanten her Heinrichs von Gundelfingen vordrung wegen disen brief hier vber besigelt mit minem anhangenden insigel. Der geben ist ze Winterthur in der statt nach Cristz gepurt vierzehenhundert jar, dar nach in dem zehenden jar, an dem nachsten mentag nach sant Laurentzien tag.
Editions:
- Druck: UB St. Gallen IV, 2474.
Notes:
a Initiale J 5 cm lang.
1 Winterthur, Stadt u. Bez. ZH.$2Pantaleon v. Mandach (Bez. Brugg AG).
3 Wil SG.
4 Heinrich v. Gundelfingen (sw. Ulm), 1379-1411 Klosterherr, 1392 Aussenpropst für den Breisgau u. Burgund, 1392-1396 Werkdekan, 1401-1409 Portner, 1411-1418 Abt (abgesetzt), 1426 - †1429 Pfleger.
5 Jonschwil SG.
6 Schaffhausen, Stadt u. Kt.
7 Suhr, Bez. Aarau AG.
8 Johann IV. v. Tengen (nw. Singen BW).
9 Kuno v. Stoffeln, 1379-1411.
10 Land Appenzell.
11 Peter II. v. Hewen (Hohenhewen, nw. Singen BW), 1389-1412.
12 Uzwil SG.
Places
- Winterthur
Chartularium Sangallense 13 (1405-1411) 7960, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/CSGXIII/7960/charter>, accessed 2025-07-07+02:00
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