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FondNürnberg: Heilig-Geist-Spital, Urkunden
  1. Geschichte des Provenienzbildners:
  2. Das Heilig-Geist-Spital wurde 1339 von dem Nürnberger Patrizier und Großkaufmann Konrad Groß (gest. 1356) gegründet und der Verwaltung des Rates unterstellt. Zur Unterscheidung vom älteren Elisabethspital des Deutschen Ordens wurde das Heiliggeist-Spital auch als "Neues Spital" bezechnet. Der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Gebäudekomplex (Spitalgasse 16, längs des Hans-Sachs-Platzes) liegt am rechten Ufer des Nordarms der Pegnitz, unweit der Insel Schütt. Durch einen Erweiterungsbau (1511-1527), der auf großen Bögen den Nordarm der Pegnitz bis zu einer kleinen Insel überspannt, erhielt das Spital sein charakteristisches Bild. Die Funktion des Heiliggeist-Spitals bestand ursprünglich in der Krankenund Altenpflege, wobei die Kapazität zunächst für 200 Personen berechnet war. Später wurden dem Spital weitere Funktionen übertragen, etwa als Gebärhaus und Wöchnerinnenheim. Dem Spital kamen im Laufe der Zeit zahlreiche weitere Zustiftungen zugute, deren bedeutendste wohl jene des Herdegen Valzner (gest. 1423) war, dessen Grabmal neben dem des Konrad Groß erhalten ist. Besonderes erwähnt werden soll das Heiliggeist-Spital auch als Aufbewahrungsort der Reichskleinodien von 1424 bis 1796. Das Stiftungsvermögen war weitgehend in Grundbesitz angelegt; im 18. Jahrhundert zählten hierzu rund 700 Bauernhöfe in über 150 Ortschaften. Seit der Reformation war die Verwaltung des umfangreichen Spitalbetriebs und -besitzes als "Spitalamt" organisiert. Dieses unterstand einem patrizischen Pfleger, der seinerseits den fünf Ratswählern rechenschaftspflichtig war. Den täglichen Spitalbetrieb leitete der Spitalmeister, die Buchführung lag beim Kornmeister, während die Grundherrschaft vom Überreiter beaufsichtigt wurde. 1596 übernahm der Spitalpfleger zugleich die Verwaltung des Katharinenamtes, 1753/98 wurde die Rieter'sche Stiftung übernommen. 1808 wurde das Heilig-Geist-Spital im Zuge der bayerischen Stiftungsreformen verstaatlicht und 1818 rekommunalisiert. Als städtisches Altersheim ist es noch heute in Betrieb.

  3. Bestandsgeschichte
  4. Das 1855 fertiggestellte Repertorium (Reichsstadt Nürnberg, Heilig-Geist-Spital, Urkunden) folgte ohne Trennung nach Schriftgutarten einer Sachgliederung: I. Päpstliche Bullen, II. Jahrtäge und Bruderschaften, III. Stiftungen, Legate und Seelgeräte, IV. Pfründbriefe, V. Kaiserliche Privilegien, VI. Stiftung des goldenen Trunkes, VII. Spital-Rechnungen, VIII. Die Zwölf-Knaben-Anstalt im Spital, IX. Zum neuen Spital gehörige Orte und Güter, X. Miscellanea. Die Akten wurden 1950 in das „Repertorium Reichsstadt Nürnberg, Heilig-Geist-Spital, Akten“ umgelegt. Nach Rückkehr der Urkunden vor 1400 im Zuge der innerbayerischen Beständebereinigung 1993 konnten die im 19. Jh. an das k. Allgemeine Reichsarchiv in München gelangten Bestände zurückgegliedert werden. Die Urkundenregesten wurden, wohl gleichzeitig mit der Erstellung des Bandrepertoriums, mit erweiterten Angaben noch einmal auf Einzelblätter abgeschrieben, die später in eine chronologische Reihe aller im damaligen Kreisarchiv Nürnberg verwahrten (reichsstädtisch-nürnbergischen?) Urkunden eingehen sollte. Zu dieser Gesamtreihe ist es aber nie gekommen. Diese Regestenzettel bilden die Grundlage für diese, von der Archivbeschäftigten Emma Langolf erstellte Abschrift.

  5. Bibliographie
  6. August Gemperlein, Konrad Groß. Der Stifter des Nürnberger Heiliggeist-Spitals, und seine Beziehungen zu Kaiser Ludwig. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg MVGN 39 (1944), S. 83–126.

    Georg Löhlein, Die Gründungsurkunde des Nürnberger Heilig-Geistspitals von 1339. In: MVGN 52 (1963/64), S. 65-

    Knefelkamp, Ulrich: Das Heilig-Geist-Spital in Nürnberg vom 14.-17. Jahrhundert. Geschichte, Struktur, Alltag, Nürnberg 1989.

    Michael Diefenbacher, 650 Jahre Hosiital zum Heiligen Geist in Nürnberg 1339-1989. Eine Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg 9. November - 1. Dezember 1989, Nürnberg 1989.

    Annamaria Böckel, Heilig-Geist in Nürnberg. Spitalstiftung Aufbewahrungsort der Reichskleinodien, Nürnberg 1990.

    Diefenbacher, Michael: Das älteste Urbar des Nürnberger Heilig-Geist-Spitals, Nürnberg 1991.

    Peter Fleischmann, Rat und Patriziat in Nürnberg. Die Herrschaft der Ratsgeschlechter vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Band 2: Ratsherren und Ratsgeschlechter (Nürnberger Forschungen 31, 2), Nürnberg 2008.

  7. Bearbeiter
  8. <ead:table>Dr. Otto Puchner (1950), Dr. Daniel Burger (2010)</ead:table>

  9. Bemerkungen
  10. <ead:extptr>Im Stadtarchiv Nürnberg befindet sich ein umfangreicher Bestand des Spitalamts (D2 Heilig-Geist-Spital, 14.-19. Jh.) von 175 lfm, aufgegliedert auf fünf Teilbestände: D 2/I Heilig-Geist-Spital / Urkunden (Scheinbestand; die Urkunden selbst befinden sich in der Urkundenreihe A 1), D 2/II Heilig-Geist-Spital / Amtsbücher, D 2/III Heilig-Geist-Spital / Rechnungen, D 2/IV Heilig-Geist-Spital / Akten, D 2/V Heilig-Geist-Spital / Inventare. Das in der modernen staatlichen bzw. städtischen Stiftungsverwaltung seit 1808 angefallene Schriftgut zum Heilig-Geist-Spital befindet sich, soweit bereits an das Stadtarchiv Nürnberg abgegeben, unter Einschluss älterer Vorakten in den Stadtarchiv-Beständen D 20/II (Wohltätigkeitsstiftungen, Neuere Spezialregistratur) und C 50 (Heilig-Geist-Spital).</ead:extptr>