Collection: Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts, ed. Korn, 1867 (Google data)
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Charter: XXIX.
Date: 99999999
Abstract: XXIX. Ordnung des
glatzer Fleischmarktes vom 12. September 1354. Prov.-Arch.,
glatzer Signaturprotokolle 1473—99 f. 11 T° u. 12. als Transsumpt einer Urkunde von 1477. VY ir
schopffer der stad czu Glacz, Johannes Czedirwange, Cunat Hierolt, Niclas Cune- walde,
Heinrich von Wunschilburg, Pesco Grewl, Nickel von der Wilcz, Mysko Beine, Nickel
Bluweg, Heinel Schram, Pesco Hopffel, Pesco Noldil, Belczel Beer thun kund, das der
streybar ritter, herr Beuesch von Chusing, vnser hewptmann, czu suchten vnd zu ent
scheiden mancherley krig vnd gebrechen, der lange zceith geslichen zwuschen burgern,
beckenn an einem teil vnd denfleichawernvondem anderen teile, hat gewerett,vnddas(sie)')
furbas ane krig bleybin, had er nach deme gebot vnd geheiss des hochwirdigin vnsers gne-
digin herren, herrn Karul, Romischen keysers, zu allen zceiten mererdes reichs vnd konigs
der Behmen, auch mit willen vnser eldisten vnd vnser gemacht, geordent vnd geschicket: 1. Czu dem
ersten, das im furbas mehr eyn iglichr burger der stad czu Glacz gebruet schweinen
seyten, wie viel der wil an zcal wol moge machenn vnd vngehindert, weme er wil, in der
stad vorkawffen, dach also, das die seyten sullen werdin gefuret zw nocz aus wendig der
meyle vnd zuuorzeren; wer das bricht, der gebe ye von der seyten vier gro- schen zu
busse. Auch mag eyn iglicher burger rittern vnd knechten, die vnnsers herrn mann seyn,
Seiten vorkewffenn an' ware inwendig der meyle zu noczem. 2. Auch hat er
von keiserlichem gebot vnnd geheysse geschicket, das ckeyn burger vn- gesalczen fleisch
nach schoppffenfleich in der stad vorkewffenn (mag)2). Wer das bricht, der gebe von dem
stucke vier groschenn, vnd das gericht sal sich des fleischs vndir- wenden. 3. Auch ist
von en gemacht, das keyn awswendig mann fleisch gebrutens, vngesalczeus adir
schoffenvleisch hie in der stad sal verkewffen. Wer das bricht vnd obirwunden wird, der
gebe ye von der seyten vier groschenn. Aller der vorgenantefi bussen sal dem richter eyn
dritteil ane wedirrede gefallen. Zw gewissen vnd czu gezwgnis deses gebotes vnd ge-
heyses in der stad ingesegil an dessen brieff gehangen mit vnser ganczen wissen, der gebin
ist zw Glacz an dem nehsten freytage nach vnser frawen tag der letzet nach gotis geburt
m ccc vnd in dem firden vnd funffczigsten iare. i) fehlt, *)
fehlt. G* 44
Charter: LI.
Date: 99999999
Abstract: LI. Der Rath zu
Breslau beurkundet, welche Tortheile er den Beckenschlägermeistern Thilo, Hano, Jordan und Heinrich
von Gandersheim zugestanden hat, um sie zur Niederlassung in Breslau und zum Betriebe ihres
Handwerks daselbst zu bewegen. 16. März 1377. Aus dem
Antiquarius des breslauer Stadtarchivs f. 137TO und 138. VV ir ratmanne
czu Breslow tun kunt allen, dy desin brif ansehin adir hoi-in lezin, das wir mit rechtir
merkunge gewegin habin, wy wir dy irbirn manne meystern Tilen, Hannosen Jordan vnde
Heinrichin, brudir, genant von Gandirsem, dy do becken machin, durch eris hantwerkes
wille czu vromen der stat von vremdin lendin czu vns habin geladin vnd geruft; dorutnme
mit rate vnser scheppfin, gesworne vnde alle vnser aldistin welle wir dy egenan- ten
brudir mit vorteyl sundirlichir genadin begoben, vnde vorlien en volkomene macht, das
sie vnde ir iczlichir eyner ane alles geschossis geswernisse in vnser stat, dy wile se leben,
vry vnde los siczen vnde wonen sullen. Dorczu globe wir ane alle wedirrede den selbin
brüdern eyn hws czu schicken vnde schaffin, das se von desim tage obir vir gancze iare
dor- ynne wonen sullen frie ane allen czins. Czu orkunde des habe wir desen briff mit
vnser stat ingesegel beysin vorsegiln, gegeben am dinstage noch inuocauit noch gotis
geburt tusint dry hundirt iar in deme sebin vnde sebenczigisten iare. 10* 76 LH. Ordnung des
zweiten der Stadt Schweidnitz verliehenen freien wöchentlichen Brotmarktes vom 21. Juli
1378. Original im
sehweidnitzer Stadtarchiv II. HH. 3. Wi ir Agnes, von
gots gnaden herczoginne yn Slezien, frouwe von Furstinberg, zu der Sweidnicz vnd zu dem
Jauwor, tuen kunt vnd bekennen offenlich mit disem brieue allen den, die en sehn, horen
adir lesen, daz mir mit woluorbedachtem mute, mit rate vnser getruwen manne vnd
sunderlich mit rate, willen vnd gunst vnser getruwen . . ratmanne vnser stat Sweidnicz
durch fromen, nucz vnd besserunge willen derselben vnser stat, des armuts vnd der
ganczen gemeynde doselbist zu gnaden gegeben haben no vnd ewiclich der egenanten vnser
stat Sweidnicz, daz man doselbist yn der stat sal vnd mag haben eynen ewigen freien
markt an brote yn iczlicher wachen an dem donrstage den ganczen tag; vnschedelich dach
dem freien brotmarkte, den dieselbe vnser stat vormols hat an dem sontage, den sie ouch
zu disem freien markte haben vnd halden sal yn allen den wirden vnd gnaden, alz die ob-
genante vnse stat vormals brieue l) dorobir hat; alzo vornemlich, daz die vorgenante vnse
stat alle wachen zwene freie markte an brotkouffe sal vnd wirdt haben; eynen an dem son
tage, den andern an dem donrstage allir sachen vngehindert, daz getreide gelde vil adir
wening, von wannen man daz brot brenge, es sey kleyn adir groz. 2. Vnd
dasselbe brot sal man an iczlichem derselben tage gar vorkouffen vnd nicht von dannen
furen, noch ynlegen, noch . . den bekkern doselbist yn der stat vorkouffen yn dhey-
neweis. Geschee dowider icht, zo sullen vnd mogen . . die ratman doselbist, die iczunt
sint vnd ire nochkommen, die zukunffticlich ratman doselbist werden, dasselbe brot, daz
alzo weggefurt, yngeleget adir vorkoufft wirdt, lazzen nemen vnd geben armen leuthen yn
daz spital, adir wohen sie zu rate werden. 3. Ouch sullen
. . die bekker yn der stat doselbist, die ynnunge mittenander haben, die egenanten zwene
tage uff schragenen vnd sunderlich uff eynem orte vnd nicht vnder den andern bekkern ir
brot veyl haben vnd vorkouffen, wo daz . . die ratman kiesen. 4. Sunderlich
meynen wir vnd wollen, daz wider disen brieff vnd seine gnaden nymand werben sal
heymelich noch offenbar; sunder derselbe brieff sal mit den gnaden vnd wirden an allen
stukken vnd artikeln, die er yn ym besleuzzet, ewiclich worhafft vnd vnuorrukt bleiben. 5. Were ouch
daz sache, daz ymand zo turstig wurde, der von seiner torheyt adir sust yn bozheyt
wandilbar brot zu markte brechte vnd veyl hette, dasselbe brot sullen ouch die
vorgenanten . . ratman lazzen nemen vnd sullen vnd mogen den, der eyn sulchs getan hat,
bessern, wie sie dez zu rate werden. ') Vgl. Nr.
XIV. S. 21. 77 6. Ouch
gebieten wir vnd wollen ernstlich bei vnsern hulden, daz nymand sal den andern
vordenken, veden noch obilhandeln mit worten noch mit werken; vornemelich . . die bekker
yn der vorgenanten stat Sweidnicz gesessen andre bekkere noch andere leuthe yn derselben
stat, die sie leicht dorumbe vordenken, daz sie dise sachen gefurt adir vsge- tragen
hetten. 7. Nymand sal
ouch . . die bekker yn derselben stat gesessen obilhandeln. 8. Geschee
abir dowider icht, daz ymand den andern obilhandilte mit worten adir mit werken,
denselben adir dieselben sullen vnd mogen die obgenanten . . vnsere ratman adir ire
nochkommen dorumbe bessern, zuchtigen vnd wandeln vnd mit eynem alzo schicken vnd
machen, daz es andern eyn beiczeychen sei, vnd daz man dornoch eyns sulchen von andern
obirhaben bleibe, vnd ab denselben ratmann daz zu tuen czu swehr wurde, zo sullen vnd
wollen wir vnd vnsere nochkommen en dez behulffen sein mit üeizze, daz sie daz deste baz
volbrengen mogen. Mit vrkunde dicz brieffs vorsigelt mit vnserm anhangendem inge-
sigele. Gegeben zu der Sweidnicz noch Crists geburt dreiczenhundert iar dornoch yn dem
achtundsebenczigistem iare an dem heylgen obande des tages sande Marie Magadalenen.
Dobei sint gewest vnsere lieben getruwen her Herman von Czetheras, vnser hofemeyster,
her Reyntsch Schoff, her Gunczel vom Sweine, her Hentschel Koppe von Czedlicz, her Hans
von Czirnen, Gunther von Ronow, HeynrichWiltberg, Gotsche Schoß, Heynrich von Profen vnd
Hans von Slewicz, vnser lantschreiber, dem wir disen brieff haben beuohlen. An grünen
seidenen Fäden hängt das Siegel der Herzogin. i>m. Löwenberger
Mühlenweisthum durch Aufzeichnung des Herkommens festgestellt am 20. Juni 1382. Einfache
gleichzeitige Abschrift auf einem losen Pergament!)latte im löwenberger Stadtbuche. liach crists
geburt driczenhundert iar in dem zwei vnd achtczigsten iare an dem vrytage vor send
Johannis tage by Jacob Göswins gecziten, der burgermeister was, vnd synen rat mannen
Nitsche Crosschwitz, Nicclos Yflrid, Hannos Buman, Franczen Heuenheynczen clayten die
mulhern eren gebrechen, den sie vndir enander hetten, vnd hatten in ouch vor- mols vor
ioren dicke vnd oft geclait: des worden sie zu rate vndir enander mit eren eldil- sten .
., schepphen vnd hantwerkmeistern, wes sie vndirwiset wurden von den eldisten, als mans
von aldirs gehalden hette, also welden sis gerne halden; des wurden sie vndirwiset in
alle der masse, als hernoch geschriben stet: Zum ersten:
Vor den erlyn zur rechten hand vor dem wer solden die dry molen vegen den mulgraben
gliche zu, bis an die moel, vnd die obirste moel sal halb vegen, als von aldirs gewest
ist. Nedewendig der obirmoel sal die moel den graben vegen alleyne bis an die 78 nehste brucke,
als von aldirs recht gewest ist. Das wer nydewendig der brucken sullen sie glich wegen
noch dem alden rasen vnd sullen die pfele abehouwen glich dem were, vnd obwendig der
ersten steynbrucken an dem mulgraben sullen sie ouch glich dem rasen die holcz legen,
vnd zwischen der moel vnd der brucke sullen sie lassen eyne vrie trenke, das man vs vnd
in geryten moge an dem vbir kegen der stat an dem swinkoben. By dem Smo- teren l) sullen
sie die vlutrynne halden mit zwen schutzebreten. Die nedirsten molen sullen sie ouch
vffczien mit rate der obirsten, wen vlut adir yss get, vnd die vlutrynne vbir den
Smoteren sullen sie machen mit dryn iochern nicht mit viren. Die nydersten sullen ouch
den Smoteren halden mit vlutrynnen vnd vbervestenen, das er dem graben nicht geschaden
möge. Sosullendienedirsten molen vegen hinder send Niccloskywche(!) glich den alden delen
tiff, vnd sullen do selbst den graben glich vertigen die crumme zu vortrybend glich den
alden delen, die noch sten in dem graben, vnd an der nedirsten vlutrynnen sullen die
nedir sten molen halden zwei schutzebret, als von aldirs. Vnd die vlutrynne by
Schonhemde, do der Goren3) vbir vlusit — do sullen die delen vir vinger dicke syn, das
man sie gespun- den moge, vnd als wyt der grabe ist by der vlutrynne, also sal er syn
bis an die kore, vnd sullen den graben tufen bis an den grundboum, vnd by der trenke
sullen sie vegen bis vfl den alden grund. By der gassen moel ist eyn brucke gewest, die
hat Niclos Sideler gehal- den von aldirs. Vnd den (!) gatir by der trenke sal ouch nicht
do syn, vnd sal eyn vbir syn, als is von aldirs gewest ist. Vnd nedewendig der gassen
moel sal man ouch den gra ben tüfen glich den alden delen tiff, die nedewendig in dem
grunde legen. Wil die gassen moel haben den veldgraben, den sal sie vertigen als verre,
als sie wil. Wen die spitalmoel wasser gnug hat zu vir raden, das ander wassir mogen sie
in dem veldgraben abelassen gen, als von alders gewest ist. Obwendig dem vorte zu den
wezen sal man den graben wyten eyn ele kegen der stat werd an dem vbir als von alders.
Nedewendig der spitalmoel ufl die rechte hand an dem vbir sal man ouch den Z3)tschün
vsrümen vnd brechen bis an das alde vbir vnd sal tüfen den graben ufl'den alden grund
vnd allis nyder bis an die wyden, die am alden vbir noch sten kegen dem hayuischen were.
Nedewendig dem haynischen were uff die lynke band sal man die crumme an dem grabe
wandlen als von alders. Von dem nedirsten Gosen were: das sal man von dem pfole, der uff
dem sande stet, bis do der stok stet, do ingehouwen ist, sal man das wer glich zu machen
vnd gerichte zu, vnd sal die holczir, die ufl das wer genagilt syn, abebrechen vnd sal
den slund vnd den graben tüfeu vs, als recht ist, ufl den alden grunt. Eyne vrie vmme
kor sal ouch syn by der gassen moel. Ouch sal die obriste moel noch die mittelsten
winterczit das yss nicht houwen, wen mitten uff dem graben, vnd sullen das gehouwe yss
vsczien vnd nicht weg vlosen in dem graben. i) Ein
Flüsschen das vor Löwenberg in den Bober geht, heut nach dem daiangelegenen Dorfe desselben
Nu- mens der Si'hmottseifen genannt. 2) Ebenfalls
ein Nebenflüsschcn des Bobers heut der Goren- oder Görisseifen genannt. s) Ein Buchstab
ist vollständig verschwunden. 79
Charter: XX.
Date: 99999999
Abstract: XX. Brauordnung
der Stadt Striegau von 1349. Aus dem
ältesten striegauer Stadtbuche f. 5T°- u. 6. -Liodem anno
hec statuta supscripta per consules prescriptos et seniores ciuitatis pro com- muni bono
sunt dictata: 1. Primo quod
nullus emere debet ceruisiam in diuersis cellariis simul, sed in uno tan- tum, qua
exhaustaiterum in alio cellario emere poterit sibi, si placebit, sub pena unius marce. ') Vergl. die
vorhergehende Urkunde. 4* 28 2. Item due
persone ceruisiam pariter emere et emptam propinare nondum debeut, sed tantum una sola
persona sub pena unius marce. 3. Item nullus
in domo illa, vbi ceruisiam emerit, debet propinare, sed ipsam ad domum propriam uel
conueutam trauere et inibi propinare penam per jam dictam, nisi in domibus viduatis, id
est hospite uel hospitissa racione mortis, uel infirmitatis, uel absencie, uel alterius
rei causa racionabilis priuatis. 4. Item nullus
ceruisiam propinare nec braxare debet, nisi habuerit domum propriam uel conuentam, per
penam prius dictam. 5. Item nullus
ceruisiam prius cum vase emptam alicui in ciuitate existenti et propinare volenti
reuendere debet, nisi emens extra muros ciuitatis voluerit eandem ceruisiam depor- tare
uel solus hie in ciuitate cum familia sua epotare, uel si forte emens duas mensuras pro
uno nummo voluerit propinare, per penam predietam. 6. Item
quicunque debita sua credita, certa uel incerta, vuum annum integrum exaccionauerit siue
de eis exaccionem dederit, hie amplius de dictorum debitorum exaccio- nis onere medio
tempore, quo sibi non fuerint persoluta, sit solutus; si vero fueriut sibi so- luta, de
eis iterum, quod ius est, facere debet et tenetur. 7. Item omnis
volens conuiuari uel nuptias celebrare, hie ad maius sex ioculatores ha bere debet et
non plures; pauciores autem habere poterit, sibi(si)') libebit, et cuilibet horum vnum
lottum tantum dabit et dare debet; qui vero plures habuerit ioculatores, uel ipsis plus
quam vnum lottum dederit, hie vnam marcam ciuitati erogabit pro emenda. Si vero alicui
missi fuerint ioculatores aliunde, cuilibet horum vnum scotum tantum dabit penam per jam
dictam.
Charter: XXXIV.
Date: 99999999
Abstract: XXXIV. Gesetze über
den Handel zu Breslau vom 24. Juli') 1360 2). Aus dem
Stadtbuche des breslauer Stadtarchivs genannt der Antiquarius fol. 38TO — 40. W ir ratman
der stat Breslow bekennen offinbar an desim briue, daz wir mit rate vnser eldistin vnd
geswornen vnsern willen dorczu haben gegebin von der vorbenanten vnser stat wein, das di
erbern Iwte, kouflute vnser vorbenanten stat, habin vnser stat czu erin vnd in czu nücze
bedocht vnd gesaczt czu haldin mit vnsim rate vud gewissin dise hernoch- beschrebenen
zachin als wit, als der vorbenanten stat Breslow wicbilde beuangen hat, by den busen, di
hernoch beschrebin sten: 1. Czu dem
allirerstin, das ein iczlich man trybe koufmanschaft, di gotlich, erlich vnd recht sye,
das der stat kein bose wort do von in andern landen vnd stetin icht entste. 2. Ouch sal
kein man gelt vf golt lyen adir gebin noch vf keynirleye ware, sye en sy denne do
geginwertig, daz her sye sehe vnd ir gewaldig sye. 3. Is sal ouch
nymant golt noch guldin gelt vorkeufin, wenne vmme bereit gelt. Swer das breche, der sal
gebin von iczlicher marke goldis eyne mark grosschin vnd vom goldinne (gelde?) eyn scot
pfenninge. 4. Is sal ouch
nymant vorborgin gewant, kuppfir, wachs, pfeffir noch keynirhande ware einis vremdin
mannis, der vnse burger nicht enist. Wer das breche, der sal gebin von der marke eynen
halbin virdung. 5. Is sal ouch
kein man vnder den koufkamern pfaffingut noch kein gut hantiren, do von her in wjnnunge
gebe, vnd do von der stat kein recht geschit. Wer do wider tete, der sal gebin yo von
der marke eynen halbin virdung. 6. Is sal ouch
nymant gewant ader keynirhande war, di her vorkouft hat, selber wider- keufin adir
widervirkeufin, deme her sye verkouft hat, noch in syner gewalt vbir nacht be l) Die Datirung
ist nach von der Hagens Geschichte u. Beschreibung des breslauer Tuchhauses Breslau 1821,
welcher das jetzt verloren gegangene Original noch benutzen konnte; nach seiner Angabe
S. 20 war es am Abende vor dem Tage st. Jacobs des Apostels ausgestellt. Mit dem s.
Jacobstage ohne weitere Bezeichnung pflegt ge wöhnlich das Fest des älteren Jacobus (25.
Juli), gemeint zu sein, wie auch hier angenommen worden ist. Im An tiquarius steht die
Urkunde zwar zwischen zwei anderen vom 17. und 26. Juni desselben Jahres. Da in demselben
jedoch keineswegs die chronologische Reihenfolge der einzelnen Aufzeichnungen streng
gewahrt ist, so ist bei der Datirung von der Stellung der Urkunde in diesem Stadtbuchc
ganz abgesehen worden. Andernfalls müsste an genommen werden, dass sie am Vorabende des
Festes des jüngeren Jacobus, des Sohnes des Alphaeus, (21. Juni) ausgestellt sei,
welcher Tag allerdings zwichen 17. u. 26. Juni fällt. 2) Ein grosser
Theil dieser Gesetze §§ 1—10 gehörte bereits einer Urkunde des Jahres 1339 an, da von der
selben jedoch weder das Original noch cinigerroassen zuverlässige Copien erhalten sind,
sondern nur eine äusserst unkritische Uebertragung in das heutige Deutsch, welche
sehles. Prov.-Blätter N. F. 1866. S. 24 — 26 abgedruckt ist, so ward für diese Sammlung
von einer Wiederholung des Abdruckes Abstand genommen. VIII. 7 50 haldin.
Spricht her aber, is ensye im dennoch nicht vorgewisset, so bite her ir nymande an, bis
sy im vorgewisset sye, vnd losse sye yenen denne selber hinwek tragen vnd selber
verkeufin; swer das breche, der sal gebin yo von der marke grosclnn einen halbin virdung. 7. Is sal ouch
nymant das, daz her vorborgit hat, schatzin, swas is geldin möge, vnd di wile gelt lyen,
wenne do von wechsit gerne hernoch boze rede. 8. Is sal ouch
nymant dem andern synen koufman intspehin, noch eyme andern syne ware krenkin adir
schendin, noch an keinen zachin hindern an syme koufe. Swer wider di beide tete, der sal
von iczlichim tuche gebin eine mark groschin. 9. Is sal ouch
nymant kein ander czeichin, wen als is in Vlandern ist gemerkit, vf sin gewant machin;
swer das brichit, der sal von iczslichim tuche gebin eine mark groschin. 10. Is sal
ouch nymant gewant, noch kein ander war, der her nicht bereit hat, verkeu fin adir
vordingen; wer do wider tete, der sal vorbas me kein koufmanschaft trybin vndir dem kouf
hwse. 11. Is sal
ouch kein gast wider den andern in vnser vorbenanten stat keufin noch ver keufin golt,
sylber, goldine noch keynirhande war, noch koufmanschaft ane alleyne wyne, hering,
vische, pfert vnd vi; wsgenomen alleyne di czwene iarmerkte, di sullin vrye sin, als sy
von alder gewest sin. Wer daz breche, der sal der buse sin bestanden: Welch wirt das
ouch in syner herberge gestatte, der sal der buse sin bestanden. 12. Ouch sal
kein gast dem andern in den iarmerktin verborgin gewant noch keynir hande koufmanschaft.
Swer do wider tete, der sal gebin von iczlichir marke eynen halbin virdung. Wer abir,
daz eyn gast gewant herbrechte czu vorkeufene, daz sal her verkeufin binnen eynen mandin
vnd nicht vnder vir tuchen vnd sal daz nirgen veyl habin, wen vnder dem kouf hwse vnd an
dem marktage, vnd wo hers binnen dem manden nicht verkeufte, so sal hers wider wek
vüren, vnd wo her des nicht tete, so sal her gebin von iczslichim tuche eyne mark. Wer
ouch das bobin vir wochin herbergte, der sal gebin von iczslichim tuche eyne mark. 13. Is sal
ouch keyner vnser burger eins gastis war, di her hi gelossin hette, verkeufin in syme
namen eyme andern gaste, adir war keufen in syme namen eyme gaste. Wer do wi der tete,
der sal gebin von iczslichir marke eynen halbin virdung. 14. Is sal
ouch ein iczslich weber ein iczlich lang tuch machen von virczig elin lang vnd eyn kurcz
tuch von xxxm elin lang. Welchs czu kurcz wurde, das sal man im abeslon; welcbs ouch czu
lang wurde, daz sal man im geldin. 15. Is sal
ouch kein weber webchin machin. Wer das breche, dem sal man das web- chin nemen. 16. Ouch sal
kein weber icht wsnemen, wen her sin gewant verkeuft. Wer do weder tete vnd das vberredt
wurde, der sal gebin eynen virdung, vnd welch koufman das wuste vnd nicht meldite den
kamermeystern, der sal ouch eyns virdungis sin bestanden. 61 17. Alle der
vorbeschrebenen busen sal vnse vorbenante stat habin czwene pfenninge vnd di kouf lute
den dritten. 18. Is sal
ouch nymant, der nicht czu kamern stet, lange tuch von Gint, von Brossil adir von Louin
sniden; wer do weder tete, der sal gebin von iczlichim snite drye mark gro- schin, vnd
das tuch sal czuvor vorlorn sin. 19. Is sal
ouch nymant, der nicht czu kamern stet, snyden keynerleye schongewant; wer daz breche,
der sal gebin von iczlichim snite 1^ mark vnd das tuch (sal)') czu vor ver lorn syn. Wer
ouch snyte tuch von Brug ader von Mechel, der nicht czu kamern stet, der sal gebin czwu
mark groschin von iczlichem snite, vnd daz tuch sal czuvor verlorn sin. Wer ouch snite
tuch von Yppir, von Korterich ader eyn iczlich schone tuch, der nicht czu kamern stet,
der sal gebin von iczlichem snite 1£ mark, vnd daz tuch sal ouch verlorn sin. 20. Is sal
ouch nymant, der nicht czu kamern stet, her sy weber, nunne, geistlich ader wertlich,
ader wer her were, lancgewant snyden; wer das broche, der sal geben von iczli chim snite
dry virdunge, vnd daz tuch sal ouch czu vor verlorn sin. Wer aber, das eyn weber
lancgewant snite, der sal gebin von rote vnd willen der geswornen vnder den We bern, di
das mit den kamerherren vberein getragin han, von irre gewerkin wein, von itzli- chim
snite dry virdunge, vnd daz tuch sal ouch czu vor verlorn syn, vnd derselbe sal sins
hantwerkis als lange enpern vnd nicht tryben, bis her sich mit den koufluten vnd den
kamermeistern berichtit. 21. Is sollen
ouch dry eyn tuch keufen vnd daz teilen vnder den kamern in dry teil, also daz eyn teil
als lang sye als daz ander, vnd wer das breche, daz das anderswo geteilt wurde, tzu weme
das were, der sal gebin eyne halbe mark, vnd das tuch sal czu vor verlorn sin, vnd welch
schroter in das gewant teilte, wo man das irvüre, der sal eyner halbin marke sin
bestanden. 22. Ouch sal
eyn iczlich koufman, der nicht czu kamern stet, weme her schone gewant verkeuft czu
cleydern, das lossin teilen vnder deme koufhwse in dry teil, also das eyn teil als lang
behalde als daz ander. Wer das breche, der sal gebin dry') mark groschin. 23. Is sal
ouch kein cromer snyden tobilzan, Harras, noch Berwer, noch kein wullin gewant. Wer do
wider tete, der sal gebin von itzlichim snite eyne halbe mark groschin, vnd daz tuch sal
ouch czu vor verlorn sin. 24. Alle dy
vorbananten, busin von gewantsnyden sal der kamerherre, wer der were, nemen czwene
pfenninge vnd di kouf lute den dritten. Ouch sal der kamerherre, wer der sye, sendin mit
den koufluten, wen sy di busen ader gewant, di in antretin, welden nemen, syne boten,
daz si den koufluten behulfin sin, vnd wenne her in nicht hulfe mite sente, so sal her
ouch kein teil an den busin ader gewanden habin, di di kouf lute czu der czit nemen. J) fehlt *)
ausgestr. darüber: eyne. 7* 52 25. Ouch sal
der kamerherre, wer der sye, di vorbenanten vnse kouflute by rechte behaldin. 26. Alle der
vorgeschrebene rede welle wir rathman gewalt habin czu meren czu myn- ren ader czu
bessern noch der stat ere vnd der kouflute nüsz vnd vrome. Czu alle der dinge
gedechtnisse ete.
Charter: LXIX.
Date: 99999999
Abstract: LXIX. Die
Rotgerberinnung zu Liegnitz verbindet sich vor dem Rathe, einen Artikel aus den Statuten der breslauer
Rotgerber ebenfalls zu halten. 20. November
1397. Aus den
liegnitzer Handwerkerstatuten S. 35. Statuta
cerdonum, sicut tenentur Wratislavie, nobis missa per consules Wratislauienses. W ir
Burgirmeistir vnd ratnianne der stat Legnicz, Pawil Brockotindorff, Niclos Crebil,
Niclos Viaw, Niclos Elle, Niclos Pfaffindorff vnd Niclos Girdan, bekennen offinlich mit
desim brive allen den, di en sehen, hören, adir lezen, daz vns die erbern, wyzen . . ratmanne
zu Breczlaw gesand habin iren briff vorslussin mit irem ingesegil eyns sulchin lowtis: Lieben
frunde, vor vns sint komen di . . geswornen vnd eldisten der rotgerber in vnser stat vnd
habin vns vorgelegit, wy das . . hantwerg der rotgerber czu vch czu Legnicz von en
begert habe, vns czu beten, vch zuvorschrebin dese hernochgeschrebin artikell, di in
iren vorbriften vnd vorsigilten Statuten begriffen sint in sulchin worten: „Nymant, Iver sie
burger adir gast, oder wer her sie, sol vor der stat, adir in den gössen, noch in
hewsern keynirley hute noch vel, rynderin noch kelberin, scheffynn, adir welchirley si
syn, kawfen, sundir wer do teil sulche vel kewfen, alz geschrebin steet, der sol si
kewfin uf dem markte; axesgenomen, was eyn burger stacht czu syme nuteze, di vel adir
hute mag her oh heyme wol vorkeußn; wer do wedir tele, der sol der stat voruallen syn
noch gnaden. Auch sol keyn hantwerg dem andern in syne recht vnd Statuten griffen in
keyner wyze." Gegebin am frytage vor sante Galli tag xcvlj°. ]p;-t Des sie wir
vorgenanten burgermeister vnd ratmanne der stat Legnicz mit vnsern eldisten zu rate
wurden von der stat wegin, daz man di egenanten Statuten vnd artikel auch alhy czu
Legnicz alzo halden solle in allir mase, alz oben steet geschrebin. Des czu be-
kentnisse vnd bestigunge haben wir desin briff gegebin dorobir, vorsegilt mit der stat
Legnicz ingesegil, der gegebin ist am nehstin dinstage noch sante Elizabeten tage noch
gotis geburt towsund dryhnndirt iar in dem sehen vnd newnczigisten iare.
Charter: LXIV.
Date: 99999999
Abstract: LXIV. Drei Willküren
für das liegnitzer Fleischerhandwerk aus den Jahren 1394,1395 and 1399. Aus den
liegnitzer Handwerkerstatuten f. 27. D i meister der
fleisscher habin vns hernochgeschrebin ratmanne gebeten, daz wir mit en machtin vnd
obireyne qwemen vm das, was vnd wy vil eynir, der yn ir ynnunge treten wil, gebin sülle;
des machte wir mit irem willen vnd von irr bethe wegen, wenn si sprachen, daz is der
ganczen gemeyne des hantwerkis wille were, daz iczlicher, der in der fleisscher ynnunge
treten wil, gebin sol czur ynnunge 12 gr., 6 gr. der stat vnd 6 gr. dem hantwerke, i) Fehlt. 2)
Handschrift: fyr. 95 vnd czwey
pfund wachs auch dem hantwerke. Gescheen czu der czit, do Jorge Gythan burgermeister
was, Petir Slotnig, Niclas Crebil, Hannus Hertil, Jocob Bozeuerkil vnd Niclas Grybean,
(ratmanne), anno domini M° ccc° xcnn°. 2. Ouch wenne
eyns meistirs son in ir ynnunge treten wil, der sol des vorgenanten firdungis grosschin
ledig syn, vnd czwey pfund wachs di sol her dem hantwerke gebin; das haben di meistir
vor vns bekant, daz is alzo gemacht sy. Das ist gescheen czu der czit, do Pauwel
Brockotindorff burgermeister was, Hanco Weller, Mathis Tammendorfi, Nicolaus Viaw,
Martinus Mysner vnd Niclas Grybean, ratmanne, daz di meistir das vor vns bekanten. 3. Ouch ist
gemacht mit rate vnd willen der eldisten vnd mit den gesworn vnd meistern der
fleisscher, daz iczlich leriunger, der das hantwerg lernen wil, geben sol eynen firdung
gr., dem hantwerke 8 gr. vnd der stat 4 gr. Das ist gescheen, do Petir Slotenig burger
meister was, Petir Hezeler, Niclos von der Heyde, Mathis Tammendorfi, Heynke Grybean vnd
Petir Lutirbach, ratmanne, noch gotis geburt towsund dryhundirt iar in dem newn-
vndnewnczigisten iare.
Charter: IX.
Date: 99999999
Abstract: IX. Artikel, zu
deren Beobachtung sich die breslauer Garuspinner in ihrem gewerblichen Verkehre mit den dortigen
Tuchwebern verpflichtet haben. 1324. Aus den
breslauer Handwerksstatuten p. 10. N och dem iare
gotis thusiut iar ccc iar in deme vir und czenczegisten iare do geschach eine
berichtunge vor den rathman czwissohin den webirn und den garnczugern in sulchir wise,
das di garnczuger sich des vorlobetin habin (!), das si kein garn vorbas me bindin
sullin mit keinim baste, sundir mit deme selbin garne. 2. Se in
sullin ouch kein bose garn undir das gute niengin; das gute sullin si besundirn
vorköufin unde das bose besundirn, ikslichis noch sime werde. . 3. Vorköufte
ouch ein garnczuger einim webir garn, das fuchte were, das 'sal im an der wage ane vor
sten bi eime pfunde l).
Charter: XXVII.
Date: 99999999
Abstract: XXVII. Rechte des
Fleischerhandwerks zu Striegau vom 17. Februar 1352. Aus dem
ältesten striegauer Stadtbuch f. 7TO- fg. Wi ir
obgeschrebin ratlute vnd gesworn tvn kunt vnd bekennen allen den, dy nv sint adir
hernoch ewielichin werdin, dy desin bryf sehen adir horin lesin, das wir von gnaden vnd l) Zusatz von
späterer Hand. 37 von loube
vnsers liebin herrin, herczoge Bolkin, herre von Furstinberg vnd czur Swydnicz, vnd ouch
mit rate vnd willen vnser eldesten, schepphin vnd hantwercmeyster, dy wir do by gehabit
habin, gebin vnd vorlyen vnser getruwen vleyschern czur Stregon eczliche recht adir
saczunge in alle der wyse, als her noch geschrebin stet, von en vnd von alle eren
nochkomelingen ewiclichin stete vnd vnbrochlich czu halden, en selber czu gemache vnd
czu vromen, beyde armen vnd rychin. 1. Wir geben
czu dem ersten mal czu rechte vnd wellin, das sy ere benke mit vleysche redelich sullen
halden. 2. Wir gebin
czu dem ander mal czu rechte, das welch vleyscher hy in der stat sin hantwerc gelart hat
vnd wil sin hantwerc gewynnen , der sal halbe ynnunge gebin, das ist den ratluten eyn
scot, dem erbvoyte eyn scot, den schepphin eyn scot vnd den gewerkin nun grosschin vnd
dornoch czu wopin eyn scot vnd czu der hegeweyde eyn firdung; welde abir eyn vswendic
man, der nicht hy gelert hette, sin werc gewynnen, der sal gebin czwey scot den
ratluten, czwey scot dem erbvoyte, czwey scot den schepphin vnd nun scot den gewerkin
vnd eyn scot czu wopin vnd eyn firdung czu der hegeweyde. 3. Wir gebin
czu dem drytten mal czu rechte, das welch vleyscher herkommet von an dern steten adir
landen vnd wil syn werk hy gewynnen, der sal bryfe brengin von der stat adir von der
gegenote, do her syne wonunge adir begenknisse ynne gehabit hat, das her (sich)')
erlich, redelich vnd getruelich habe gehalden vnd sal dor czu den gewerkin bur gen
seczin, das her yar vnd tag vff dem selbin hantwerke blybe vnd obil vnd gut, adir ab sy
keynerhande not an trete, mit en lyden welle. 4. Wir gebin
czu dem virden mal czu rechte, das nymant, her sy eyn meteburger adir nicht, keyn grune
geslagin vleysch vngesalczis von andern steten ader landen her sal vu- ren noch tragin
heymelich adir offinbar, is sy an syten, an rachin, an schrotin, an virteyln, an hammen,
an schuldern, adir an grunem smere czu essen adir czu vorkoufin; wer dy sa czunge
brychit vnd des vbir wundin wirt, der sal daz vleysch gar vorlizin vnd eyn halbin
virdung gebin czu wandilbuse, vnd des vleyschis sullin sich dy ratlutevnderwindin vnd daz
gebin, wo sy czu rote werdin. 5. Wir gebin
czu dem vunftin mal czu rechte, daz nymant, her sy eyn meteburger ader eyn gast,
schofssyten noch hammen gesalczin ader vngesalczin in vnser stat wedir vff dem markte
noch in den husern veyl sulle habin noch vorkoufin, is sye vf marktage ader in der
wochin, her en sye denne eyn meyster vnd ste czu benkin, wo sye daz sehen, adir iruarin,
das sullin sy werin vnd daz vleysch nemen vnd eyn halbin virdung czu wandilbuze. 6. Wir gebin
czu dem sechstin mal czu rechte, daz keyn gast ader vswendic man swy- nen syten vleyschs
gesalcznis hy in der wochin veyl sulle habin noch vorkoufin sunder vf den marktag
alleyne; wo sy daz sehen ader eruarn, das sullin sy werin vnd eyn halbin vir- l) fehlt. 38 ^ >* dung nemen czu
wandilbuze, abir eyn meteburger mac daz vorkoufin dy woche in sime huse, wenne her wil,
vngehindirt. 7. Wir gebin
czu dem sebindin mal czu rechte, daz czwene, drye adir vire vnd nicht me, dy eris
hantwercs nicht en sin, eyn rint, is sy wenink adir gros, mit en andir mogin koufin,
slohen vud ouch teylin von en vngehindirt. üuch mogin czwene vnd nicht me eyn swyn, eyn
kalp, eyn schepcz vnd eyn durre swynyne syte, sy sye wenink adir gros, mit enandir
koufin, slohen vnd teylin, vnd dy daz selbe vyhe adir vlesch koufin adir teylin, dy en
sullens andirn vorbas nichtis nicht lozin noch vorkoufin, vnd dy slechter sullin das an-
dirs nicht teylin, wenne als hy vor geschrebin vnd geret ist, ane czu der kirmesse alleyne,
so mogin, wy vil do wellin, mit en andir koufin, slohen vnd teylin en selbir czu essin,
waz sy wellin; wer dy saczunge brycht ader do wedir tuet, der sal daz vleysch gar
vorlysin vnd eyn halben virdung gebin czu wandilbucze, vnd des vleyschis sullen sich dy
ratlute vnder- winden vnd das gebin, wo sy czu rote werdin. 8. Wir gebin
czu dem achtem (!) mal czu rechte, das nicht me, denne dryiudenhy von der stat
vleyschwerkin sullen in czwen iuden husern alleyne vnd keyn vswendic iude von an dern
steten adir landen; wo sy anders vleyschwerkin, das sullen die vleyscher werin vnd eynen
halbin firdung czu wanrlilbuse nemen. 9. Wir gebin
czu dem nunde mal czu rechte, das nymant vleyschwerc sal trybin in der stat, noch vor
der stat, noch in den dorfern, dy vmme dy stat vnder der mile gelegin sint, noch vnser
stat vleyscher hindern, her en czihe denne vfvnser stat gebitevnd tun (!) mit an dern
vnsern vleyschern der stat rot vnd recht. Wer do wedir tuet, der sal gebin eynen halbyn
firdung czu wandilbuse, vnd allis das geld, das do geuellet vnde geuallin mac von den
wandilbusen, als hy vor geschrebin ist, sal halb den ratluten vnd halb den gewerkin. 10. Wir gebin
czu dem czehende mol czu rechte: Gesche das, das er gewerkin eynir adir eyn ander
vswendic man, her wer, wer her were, man adir vrowe, vorkoufte odir bor- gete ern
gewerkin eyme sine habe adir sine war, es were vnslet, vleysch, vye adir welchir- hande
war das were, das er hantwerc an trete, vil adir wenynk, vnd dos vff eyn tag, vnd em das
nicht en gulde, also das her en dor vmme beclagin muste, das denne er vleyscher- meyster
dem selbin cleger, her sy wyp adir man, eris hantwerkis, adir nicht, sulle vnd moge
gutis rechtis helfin, also bescheydinlich; bekennet her em, so sal der vleyschermeyster
dem selbin schuldiger sine banc czu tun vnd sin were legin, also lange bis das her synem
borger vorgilt gancz vnd gar adir sich mit em berycht, das em genugit; louknither abir em,
so sal her sy wysin beydersyt vor recht. 11. Wir gebin
czu dem eylften mal czu rechte; ab keynir vnder eren gewerkin, her were vrouwe adir man,
hette eynen knecht, der eyne vntruwe begynge mit der wyssinde an syme herrin adir siner
vrowen adir siner geselleschaft, das der selbe er gewerke nicht me sulle noch moge
gesin, sunder das sy en hindern sullen, wo sy kunnen adir mogin, vnd wo .ü"»*' rt* ~*« 39 sy vnder en
erfuren, mit der wyssinde eynen meyneyder, eynen velscher, eynen vorreter adir eyn
dypczerer, das der ouch er gewerke nicht moge gesin noch gewesin. 12. Wir gebin
czu dem czwelften mal czu rechte, ab dyselben vnse vleyscher keynir- leyge recht adir
saczunge her noch vnder eyn ander ertrachten adir vinden, das erem hant werke vromelich
vnd nuczlich sy vnd der stat erlich vnd vnschetelich, das sy do mete er hantwerk von
yare czu yar bessirn sullen vnd mogin, vnd daz alle dy vorgeschrebene recht vnd saczunge
stete, ganczvndvnbrochlich ewiclich gehaldin werdin, des') hab wir en desin bryf dorvbir
lazin schrybin vnd in ere gewalt gegebin, dem (!)wir ouch in dese quaterne czu eyme
ewegin gedechtnisse habin lazin schrybin vnd seczin vnd daz ist geschen czu vnser
vorgenanten stat Stregon an dem nehesten vrytage vor vasnacht noch gotis geburte tusint
yar dryhundirt vnd dor noch in dem czwey vnd vunfezegistin iare. Do by sint gewest dese
erber geczuk, dy her noch geschrebin sten: Crulin von Jerschvw, Nyckel Grunt, Mertin
Gysilbrecht vnd Hencze Nyckil, dy auldin ratlute. Do ist ouch by gewest: Cvnod Knuwer,
Andreas von Vlrichstorf, Rudil Herdan, Hensil Sydilman, Menczil Keyser, Herman Becker
vnd Cvnad Heyder, dy schepphin. Ouch ist do by gewest Nyckil Thomaswalde, der
vleyschermeyster. Do ist ouch by gewest Hamms Schone, Heynich by dem tore, iunge Tycze
vnd Hanko Lobvw der webirmeyster. Ouch ist do by gewest Frysche Schramme, Hamms Schuler,
Heyne Linke vnd Nyckil Gutiar. der garnczugermeyster. Do ist by gewest Menczil Keyser
vnd Menczil Koler, der beckermeyster. Ouch ist do by gewest Ny. Vrede- berg vnd Hensil
Grebin, der schuworchtin meystere, vnd Pesch Helewyk, der Snyder mey- ster, vnd andir
getruwerdeger lute vil. xxvni. Rechte des
Schneiderhandwerks zu Striegau vom 27. Juli 1352. Aus dem
ältesten striegauer Stadtbuch f. 9™. 11. Wir
obgeschrebin ratlute tun kunt vnd bekennen offintlich mit desym bryfe allen den, dy nw
sin, adir her noch werdin ewiclich, dy desin bryf sehen adir horin lesin, das wir von
gnadin, von loube vnd von gunstevnsers lybin herrin, berczoge Bolckin, herre von Fursten-
berg vnd czur Swydnicz, vnd von willen vnser eldesten, schepphin vnd hantweremeyster,
dy do by gewest sin, gebin vnd vorlien vnsen getruwen snydern czur Stregon eczliche
recht vnd saczunge in alle der wyse, als her noch geschrebin stet, von en vnd alle ere
nochko- melingen stete vnd vnbrochlich czu halden, en allen czu gemache, armen vnd
rychin. i) Die
Handschrift hat das. 40 1. Wir gebin
czu dem ersten mal czu rechte, das welch man vff erem hantwerke sine gancze ynnunge wol
gewynnen, der sal gebin acht scot vnd eyn phund wacbsis vnd eyn scot czu wopin; were
abir das, das eynis meystirs kint, der sin werc mit ander vnser stat snyder hette, sin
werc welde gewynnen, der sal oc halbe ynnunge gebin vnd eyn phunt wachsis vnd eyn scot
czu wopin. Gesche ouch das, das eyn vswendic knecht eynis mey- sters tochter vfl erem
hantwerke neme vnde welde syn werk gewynnen, der sal ouch halb ynnunge gebin vnd eyn
phunt wachsis vnd eyn scot czu wopin. Welde ouch eyn snyder, der hy sin werk gelort
hette, sin ynnunge gewynnen, der sal ouch halbe ynnunge gebin vnd eyn phunt wachsis vnd
eyn scot czu wopin. Vnd der acht scot, dy von der ynnunge ge- uallin, sullen czwey scot
den ratluten, czwey scot den schepphin, czwey scot dem erbevoyte vnd das ander den
gewerkin. 2. Wir gebin
czu dem ander mal czu rechte, das sy keynem manne er werc gebin sullen, her en habe eyne
eliche vnd erliche getruete husfrowe. Ouch sulle se nymande er werc ge bin, her en habe
denne als vil gelort, das her eynis meysters stat kunne vorsten vnd vorwesin. 3. Wir gebin
czu dem dritten mal czu rechte, das welch snyder her komet von andern steten adir landen
vnd wil sin werc hy gewynnen, der sal bryfe brengin von der stat adir von der gegenote,
do her syne wonunge adir begenknisse ynne gehabit hat, das her sich erlich, redelich vnd
getruwelich gehalden habe, vnd sal der czu den gewerkin burgen seczin, das her yar vnd
tag vff dem selbin hantwerke blybe vnd obil vnd gut, vnd was sy keynir- hande not an
tryttit, mit en lyden welle; were abir das, das derselbe bin dem yare abetrun- nik wurde
durch snoder ader vnerlicher sachin wille adir ane wyssin der gewerkin, so sal der
burge, der vor en gesprochin hat, eyne mark gebin ane alle wedir rede, vnd dy mark sal
halb den rotluten vnd halb den gewerkin. 4. Wir gebin
czu dem virden mal czu rechte, das welch man sich vnder en verlost adir vorruckit mit
vnerlichin sachin adir mit sulchin Sachen vmme ginge, das erem hantwcrke schentlich adir
crenklich were, vnd des obirwunden wurde, der sal syn werk vorlysen vnd vorwert me keyn
ynnunge mit en habin. Gesche ouch das, des got nicht en welle, das eyn man vnder en von
ymande beschuldegit wurde, das her em syn gewant nicht gar weder ge- antwert hette, vnd
des redelich obirwunden wurde, der sal ouch sin werk vorlysin. Be- wyste aber der
snyder, der do beschuldeget wurde, sine gerechtekeyt, so sullen dy ratlute dem selbin
behulfin sin, das em eyn wandil vmme dy smeheyt gesche noch rate err eldesten. 5. Wir gebin
czu dem Aronften mal czu rechte, das nymant nuwe gemacht gewant vff vnsem markte veyl
sal habin, is syyopin, rocke, mentil, kogil, hanczkin adir hosin, gestuckt adir
vngestuckt, noch deckelachin, dy von nuwem vnd altem gewande gemacht sin, adir welchir
hande das were, das erem hantwerke swechlich adir crenklich were, by weme das vunden
wert, ist her eyn vswendic man, das gewant sal her gar vorlysen; ist her abir vff erem
hantwerke, das gewant sal her vorlysen, vnd dor czu eynen halbin firdung sal her 41 gebin czu
wandilbuse; an' also vil, ab eyn yar markt hy wurde, so mac (yderman)') wol nuwen yopen
in dem Belbin yar markte veyl habin, dy do gerecht sin vnd nicht valsch. Wo abir vnse
snyder yopin begryffin, dy sy by dem eyde kerin, das sy valsch werin, dy stillen sy
nemen vnd vorbornen. Ouch sal in demselbyn yar markte nymant nuwe yopin veyl habin, dy
mit nuwen2) gewande vnderprysit sin, wo sy dy vinden, dy sullin sy nemen. 6. Wir gebin
czu dem sechsten mal czu rechte, daz keyn meyster noch knecht eres hantwercs sal tragin
gehalbirte kogiln; noch hosin, ader gestucte ermil; ader stunphe an ermil, adir prisin
mit nuwem gewande vndir regin; her en habe denne des selbin gewandis czu rocke ader czu
mantil by der elen. 7. Wir gebin
czu dem sebindin male czu rechte, das nymant sal snydewerc trybin vf vnser stat gebite
noch vnser stat snyder hindirn, her en czyhe denne vf vnser stat gebite vnd gewynne sin
werk vnd tue mit andirre vnser stat snydern der stat rat vnd recht. Wer do wedir tuet,
der sal gebin sechs phunt wachsis czu wandilbuse. Ouch sal dy selbin, dy nicht ynnuDge
mit en habin, nymant hüsin noch hefin heymelich noch offinbar, dy wyle sy snydewerks
phlegin; by weme dy selbin vundin werdin, der sal gebin eyn halbin virdung czu
wandilbuze. 8. Wir gebin
czu dem achtin mal czu rechte, das welch man adir vrowe vf erem hant werke vorsiczt ader
vorsumit daz gebot siner meyster ane redeliche not sache adir ent- schuldegunge, dy adir
der sal gebin eyn grosschin czu wandilbuse. Gebotin abir dy mey ster ymande bysundirn
vnder eren gewerkin, des sy sundirlich dorften, by en czu sin in er morginsproche adir
an andirn steten, do sy von des hantwerks wene czu sachin hettin; ab der denne daz gebot
vorseze vnd nicht enqueme, der sal gebin eyn lott czu wandilbuze. 9. Wir gebin
czu dem nundin mal czu rechte, daz welch man ader vrowe wreuil beget in err
morginsproche mit wortin adir mit werkin, dy adir der sal gebin eyn halbin virdung czu
wandilbuse; wer aber daz, daz sych ymant des wandils irwuge vnd eyn meyster vore-
uillich vbilhandilte, der sal daz bessirn vnd abelegin noch der stat vnd der gewerkin gnadin. 10. Wir gebin
czu dem czehenden mal czu rechte, daz wer do vf erem hantwerke vur- dirt vswendege lute,
dy nicht ynnunge mit en habin, an sulchin sachin, dy wedir daz haut- werc ader dem
hantwerke schedelich werin, der sal gebin eyn halben virdung czu wandilbuze. 11. Wir gebin
czu dem eylften mal czu rechte, daz keyn man noch vrowe, dy nicht yn nunge mit en habin,
nuwe ermil an alde rocke sullin seczin, noch deckelachin machin; wer do wedir tuet, der
sal gebin eyn halbin virdung czu wandilbuze, vnd allis das gelt, daz do geuellit adir
geuallin mac von den wandilbusen, als vorgeschrebin stet, sal halb den ratlu- ten vnd
halb den gewerkin ane das wachs, das sal den gewerkin alleyne geuallin, do mete sy er
kerczin gote czu lobe vnd eren sullin bessirn vnd czyren. !) fehlt in der
Handschrift. 2) soll wohl heissen: alden.
Charter: XXXI.
Date: 99999999
Abstract: XXXI. Rechte der
Eisenkrämer zu Striegau vom 9. März 1358. Aus dem
ältesten striegauer Statltbuche f. 15. VY ir
obgeschryben ratlute tun kunt vnd bekennen allen den, dy no sin adir her noch ewic-
lichin werdin, dy desin bryf sehen adir horin lesin, das wir von gnaden vnd loube vnsers
lybin herrin, herczoge Bolkin, herre von Firstinberg vnd czur Swidnicz, vnd ouch mit rate
vnd willen vnser eldesten, schepphin vnd hantwercmeyster, dy wir do by gehabit habin,
gebin vnd gegebin habin vnsen ysinkromen, dy do gelegin syn an den rechten kromen,
adir wer dor ynne ist, das czu rechte vnd wellin, das nymant, her sy eyne meteburger adir
eyn gast, keynirleyge ysin adir ysinwerk veyl sulle habin in der wochen, denne dy
alleyne, dy do gewaldic syn der ysincrome ane vnser stat smede, dy mogin vnd sullen er
ysinwerk, was sy des selber gesmeden adir bereyten mogin, in er werkstat vorkoufin
beyde, in der wochin vnd ouch vff dem marktage, vngehindert, abirvff dem marktage, so
mogin geste vnd nicht meteburger, dy do ysin adir ysinwerc her brengin, das vorkoufin,
wy sy wellin, en- czil adir samentkoufes vngehindert vnd dy selben geste sullen sten an
dem marktage vor vnsen ysinkromen yenhalb dem steynweyge vnd er ysin adir ysinwerc do
selbist vnd nirgen andirs wo veyl habiu vnd vorkoufin. Wir gebin ouch
czu rechte, das dy, dy dy ysiukrome besiczin, dy sullen er ysin adir ysinwerc nirgen
andirs veyl habin noch vorkoufin, denne in den ysinkromen alleyne. Vnd das dy
obgeschrebene recht stete vnd gancz ewiclich gehaldin werdin, des hab wir desin bryf dor
obir lasin schrybin, vnd habin den vnsen ysinkromern gegebin, den wir in des buch czu
eyme ewegin gedechtnisse habin lasin schrybin. Das ist gesehen an dem nehesten vrytage
vor metevasten in dem obgeschreben iare. xxxn. Rechte des
Garnzieherhandwerks zu Striegau vom 16. November 1358. Aus dem
ältesten striegauer Stadtbuche f. 15T°- TT ir
obgeschreben ratlute tvn kunt vnd bekennen allen den, dy nv sin adir her noch ewielich
werdin, dy desin bryf sehen adir horin lesiu, das wir vor gnaden, loube vnd willen
vnsers lybin herrin, herczoge Bolkin, herre von Furstinberg vnd czur Swidnicz, vnd ouch
mit rate vnd willen vnser eldesten, schepphin vnd hantweremeyster gebin vnd gegebin habin 46 vnsen getruwen
garnczugern czur Stregon eczliche recht vnd saczunge czu eynir besse- runge vnd merunge
der recht, dy en vor von vnsern voruarn mit rate gegebin sin, dy ouch in desim bryfe
begryffin sin in sulchir meynunge vnd wyse, als her noch geschreben stet, von en vnd
alle eren nochkomelingen ewiclich stete vnd vnbrochlich czu haldin. 1. Wir gebin
czu dem ersten mal czu rechte, das wer syn ynnunge vff erem hantwerke wil gewynnen, der
sal gebin nun scot phenninge vnd czwey phunt wachsis vnd eyn scot czu wopin vnd sal czu
demselbin hantwerke keren virczen tage vor sante Walpurg tag adir vifczen tage dor noch
vnd czu keynir czyt me in dem iare, vnd der nun scot, dy her gebit, sal eyn scot den
ratluten, eyn scot dem erbevoyte, eyn scot den schepphin vnd das andir den gewerkin.
Derselbe sal ouch bryfe adir gewysbeyt brengin von der stat adir von der gegenote, do
her syne wonunge adir begengnisse ynne gehabt hat, das her sich erlich, re- delich vnd
getruwelich gehaldin habe, vnd sal dorczu den gewerkin burgen seczin, das her yar vnd
tag \S. demselbin hantwerke blybe vnd obil vnd gut vnd, ab sy keynirhande not antryt,
mit en lyden welle. Wer ouch das ymant von dem selben hantwerke kerte vor er- müte adir
von andirn sachin weyne; wil her syn ynnunge behaldin, so sal her alle yar eyn grosschin
den gewerkin gebyn, wer des nicht ente(te) vud yar vnd tag von dem hantwerke were vnd
welde dor noch wedir dor czu keren, der sal vnd mus syn werk ader ynnunge von nuwes
wedir gewynnen in alle der wyse, als vor gered vnd begryffin ist. 2. Wir gebin
czu dem andir mal czu rechte, das keyne garnczuger vff den dorfern sul- len syn, sunder
dy alleyne, dy by der stat gesessin syn vnd tun mit der stat an geschosse rat vnd recht;
wer do wedir tuet, der sal gebin eyn halbin virdung czu wandilbuse, vnd der sal halb den
ratlute(n) vnd halb den gewerkin. 3. Wir gebin
czu dem drittin mal czu rechte, das dy wollinkoufer, dy vff den dorfern gesessin sin,
sullen keyne gemeynschaft habin an koufen mit vnsern garnczugern, sy czy- hen denne vfl
vnser stat gebyte vnd tun mit andir vnsern garnczugern der stat rat vnd recht; wer do
wedir tuet, der sal gebin eyn halbin virdung vnd der sal halb den ratluten vnd halb den
gewerkin. 4. Wir gebin
czu dem virden mal czu rechte, das keyn man noch vrouwe, dy mit an dirn hantwerkin
ynnunge habin, sullen garn czugen noch mit vnsern garnczugern wedir koufen noch
vorkoufen. Ouch sal keyn wollinsleger, noch knape der webir, noch keyn man, noch vrouwe,
dy nicht ynnunge habin mit den garnczugern, wolle dirlesin vnd dy vff vnsem markte
vorkoufen. Wer do wedir tuet, der sal gebin eyn halbin virdung czu wandil buse vnd der
sal halb den ratluten vnd halb den gewerkin. 5. Wir gebin
czu dem vunften mal czu rechte, das welch man adir vrouwe nao garn, adir welchirhande
vnrechte habe es were, das von garne adir von wolle queme, vorkoufen vnd des obirwundin
wurdin, dy sullen von deme steyne gebin eyn halbin virdung vnd eyn phunt wachsis. Das
wandil vnd dy busen sullen halb den ratluten vnd halb den gewerkin ane das wachs, das
sal den gewerkin alleyne. 47 6. Wir gebin
czu dem sechsten mal czu rechte, das sy eyne vrye eygyne woge sollen habin vngehindert,
dor an sy er garn adir er wolle, dy eyn steyn adir mynner wegit, sullen wegin; was abir
obir eyn steyn wegit, das sullen sy in der stat wo'chus lasin wegin. 7. Wir gebin
czu dem sebinden mal czu rechte, das wer do vff erem hantwerke vurdert vsweudege lute,
dy nicht ynnunge mit en habin, der sal gebin den garnczngern eyn halb virdung czu
wandilbuse. 8. Wir gebin
czu dem achten mal czu rechte, wenne sy in ere morginsproche gebyten, vnd der dor yn ane
redeliche sache nicht enqueme, der sal gebin den meystern dry grosschin czu wandilbuse;
is sy man adir vrouwe; wer abir, das dy meyster ymande vndir en geboten icht czu tun von
vnsers herrin des herczogin weyne adir von der stat weyne, vnd der denne das gebot
vorsese, der sal gebin eyn virdung czu wandilbuse, vnd der sal halb den ratluten vnd
halb den gewerkin. 9. Wir gebin
czu dem nunden mal czu rechte, das welch man adir vrouwe voreuilt in er morgin sproche
mit Worten adir mit werkin, dy adir der sal gebin eyn virdung czu wan dilbuse vnd der
sal halb den ratluten vnd halb den gewerkin geuallin. 10. Wir gebin
czu dem czehenden mal czu rechte, das wer do vff erem hantwerke leret eynen vswendegen,
der nicht ynnunge mit en hat, wolle slan ane der meyster wyssen, gunst vnd willen, der
sal geben den meystern eyn halbin virdung, so sal der, der do gelorit wirt, ouch gebin
eyn halbin virdung czu wandilbuse; wer abir der lerknecht als arm, das her des halbin
virdungis nicht czu gebin bette adir nicht gebin welde, so sal en der lerer vor en ge
bin an' alle wedirrede. 11. Wir gebin
czu dem eylften mal czu rechte, das welch gewerke vndir en, er were vrouwe adir man, den
andirn berette adir beschuldegete von koufs weyne adir vmme sachin, dy er hantwerc an
treten, vnd des nicht czu en brengin mochte, der sal czwey scot vnd eyn phunt wachßis
czu wandilbuse; wer abir, das der do beret adir beschuldeget wurde, der sachin
obirwundin wurde, der sal ouch gebin czwey scot vnd eyn phunt wachis czu wandil buse vnd
dy czwey scot sullen halb den ratluten vnd halb den gewerkin ane das wachs, das sal den
garnczugern alleyne geuallin. 12. Wir gebin
czu dem czwelftin mal czu rechte, das vndir en in der schar czyt nicht drye, noch vire
adir mer in eynir gemeynschaft habe vortreten sullen vnd dy mit en andir in eynir
gemeynschaft koufin, also das eynir abe ge vnd der andir czu, do mete armen luten czu
schaden er habe vorstandin wurde, sunder eynir, czwene vnd nicht me mogin in ge
meynschaft eynis mannis habe koufin, also das eynir vnd abir eynir dor obir treten mag,
vnd dy koufin, ab sy mogin, mogin sy abir nicht gekoufin, so sullen sy do von treten vnd
sullen andir gewerkin vnd kouflute dor obir lasin vngehindert by eyme halbin virdunge,
den yczlicher als manchir, als czu dem koufe gehorit, sal gebin czu wandilbuse, vnd der
halb den ratluten vnd halb den gewerkin. 13. Wir gebin
czu dem dryczende mal czu rechte, ab dy selbin vnser garnczuger 48 keynirleyge
sache adir saczunge her noch vndir en andir mit rate der stat ertrachten adir vindin, dy
erme hantwerke nuczlich vnd vromelich weren vnd der stat erlich vnd vnsche- delich, das
sy do mete er hantwerc von yar czu yare bessern sullen vnd mogiu. Vnd das alle
dy vorbeschrebene recht stete vnd vnbrochlich von en vnd alle eren noch- komelingen
ewiclich gehaldin werdin, des hab wir en desin bryf dorobir lasin schrybin vnd in ere
gewalt gegebin, den wir in des buch czu eyme gedechtnisse habin lasin seczin. Das ist
geschen an dem nehesten vrytage noch sante Mertins tag, des heylegen byschofs, in dem
obgeschrebin iare. Do by sint gewest schepphin vnd handweremeyster des obg. iares vnd
andir vil guter lute vnd Johannes, vnser stat schryber, dem desir bryf beuoln wart czu
schrebin mit vnser volge vnd wyssin.
Charter: XIV.
Date: 99999999
Abstract: XIV. Ordnung des
der Stadt Schweidnitz verliehenen wöchentlichen freien Brotmarktes. Schweidnitz, den 26.
Mai 1337. Aus den
schweidnitzer Handwerkerstatuten f. 14 und 15. In gotis namen
amen. Wir Bolko von gotis gnaden ffürste von Slezie, hirre czu Ffursten- berg vnd czur
Swidnicz, thun kund vnd bekennen allen den, die desin brifF ansehen, lesen adir horen
lesen, dy nv sint, adir her noch komen, daz wir vnser arme lewte czur Swydnicz kommer
vnd armut han angesehen vnd haben mit bedochtim mute vnd mit vnser') mannen rat mit
gutem willen vnser rotlewthe von der stad, Hannos von Croschwicz, Tyle Kallen- dor ,
Kunczil Agnetis, Michel Slewsers, Ffridil Cromers vnd vnsers erbrichters Hanko Ffoytis,
vnd derscheppin, Hannos Hulferichs, Ditherich Slechsers, Walther Keysers, Han nos von
Krokaw, Thomas von Croschwicz, Petsch Kynsbergis, Opetez mit dem pherde mit alle der
eldisten wille vnd rat von der stad vnd mit aller hantwergmeister wille, czum irsten
Jocob von Newendorf, Jäkel Czacheris, Hannos Melczers, Hannos Vnkoufis vnd andir
Kretschmer, Hannos Reyman, Niclos Krusin, Petir Prymkenau, Petsch Kulervnd andir we her,
Jeschken Schollewicz vnd andir ffleischewer, Tyczen Garnczewger, Petsch Rose, Han nos
Rote, Petsch Lybisowge vnd andir garnczewger, Elbil, Herman Kletschkaw vnd andir cromer,
Symon Schröter, Cunrad Brachman vnd andir schroter, Heyncze Lengil, Niclos Marusch,
Hannos Hulrichs bruder, vnd andir czychenere, Nickil Reynlich, Heyne Crossen vnd andir
schuwerten, Petir Cozenaw vnd andir kürsener, Heyncze Rubyn vnd andir weys- l) Original:
vnsern. 22 gerber, Seydil
vnd Hannos mit andirn töpphern mit alle der wille vnd rat, die vorgeschre- bin stehen,
haben gegebin vnd irlöwbit czu eyme nütcze vnd czu eyner besserunge vnser armen lewthe
in der selben stad, daz man sal ewiclichin zurSwydnicz brot ffüren vswendik der meyle,
das geträyde gelde vil adir wennig, von wanne man wil, gros adir cleyne, wy manwil, czu
eynem mole in der wochin, vnd daz sal seyn am sontage, den ganozen tag, vnd daz brot sal
man an demselben tage gar vorkoufen vnd nicht wedir weg füren noch in le gen. Si sullen
is auch den beckern von der stad nicht vorköwfen vnd vnser becker von der stad sullen
brot veyl haben uf eyme orte besundern uf benken vnd nicht vndir den wayn. 2. Wir wollen
auch das nymand öbir daz, das dirrebriff spricht, werben sal eweclich heymelich noch
offinbar. 3. Wir wollen
auch daz vnd gebieten, daz nymand den andirn sal vordenken, veden adir obilhandiln mit
wortin noch mit werken rly becker von der 6tad, die brotfürer adir an- dir lewthe in der
stad, di di becker dwchte, di daz czu wege sulden haben brocht. 4. Man sal
auch die becker nicht öbil handiln. 5. Wer abir,
daz ymant den andirn obil handilte mit wortin, daz sal man mit phen- nyngen bessern der
stad noch der geschicht, als geschiet. Geschee is aber mit werken, daz sal man richten
vor gerichte, als daz recht ist. Das daz stete
vnd gancz eweclich bleibe, dez habe wir desin brieff heysen schreiben vnd gegebin mit
vnserm ingesegel dem grossten gar fleyzeclichin vorsegilt czu eyme ewi gen gedechtnisse.
Noch gotis geburt dreyczenhundirt iar in dem sehen vnd dreysigisten iare an') dem
montage in der crewezwochin zur Swidnicz, do sint obir gewest vnd sint ge- czewge vnse
getrawe man her Hannos von Czirnen, vnse hoferichter, her Cunad von Burs- nicz, her Rule
von Kordebuk, her Cunad von Czirnen, her Heynrich von Gorin, her Cunad von der Reybnicz,
Heynke von iSilicz, Herman von Löbnicz vnd Thame von Schellindorff, vnser2)
lantschreyber, deme wir desin brieff mit fleyze beuulen czu schreiben.
Charter: XXVI.
Date: 99999999
Abstract: XXVI. Gesetze über
den Weinschank zu Striegan 1352. Aus dem ältesten striegauer Stadtbuehe f. 9. Wi ir
obgeschrebin ratlute sin czu rate wordin mit rate vnser eldesten vnd wellin, das vor-
bas me dy ratlute, wer dy sint, keynis gebuedes redelichis von stat weyne noch von der
kirchin weyne begynnen noch buen sullin; is en gesche denne mit der eldesten wyssin vnd
geheyse. 2. Wir wellin
czu dem ander mal czu rechte habin, das wer do gesacztin wyn hy czur Stregon, her sie
meteburger adir gast, schenkit adir schenkin wil, is sy swer adir geringe wyn, der sal y
dem ratmanne eynen halbin toph gebin czu seczewyne vnde dem erbevoyte eynen ganczin
toph, als dicke als her gesaczt wert, vnd sal der stat recht vnd mos gebin; wer dor an
vellik wert, der sal gebin der stat, als dicke als her vellik wert, eyne mark czu
wandilbuse. 3. Wir wellin
ouch das vorbas me keyn gast noch keyn man, der mit der stat nicht schossit, wyn hyczur
stat schenkin sal, her sy denne eyn meteburger vnde schosse vnd tu der rat vnd recht.
Ouch sal keyn man wyn sohencken, her habe denne eynen eygen hoff adir eynen hal bin adir
sust eynen ganezen adir halben hoff redelichin czu rechtir czeit gemytet ümbe syn gelt').
Charter: XXIV.
Date: 99999999
Abstract: XXIV. König Karl IV.
schreibt den Breslauern, er habe zwar ihrer Stadt einen freien Brotmarkt für alle Sonntage ohne
jede Beschränkung verliehen, doch um die armen Bäcker, deren Handwerk schon bei Gründung der
Stadt betheiligt gewesen wäre, nicht zu sehr zu drücken, solle es mit diesem Brotmarkte gehalten
werden wie mit dem Donnerstagsbrotmarkte. Prag, den 23.
December 1349. Original im
brcslauer Stadtarchiv E. 16. K arolus, dei
gracia Romanorum rex, semper Augustus et Boemie rex, fidelibus nostris di- lectis
consulibus ciuitatis nostre Wraczlauiensis graciam regiam et omne bonum. Quamuis moti
clauioribus communitatis pauperum liberum forum vendendi panes apud uos diebus singulis
dominicis ex beningnitate regia sine condicione indulserimus, tamen propter nimiam
suppressionem tollendam pistorum ibidem pauperum, cum quibus prima lo- cacio ciuitatis
est exculta, si expediens videbitur, indulgemus, ordinamus et disponimus, quatenus
dictum liberum forum panum diebus dominicis eo modo, sicut quintis feriis sine
diffieultate qualibet inantea debeat obseruari. Datum Prage anno domini millesimo trecen-
tesimo quadragesimo nono x° kalendas Januarii regnorum nostrorum anno quarto. An einem
Pergamentstreifen das Siegel des Königs einen Adler ohne Klccblattbänder darstellend mit der
Umschrift in gothischer Majuskel: + SECRET. KAROLI DEI GRA ROMANOR REG1S SEMPER AVGVSTI
ET BOEMIE REGIS.
Charter: XXXVI.
Date: 99999999
Abstract: XXXVI. Breslauer
Brottaxe vom 26. April 1362. Aus dem Nudus Laureutius 1'. 32vo. Anno predicto
post diem beati Marci recepta est ista examinacio per dominos consules: 1. Cum mensura
tritici soluit 18 grossos, simula antique pista habuitin ponderelmar- cam et 11 scotos
de hellensibus ponderatis 14 pro grosso computatis. 2. Item
mensura siliginis cum soluebat pro 17 grossis, panis vnus habuit in pondere 1^ marcam et
5^ scotos de ponderatis hellensibus 14 hellensibus pro grosso computatis. XXXVH. Der Rath zu
Striegau bekundet, dass der Handel mit Eisen und Eisenwaaren daselbst, welcher vordem nur von den
Eisenkrämern betrieben werden durfte, freigegeben sei. 10. November
1363. Aus dem
ältesten striegauer Stadtlmche f. 30. Wi, fir
obgeschreben ratlute tvn kunt vnd bekennen allen den, dy nv sint, vnd dy her noch
werdin, dy desin bryf sehen adir horin lesin, das wir von worte, geheyse vnd willen vnser
eldesten, schepphin vnd hantweremeyster vryen vnd gevryet habin allerleyge ysin vnd 55 ysinwere, das
hy vor eczliche yar vnd czit eygin gewest ist, also das vorbas me ewiclichin alle lute,
beyde burger vnd geste, den das fugelich ist, allerleyge ysin adir ysinwere vor koufin
vnd veyl habin mogin in der wochin vnd ouch vff dem marktage vngehindert. Do wedir geben
wir vnsern ysinkromern vnd den dy noch en vnse ysinkrome besiczin, dy sun- dirliche
vorgoben vff das, das sy vns vnsern czins deste bas gegebin mogin, das sy ouch er ysin
adir er ysinwere beyde in der wochen vnd ouch vfi dem marketage in eren kromen vorkoufin
vnd veyl habin mogin. 2. Wir gebin
ouch dy vorgobe, das wer do ysin adir ysinwere vfi dem marktage veyl habin wil, her sy
burger adir gast, der sal do mete sten vnd das veyl habin vor vnsern ysin- kromen an der
stat, do sy vor gestandin habin vnd nirgen me. Wer obir das andirs wo stunde, den sullen
vnser statknechte adir vnser stat bote vor vnse ysinkromen twingin vnd trybin, an' also
vil, ab sy reu, sne adir andir vngewytter hinderte, das sy do nicht gesyn mochten, so
sullen sy vnd mogen treten vndir dy louben vnd do er ysenwerc verkoufin; do selbist
mogin ouch vnse ysinkromer mit erem ysinwerke hin treten vnd das do selbist mit en veyl
habin vnd vorkoufin. 3. Ouch gebe
wir en vnd eren nochkomelingen dy vorgobe vnd das czu rechte, das sy in eren kromen, dy
wyle das sy ysinwerkis phlegin wonen vnd legin mogin von vns vnd den, dy noch vns
ratlute werdin vnd von vnsern kromern vngehindert, sy sullen ouch dy wyle das sy
ysinwerkis phlegin, mit andern vnsern kromern an wachin vnd an andern rechten, dy sy
vndir en andir habin, vnbewurrin sin, vnd en nicht czu gebote sten inkeynirhandewyse;
were abir das sache, das sy nymme ysinwerkis phlegin weldin, adir sy nymme dor an gene-
ren mochten, also das sy sich des vorczygen vnd begebin welden, so mogin sy allerleyge
kromerye, dy andir vnse kromer veyl haben, ouch veyl habin in eren kromen von vns vnd
ouch vnsern kromern vngehindert. Ouch sulle sy denne mit andern vnsern kromern der stat
rat vnd recht tun vnd mit en obil vnd gut lyden vnd das dy obgeschrebene gesecze vnd
recht stete, gancz vnd vnbrochlich von vns vnd alle vnsen nochkomelingen gehalden
werdin, des hab wir en desin bryf dor obir lasen schryben vnd en in ere gewalt gegebin,
den wir ouch in des buch czu eyme gedechtnisse vnd czu eynir bestetegunge habin losin
seczin vnd schrybin vnd das ist gesehen an dem nehesten vrytage vor sante Mertins tag,
des heyligin byschofis in dem obgeschreben yare, vnd doby sint gewest czu ge- czuge dy
schepphin vnd dy hantweremeyster des selbin yares, der namen hy vor be- schrebin sint. 56
Charter: XXV.
Date: 99999999
Abstract: XXV. König Karl's
IV. Artikel für die Weber zu Neumarkt, betreffend den ihnen gestatteten Verkauf selbst
gefertigter Tücher. Breslau, den 7. October 1351. Aus dem
registrum priuilegiorum ducatus Wratislauiensis B. magnum f. 76TO- J\.aroIus, dei
gracia Romanorum rex, semper Augustus et Boemie rex, vniuersis presen- cium noticiam
habituris perpetue volumus esse notum, quod quia inter fideles sincere nobis dilectos
mercatores seu pannicidas ex vna et textores et sartores parte ex altera ciuitatis
nostre Nouifori quedam odiosa litis et contencionis materia mouebatur et aliquamdiu in
eiusdem nostre ciuitatis detrimentum ventilabatur, de prouido et maturo nobis dilectorum
illustrium Bolezlai Bregensis, Nicolai Oppauiensis et Bolkonis Valkinbergensis ducem, nec-
non nostrorum fideliumConradi deFalkinhain, capitanei, et ccnsulum Wratislauiensium con-
silio singulis antedictis dissensionibus omnimode sopitis quedam media et staluta ymmo 35 mandata
perpetue irreuocabiliterque seruanda statuimus inter eosdem ac eis ordinacione
subscripta, ne inantea futuris temporibus quomodolibet dicta discordia reuiuescat, iniun-
gimus per presentes: 1. Et primo
quod antedicti nostri mercatores singulis annis inter se secundum con- swetudinem nobis
dilectorum mercatorum Wratislauiensium duos seniores seu magistros ipsorum defectus
considerantes et eosdem regulantes eligere poterunt et debebunt. 2. Item quod
omnes textores ibidem singulis diebus forensibus sub predicte ciuitatis nostre
mercatorio et non aliunde sua stamina ad vendendum debent stare exceptis dumtaxat
singulorum annorum nundinis. quia tunc vbioumque eis placuerit, poterunt stare sua sta
mina ad vendendum. 3. Preterea
dictorum textorum quelibet stamina venalia tam ea, que longa quam ea que breuia dicuntur
per familiarem quemcunque nostri Wratislauiensis capitanei ad hoc spe- cialiter
deputatum cum zona quadam debitum vlnarum numerum longorum et breuium pan- norum
continente eciam secundum conswetudinem Wratislauiensem debent mensurari, quod wlgariter
„strichen" appellatur. 4. Insuperquod
nullus eorundem textorumaliquod stamen per vlnas sevvluatimvendere presumat, sed ipsi
textores Tnum stamen integrum pluribus et ad maximum sex personis si- mul presentibus
poterunt venundare. Quod stamen itaque venditum sartores dicte ciuitatis et non alter in
partes et ad maius in sex diuidere debent sub iuramento. 5. Eciam si
aliquis fuerit textornm, qui non haberet texendi stamen integrum in vlna rum consweto
numero facultatem, ille potest sub triginta vlnis peciam, que apud eos „we be ch in"
dicitur, prout posse suum exigit, operari integrumque vendere, non incisum. 6.
Insupervnusquisque textorum singulis annis duo stamina, vnum contra estatem aliud super
hieme quoad proprie vsum persone ac familie sue domestice potest incidere distri- buens
vnicuique partem suam. Si vero totaliter inter familiam suam integrum pannum non poterit
distribuere. dummodo vltra medium incisus fuerit, reliquam partem poterit vendere
incidendo de noticia pannicidarum aut aliorum incolarum ciuitatis Nouifori speciali iuxta
sue libitum voluntatis. 7. Si quis
autem dictorum textorum aut quilibet aliorum primo, secundo et tercio nostre mandatum
ordinacionis predicte fuerit transgressus, qualibet vice tres fertones; eorundem
dimidiam marcam regie nostre maiestati et pannicidis predictis vnum fertonem qualibet sine
contradiccione persoluet. Si vero quispiam quarta vice excesserit secundum graciam no-
stram regiam, quam grauiter se sciat offendisse, nobis aut nostro capitaneo in ducatu
Wra- tislauiensi nostro nomine satisfacere sit astrictus. Sed si transgressor predictus
pauper fuerit et pecunias non habens, predictas hie secundum ritum et conswetudinem
magistrorum pannicidarum Wratislauiensium in corpore punietur. Vt igitur
omnes et singuli predicte ordinacionis articuli inviolabiliter in euum et perhenniter
custodientur et seruentur, eos presentibus nostro sub sigillo regio in ducatu 36 nostro
Wratislauiensi ad hereditates et causas conscriptis confinnamus. Datum et actum in
ciuitate nostra Wratislauia anno domini m° ccc° L primo indiccione quarta nonis mensis
Octobris regnorum nostrorum anno sexto presentibus illustribus ducibus nec non nostris
fidelibus dilectis predictis et Dithmaro de Meckebach, nostre regalis curie notario et cancel-
lario in ducatu nostro Wratislauiensi, testibus ad premissa.
Charter: X.
Date: 99999999
Abstract: X. Herzog
Heinrich VI. gestattet den breslauer Rathmannen, einen freien Brotmarkt zu Breslau nach Gutdünken zu
erlauben und zu verbieten. Breslau, den 2. August 1327. Original im
breslauer Stadtarchiv A. 6. In nomine
domini amen. Et si quibuslibet nostrorum peticionibus fidelium libenter an- nuitnus,
illorum tamen precibus magis debito incliuamur, quorum diutina sollicitudo pro nostro
nostrorumque honore et commodo cura peruigili feruencius emolitur. Ex eo nos Henricus,
dei gracia dux Slesie, Wratizlauiensis et Glaczensis terrarum dominus, recognoscimus
vniuersis presencium noticiam habituris, quod consideratis in ciuitate nostra Wratizlauiensi
in panis commutacione, id est empcione et vendicione panis, defectibus adeo notabilibns
et negligenciis ex parte pistorum nostrorum dicte ciuitatis multipliciter
contingentibus, quod sepe babens numisma datiuum debito nostro Wratizlauiensi karactere
figuratum panem pro sua necessitate venalem non reperit, quo communis propellit populus
et reficit famen suam, huiusmodi irregularitati, id est deordinacioni in ciuitate
predicta succurrere cupientes, de nostrorum consilio maturo fidelium ex nostre
munificencie gracia singulari dilectis et fide- libus nostris inibidem consulibus damus
et concedimus huiusmodi prerogatiuam propter i) Wenn der
Unterschied im Gewichte des feuchten und trocknen Garns nicht mehr als ein Pfund beträgt, so
läuft der Verkäufer nicht Gefahr, darum gestraft zu werden. 15 commune bonum
pauperum diuitumque salutem et per se sufficienciam, que in ciuitate bene ordinata
principaliter est habenda, quod quandoque et quociescunque providencie eorum expediens
videbitur atque bonum, possunt statuere et indicere liberum forum et prohibere seu
reclamare idem commune forum, cum ipsorum discrecioni videbitur expedire. Insuper eandem
a nobis habere debent autoritatem diebus dominicis licenciandi liberum panis fo rum et
reuocandi propter communem hominum vtilitatem eciam disponendi modo, quo pre- dicitur,
iuxta sue libitum voluntatis, non excludentes liberum forum, quod singulis septi- manis
in ciuitate nostra Wratizlauiensi feria quinta habitum est vsque modo, sed volumus
dictam nostram ciuitatem eadem, qua bactenus functa est, frui vlterius libertate, vt non so-
lum esse et viuere sed bene esse et bene viuere in ciuitate nostra predicta pro vite
humane necessitatibus et commodis in perpetuum conseruetur. In cuius testimonium
presentes literas dedimus nostro sigillo publice confirmatas. Actum et datum Wratizlauie
quarto Nonas Augusti presentibus nostris fidelibus domino Jan de Borsnicz, milite,
Alberto de Pak, Hermanno de Borsnicz, Andrea Radak, Petro de Glogouia, Johanne Colner,
domino Ottone de Donyn, nostro prothonotario, qui presencia habuit in commisso, et aliis
anno domini mülesimo trecentesimo vigesimo septimo. Die Urkunde ist
sehr beschädigt; an roten und grünen seidenen Fäden hängt das Fusssiegel des Herzogs mit
der Umschrift in gothischen Majuskeln: f S + HEINRICI SEXTI DEI GRA DVCIS SLIE ET DNI WRAT-
IZAVIE (!).
Charter: IV.
Date: 99999999
Abstract: IV. Herzog
Boleslaw von Breslau bestätigt die Bestimmungen seiner Vorfahren über die Tuchkammern des breslauer
Kaufhauses. Breslau, den 27. October 1305. Original im
breslauer Stadtarchiv A. 3. in nomine
domini amen. Nichil ualet quot statuitur, nisi statuta debita reuerencia seruentur et ad
futurorum memoriam pro vtilitate rei publice confirmentur. Inde est, quod nos Bolez-
laus, dei gracia dux Slezie et dominus Wratizlauie, posteritati presencium et futurorum
huius littere testimonio cupimus esse notum, quod propter promocionem ciuitatis nostre
Wratizlauie, quam medullitus amplexamur, omnia iura, que ciues nostri Wratizlauienses
ibidem in cameris suis sub mercatorio usque ad tempora nostra a nostris predecessoribus
deduxerunt et omnes libertates, quas dicti ciues in eisdem cameris per nostros predecessores
sunt adepti, eadem iura et libertates ipsis ciuibus damus et concedimus in predictis
cameris et ex principali munificencia prepetuo eorum future propagini confirmamus nichil
volentes infringere de eisdem, set pocius ipsos ciues in eisdem iuribus et libertatibus
conseruare nominatim presentibus exprimentes, quod nemini liceat pannos incidere extra
cameras mercatori i
ciuitatis Wratizlauie, nec illis de noua ciuitate, nec monialibus, nec inter cramos, nec
inter institas, nec aliquibus in districtu Wratizlauiensi residentibus pannos incidendi
concessa sit licencia aut indulta; si qui autem contra huiusmodi statu tum ausu temerario
pannos inciderent, penam quam antiquibus ciuitas Wratizlauiensis statuit, senciant sine
condonacione et ineurrant, videlicet quicunque pannum vnum de Gint ineidet, nobis aut
magistro camere nostre duas marcas soluet, et ciuibus in mercatorio cameras habentibus
de panno de Gint unam ruarcam, de Ypir mediana marcam et de terrestri panno vnum
fertonem, quocienscunque contra statutum ciuitatis pannos inciderit, nobis et prefatis
ciuibus sine relaxacione qualibet est daturus. Volumus eciam, quot tantummodo tres
persone vnum pannum pariter emant et illum pannum inter se in tres pecias diuidere
teneantur, omnia predieta statuta et indulta perpetuo confirmantes. In huius rei
testimonium presentes litte- ras snb nostro sigillo fecimus communiri. Actum Wratislauie
anno domini millesimo trecen- tesimo quinto in uigilia Symonis et Jude apostolorum
presentibus nostris fidelibus Gisilhero, iudicecurie Wratizlauiensis,
BronizlaoBudewoii.PetroKurzeboch, Sandrone Bolcz,Ebirhardo de Rorow, Swolone Budewoii et
Friczchone, nostro prothonotario, decano Glogouiensi et canonico Wratizlauiensi, cuius
manibus presencia conscribuntur. An grünen und
roten seidenen Fäden hängt das grosse Fusssiegel des Herzogs mit der Umschrift in gothi-
scher Majuskel: S. BOLEZLAI D£I GRACIA DVCIS SLE ET DOMINI WRAT. ET DE LIGNICZ.
Charter: XXXHI.
Date: 99999999
Abstract: XXXHI. Gesetze über
den Brotmarkt zu Striegau vom 4. December 1359. Aus dem
ältesten stricganei' Stadtbuche f. 20. V or vns
obgeschrebin ratlute in offinbarer kegiuwertekeyt vnser eldisten, schepphin vnd
hantweremeyster gestandin sint Nyckel Stynow vnd Hensil Heymelich, vnser becker-
meyster, vnd habin sich von err gewerkin weyne gemeynlich williclich vorlobit vnd vor-
bunden, das sy vorwert me ewiclich er brot, das sy backen adir backin werdin, vfi den
vryen markt gar vnd alczu mole vs tragin sullen, vfi eyn wayn, adir vff eyn schrayn, adir
in eyue bote vff eyn hüfen vnd sullen des nichtis nicht do heyme in err herberge lasin
noch behaldin. Sy sullen ouch des selbin brotes nichtis nicht wedir in lazin tragin.
Ouch sul len sy das selbe brot by tages lychte gar vorkoufin. Sy vnd ouch dy geste
sullen nicht e er brot vorkoufin, man lüte denne dy gloeke vff dem markte. Sy sullen
sich ouch des sel bin brotes nicht wedir vndirwindin noch wedir czu en neraen heymelich
noch offinbar noch keyne argelist dor yn legin, sunder sysullen alle dy vorbegryffin
stucke stete gancz an' ar- gelist ewielichin haldin. Welch beckir obir das der obg.
stucke eynis adir me breche, dem sullen dy ratlute, wer dy sint, alle das brot, das man
by em vindet, is sy in dem huse adir vff dem markte, lazen nemen vnd deu sychin in das
spetal gebin, des sullen wartende sin alle wochin vff den vrytag eyn hantweremeyster mit
der burger knechte. Do kegin ist den vorb. vnsern beckern von gnadin der stat gebin, das
man vorwert me ewielichin keyne stro- czil, ruckin noch weysin, her sal vuren, man sal
ouch vorbas me bin der mile vff den vryen markt nicht backin in keynir hande wys. Ouch
ist dor yn gered, das dy placzbecker vor bas me mit erem eygin holcze den luten sullen
backin von den beckern vngehindert. Dy gelubde sint geschen an der metewochen vor sante
Nyclos tag in dem obgeschrebin iare. 49
Charter: I.
Date: 99999999
Abstract: I. Herzog
Heinrich IV. von Schlesien verleiht der Stadt Breslau verschiedene Rechte unter andern auch die
Innung. Breslau, den 28. September 1273. Original im
breslaner Stadtarchiv A. 31. I n nomine
domini amen. Nos Heuricus, dei gracia dux Slesie, notum esse volumus vniuersis tam
presentibus quam futuris, quod habita consideracioue debita ad ciuitatem nostram
Wratislauiensem intuentes eam multis commodis deficere placuit nobis accedente baronum
nostrorum consilio ad releuacionem eorum intendere ope et opere, consilio et fauore. De
mera.igitur liberalitate nostra concessimus liberaliter ciuibus ciuitatis eiusdem, quod
edifiuent triginta duos bankos, in quibus panes vendentur. 2. Item et
bankos ad vendendum calcios, quotquot poterunt, pro commodo et ad commodum ciuitatis. 3. Item
officium, quo vasa de curribus ad alia loca trahuntur, quod „scrodambacth" wlgariter
appellatur; ita tamen, quod omnia et singula vasa ad castrum et ad curiam no stra m
pertinencia ducent gratis, quocienscunque necesse fuerit, et reducent. 4. Item et
libram, qua plumbum libratur, eisdem duximus concedendam. 5. Preterea
indulsimus ipsis ciuibus, vt sine nostro et aliorum dampno, vbicunque in ipsa ciuitate
poterunt, edificare valeant, quod in censu ad marcam seu ad plus aut mi nus ascendat. 6. Item
concessimus prenotatis ciuibus, ut id habeant, quod „inonghe" vulgariter appellatur, sed
non carius quam pro tribus fertonibus vendi debet, quorum vnus ferto cedet ad vtilitatem
hominum illius artificii, cuius emptor existit, et alii duo fertones vna cum Om nibus et
singulis prouentibus supradictis conuertentur ad constructionem poncium et viarum iuxta
et extra muros ciuitatis eiusdem ac ad alias necessitates quascunque, secundum quod
magis expediet ciuitati. 7. Volumus
eciam, ut incole in districtu ciuitatis eiusdem siti hereditatem habentes in theolonio,
exactione solueuda tali libertate fruantur, prout ceteri ciues iufra muros ibidem
dinoscuntur habere. 1* 8. Item omnia
et singula iura, que ipsi ciues tempore magne recordacionis domini Ilen- rici, illustris
ducis Slesie, carissimi patris nostri, habuerunt, eis duximus concedenda, que perpetuo
inuiolabiliter rata haberi volumus atque firma. 9. Item de
bankis, in quibus panes vendentur, de nostra speciali graoia ciuitati collatis et
quibusdam ciuibus de nostro beneplacito et fauore singulariter hereditarie assignatis et
commissis, ut ciuitas exinde statutum censum habere valeat annualem; si iidem ciues racione
structure edificiorum aliquid superlucrari poterunt, ipsis bene concedimns et fauemus. Et iidem cuies
et incole premissa iuxtra tenorem singulorum articulorum predictorum perpetuo libera
possidebunt presencium testimonio litterarum. Actum et datum Wratislauie presentibus
comite Janussio de Michalow, comite Thimone de Wesenbergh, comite Jo hanne Serucha,
comite Razlao, comite Nenkero, Euerardo et Symone fratribus, nostris mi- litibus, domino
Petro prothonotario, preposito Soliensi') et quam pluribus aliis fide dignis IUI.
kalendas Octobris anno domiui m° cc° lxx III° per manum magistri Aruoldi, scolastici
Lubucencis, curie nostre notarii. An roten und
gelben seidenen Fäden hängt das Fusssiegel des Herzogs mit der Umschrift in gothischen
Majuskeln: S. HENRICI IUI. DEI GRA DVCIS SLESIE.
Charter: LVI.
Date: 99999999
Abstract: LVI. Rechte der
schweidnitzer Leineweber vom 19. Juli 1387. Aus dem
ältesten schweidnitzer Stadtbuche f. 125. A.nno domini
m° ccc° lxxxvn° sedentibus hiis consulibus Hanke Jenesch, Jungehannos, Johannes Hanyman,
Schulmeister, Hannos Herdan, Paulus Molsteyn vnd Hannos Hanyman, Nytsche Hanymans son,
an deme frietage fur senti Marie Magdalene tage mit rat der eld- stin vnd
hantwerkmeister haben sie den czichener sogetan recht gegeben: 1. Primum
sullen haben teil an der weitasche czu irre notdorft czu kawfin vnd auch au deme weytte
eyn teil czu kauffin vnd vorkawfin czu irre notdorft. Auch sal dels garn ny- mand
kawfin, der is wedir welle firkawfin vfl wynnunge vsgenomen burger vnd burgerynne, adir
wer mit den czichener ynnunge hat, die mogen is wol kawfin vnd furkawfin. 81 2. Vnd waz
garn falsch vnd vnrecht geweyfft ist an der czal, daz sullen die rotman fur- börnen adir
czurissin lassin, vnd die czychener meyster sullen daz vflhebin vnd vff daz rot- haws
antworten. 3. Auch sal
nymand feyl haben czichin, tischelachin adir parchan, daz die czichener angehorit in der
stat recht, den her habe ynnunge mit en; vsgenomen die iarmarkte. 4. Auch sullen
sie den czwelich machin czweer elen breit, alzo die fon Troppaw, an deme rore czu
nerlichste sechs vnd virczig genge. Der is bessern wil, deme gan mans wol. 5. Auch
tichschelachin vnd hanttusschir vnd czichin sal man haldin nach der koer, alzo daz
hantwerk saczunge hat. 6. Auch daz
nymand sal parchan vnd czwelich lassen wirkin, her habe denne syne ynnunge mit en, waz
sie angehorit, allirlei sache, vsgenomen burger vnd burgerynne, vnd den goltsch sullen
sie gut machin mit der breite vnd die lenge vnd auch den parchan mit der breite (vnd)
lenge, daz die kowfluete wol mit geweren mogen vnd nicht dorvm berei- dit werdin. 7. Vnd czu den
obgenanten stuckin sullen die czichenermeister czu sehen, daz daz ge- haldin werde. 8. Vnd wen die
meister der czichener ymgeen vnd die obgenanten suchin; wer sich dowedir seczit, der sal
is bessern nach gnaden. 9. Die ynnunge
der czichener sint nvn scot vnd czwe pfund wachsis. Der fon fremdis her kymit, der gebit
gancze ynnunge; eyns meistir son adir lerknecht, der in der stat hie gelort hat, der sal
halbe ynnunge gebin. 10. Die
ynnunge geborit ein dritteil den rotman, eyn dritteil deme erbfoyte vnd eyn dritteil
deme hantwerke. 11. Vnd wer
fon fremdin kymmit, der sal eynen brief brengen syner bandelunge, wo her gewonyn hat,
daz her sich erlich, getrewlich, redelich gehaldin habe, vnd sal dorczu den gewerkin
burgen seczin, daz her iar vnd tag bie deme hantwerk blibe vnd vbil vnd gut mit en lide,
ap er inweg cziet ane eliche sache, zo sal er eyne marg gebin der stat. 12. Vnd nach
weme eris hantwerkis die meister sendin, kymmit er nicht, her sal geben eynen grossen
czu deme irstin mole, czu deme andir mole; kymmit er nicht czu deme drit teil (!) mole
vnd leit in freuil vnd sust freuilt fur dem meister, der sal is bessirn nach gnadin. 13. Vnd dorczu
sullen sie haben alle recht, die sie fon aldirs gehabt haben fon der stat vnd fon den
rotman. VIII. 11 82 Lvn. Festsetzungen
zur Beilegung der Streitigkeiten zwischen den Gewandschneidern and Wollenwebern zu Beichenbach vom 10. August
1387. Original im
königl. Provinzialarchiv, Urkunden der Stadt Reichenhach Nr. 35. w, eD
eyntrechtekeit eyne mererenne ist der liebe vnd dez nfiezes eyDer ganczen gemeynde, vnd
also her wedir dy czwetrechtekeit ist eyn vorbleichunge der sellegen liebe vnd nucz-
berkeit eyner ganczen gemeinde; dor vm wir ratmanne der stad Reichinbach Jacob Colin,
Conad Winczorl, Hannus Zorner, Henczel Rosener vnd Hannus Opacz, dy iczunt seyn, vnd dy
her noch in czukunftegen czeiten gekoren werden, tun kunt vnd uffenbar allen den, dy
diesen kegenwortegen brieff seen uder horen lesen, daz wir mit wissen vnd geheisen wegen
vnser genedegen vrawen, vrawen Ägnesen, herezoginnen czur Swidnicz, vnd ouch mit rate
vnser aldesten Pecz Opacz, Peter Opacz, Cunlin Carschers, Nicz Molners,. . . . Groses, H
. . ncke Reyche, Nicz Reiche, Peter Domüs, Nicz Swarcz vnd mit wellen vnser stad hant-
werkmeyster vnd ganczen gemeynde Nicz Steinbrucke, vleychermeyster, Hannus Nythart,
beckermeyster, Steynhuebener, schubertmeyster, QualuschvndCunczHensel, snidermeyster,
Langehanüs vnd Heyne Merkel, garnczugermeystir, vnd Peter Frund, gerbermeyster, sulche
grose czeytrechtekeit, dy czwuschin den gewantsnidern vnd den wollenwebern vnser stat
Reychenbach gewest ist, do von alle gemeynde mochte seyn vortorbin, czwischen en vor-
richt vnd geeynt haben, daz ouch bestandek bleybin sal mit craft dieses kegenwortegen
briffes noch der geschecht, als hernoch geschrebin steet, in sulcher moze, daz dy webir
vnser stad Reichenbach aller iar ierlichin gebin sullen vomf marg ierliches czinses guter
prager groschen pulnuschir czal, y dy quatertemperin eyn schog groschen, den ratmannen
der stad Reichenbach ane arg vnd vnverczogenlichin. Wer is aber, daz der friemarcte
eyner [adermynner]l)a.dcT mehe abegyngen, so sullin vnd ouch wellen dy ratmanne, dy czu
der czeit seyn werdin, dy selbegen vomf marg ierliches czinses in aller der mozin vnd
rechtiu, als se se gehabt vnd genomen habin, an dy gewantsnider weysen ane arg vnd an'
alles gever vnd ynlegunge keynerley sachin. Geschee ouch das dy weber als reich ader als
arm worden, daz se nimme gewant sniden welden, so sullin dy obgenanten vomf marg czinses
vm vnd vm abegeen vnd vorbaz nicht mehe geuallin, vnd dy ratmanne, dy czu der czeit seyn
werdin, sullen vnd ouch wellen dy gewantsnider wedir an er gewantsniden weysen noch erer
alden brieffe lüete. Ouch ist dy eynunge czwischin en also gemachet, daz dy weber keyn
gekawft gewant snidin sullin, vnd wordin se des oberwundin mit der worheyt, daz se
gekawft ge want sniten, als ufte, als daz geschit, so sullin dy selbin ader der selbege,
dy des oberwun din wordin ader oberwondin wirt, iczlicher eyne marg gebin, eyne halbe
marg der stad vnd dy ander halbe marg den gewantsnidern. Daz alle diese[n]
obinbeschrebin*) in allen eren l) Ist
unsinnig; der Schreiber hatte die geläufige Formel in der Feder: „Einer, minder oder mehr,"
die aber hier nicht passt. 2) Fehlt ein Wort wie: artikcl. i 83 stuckin vnd
puncten stete gancz vnd vnuorseret gehaldin werdin, hab wir diesen brieff mit vnserm
grosen angehangen stad ingesegel losen vorsegel(n), der ouch geschrebin ist noch Crists
geburt driczenhundert iar dornoch in dem sebin vnd achczegisten iare an sand Lau- rencei
tag, des heylegen merterers. An
Pergamentstreifen hängt das Siegel der Stadt, welches den Ritter st. Georg mit dem Lindwurm
und die Umschrift in gothischen Majuskeln hat: S. BURGENSIUM DE RICHENBACH. LVTH. König Wenzel
verleiht der Stadt Breslau einen freien Fleischmarkt, welcher an jedem Sonnabend in
der Woche abgehalten werden soll. Prag, den 13.
November 1387. Original im
breslauer Stadtarchiv G. 26»- "W ir Wenczlaw,
von gotes gnaden romischer kunig, zu allen czeiten merer des reichs vnd kunig zu
Beheim, bekennen vnd tun kunt offenlichen mit diesem brieue allen den, die in sehen oder
horen lesen, das wir durch besserung vnd nuczes willen vnserr stat zu Bresslaw mit
wolbedachtem mute, rechter wissen vnd von kuniclicher mechte zu Beheim den burgern vnd
ynwonern derselben stat zu Bresslaw die besundere gnade getan haben vnd tun in ouch
mit kraft dicz briues, also das furbasmer eines zu der wochen, das ist vf den sunabende frey
fleischmarkt von allerley fleische doselbist zu Bresslaw seien und beleiben solle, und das
ouch allermeniclichen, arme und reiche, allerley fleische an sulchen steten vnd enden vf
dem rynge, wo das dem hauptmann vnd ratmannen allerbequemelichst sein wirdet,
allenwochenlich eins, als douor begriffen ist, zufuren, brengen vnd verkawffen sullen vnd
mogen an allerley hindernusse. Douon gebieten wir allen vnd iglichen vnsern vnd des
kunigreiches zu Beheim liben getrewen ernstlichen bey vnsern hulden, das sie die vorgenanten
vnsere burgere vnd, die sulch fleische zu furen vnd verkawffen werden, an sulchem vnserm
freyen wochenmarkte nicht hindern oder irren in dheineweis, sunder sie dobey
getrewlichen beleiben lassen. Mit namen wollen wir, das nymand, wer der sey, hyewider sich
seczen solle oder moge in dheineweis, vnd wer dowider tut, den sollen vnd mogen die
vorgenanten hauptman vnd ratmanne von vnsern wegen dorumb straffen vnd ouch dorzu
halden, das sulcher vnser freyer fleischmarkt vngehindert vnd an' widerrede gehalden
werde, als lieb in sey vnsere swer vngenade zuuermeyden. Mit vrkunt dicz brieues
versigelt mit vnserm kuniclichen maiestat insigel. Geben zu Prag noch Cristes geburt
dreyczenhundert iare vnd dornach in dem sibenvndachczigisten iaren des mitwochen noch sand
Merteins tag vnserr reiche des behemischen in dem fumfvndczweinczigisten vnd des romischen
in dem czwelften iaren. An
Pergamentstreifen hängt das grosse Siegel des Königs. 11* 84
Charter: XLIX.
Date: 99999999
Abstract: XLIX. Ordnung des
der Stadt Schweidnitz verliehenen wöchentlichen freien Fleischmarktes vom 31. Mai
1374. Original im
schweidnitzer Stadtarchiv II. JJ. 1. W ir Agnes,
von gots gnaden herczoginne yn Slezien, frouwe von Furstinberg, zu der Sweidnicz vnd zu
dem Jauwor, bekennen vnd tun kunt offenlich mit disem brieue allen, die en sehen, horen
adir lesen, das wir haben angesehen, bedacht vnd zu sinnen genommen ar- mut, kummir vnd
manchirley gebrechen, den vnsere armen leute gemeinlich vnser stat Sweidnicz von
(leischkoufns wegen lange czeit biz doher swerlich geliden vnd geduldit ha ben, vnd
haben mit woluorbedachtem mute vnd mit rate vnser getruwen manne vnd burgere, der wir
vil dobei gehabt haben, sunderlich dorumbe, das wir hoffen, das dieselbe vnsere stat vnd
di gemeinde doselbinst sich des vaste bessirn sulleu, vnd ouch mit rate, willen, gunst
vnd vorhengnusse vnser . . ratlewte . . scheppfin vnd hantwerkmeistir gemeinlich doselbinst,
der namen alle hernoch geschreben steen. Ratmanue: Petsche Stregon, Nickil Arnoldis-
dorff, Hanke Probisthain, Girlich Tschecz, Hannos Hulferich vnd Nitsche Czacheris.
Scheppfin: Petsche von Reichinbach, Hensil Symon, Petir Lekscheit, Petir Schonecromer,
Hensil Swenkinflegil, Tile Weistericz vnd Petir Croschwicz. Cretschemermeistir: Nickil
Blette, Petir Newdorff vnd Nickil Kowricz. Bowmeistir: Nickil Volkman, Heinrich Vnuor-
czait vnd Kuncze Keil. Webermeistir: Michel Wederow, Jacob Girnot, Hannos Stolle vnd
Albrecht Grobewolle. Fleischermeistir: Albrecht Gurrer. Garnczewgermeistir: Jekil
Rulant, Michel Vlman, Nickel Lamprecht vnd Hensil von der Olsen. Kramermeistir: Hensil
Breitnase vnd Nickil Dobelein. Sneidermeistir: Jekil Foytchein vnd Hensil Geltsch. Cziehe-
nermeistir: Petir Nympscher vnd Heincze Swab. Schuwurchtinmeistir: Petsche Fedeler
vnd Nitsche Stobener. Kursenermeistir: Hensil Smalcztasche. Weisgerbermeistir: Michel
Scherrehobil. Beckermeistir: Franczke Bekker vnd Nickil Sebenstroczil. Kleinsmede vnd
messirsmedemeistir: Petir Kalesmet vnd Hensil Freiburg. Visschermeistir: Nickil
Fleischer vnd Nickil Weigil. Olslegermeistir: Petir Mowrer vnd Kuncze Weinman.
Hakenmeistir: Hannos Karreumecher vnd Hannos Meyir vnd mit allir andir hantwerke willen,
wie sie mit sundirlichen namen genant sein, gegeben vnd irlowt no vnd ewiclich der
egenanten vnser stat Sweidnicz zu fromen, nucze vnd besserunge der ganczin gemeinden,
das man doselbinst yn der stat sol vnd mag haben eynen ewigen freien fleischmarkt eynis
tagis yn yczlicher wochen, vornemelich am sonnabunde den ganczin tag. 2. Was denne
fleischis vfl den markt bracht wirdt, das sullen, die is brengen, desselben tages gar
vorkouffin vnd nicht von dannen furen, nicht ynlegen vnd ouch den fleischern yn der stat
gesessin nicht vorkouffin. Geschee do wedir icht, so sullen vnd mogen die rat manne der
stat doselbinst, die iczunt sein odir yn kunfftigen czeiten werden, dasselbe fleischs, 73 das also
yngeleget, wecgefuret odir vorkoufft wurde, lassin nemen vnd geben armen leuten yn das
spitall odir wohin sie zu rate werden. 3. Ouch sullen
die fleischere, die yn der stat gesessin sein vnde mit enandir ynnunge haben, ab sie an
dem sonnabunde vff die benke nicht howen wolden, besundern vff schray- nen vnd nicht
vndir andern fleischern, sundir an eynem sundirlichen orte ir fleischs vorkouffen. 4. Sundirlich
wollen wir onch, das wedir disen brieff niemand werben sol heimelich odir offinbar,
sundir er sal mit den gnaden, die er yn im beslewssit ewiclich vnuorruckit bleiben von
vns, vnsern nochkomen vnd von allirmennegleich vngehindert. 5. Were ouch
das sache, das yemant so vnsinnig odir so turstik were, der von seinir torheit wandilber
fleischs, das leichte mit schelunge odir mit andire suche were beuallen gewest, zu
markte brechte, dasselbe fleischs sullen ouch die vorgenanten . . ratmanne lassin nemen
vnd sullen denselben, der das getan hat, bessirn, wie sie des zu rate werden. 6. Ouch
gebieten wir vnd wollen das ernstlich bei vnsern holden, das niemand den an dern sol
vordenken, feden odir obilhandiln mit Worten odir mit werken, bei namen die fleischere
yn der stat gesessin andir fleischere odir andir lewte yn der stat, die sie leichte
dorumbe vordenken, das sie dise sachin gef urit odir zu wege brocht hetten. 7. Niemand sol
ouch die fleischere yn der stat gesessin obilhandiln. 8. Geschee
abir, das dorch diser Sachen wille ymand den andirn obilhandilte mit wor ten cdir mit
werken, denselben odir dieselben sullen die vorgenanten vnsere ratmanne odir ire
nochkomen dorumbe bessirn, czuchtigen vnd wandiln vnd mit einem also schicken, das man
is hernoch von andern obirhaben bleibe, vnd ab denselben . . ratmannen das zu swere
worde, so sullen vnd wollen wir vnd vnsere nochkomen en des behulfen sein mit lleisse,
das sie das fulenden mogen. Mit vrkunde
dicz briefls, den wir mit vnserm grossen ingesigele vorsigilt haben lassen werden, der
ist gegeben zur Swreidnicz noch crists geburt dreiczenhundert iar dornoch yn dem
fiervndsebenczigstem iare an der nehsten methewache noch der heiligen dreiualdikeit
tage, des sint geczeuge vnsere getruwen her Nickil Bolcz, vnser hofemeister, her Conrad
von Reideburg, her Conrad von der Reibenicz, her Reyntsch Schoff, her Nickil vom Czeisk-
berge, her Gunczil vom Lasan, Kunman von Seidlicz vnd her Petir von Nebiltschicz, vnser
lantschreiber, dem diser brieff wardt beuolen, vnd andir vnser getruwen man vil. Das
wohlerhaltene Siegel der Herzogin hängt an grünen seidenen Fäden. VIII. 10 74
Charter: XXI.
Date: 99999999
Abstract: XXI. Artikel der
liegnitzer Messerschmiede vom 13. März 1349. Aus der Copia
Vetus des Katiisarchivs zu Liegnitz f. 29. c ultellificum
statuta per dominos consules a. d. m" cec xl nono feria sexta in crastino Gregorii
confirmata: 1. Primo
videlicet quod nullus inter eos ligna ad manubria facienda emere debeat pre- ciosius
quam pro \ mr. pro sua sola persona. Quod si quis fecerit, soluet emendam, con- sulibus
fertonem et cooperariis suis fertonem. Set si quis inter eos in propria persona velit
visitare alienas ciuitates et emere predicta lingna, potest quanto preciose uelit. 2. Item nullus
alienus debet in vasculis vendere cultellos nisi de consensu consulum. 3. Item pro
jure debet ciuitati i ferto et ipsis £ pro introitu. ') fehlt in der
Handschrift. 29 schweidnitzer, o. J. xxn. u. xxiii. Rechte des
Kürschnerhandwerks striegauer und
reichenbacher ') Aus dem ältesten
schweidnitzer Stadtbuche f. 66. vom 26. Juni
1349. Aus dem ältesten
striegauer Stadtbuche f. 4 u. 5. D as ist der
kursener recht. Wi: 1. Das erste:
gancze ynnunge ist nven scot phennynge vnd czwe phund wachsis. 2. Der gebit
gancze ynnunge, der von vrendin (!) endin komyn ist vnd sint kvrsir- ner weck
gewynnyn wil. 3. Eynis
meistirs son, adir eyn lerknecht, der hie in der stat hat gelorit, der sal halbe
ynnunge gebin. 4. Der ynnunge
geborit eyn drittel den ratman vnd eyn drittel deme erbevoyte vnd eyn drittil den
gewerkin. ir
obgeschreben ratlute tvn kunt vnd be kennen offintlich allen den, dy nv sint adir
her ewielich werdin, dy desin bryf lesin adir horin lesin, das wir von gnaden, von loube
vnd von guten willen vnsers lybin herrin, herczoge Bolkin, herre von Furstinberc
vnd czv der Swidnicz, vnd ouch mit willen vnser eldesten,
schepphinvndhantwercmeyster, dy wir do by gehabit habin, gegebin habin vn- sen
getruwen kursenern czu derStregon ecz- liche recht vnd saczunge in alle der wyse
als hernoch geschrebin stet, von en vnd von eren nochkomilingin ewiclich stete vnd vn-
brochlich czu haldin, en selbir czu gemache vnd czu vromen beyde, armen vnd
rychin. 1. Wir gebin
czu dem ersten mal czu rechte, daz welch man sine gancze vnnunge vff erem
hantwerke wil gewyunen, der sal gebin nuen grosschin vnd eyn phuut wach sis. Wer
abir, daz eynis meysters svn adir sin lerknecht, der hy in der stat gelort hette,
sin ynunge gewynnen welde, der sal halb ynnunge gebin, vnd derselbin nuen grosschin,
dy her gebit, sal eyn scot den rathluten vnd eyn scot den schepphin vnd eyn scot
dem erbevoyte vnd das andir den gewerkin. l) 1490 Sonntag
lätare: Die Kürschner zu Reichenbach bitten die Rathmauneu : das — hantwergk in vnd mit
seyneu frcyheitenn, so sie von der erbarn Stadt Swiduicz vsbracht vor vns legerten vnd
irtzaigtenn, wiedervmb zu begenoden. Prov. - Arch. Urk. der Stadt Reichenbach. Die
darauf eingerückten Innuugsstatuten entsprechen genau der stiiegauer Kürschnerordnung. 30 5. Welch
kursener her komyn von andirn stetin vnd landin vnd wil sin hantwerk ge- wynnin,
der sal briefe brengin von der stat adir gegenote, do her sine wonvnge ynne ge-
habit hat, daz her sich erlich, redelich (vnd) getrulich gehaldin habe, vnd sal dor czv
den gewerkin burgin seczin, daz her iar vnd tak vf deme hantwerke blibe, vnd gut
vnd obil mit in lidin. 6. Welch man
vnd vrouwe vf erim hant werk virsiczit adir virsymit daz gebot irre meystir ane
redeliche notsache adir an' vn- schuldegunge, der sal gebin eynen grossin czv
wandilbusse. 7. Gebitin
abir die meyster bie namyn vn- dir in eyme irren gewerkin, des sie besundir
bedorfin bie in czv sin in irre morginsprache adir an andirn stetin, do (sie) von des
hant- werkis wene czv sachin hettin, ab denne der das gebot vorsesse vnd nicht
queme, sundir an sine gewerbriisse geczige, der sal gebin eyn loth czv
wandilbusse. 8. Welch man
adir vrowe vreuil begeit in irre morginsprache mit wortin adir mit werkin, die
adir der sal gebin eynen halbin virdung czv wandilbuze. 9. Were abir,
daz ymand sich der buze irwuge vnd eynen meyster vreuelichin obil- 2. Wir gebin
czu dem andir male czu rechte, daz welch kursener her komit von andirn steten adir
landin vnd wil syn yn- nunge vff erem hantwerke gewynnen, der sal bryfe brengin
von der stat adir von der ge genote, do her sine wonunge adir begenc- nusse ynne
gehabit hat, das her sich erlich, redelich vnd getruelich habe gehaldin, vnd sal
dor czu den gewerkin burgin seczin, das her yar vnd tag vf demselbin hantwerke
blybe vnd vbil vnd gut vnd, waz sy keyner hande not an tryt, mit en lyden wille. Wer
abir daz, das derselbe bin dem yare abetrun- nynk wurde, adir wec czoge ane loube
vnd wissen der gewerkin, so sal der burge, der vor en gesprochin hat, eyue mark
gebin den gewerkin vnd dy mark sal halb den ratluten vnd halb den gewerkin. 3. Wir gebin
czu dem dryttiu male czu rechte, das welch man adir vrouwe viferem hantwerke
vorsiczit adir vorsumit daz gebot siner meyster ane redeliche not, sache adir
vnschuldegunge, dy adir der sal gebin eyn grosschin czu wandilbuze. Geboten abir dy
meyster ymande by sundern vndir erin ge werkin, des sy by svndern dorftin, by en
czu syn in erre morginsproche adir an an dirn steten, do sy von des hantwerkis
wene czu sachin hetten; ab der denne daz gebot vorse(cze) vnd nicht enqueme svnder
an sin gewerbnusse czoge, der sal gebin eyn lot czu wandilbuze. 4. Wir gebin
czu dem virdin mal czu rechte, daz welch man adir vrouwe wreuil beget in erre
morgesproche mit wortiu adir mit werkin, dy adir der sal gebin eyn halbin virdung
czu wandelbuze. Were abir daz, das sich ymant des wandils adir der buse er 31 handilt, der
sal das abelegin nach der stat gnadin vnd des hantwerkis gnadin. 10. Waz eyner
deme andirn liet, daz czv erim hantwerke gehorit, daz ir meyster dor obir rechtis
helfin mogin, alzo beschedinlich czv vornemyn; bekeunit her in daz, zo sal her im
bie virczen tage daz widcrgebin, lou- kint abir her im, zo sal her sie beydir sit wi-
sin vor den richter. 11. Were abir
daz, daz eyner deme andern dazselbe gelegine dink, waz is were, daz vf ir hantwerk
gehorte, globte vf eynen genantin tak ano hindirnisse wedir czv gebin, vnd des
nicht tete, alzo daz her dor vm in muste be- clain do vor den meystern; bekente her des
vor den meystern, zo sal her das bie tagis lichte wedir gebin: bekente her abir
nicht, zo sal man sie beydir site vor gerichte wisin. 12. Nymand sal
kursener werk tribin nach veil habin in der stat noch in den dorfern, die vm die
stat legin, noch vnser stat kurse ner hindirn, her sie denne vf vnser stat ge-
bite vnd tuet mit vnser stat kvrsener der stat recht vnd rat, wer do wedir tuet vnde
tete, der sal gebin eynen halbin virdung. 13. Nymand
swer nach touwer kurzener werk her vurin sullen, nach daz encziln noch der
gewerkin wille hie virkouhn; wer die sel bin saczvnge obirtrit, der sal gebin von deme
gewandeeynen halbiu virdung. Lize hers dor obir nicht vnd brechte abir eyns vnd
vor- koufte daz encziln, der Bal daz werk vorlisin. wuge vnd eyn
meyster voreuillich vbil han- dilte, der sal das bessern vnd abelegin noch der
stat vnd der gewerkin gnade. 5. Wir gebin
czu dem vunften mal czu rechte. Was eynir dem andirn lyet, das czu erem hantwerke
gehorit, daz er meyster dor vbir rechtis mogin helfin vnd sullin also
bescheydinlich czu vornemen: bekennet her em des, so sal her es em by virczen tagin
wedir gebin, loukenit her em aber des, so sal man sy wysin beydersit vor den
richter. Were abir das, daz enir dem andirn dasselbe gelegene ding, es were, was
es were, daz vff er hantwerc gehorte, gelobete,vffeyn genan ten tag an hindirnisse
weder czu gebin, vnd des nicht vntete, also daz her en dor vmme muste beclagin vor
den meystern; daz sal her em by tagis lichte wedir gebin'). Beken net her em aber
nicht, so sal man sy aber beydersyt wysin vor gerichte. 6. Wir gebin
czu dem sechsten male czu rechte, daz nymant kursinerwerc sal trybin noch veyl
habin in der stat vnd in den dor fern, dy vmme dy stat gelegin sin, noch vn ser
stat kursenwerc hindirn, her en czyhe denne vf der stat gebite vnd tu mit andirn
vnsern kursenern der stat rat vnd recht. Wer do wedir tut, der sal gebin eyn halbin
virdung czu wandilbucze. 7. Wir gebin
czu dem sebindin mal czu rechte, daz nymant (swer)2) noch tuer kursi- nerwerc her
sal vuren vnd daz enziln wedir der gewerkin wille hy vorkoufin. Wer dy selbe
saczunge vbirtrittit, der sal gebin iu von dem gewande eyn halbin virdung czu
wandilbuse; lyse her es vber daz nicht vnd l) zu ergänzen:
ab hers em bekennet. s) fehlt. 32 14. Were daz
ymand geringe werk , man nis adir kinder pelcz, her vurte vnd encziln daz wedir
der gewerkin wille hie vorkouft, der sal in von deme ge.wande eyn lott gebin. Lize
hers dor obir nicht, so sal man im daz gewand nemyn gancz vnd gar. 15. Wer vf
erim hantwerke vordirt vs- wendege lute, die nicht ynnunge mit in ha bin, alze daz
eyner eyns vswendigin mannis kursener werk mit sime vorkoufte in deme namyn, alz
is sin eigin solde sin, adir vordirt in an den sachin, do von ir hantwerk gekren-
kit wurde vnd geswachit mechte werdin, der sal gebin eynen halben virdunge. 16. Welch
kursener aldis kursener werk vornvwit, adir welehir hande vngerechte adir valsehin
kursin werk wirde vorkouft adir veile truge vnd do mitte begriffin worde, der sal
gebin eynen halbin virdung. 17. Daz nymand
sin kursin werk in der stat czv huse von huse tragin sal, nach den lutin anbetin;
is in si denne, daz man besun- dirn nach im sende; wer do wedir tuet, der sal
gebin ein lot. 18.
Vndabsievndirinvindioadirentraoh- tin recht adir saczunge, daz irme hantwerk
vromelich vnd nuczlich sie vnd der stat er heh, daz sie do mite ir hantwerk von iar czv
iar bessirn mogin vnd sullen; daz sullen sie io tuen mit der ratman rat vnd wille
vnd nicht andirs. brechte das
aber eyns her vnd vorkoufte daz encziln, der sal das werk gar vorlysin. Wer ouch
mannis adir kindir pelcze her vurte vnd daz encziln weder der gewerkin wylle hy
vorkoufte, der sal gebin iu von dem gewande eyn lot czu wandilbuse; lyse her es nicht,
so sal mau em nemen daz werk gancz vnd gar. 8. Wir gebin
czu dem achtin male czu rechte, daz wer do vf erem hantwerke vur- dert vswendege
lute, dy nicht mit en ynunge habin, also daz eynir eynis vswendegin man nis
kursinwerc mit syme vorkoufte in dem namen, als (is)') sin eygin solde wesin, adir
vurderte en an andirn sachin, do von er hantwerc gekrenkit vnd geswechit mochte
werdin, der sal gebin eyn halbin virdung czu wandilbuse. 9. Wir gebin
czu dem nuende mal czu rechte, daz welch kursener alt kursinwerc vornuget adir
welchir hande vngerecht adir valsch kursinwerc daz were, vorkoufte ader veyl truge
vnd do mete begryffin wurde, der sal gebin eyn halbin virdung czu wandilbuse. 10. Wir gebin
czu dem czeheuden mal czu rechte, daz nymant vnder en kursinwerc in der stat von
huse czu huse veyl sal vmme tragin noch den Iuteu an byten, es sy denne, daz man
bysundern noch em sende. Wer dy saczunge vbirtrittit, der sal gebin eyn lot czu
wandilbuse. 11. Wir gebin
czu dem elften mal, ab dy- selbin vnser kursener keynerleyge recht ader saczunge
her noch, vnder en andir ertarch- tin adir vindin, daz erme hantwerke vrome lich
vnd noczlich sy vnd der stat erlich, daz sy do mete er hantwerc von yar czu yar
bessirn sullen vnd mogin. l) fehlt. 33 20. Vnd daz
geld, daz do von geuellit, sal halb den rotlutin vnd halb den meistern adir daz
wachs den meystern gar, 19. Keyner an
heylgin nachtin nicht sal 12. Wir gebin en czu dem czwelften mal erbitinbie
lichte, adir gebe czweiphunt wach- czu rechte, das wer do vff erem hantwerke sis, ist
(er) eyn meistir; eyn knecht eyn phunt an dem suntage, ader an den czwelf botinta-
wachsis. gen, adir an andirn grosin hochczyten tagin, adir an der
selbin heylegin tage obinde by lychte erbeyt adir leyst erbeytin, ist her eyn
meyster, czwei phunt wachsis sal her gebin, ist her ein knecht, eyn phunt wachsis sal
her gebin czu wandilbuze. 13. Und allis
daz gelt, das do geuellit adir geuallin mac von den wandilbusen, als vor geschoben
stet, sal halb den ratluten vnd halb den gewerkin ane daz wachs, das sal den
gewerkin alleyne geuallin, do mete sy er kerczen got czu lobe vnd czu erin sullin bes-
sirn vnd czyren. Vnd das alle
dy vorgeschrebene saczunge stete vnd vnbrochlich von en vnd von eren
nochkumelingin ewyclich gehaldin werdin, des hab wir en desin bryf dor vbir lasin
schrybin vnd en in ere gewalt gegebin, den wir ouch in vnser statbuch czu eyme ewigen
gedechtnusse habin lasin schrybin vnd seczin. Daz ist geschen vnd desir bryf ist ge
gebin czu vnser vorgenannten stat Stregon an dem nehesten vrytage noch sante Johan- nis
tage des toufers noch gotis geburte vt supra. Do by sind gewest dese erber ge- czuge, dy
her noch geschrebin sten: Mertin Gysilbrecht, Cvnad Kinaw, Andreas Vlrichs- torf, Ny.
Grelnort, Ny. Barscheual, Ny. Steynow vnd Hey. Reroldistorf, dy schepphin. Do ist ouch
by gewest Ny. Grulich der vleischermeyster. Ouch sint do by gewest Han- nus Schoneweber,
Heyneman von Glocz, Heyne Prolstorf vnd Cvncze Tysiln, der we- ber meyster. Do sind ouch
by gewest Grosil Lybizkint vnd Ny. Arnoldis, der becker meyster. Auch sint do by gewest
Ny. Vredeberg vnd Hensil von Grebin, der schu- worchtin meyster. Do sint ouch by gewest
Tycze kursener vnd Hensil kursener, dy in dem yare kursenermeyster waren vnd andir guter
lute vil.
Charter: LXX.
Date: 99999999
Abstract: LXX.
Bechtsbelehrung des breslauer Raths für die liegnitzer Kannegieser. 1399. Aus
den liegnitzer Handwerksstatnten S. 40. i"J.an sol
wissen, daz wir haben kegin Breczlaw den ratmannen geschrebin, vns zu vndir- wizen, wy
is di cannengisser do czu Breczlaw haldun, was si zu lone nemen, vnd wy vil si blies zu
setczen. Doruff santen die ratmanne czu Breczlaw iren briff her wedir in sulchin worten: Liben frunde,
alz ir vns von weyne der . . cannengisser habt geschrebin, lasen wir vch wissen, daz sy
czu eyme steyne czenis seczen czwey pfund blyes, vnd sy nemen von eyme pfunde czu
machelone sechs heller. Actum tempore
Petri Slotenig, magistri ciuium, Petri Hezeler, Nicolai de Heyde, Mathie Tammendorff,
Heinconis Grybean et Petri Lutirbach consulum anno domini m" ccc° nonagesimo nono.
Charter: XVII.
Date: 99999999
Abstract: XVII. Artikel, über
welche die Gerber und Schuster zu Schweidnitz verglichen sind -) am 7. April
1347. 1. Im ältesten
schweidnitzer Stadtbuch f. 65. 2. Schweidnitzer Handwerkerstatuten f. 2T°- Gedruckt von
Schmidt schlesische Provinzialblätter 1844. S. 275. nach dem Stadtbuche, hier ebenfalls
nach dem Stadtbuche. xxine
intscheidunge ist gemacht czuischin den schuworchtin vnn den gerwern czur Swide- nicz
vmme gebrechin, dorumme sie dicke mit ein andir habin sich geczueyt: 1. Zume erstin
mole, das di gerwer sullin machin vnn gerwin gut ledir beide ime huse vnn uf di benke
vnn vf den markt vnn daselbist sal man is suchin. Wer da wirt vundin mit ledir, das
wandilber ist, der sal is bessirn alse hernach stet geschribin: zume erstin mole uon der
hut, di enis virdungis wort ist, odir dorubir, sal man gebin dri grose zu wandil, donoch
von der hut, di vndir eime virdunge ist, bis uf vumf grose, sal man gebin zu wandil
einen grosschin. Was abir ist vndir vumf grosin wert, da uon sal man gebin zu wandil dri
heller. Dornoch uon deme ledir, das gesnitin ist, von czuen parn solin einin heller, vnn uon
czuen parn uorvusin einin heller. Dornoch welch schuworchte schu hot, di nicht gar sint,
der sal gebin uon eime par stiuoln einin grosschin; von eime par urouwin schu einin
grosschin halb, von eime par cleinir schu dri beller. Ouch wenne man di gebrechin suchin
wil so sal man do bi habin der stat diner vnn botin, vnn allis das man zu kore gibit,
das sal geuallin der stat czuei teil, vnn den meistirn das dritte teil. Were abir, ab
sich imant do widir seczste; were is hanthaftige tat, wurde he begriffin, da sal nicht
genade zu [genade] gehorin, queme he abir weck, der sal nimme kommen zu der stat. Were
is abir mit wortin alleine, der sal sich berichtin noch genadin beide kein der stat vnn
ouch kegin den meistirn. 2. Dornoch ist
gemacht vor den schuworchtin alleine, welchir wandilbere schu hot, der sal si noch der
kore nimme ueile habin. i) fehlt. 2)
vergl. Tzschoppe und SteDzel US. S. 554. § 6. 25 3. Dornoch ist
gemacht, ab imant ledir kouft in eime huse, daz nicht gar ist, di phen- ninge sal her im
widir gebin also lange, bis das ledir gar wirt gemacht. 4. Dornoch das
strichin ist abegenumen vnn das weczin an solledir vnn an solin. Wo manz ubir daz
vindit, so sal man gebin uon deme par solin czuene heller; ab man striche den rucke adir
eine veczche, der sal gebin einin halbin grosschin uon iczlichim. Di saczunge
ist gemacht an deme sunnabinde uor quasimodogeniti in deme iare, do di ratmanne worin
Cunczil Agnitin, Thomas von Crosschewicz, Pecze Bernhart, Pecze Poppe unn Herman Vridil
noch gotis geburt driczenhundirt iar in deme sibin vnn virczigistin iare vnn das ist
geschribin in der stat buche. xvm. Conrad von
Falkenhain, fcreslauer Landeshauptmann, verkündet das Urtel in dem Rechtsstreite der Weber und
Gewandschneider zu Neumarkt. Neumarkt, den
11. Juli 1347. Aus dem
rcgistrum priuilegiorum duratus Wratislauiensis B. magmtm f. 20. N. os Conradus de
Valkinhain, regia maiestate Bohemie capitaneus Wratislauiensis, notum facimus vniuersis,
quod super materia dissensionis inter discretos viros pannicidas ciuitatis Nouifori ex
vna et textores ibidem parte ex altera dudum ventilata auditis probacionibus ambarum
parcium et nominatim quadam litera priuilegiali textorum quam a clare memorie domino
Henrico, duce et domino Wratislauiensi, dum adhuc viueret, impetrarunt, sufficien- ter
et seriatim intellecta ad instanciam et requisicionem parcium[que] vtrarumque super
quibusdam articulis einsdem litere per infrascriptos nobiles ac eciam consules eiusdem
ciuitatis de pari consensu maturo consilio precedente est per diffinitiuam sentenciam de-
claratum: 1. Primo
videlicet quod in diuisione vnius staminis textorum per vnum ex sartoribus ciuitatis ad
hoc iuratum in sex particulas emptoribus diuidendi omnes ille ementes persone, siue sex
ad maximum fuerint, aut infra sex quotquot fuerint, presentes esse debeant, et qui-
libet horum per se suam teneatur recipere porcionem. 2. Item quiuis
textorum stamen vnum super estatem et vnum super hyemem prose et sua cottidiana
domestica bene poterit incidere familia; quod si vltra medium incisum fuerit, residuam
sibi vendere liceat partem cum scitu pannicidarum aut aliorum üdedignorum eius dem
ciuitatis incolarum. 3. Quibus
eciam textoribus stamen de debito et consweto vlnarum numero faciendi non suppetunt
facuftates, hi i stamen infra triginta vlnas „webechin" wlgo dictum facere et vendere
possunt integrum, non incisum. VIII. 4 26 4. Predictorum
vero transgressores articulorum primo, secundo et tercio penani vice qualibet dimidie
marce grossorum vsualium domino nostro regi aut alteri cuicunque domino temporali et
vnius fertonis ibidem paimicidis soluere teneantur; quarta autem vice quicun- que
transgressi fuerint, illi sicut in gracia domini temporalis inuenire poterunt, satisfacere
sint astricti. Nos igitur
huiusmodi diffiniue sentencie declaracionem in omnibus suis clausulis, ut prefertur,
gratam habentes et ratam auctorizandam auntoritate regia, qua potimur, ratifican- dam et
presentis seripti sigillo regio ducatus Wratislauiensis ad hereditates et causas robo-
rati patrocinio duximus coufirmandam. Datum in Nouoforo proxima quarta feria ante diem
beate Margarethe virginis anno domini m" ccc° xlvij" nobilibus et prudentibus, qui eandem
tulerunt sentenciam, Henrico de Wenden, Hoygero de Pritticz, militibus, Jenchino de
Ryde- burg, Franczcone Radak, Nankero et Peczcone deWrobilwicz, domini nostri regis
pheuda- libus ac consulibus ciuitatis necnon domino Ottone de Donyn, cancellario terre
Wratisla uiensis, testibus ad premissa.
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