Ich Chu^enrat der Veyrtager, ich Kathrey sein hausvrowe und all unser eriben vergehen und tu^en chunt offenlich mit dem brief allen den di in sehent ho^ernt oder lesent, di nu lebent und hernach chu^enftig sind, daz wi^er mit wolbedachtem mu^et, mit gu^etleichem willen, mit unsrer nachsten und pesten vreunt und erben gunst willen und rat‚ z'der zeit da wi^er es mit recht wol getu^en mochten, recht und redleich verchouft haben unsers rechten lehens das wi^er haben, unser haus datz Frydowe gelegen pei der Pyelach in Grafendorffer pharr und alles das pau wismad paungërten waid holz und phenninggu^elt das dar zu^e geho^ert, daz von dem erbern und vesten ritter hern Wulfingen sêligen dem Veyrtager unserm lieben vreunt an uns cho^emen ist‚ das weilnt unser lehen gewesen ist von dem erwi^erdigen herren dem abpt und dem gotzhaus datz Melkch und das wi^er nu von dem erwi^erdigen herren hern Vlreich dem Veyrtager probst ze Sand Po^elten und von seinem gotzhaus ze lehen haben, den di egenanten der abpt nnd daz gotzhaus ze Melkch di manschaft und aigenschaft vormals dar an gegeben und ausgewechselt habent; darnach haben wi^er verchouft den vi^ertail des haspan an dem holz genant daz Aychæch und di peunt vor dem haus ze Frydawe gelegen das unser rechts vreis aigen ist und daz zu dem selben haus geho^ert; darnach so haben wi^er verchouft unser vischwaid da selbs datz Frydowe auf der Pyelach di unser lehen ist von den edeln hern den grafen ze Maydbu^erch und di auch zu dem egenanten haus geho^ert. Dasselb unser haus ze Frydawe und alles das daz dar zu^e geho^ert, es sei aigen lehen oder pu^erkchrecht, wie daz genant ist oder wo das gelegen ist, mit allen ern nu^etzen und rechten als wi^er daz alles in aigens lehens und pu^erkchrechtes gewêr unversprochenlich inne gehabt und herpracht haben, haben wi^er verchouft und geben umb zwai hundert phunt wienner phenning der wi^er gar und genzlich verricht und gewert sein dem erwi^erdigen und geistlichen herren hern||
Vlreich dem Veyrtager probst des gotzhauses datz Sand Po^elten seinem convent und seinen nachko^emen daselbs fu^erbas ledichleich und vreileich ze haben und allen i^ern und i^ers goczhaus frumen damit ze schaffen, verchoufen versetzen und geben wem si wellen an allen chrieg und irrsal; und sein wir des egenanten hauses^a ze Frydawe und alles des das dar zu^e geho^ert i^er recht gewern und scherm fu^er alle ansprach, aigens als aigens recht ist, lehens als lehens recht ist, puerkchrechts als pu^erchkrechts recht ist und des landes recht in Ö\esterreich. Get in furbas dar an icht ab mit recht, oder ob si mit recht icht chri^eg oder ansprach dar an gewunnen, von wem daz wêr, das schullen wi^er in alles ausrichten ablegen und widerchern, und schullen si das haben datz uns und auf allen dem guet das wi^er haben in dem land ze O^esterich, wi^er sein lebentig oder tod. Des ze u^erchu^end gib ich obgenanter Chu^enrat der Veyrtager² den bri^ef versigelten mit meinem insigel, mit Jansen des Veyrtager insigel und mit Go^erigen des Veyrtager insigel meines prueder, mit hern Niclasen des Pyllungs insigel von Sand Gylgenperg und mit Pernnolts des Chlingenfuerter insigel, di ich des vleizzichlich gepeten han‚ das si der sache zeugen sind mit i^ern insigeln. Geben datz Sand Po^elten, nach Christi gepu^erd dreuzehen hundert jar darnach in dem a^echt und sechzigisten jar, des sunntags nach sand Mathyas tag des heiligen zwelfpoten.

Source Fulltext: LAMPEL, Urkunden Sanct Pölten (=FRA II, Wien 1901) S. 12-13