Language:
deutschNotes:
a Titel von späterer Hand T4, von Landschreiber Moritz Hess.
b Von diesem Art. an stammt der Text nicht mehr mit absoluter Sicherheit von der Ersthand, sondern evtl. von einer neuen Hand (Zweithand). Die Initialen dagegen sind wohl weiterhin von ders. Hand wie vorher ausgeführt worden. – Links neben der Initiale ein – und darunter ein +.
1 Es dürfte sich wohl um die ausserordentl. Landsgemeinde vom 7. Mai 1531 handeln, nachdem die ordentl. am 30. April 1531 abgehalten worden war. Vgl. Art. 88 und 90 (Landsgemeindebeschlüsse vom 30.4.1531) und eben Art. 96 und 97 (sonttag nach dem ersten Mayentag bzw. 7.5.1531). Anders: AppGesch. 1, S. 390, wonach die auf den letzten Aprilsonntag ( 30. April 1531) fallende ordentl. Landsgemeinde wegen schlechter Witterung auf den 7. Mai verschoben worden sei.
2 Mittels einer Gant, einer Versteigerung, vermochte ein Gläubiger die nicht geleisteten Zinsen einzutreiben, die ihm zustanden. Der Gläubiger konnte sofort auf das Gut zugreifen, was in Urkunden mit «pfenden» oder «heften» umschrieben wird. Das Ältere LB und das LB 1585 thematisieren nirgendwo das eigentliche Gantverfahren, sondern bloss dessen Abschaffung, vgl. Zürcher, S. 209. Bis in die erste Hälfte des 16. Jh. durften Schulden also mittels Gant eingetrieben werden. – Lit.: Blumer 1, S. 458 f.; ebd. 2.2, S. 114; Dubach, S. 65; Herisau, S. 43 f.; Sonderegger/Weishaupt, S. 66. Vgl. auch: Zellweger, Urkunden 1.2, Nr. 293, S. 489–492 (4.4.1437); 2.1, Nr. 350, S. 19 (17.4.1456); 2.2, Nr. 575, S. 226 f. (13.6.1491).
3 Nach Weishaupt, Finanzhaushalt, S. 17, Anm. 25, war gemäss den Landrechnungen schon 1530 ein Mandat zum Gantwesen verkündet worden. – Im Gegensatz zum Gantverfahren konnte ein Gläubiger gemäss Art. 97 bei Zahlungsverweigerung nicht mehr sofort auf das Gut zugreifen, sondern musste den Schuldner zuerst an anderen Sachen als an gelegenem Gut pfänden. Die Pfändung nahm nicht der Gläubiger, sondern der Landweibel vor, vgl. Älteres LB, Art. 99, Abs. 6. Ferner zum Pfänden: ebd., Art. 78, fol. 20r. – Zellweger, Geschichte 3.2, S. 200, schreibt von einem «Mandat von 1521 im Landesarchive zu Appenzell», wonach «künftig kein Hauptmann in den Rooden Pfande nehmen moͤge ohne Bewilligung des Weibels». Der Art. fand in leicht abgeänderter Ausdrucksweise Eingang ins LB 1585, Art. 166, fol. 56r. – Lit.: Blumer 1, S. 458 f.; Dubach, S. 216; Hofstetter, S. 19, 20; Sonderegger/Weishaupt, S. 66; Zürcher, S. 187 f., 209–213, 242. – Druck: Rusch, Landbuch, S. 97. – Regest: AUB 2, Nr. 1919, S. 80 (7.5.1531).