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Charter: Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, ed. Rommel, 1830 (Google data)  ?iro. «1.
Signature:  ?iro. «1.

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1547. Halle am 19ten Juni. L. Philipp's mit dem Kai ser abgeschlossene Kapitulation. (Nach dem Original des Gammtarchivs. Vergl. hiemit die glaubwürdige Copi« in Kloß«»'» Iii«t<»i» e»ptivit»ti, I"l»i» iiz,,»» !»l»ßni»n!mi Beylage II, Z. 38l. und Hortleder a. a. O. Cap. 75. S. H60., dessen Ausgabe unvollstundig ist. Di« von dem Kurfürsten Joachim und Moriz wie auch von dem Pfalzgrafen Wolfgang wegen Vollziehung und Haltung dieser Kapitulation am L^ten Juni ausgestellte Obligation findet sich nebst einigen andern diese Bürgschaft betreffenden Briefen bey Bachmann a. a. O. ni. Vl. VII. VI». IX. und X.)
Source Regest: 
Philipp der Großmütige - Landgraf von Hessen, ?iro. «1. , S. 268
 
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Zu wißen das die Romisch Kayserlich Majestät auf Fleis> sig Fürbitte, so die durchlauchtigsten Hochgebornen Fürsten und Herrn Herr Mauritz Hertzog zu Sachßen, Landgrave in Thü»

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ringen, und Marggrave zu Meissen, und Herr Joachim, Marggrav« zu Brandenburg, zu Stettin, Pommern, der Cassuben und Wenden Hertzog, Burggraff zu Nürnberg, und Fürst zu Rügen, des Heiligen Romischen Reichs Ertzmarschalck und Ertzcammerer, Churfürsten, bey ihrer Kayserlichen Maie« stät, von wegen Philipsen Lanndtgrafen zu Heßen, umb Aus« sonung und Verzeihung der Straff, darein er umb seiner Um» gehorsam, und belaidigung willen, .gegen Irer Maiestät ver fallen, bey derselben Irer Maiestät gethan haben, und in An, sehung solcher fieissigen Fürbitte, und Handlung gnedigst be» willigt, und zugelaßen hat, das genanter Landgraff auf Eon» dition und Maß, vor Irer Maiestät erscheinen möge nach Laut und Vermöge der Artickel, so hernach beschriben steen also lau» tendt, Erst l i ck _ loll_Hel Handaraff sich selbst, und sein Landt, der KäystrnMn Majestät in gnad vnd vngnad ergeben, auch »n^gigner person sich zu Irer Majestät umb Verzeihung, zu "pltten verfuegen und den Fueßfall thuen< 2) Es soll auch hinfüran gedachter Landgraue sich gegen Irer Kayserlichen Ma» iestätt, als ein vnderthenigster gehorsamer Fürst, auch der gne» digsten Verzeihung halben, so'Ire Maiestet Im« thun wirdet, dermassen danckpar erzeigen, das Ire Majestet künfftiger Zeit dessen. Möge ain gnedigist BenuegeN haben, 3) Ferner soll Er Ire Maiestet für seinen Obersten ainchen Herrn, und al» lergnadigisten Kayser achten, halten und erkennen, auch in un» derthenigster Gehorsam alles das thuen was einem gehorsamen Fürsten, Vasall, und Underthanen, gegen Irer Maiestet zu thuen geburt, sich yederzeit an Ire Maiestatt halten, auch ^ alles was Ire Majestät! zu guetem Fride Rhue und Ainigckeit der Teutschen Nation verordnen wirdet, völlig und gentzlich volstrecken ---^^^Auch soll Er der. Justitien des Cammerge» richts^so Ire Maiestät im Heiligen Reiche aufrichten wirdet, Gehörsam läisten, sein Gepurens zu Underhaltung desselbigen erlegen —,.^V> Item.Er M mit guetem trewin, sambt an dern Stenden des Reichs, Hilff wider den Türcken thuen, auch Irer Majestät guete furnemen jederzeit nach allem sei» nem Vermögen befördern -— <^> _^u dem ftll er sich auch al ler Ain ig ung und Pundnussen so Er, es"seye"m>^.weme es wolle', inn oder außerhalb Teutscher Nation Haben möchte, und" insonderheit der Schmalkaldischen, gentzlichen verzeihen, auch schuldig sein dieselbe zu specisiciren, und Irer Majestät <Nl"Hriefe, so darzu dienstlich sein mochten zu liefern. Auch was dasselb für Pundtnuß seyen vnderschiedlich zu «rclären —

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7) Er soll auch vorthin ainche Pundtnüss, Ainigung, oder Verstendnus, es scye unter was Conditio» es ymmer welle nicht machen, noch eingeen, darinne Ire Kaiserliche, auch die Romische Konigiliche Majestäten, sambt andern, so Ire Ma» jestatcn gehorsam sein werden, nicht außtrücklich, völlig, und gentzlich begriffen und vorbehalten sein, 8) Irer Majestät Feinden, Sy seyen wer Sie wellen soll Er weder dieser Zeitz noch lünftiglich in seinem Lande zu handeln oder wandeln, mit Nichten gestatten, sondern dieselbe gentzllch daraus trei» ben, — 9) Und ob Ire Majestät gegen ainicher Person Straff fürnemen, so soll sich gedachter Lannntgraue solchem ainicher. ley weise zu verhindern, oder denselben Persohnen, undter ai- nichem Scheine antzuhanngen mit Nichten understeen. 10) Dar neben soll Er allenthalben durch sein Landt, und in desselben Beuestungen, so offte und dicke es Irer Maiestat gesellig, Paß und Öffnung geben, doch das sein und seiner Underthanen Schaden so vil ymmer möglich verhuet werde. — 11) Item Er soll feine Underthanen, so Hinuoran^) wider Ire Kaiser liche oder Romische Königeliche Maiestäten ainichen andern die nen wurden, mit allem Ernst straffen, Auch die so gegewur- ticlich und mit der that darinne befunden abfordern, derge stalt daß Sy Innerhalb vierczehen Tage abziehen, Und wo solche übergangen, Er alsdann denselben alle Ire Guetter Irer Kaiserlichen Maiestat zu Nutz, doch alleine mit Verbe- haltung sein des Landtgrafen Lehens Obrigkeit, Confisciren und einziehen —^U» Nachdem auch Ire Maiestat in disem »verenden Kriege aus seinem Verursachen, so mercklichen Un- costen aufgewendt, demnach und in Vedenckung desselben so soll Er Irer Maiestat zur Straffe ein Summa gclts, nemb» lich Hundert Tausend und Funftzig Tausendt Gulden betzalen, Auch in der Stat Speyr an obgedachter Summa den Halben Tail innerhalb sechs Wochen nach dato der Abrede volgendts den übrigen Rest innerhalb zwayer Monat, nach dem Zile der ersten Bezalung antzurcchnen, erlegen (bith daneben Irer Ma jestät gantz vnderthenigliche, nachdem etwas weitters zu thuen nit wol in seinem Vermögen, da Er sich gleich wol am Me ters gegen Irer Malestat schuldig erkennet, das Ire Majestät sich an abgehörter Summa gnedigst wolle ersettigen lassen). — Darüber soll Er auch alspaldt alle Bevestigung seines LanndtS ausserhalb Ziegenhain oder Cassell nach Irer Maje^

») hinsühro.

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siat wähle schlössen, (Ist abermahls sein underthenlgst Bith an Ire Majestät, das Er zu Sicherung« seiner Person ain aus denselben behalten möge), so soll Er die Haupt und Kriegß« leuthe, so in derselben Bevestung die Ime,pleiben soll, sein «erden, In aller pester Formb wie es ymmer zu erdencken schweren laßen, Irer Majestät getreu zu sein, auch im Falle da der Landgraue wider dise Artickel handle« wurde, alsdann denselben Platze für Ir Majestät zu behalten, und den Land« grauen davon zu verjagen, und soll solche Verpflichtung und Ayde für gedachte Haupt und KnegsLeut gestellet werden, — lä) Fürohin soll auch in seinem Lande ainicher Platz ausser halb Irer Kayserlichen oder der Romischen Königlichen Maje stäten Vorwissen und ausgetruckter bewilligung nicht bevestigt werden, — 15) Ferner soll er Irer Kaiserlichen Majestät one Verzug all sein Geschütz, Kugeln, Pulver und Munition überantworten, davon will Ime Ire Majestät aus sondern Gnaden widerumb lassen, was Irer Majestät gesellig und Ire Majestät erachten tan, das zu dem Platz, so er aus Irer Ma jestät bewilligung »est behalten mag von notten.—^^ Hertzog Heinrichen von Braunschweig und seinen Sone, soll Er ledig laßen und one Verzug für Ihre Majestät bringen, desgleichen alle dle ledig lassen, so auf gedachter Hertzog Seyten gewe sen, und Er gefangen haben mochte, Auch Ime dem Hertzo« gen sein Landt frey widerumb einantworten, mit Erlassung aller Pflichte, so die Underthanen desselben gethan haben moch ten, der Schede» und Intereße des beruerten Hertzogen hal ben soll Er schuldig sein, sich mit Ime zu vertragen. — 17) Was Er dann dem Administrator« des Hohen MaisterthumbS in Preußen, auch sonst yeden andern unrechtmessiger weyse ab- getrungen und eingenommen, soll Er Ime widergeben, quch sonst meneclich des seinen nießen und geprauchen laßen Nye- mandts darüber mit der That oder mit Gewalt beschweren.— 18) Er soll auch weder gegen dem Konige von Dannemark, noch sonst meniglich Sy seyen wer Sy wellen, von deswegen was sich in jüngstvergangner Kriegs Handlung zugetragen oder das dieselben seiner Parthey nicht nachgefolget, oder auf Irer Kaiserlichen Majestät Seiten gewesen ainiche Beschwerung nicht fürnemen. — 19) Item alle die gefangene, so in diesem Krieg von des wegen, das Sy Irer Majestät tails gewesen, ver strickt und noch zur Zeit, one oder durch ainiche Mittel in seiner Gewalt sein AiLchten, Soll Er von Stund an und one amich« Schätzung erledigen. —> ,20) Auch sollen allen denen.

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ft gegen Im« od« seinem Lande ainich« Ansprüche und An« forderung haben oder überkomen mochten, dieselben vorbehal ten, und Er zu Rechte schuldig sem aintweders vor den Com» niissarien so Ire Majestäten die Sachen guetlich zu vertragen Verordnen, oder aber inn Mangel! desselbigen zu halten, was das Cammergericht hierin erkennen wirdet. 21) So will« Ire Majestät auf Mittel der obgeschriebenen Artickel seinen Under- thanen und Hoff gesinde, so verr Sy sich zu Haltung dersel ben Artickell verpflichten, verzeihen. — Gleichergestalt sollen des Landgrauen Kindere, so numehr bey Iren Iaren Ratisi» «ation diser Abrede in bester und sicherster Formbe verfertigen, und sich zu Vollziehung selben verpflichten— 22) Item der Adel und alle Underthanen seines Landes sollen alles obge- schriebene zu halten schweren, die dann gedachter Landgraff derhalben, aller Irer Aide und Pflichten damit Sy Ime ver- punden, doch alleine der Ursach, das Sy Ime in den Sa chen , so dem obgeschriebenen zuwider Gehorsam zu laisten nicht schuldig, erlaßen, und im Falle das der Landgraf hie zuwider etwas handlet, so sollen gedachter Adel, und Unterthanen schul» dig sein nach seiner Person zu greiffen und Irer Majestät Ine zu überantworten. —»H2) Baide oögedachte Churfürsten zu Sachsen und Brandenburg und Hertzog Wolffegang zu Zwayeprücke, sollen sich in gepürlicher Formbe verschreiben, das alle oberzelte Artickel vesticlich gehalten und ob aber ye der Landgraf darüber nicht halten wurde, das Ire Chur und fürst liche Gnaden mit allem Irem Vermögen und Hereskrafft, ne ben des Landgrafen Vruntschafte Ime nachtrachten, und dahin sollen zwingen helffen, solcher seiner Verwilligung stracks nach zusetzen, und Irer Kaiserlichen Maiestat Gehorsam zu lai sten. — 2H) Und soll auch diese obberuerte Artickel von ge» dachten, Landgraoen, auch allen andern so die begreiffen, alle nottürfftige brief und Verschreibungen die zu Volnziehung der selben von Motten sind, aufgericht, und von ainem jeden tail «ndter desselben Insigel oder sonst zum bestendigisten verfert- tigt werden, darin sich ain Tail gegen dem andern gnuegsamb- lich verpinde, dem allen wie Hierin begriffen ist trewlich und unverprüchlich nachzukomen -^Und Wir Karl der Fünfft von Gots Gnaden Römischer Kaiser zu allen Zeiten Merer des Reichs in Germanien, zu Hispanien baider Sicilien, Iheru» salem, Hungern, Dalmatien Croatien etc. Konig ErtzHertzog zu Osterreich, Hertzog zu Burgundt Graue zu Hapsburg, Flandern und Tirol etc. bekennen das wir solch« obgeschribn«

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Artickel alles Ires Inhalts», wie obsteet, bewilligt haben und thun das hiermit wissentlich in Crafft dits Briefs, wellen auch dieselben, so vil Uns die beruern gnediglich und trewlich voln- ziehen one Gefarde, und Argelist, Mit Urkundt dits briefs besigelt mit Unserm Kaiserlichen anhangenden Insigel. Gebe« zu Halle an der Sal am Neunzehenden tag des Monats Iunii Nach Christi Gepurde Funffzehen hundert, und im Siben und Virzigistenl Unsers Kaiserchumbs im Siben und zwaintzigisten, und Unse/er Reiche im Zwai und dreisigisten Iaren. v«rol. (I.. 8.)

Vät. H. kerrenott.

H«1 monälltum <?>e»»re»e «t tktunlic»« Nlti« proprium

Unter dem, dem Kaiser übergeben«« Original stehen fol» gend« Worte:

,,Und wir Philipp's von Gottes Gnaden Landgraffzu Hessen gereden und versprechen bei unfern fürstliche» Wurden und im Wort der Wahrheit, daß wir die obberührten Articul, wie die von Wort zu Wort be griffen sind, soviel das uns alles berührt, getreulich «rbarlich und unverbrüchlich halten, volnziehen, und demselben nachzukomen und geleben sollen und wol» len, alle gefarde und Argelist außgeschieoen. Das zu mehrerer Sicherheit und Urkundt haben wir diese» Brief mit Unser Hand unterschrieben, und mit un» serm anhangenden Insiegel bekrefftiget: Geschehe» und geben zu Hall an der Saal den 19ten des Mo» nats Juni, nach Christi unsers lieben Herrn Geburt 1547.

Philipp's LG. zu Hessen.

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