useridguestuseridguestuseridguestERRORuseridguestuseridguestuseridguestuseridguestuseridguest
Charter: Meklenburgisches Urkundenbuch, 1863 (Google data) 84
Signature: 84

The transcription and metadata of this charter are scanned by a OCR tool and thus may have low quality.

Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
  Heinrich, em Graf, stirbt.
Source Regest: Meklenburgisches Urkundenbuch - Band I -, Nr. 84, S. 157
 

ed.
Current repository
Meklenburgisches Urkundenbuch - Band I -, Nr. 84, S. 157

    Graphics: 

    ed.
    Current repository
    Meklenburgisches Urkundenbuch - Band I -, Nr. 84, S. 157

      x

      0 HEINRICVS COMES ORATE «P EO.

      Eine Viertelmeile von der Stadt Wittenburg steht nahe an dem sogenannten „laiigensteinschen" Feld wege zwischen der Stadt Wittenburg und dem Gute Waschow, ungefähr in der Mitte zwischen beiden Orten, auf einer weiten Ebene ein Denkstein aus Granit, welcher der „lange Stein" heisst und dem Wege den Namen gegeben hat. Der Stein ist ein roher, unbehauener Granitbluck, welcher im Ganzen 6 FUSS lang, gegen 3 FUSS breit und l bis 2 l'uss dick ist; er ragt jetzt jedoch nur 3'/i FUSS über der Erde herror. Auf einer natürlichen (wohl nicht bebaueuen), glatten Seitenfläche ist in tiefen und breiten Linien ein einfaches Kreuz (ohne Crucifix) eingehaueu, dessen Stamm 3 FUSS hoch und dessen Queerarm 2 FUSS lang ist; die Balken haben überall eine Breite von 6 Zoll. Ueber den Queerarmen, unmittelbar an den- -i'lbcn anfangend und endend, ist die obige Inschrift eingehauen, so wie sie in Jahrb. X, S. 197 abge bildet ist. Die Buchstaben sind 2 bis -' t Zoll Hamburger Maass oder gut 5 Centim. hoch. Dieses Denkmal iit nun ohne Zweifel sehr alt. Dies beweiset schon die rohe Gestalt des Granitblockes und die kunstlose Arbeit, aus einer Zeit, wo man noch keine schwedischen Steine und Steinmetzen hatte, noch mehr aber der Charakter der Buchstaben, welcher ganz so ist, wie die Inschrift oben steht; alle Buchstaben haben noch den alten römischen Charakter und zeigen noch keine Spur von den mittelalterlichen Schwingungen der Majuskelschrift; nur das erste E scheint an den Ecken ein wenig abgerundet zu sein, ist aber noch offen. Die Buchstaben ÜR und TE sind verbunden.

      Dieser Stein crhüU eine grosse Bedeutung durch die Vergleichung mit dem Denksteine Tor dem Domgebietp zu Riitzcburg (vgl. oben Nr. 86). Dieser Ratzeburger Stein ist dem Wittenburger Steine, der auch nicht allein in der Diöcese Katzeburg, sondern auch auf einem Gebiete steht, welches in der ältesten Zeit noch zur Grafschaft Ratzeburg gehörte, in jeder Hinsicht völlig gleich, nur ist der Wittenburger in allen Dimensionen etwas kleiner, z. B. sind dessen Buchstaben l Centim. kürzer. Mau möchte annehmen, dass beide Steine von einer und derselben Hand gemeisselt wären. Jedenfalls gehören beide Steine zu den ältesten Denkmälern des nordöstlichen Deutschlands und in die zweite Hälfte des 12. oder höchstens in den Anfang des 13. Jahrhunderts. Es ist die Frage, welchem Grafen Heinrich der Wittenburger Stein zum Andenken gesetzt sei, da Jahreszahl und Zunamen fehlen. Der Ratzeburger Stein wird bald nach dem Tode des ersten Ratzeburger Grafen Heinrich gesetzt sein (s. die Anm. zu Nr. 87). Es wäre nun möglich, dass der Wittenburger Denkstein auf diesen Grafen, der hier gestorben sein kann, errichtet irt. Es könnte aber auch sein Enkel Heinrich („Heinricus in pace vitam finivit") hier unvermuthet seinen Tod gefunden haben; vgl. oben Nr. 34 zum J. 1139. Sonst liegt es nahe anzunehmen, dass der Stein ein Andenken an einen bisher unbekannten Grafen Heinrich ist, der in der Schlacht bei Waschow 1200 (rgl. unten) gefallen sein würde, da der Stein wohl schon auf dem Schlachtfelde des ganz nahen Dorfes

      »fklfr.bnnrl.el>« Urkundm-Bn-b I. l l

      82 1167.

      *

      Waschow steht. Dass der Stein ein Denkmal auf den Grafen Heinrich I. Ton Schwerin, den berühmten Besieger der Dänen, sei, ist nicht wahrscheinlich, da, wenn er hier seinen Tod gefunden hätte, sein Todesort und seine Todesart in den Chroniken wohl beschrieben worden wären, und er auch wohl ein kunstreicheres Denkmal erhalten haben würde, weil zu seiner Zeit die Baukunst in seinem Lajide schon blühte. Man ist allerdings veranlasst. an einen Grafen von Schwerin zu denken, da der Stein nicht den Namen der Grafschaft enthält und in der Grafschaft Schwerin steht. Q. C. F. Lisch.

       
      x
      There are no annotations available for this image!
      The annotation you selected is not linked to a markup element!
      Related to:
      Content:
      Additional Description:
      A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.