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Charter: Blumer, Johann Jakob: Urkundensammlung des Kantons Glarus, 1865 (Google data)  192.
Signature:  192.

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Source Regest: Urkundensammlung zur Geschichte des Kantons Glarus, Nr. 192. , S. 14
 

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Urkundensammlung zur Geschichte des Kantons Glarus, Nr. 192. , S. 14

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    192.

    1416, Oktober 26.

    Glarus nimmt Theil an'einer Verwendung zu Gunsten der Thäler Maggia und Verzasca, welche es in Ver bindung mit Zürich, Luzern, Uri, Unterwaiden und Zug erobert hatte.

    Nobili ac circumspecto viro, Domino Jon. de Frussignonibus, Castellano Locarni, amico nostro predilecto.

    Nobilis, circumspecte et honorande amice prehonorande. Re- cepimus litteras vestras datas Locarni die xvj octobris nostris responsuras, ad quos respondimus eo modo, ut prius, quia notorium ac verum extitit, quod homines vallis Madie et Verzasce olim in nostram potestatejn redueti fuerunt, et postea dominus comes Sa- baudie, non tamen recta seu justa causa, eosdem bomines in pote- statem suam reduxit et Lorentio nostro rebelli subjugavit ac tribuit, vbj tunc nobis et conjuratis (nostris) magna injuria illata fnit.

    Modo ut apparet nos itterato prenominatos homines vallium Madie et Verzasclie in manus nostras, prout licuit, traximus et eis vicarium assignavimus stando et permanendo sub jurisdictione nostra. Non tamen in scandalum nec offensionem vestre (dominationis), sed solimodo dicti Comitis Sabaudie, nec non Lorentii de Ponte, de qorum manibus et potestate nos dictos homines recepimus.

    Insuper attente supplicamus et desideramus, vt placeat eosdem homines seu nostrum vicarium ibidem quietos et imperturbatos

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    stare et permanere in dicta nostra proprietate, prout in vos plane confidimus et de hoc magnum placere nobis facietis, si effectualiter mercantiam faciendam ex parte vallium Madie et Verzasche, quam si secus per nos fieret; quod (si) absit, certe exinde non bene staremus contentj. Datum XXVI mensis octobris Anno Domini MGGCGXVI.

    Scultetus et Consules oppidi Lucernensis nec non Magister Givium oppidi Thuricensis ac Magistri ac Nuntii Vallium Vranie, Vnderwalden, Zug et Glarone.

    Nach einem Original-Goncept im Staatsarchiv Luzern gedruckt im Ar chiv für schweiz. Geschichte XVIII. 261.

    Uebersetzung.

    Dem edeln und fürsichtigen Manne, Herrn Johann von Frizoni, Castellan zu Locarno, unserm vielgeliebten Freunde.

    Edler, fürsichtiger und sehr ehrenwerther Freund. Wir haben Euern aus Locarno vom 16 Oktober datirten Brief als Antwort auf den unsrigen empfangen. Wir antworten darauf, dass, wie bekannt und wahr ist, früher einst die Leute im Main- und Verzaskerthale unsrer Botmässigkeit unterworfen waren und nachher der Herr Graf von Savoyen, jedoch ohne rechtmässige Ursache, diese Leute in seine Gewalt brachte und dem von uns abgefallenen Lorenz (de Ponte) unterwarf und zutheilte, wodurch uns und unsern Eidge nossen ein grosser Schimpf zugefügt wurde.

    Nun haben wir, wie klar vorliegt, die vorbenannten Leute im Main- und Verzaskerthale wieder, wie sich gebührte, unter unsere Hand gezogen und ihnen einen Statthalter gesetzt, damit sie unter unsrer Gerichtsbarkeit stehen und verbleiben. Jedoch nicht in feind licher Absicht gegen Eure Herrschaft, sondern bloss gegen den ge nannten Grafen von Savoyen und gegen Lorenz de Ponte, aus deren Hand und Gewalt wir die genannten Leute empfangen haben.

    Dazu bitten wir Euch angelegentlich und wünschen, dass es Euch gefallen möge, diese unsere Leute oder unsern Statthalter da selbst ruhig und ungestört in genanntem unserm Eigenthum ver bleiben zu lassen, wie wir dessen Euch gänzlich vertrauen und Ihr uns einen grossen Gefallen erweisen werdet, wenn Ihr wirklich den Handelsverkehr aus dem Main- und Verzaskerthale geschehen lasset,

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    wie wenn er anders durch uns geschehen würde (?). Sollte dieses nicht erfolgen, so würden wir dessen sicherlich nicht wohl zufrieden sein. Gegeben am 26. Oktober im Jahre des Herrn 1416.

    Schultheiss und Rath der Stadt Luzern, der Bürger meister der Stadt Zürich und die Meister und Boten der Thäler Uri, Unterwaiden, Zug und Glarus.

    Anmerkung.

    Wir haben in Nr. 148 gesehen (vergl. dazu den Nachtrag im Inhalts verzeichnisse zum I. Bande), wie die Glarner an der Seite der nämlichen V Orte, welche das vorstehende Schreiben unterzeichneten, bereits die ersten Feldzüge ins Eschenthal, welche in den Jahren 1410 und 1411 stattfanden, mitgemacht hatten. Es wurde auch bereits in den Anmerkungen zu Nr. 1SO u. 113 angedeutel, dass, nachdem der Graf Amadeus von Savoyen, welcher von König Sigmund den Herzogstitel empfing, im Jahr 1414 das Eschenthal den VI Orten weggenommen hatte, letztere dasselbe im September 1416 zu rückeroberten. Für die Theilnahme der Glarner an dieser zweiten Eroberung mangelte uns bis dahin ein gleichzeitiges Zeugniss; um so lieber ergänzen wir nun unsere Sammlung durch die vorstehende, erst vor Kurzem veröffentlichte Urkunde, welche an der Thatsache nicht mehr zweifeln lässt. Denn die zum jetzigen Kanton Tessin gehörigen, nach Locarno ausmündenden Thäler Maggia und Verzasca wurden eben, wie wir schon in der Anmerk. zu Nr. 158 an gedeutet haben, mit dem Eschenthal, an welches sie anstossen, von den Eid genossen in Besitz genommen und durch einen, von den Letztern gesetzten »Richter« oder »Vikari« verwaltet. Vergl. hierüber Amtl. Samml. der Ab schiede I. 76, 79, 82, 83-84, 93. Urk. vom 12. Juni 1417, 1. März 1419 und 1. März 1420 im Archiv für schweiz. Geschichte XVIII. 287, 305, 414.

    Dass Glarus Antheil am Eschenthal hatte, geht ferner hervor aus einem Schreiben der Stadt Vogogna vom 15. December 1416, welches adressirt ist »magniflcis et potentibus dominis capitaueis et vicariis ac Consulibus oppido- rum et vallium de Liga, scilicet Zurichi, Lueerne, Vronie, Vnderwaldi inferio- ris et superioris, Vallesie. Zuge et Ciarone honorandis.« (Archiv für schweiz. Geschichte XVIII. 269). Hier ist auch Wallis eingeschaltet, weil es, d. h. der Zehnten Goms, im Herbst 1416 den Eidgenossen das Eschenthal erobern half. Ebenso schreibt in der angeführten Urk. vom 12. Juni 1417 Hans Spil- matter »Richter ze Tuom (Domo d'Ossola) in Eschital« seinen »gnädigen Her ren« von Zürich, Luzern, Uri, Unterwalden, Zug und Glarus.

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