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Charter: Illuminierte Urkunden - Wappenbriefe 1452-07-11_Wiener-Neustadt
Signature: 1452-07-11_Wiener-Neustadt

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1452-07-11_Wiener-Neustadt

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1452-07-11, Wiener Neustadt
Wappenbrief für Wiener Neustadt:
Kaiser Friedrich [III.] verleiht dem Bürgermeister, Rat und den Bürgern der Stadt Wiener Neustadt sowie deren Nachfahren mit Rat der Fürsten, Graffen, Edlen und Getreuen und von sondern unserm aigen willen und gnaden für die ihm und seinen Vorfahren, den römischen Kaisern und Königen und den Fürsten von Österreich, geleisteten Dienste sowie für ihren treuen Gehorsam auch in der Zeit seiner Abwesenheit zur Kaiserkrönung das in der Urkunde beschriebene und eingemalte Wappen: in Gelb ein goldbeschnabelter, rotbezungter, nimbierter und mit einer weissen Kaiserkrone halsgekrönter schwarzer Doppeladler. Er verfügt, dass die Bürger und der Rat von Wiener Neustadt dieses Wappen in allen ihren Angelegenheiten und Geschäften zu schimpf und zu ernst sowie in ihren Bannern und Siegeln nach Bedarf und Gutdünken führen dürfen, und gebietet allen Fürsten, Graffen etc., Hauptleuten, Herolden, Persevanten sowie allen anderen Untertanen des Reichs und seiner erblichen Fürstentümer bei seiner und des Reichs schweren Ungnade, die Bürger von Wiener Neustadt beim Gebrauch des ihnen verliehenen Wappens nicht zu beeinträchtigen. Der Kaiser gestattet den Wiener Neustädtern die Verwendung ihres alten Wappens, Siegels und Banners, deren Würde und Rechtskraft unverändert bleiben sollen. (nach RI XIII/13)
Source Regest: Bearbeitungsstand: HOCH
 

Original
Current repository
Wiener Neustadt, Stadtarchiv,

Anhangendes MajestätssiegelMaterial: Pergament


    Graphics: 






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      • Materielle Beschreibung: 
        Mittig aus dem Schriftspiegel ist eine Fläche ausgespart, die mit einer quadratischen, golden gerahmten Deckfarbenminiatur gefüllt ist. Vor blauem Grund ist der goldene Schild mit dem schwarzen Doppeladler zu sehen (siehe Regest).
      • Stil und Einordnung: 
        Die Urkunde ohne Besonderheiten; auch die stark von Blattgold geprägte Miniatur ohne besondere Qualität, wie sie angesichts der Möglichkeiten der Kanzlei (siehe Meister der Handregistratur) und bei einem Auftrag wie diesem, immerhin war Wiener Neustadt die Residenz des Kaisers, durchaus zu erwarten wäre.

        In Wiener Neustadt hat sich ein hölzener bemalter Behältnis (66,5 x 46 cm) erhalten (heute Stadtmuseum, Inv.-Nr. B 12), von dem Gertrud Gerhartl 1966 vermutete, dass er zur Aufnahme des Wappenbriefes diente. Die flache Schachtel ist innen und aussen bemalt: Der äussere Boden mit dem alten Stadtwappen, der Deckel aussen mit dem neu verliehenen Wappen. Der Innenraum ist im Deckel mit einem Gemälde, das eine Ratssitzung darstellt, der Boden des Innenraumes ist mit einem jüngeren Papierblatt beklebt, das einen Wappenholzschnitt Kaiser Ferdinands I. zeigt.
        Gerhartl weist auf die auffällige Häufung der beiden Stadtwappen, die ja parallel verwendet werden durften (siehe Regest), beim Dekor der Schachtel hin: Sowohl die Aussenseiten aber auch bei der Darstellung der Ratssitzung: hier kommen die beiden Wappen zwei Mal als Architelturdekor vor und ein drittes Mal dekorierten sie eine Urkundentasche, die am Ratsstisch liegt.
        Die Innenmasse sind 59 x 39 x 3 cm, was die ungefaltete Aufnahme des Wappenbriefes nicht ermöglicht. Wie der Wappenbrief trotzdem in der Schatulle aufbewahrt gewesen sein könnte, bedarf weiterer Studien an den Originalen.
        Niemetz folgt Gerhartl zwar in Bezug auf die Funktion des Behältnisses, vermutet aber, dass zwei andere, mit Goldbullen besiegelte Urkunden Friedrichs, die dieser am Tag seiner Kaiserkrönung in Rom (1452 März 20) für die Stadt ausgefertigt hatte, so prunkvoll aufbewahrt wurden. Als deren Bullen 1555 gestohlen wurden, wären die Urkunden aus der Schachtel entfernt worden und, gleichsam als Verweis, das Wappen Ferdinands I. angebracht worden. Dieses beziehe sich auf ein Libell Ferdinands, in dem er den Inhalt der Urkunden seines Urgrossvaters bestätigte (1556 Februar 4). Das Behältnis sei aber nicht sofort angefertigt worden, sondern erst unter Bürgermeister Hans Roll (1467-1472). Der Ratsherr links vorne sei Hans (Jenusch) Miko, der von 1468 bis 1470 an letzter Stelle der Ratsherren erscheint und der Ungar und Maler gewesen sei. Er sei, da er als einziger den betrachter anschaue, als Maler der Szene zu identifizieren.
        Die Identifikationen von Niemetz und die Spätdatierung können zwar nicht überzeugen, zeigen aber, dass weder Funktion noch Darstellungsinhalt der Szene eindeutig sind.
        Michaela Krieger verwies auf stilistische Bezüge zwischen dem Meister der Handregistratur (in unserer Sammlung z. B. 1446 Februar 15 für das Kollegiatkapitel in Wiener Neustadt) und den illusionistischen Merkmalen der Malereien der Aussenseiten unseres Objekts. Die Rankenformen stehen jenen recht nahe, die auf foll. 142r und 144r der Handregistratur zu finden seien, die 1446 datiert ist (Wien, Österreichisches Staatsarchiv, Hs. W 10). Für Michaela Krieger erweist sich durch diese Parallele, dass der stark niederländisch beeinflusste, extrem fortschrittliche Meister in Österreich eine Nachfolge gefunden habe.

        Zusammenfassend überwiegen die Unsicherheiten, doch es bleibt ein Geflecht durchaus bemerkenswerter Bezügen, die um den Hof Kaiser Friedrichs unmittelbar nach seiner Kaiserkrönung kreisen.
      • Martin Roland
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      Bibliography

      Original dating clauseAm eritag vor sannt Margarethen tage der heiligenn junckfrawen

      Places
      • HRR
        • Type: Region
      • Wiener Neustadt
        • Österreich
          • Type: Region
        geographical name
        • Wiener Neustadt
           
          Keywords
          • Illuminated Charters: Niveaus:
            • N1: painted
            • N1: Coat of arms
            • N1: Panels
            • N1: with Additional Colours
          • IllUrk-Urkundenart:
            • Wappenbrief
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