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Charter: Illuminierte Urkunden - Frankreich 1372-01-99_Paris_1
Signature: 1372-01-99_Paris_1

This charter is an interpretation of :
1372-01-99_Paris_1

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1372-01-99, Paris
Charte par laquelle Charles V certifie à son frère Jean, duc de Berry, qu'il lui a fait présent d'un morceau de la vraie croix conservée à la Sainte-Chapelle de Paris pour le garder ou le donner, selon son jugement, pour la propagation de la Foi.
(source: Archives)
König Charles [V., (le Sage)] von Frankreich übergibt (dedimus, concessimus et realiter tradidimus, damusque et concedimus) seinem Bruder, Jean, Herzog von Berry (dux Biturie), ein Stück der Kreuzreliquie, die bisher in der Sainte-Chapelle in Paris aufbewahrt worden ist.
Markus Gneiss
Source Regest: 
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
FWF Projekt P 33577-G "Macht und Diplomatie"
Bearbeitungsstand: HOCH

 

Original

Current repository
Paris, Archives nationales, AE/II/393 (J 185, no 6)

Subsistent les lacs de soie rouge et verte
Alle abgefallen, nur mehr die rot-grünen Seidenschnüre sind erhalten.
Material: Pergament
Dimensions: 35,0 (height) x 53,5 (width) cm

  • notes extra sigillum
    • Auf der Plica: (links) Per regem; Crassart; (rechts) Visa; Rückseite (14. Jahrhundert): Collatio; XIX; (gestrichen) XLIII; Lettre de donnacion faicte par le roy Charles a monseigneur de Berry, son frere, de certaine partie de la vraye croix, qu’il prist en la chapelle royal de Paris, faicte en janvier MCCCLXXI.
Graphics: 







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    • Materielle Beschreibung: 
      Vergrösserte historisierte Figureninitiale K(arolus), in schwarzer Federzeichnung mit Lavierungen in Grau und Braun (Haare). Erste Zeile in Auszeichnungsschrift, die wie aus Stoffbändern geformt ist (Tüchlein- oder Bändchenbuchstaben), ebenfalls in Feder in Grau und Schwarz.
    • Der französische König Charles V bildet den Schaft des „K“ – ein wenig überlängt, damit die rechte Proportion des Buchstabens zustande kommt. Um dem ornamentalen Charakter einer Initiale gerecht zu werden, ist die Krone gewissermassen floral ausgebreitet. Der Bogen wird von einem musizierenden Engel gebildet, der Blickkontakt zum König aufgenommen hat. Der König umschließt mit der Hand seines erhobenen linken Arms den Flügel des Engels, wodurch der Bogen geschlossen wird. Die Cauda geht vom Schaft aus und formt deshalb auch einen Teil der oberen Rundung, sodass alle Buchstabenteile organisch miteinander verwoben sind. Mit der Rechten nämlich hält der König nicht einen Splitter, der wäre als solcher nicht wiedererkennbar, sondern ein vollständiges Kreuz, das der kniende Herzog von Berry mit seiner ausgestreckten Rechten berührt. Er, der entsprechend seiner Funktion innerhalb des Buchstabens viel kleiner ist als der König, ist letztlich mit Kleid und Umhang genauso gekleidet wie jener, doch fallen seine extrem spitzen Schuhe auf.
    • Auf der Plica Romben mit ausgesparten Vierblatt-Blüten, die den Ort der Siegelanbringung markieren.
    • Stil und Einordnung: 
      Eine Urkunde des Charles V: Allein die Breitrandigkeit der Urkunde im Vergleich zum kleinen Textspiegel kündet von dem mit ihr verbundenen Anspruch; Brunel 2005, S. 174, bezeichnete sie als Plakat. Bereits 1367 Februar hatte der französische König Charles V einen Splitter der Kreuzesreliquie verschenkt, die Initiale zeigt den König und einen betenden Mönch vor dem Kruzifix. War es dort eine Stiftung an eine religiöse Institution, wird mit der Gabe an den Bruder eine andere Bildsprache verwendet. Der König verleiht hier die Reliquie wie eine grosse Gnade, die der Herzog von Berry demütig entgegen nimmt. Anders als 1364 Juli, 1366 Juli 20 und 1367 Jänner, wo man der Darstellung des Königs durchaus portraithafte Züge zuschreiben kann, wird man hier weder den König noch den Herzog von Berry wiedererkennen wollen, der sonst nicht bärtig dargestellt ist. Brunel 2005, S. 174, wollte deshalb und wegen der Präsenz des Engels die Darstellung symbolisch verstehen, der König-Christus und Johannes der Täufer als Repräsentant des Herzogs von Berry. Auf dem Siegel von Berrys Sainte-Chapelle in Bourges wird der Herzog von seinem Namensheiligen dem auferstandenen Christus empfohlen. Andererseits pflegte Berry in seinen Handschriften den Bezug zum hl. Andreas, an dessen Gedenktag er geboren wurde.
    • Die Schrifttype der wie dreidimensional auf das Blatt gelegten Bänderinitialen ist im französischen Buchwesen unbekannt, in der königlichen Kanzlei wurde sie wohl schon früher verwendet, wie die sie imitierende Urkunde 1371 Februar 6 für Tournai nahe legt. Gewisse Tendenzen sind z. B. bei 1366 Februar zu erkennen oder auch bei der oben erwähnten Urkunde in Troyes. Gleichwohl dürfte diese Schrifttype im Paris der Zeit nicht unbekannt gewesen sein; der Eberbacher Mönch Petrus Samtbecher hat in einer von ihm in Paris gekauften und 1347 fertiggestellten Handschrift einen solchen Bändchenbuchstaben gezeichnet (Oxford, Bodleian Library, ms. laud Misc. 379, fol. 101 – vgl. Palmer 1998, Abb. 99).
    • Bei dieser Urkunde wird die häufig als Gestaltungsmittel genutzte Grisailletechnik auf die Spitze getrieben, indem das Grau als vorherrschende Farbe in der gesamten ersten Zeile eingesetzt wird. Dabei werden die Figuren ganz in den Dienst der Typographie gestellt; die gebogene Schuhspitze des Herzogs konkurriert im Blick auf die Plastizität mit dem anschließenden Buchstaben "a" und verliert diesen imaginären Wettbewerb: Die Bändchenbuchstaben mit ihren Wendungen, Kringeln und Verflechtungen fangen mehr Licht ein und heben sich dadurch deutlicher von der Fläche ab.
    • Gabriele Bartz, Sophie Dieberger
    • K initial représentant le roi couronné, tenant de la main gauche un ange jouant de la vièle et offrant de la main droite la croix au duc de Berry, agenouillé devant lui, et lettres de la première ligne formées par des parchemins déroulés.
      (source: Archim)
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    Source Fulltext:  Transkription
    Mentions
    Facsimile
    • Die Urkunde in Archim
    • Wir danken Stéphanie Maillet von den Archives nationales für die freundliche Überlassung der Fotos.
    Places
    • Frankreich
      • Type: Region
    • Paris
      • Type: Empfängerort
    Persons
    • König Charles [V., (le Sage)] von Frankreich
      Keywords
      • Illuminated Charters: Niveaus:
        • N1: painted
        • N1: with Additional Colours
        • N1: historiated
        • N2: Display script (with decorative character)
        • N2: Initials
      • Glossary of illuminated charters (in German):
        • Plicadekoration
        • Die Kanzlei unter Charles V
        • Figureninitiale
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