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Charter: Illuminierte Urkunden 1290-99-99_Nuernberg1
Signature: 1290-99-99_Nuernberg1
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1290-99-99, Ausstellungsort unbekannt
Bischofsammelindulgenz für St. Sebald in Nürnberg: Die Erzbischöfe Bonaventura von Ragusa (Ragusinus) und Petrus von Arborea (Arborensis), die Bischöfe Petronus von Larino (Larinensis), Guillelmus von Digne (Dignensis), Petrus von Tarazona (Tirasonensis), Jacobus von Trivento (Treventinus), Theobaldus von Canossa (Canensis), Guillelmus von Cagli (Callensis), MarceIIinus von Tortiboli (Turtibulensis), Waldebrunus von Avellino (AveIlonensis), Egidius von Urbino (Urbinas), Romanus von Croja (Crohensis) sowie Bonus Johannes von Ascoli (Esculanus) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die reumütig und nach Ablegung der Beichte die in der Diözese Bamberg gelegene Kirche St. Sebald in Nürnberg (ecclesia sancti Siboldi in Nuoreneberc, Babenbergensis diocesis) an bestimmten Feiertagen und - soweit gegeben - in der jeweiligen Oktav besuchen, und zwar zu Weihnachten, Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, an allen Marienfeiertagen - nämlich Himmelfahrt, Geburt, Lichtmess und Verkündigung -, zu allen Apostelfesten, am Feiertag des heiligen Sebald, dessen Patrozinium diese Kirche führt, am Kirchweihtag, an den Feiertagen des heiligen Nikolaus, der heiligen Cäcilia, der heiligen Katharina und der heiligen Margarete und zu Allerheiligen. Weiters wird all jenen Ablass gewährt, die für den Bau oder die Erneuerung des Baus, für die Beleuchtung sowie für die [liturgische] Kleidung und andere Notwendigkeiten aufkommen oder von ihrem Vermögen einen Teil der Kirche vermachen.
Markus Gneiss
Source Regest: 
FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
 

Original

Current repository
Nürnberg, Staatsarchiv, Reichsstadt Nürnberg, Urk 123

Sämtliche Siegel an rot-gelber Seidenschnur, bis auf eines alle erhalten.
Material: Pergament


    Graphics: 
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    • Stark vergrösserte Initiale U(niversis) zu Textbeginn; zwei weitere, leicht hervorgehobene Lombarden im Textfeld.
    • Die U-Initiale mit kopfstempelförmigen Aussparungen, die Serife links mit dreiblattförmiger Aussparung. Der feine Balkenstrich mit wellenförmigen Begleitlinien, links und rechts unten auslaufend sowie rechts Knospenfleuronnée. Im Binenfeld an einer Doppellinie gespiegelt aussen Knospenfleuronnée, oben und unten je zwei Fische, der Hintergrund schraffiert.
    • Stil und Einordnung: 
      Der Aufbau der Initiale mit Dreipass in der Serife und Balkenstrich mit Begleitlinien gleicht dem von 1290-99-99 für den Marienaltar in der Krypta derselben Kirche, sodass wohl derselbe Schreiber tätig gewesen ist.
    • Hier aber ist noch zoomorpher Dekor und Fleuronnée hinzugekommen, was zu dieser Zeit bei den Voravignoner Sammelindulgenzen gerade ausprobiert wird. So hat beispielsweise ein anderer Schreiber bei 1289 Dezember 13 für Hersfeld mit Begleitlinien gearbeitet, wieder ein anderer hat zoomorphe und vegetabile Elemente vor unregelmässig schraffiertem Grund im Binnenfeld untergebracht (1290 für St. Cyriacus in Braunschweig).
    • Gabriele Bartz
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    Comment

    Der erste bekannte kuriale Sammelablass für St. Sebald wurde noch in Rom ausgestellt. Als Ausstellungsjahr – ohne Monats- und Tagesdatierung – wird 1289 angegeben. Die zusätzliche Datierung mit dem dritten Pontifikatsjahr Papst Nikolausʼ IV. (1290/91) weist allerdings in das Jahr 1290. Der Ablass ist, typisch für seine Zeit, noch weniger umfangreich als spätere Avignoner Indulgenzen, er enthält aber die wichtigsten Feiertage wie Weihnachten, Ostern, Pfingsten oder die Marienfeste. Auch das Fest des hl. Sebald findet sich unter den genannten Ablasstagen. Als einzige zusätzliche Ablassbedingung neben dem Besuch der Kirche wird die finanzielle bzw. materielle Unterstützung derselben angegeben, sei es im Leben oder auf dem Totenbett. Die Art der Siegelanbringung verrät, dass man wohl ursprünglich mit einem ausstellenden Bischof weniger gerechnet hatte: Der gleichmässige Abstand zwischen den Siegelschnüren ist links durch das Anhängen eines weiteren Siegels durchbrochen. Auch scheint es, als hätte man nicht alle Siegler sofort angetroffen, denn rechts nehmen die Beschriftungen über den Siegeln zu, als wollte man sich notieren, bei welchem Bischof noch um ein Siegel nachzufragen wäre. Die Reihenfolge der Besieglung erfolgte nämlich in der Regel nach der Nennung in der Intitulatio.
    Arenga: Pia mater ecclesia ... .
    Markus Gneiss
    Places
    • Ausstellungsort unbekannt
      • Type: Ausstellungsort
    • Bayern
      • Type: Region
    • Deutschland
      • Type: Region
    • Italien (Kurie)
      • Type: Region
    • Nürnberg
      • Type: Empfängerort
    Persons
    • Petronus von Larino
      • Bonaventura von Ragusa
        • Bonus Johannes von Ascoli
          • Egidius von Urbino
            • Guillelmus von Cagli
              • Guillelmus von Digne
                • Jacobus von Trivento
                  • MarceIIinus von Tortiboli
                    • Petrus von Arborea
                      • Petrus von Tarazona
                        • Romanus von Croja
                          • Theobaldus von Canossa
                            • Waldebrunus von Avellino
                              Keywords
                              • Illuminated Charters: Niveaus:
                                • N2: Initials
                                • N2: zoomorophic
                                • N2: Penwork(Fleuronnée)
                              • Glossary of illuminated charters (in German):
                                • Voravignoner Bischofsammelindulgenz
                              • IllUrk-Urkundenart:
                                • Bischofsammelindulgenz
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