Peter Lebing gen. Häberler, StRi. zu Brixen, beurkundet, dass Anna, Wwe. nach Georg Viersberger, Koch, Iw. zu Brixen, jetzt Gem. des Ägid, der Diener bei Lazarus von Köstlan war, 1489.03.17 zur Gerichtssitzung gekommen ist, wo Annas Anw. Ägid aussagte, sie habe nach Georgs Tod einen Boten ausgeschickt, um eventuelle Erben zu erfragen. Der Bote habe in Bayern zwei Schwestern ausfindig gemacht und ihnen Georgs Tod mitgeteilt. Diese hätten ihm zwar versprochen, in Kürze selbst hereinzukommen, sie seien aber bisher nicht erschienen und inzwischen sei schon ein Jahr vergangen. Außerdem sagte Ägid, Georg habe bei der Heirat mit Anna nichts besessen. Dann habe Anna die von ihrem ersten Mann ererbten Wertstücke verkauft, um mit Georg ein Gewerbe anzufangen und sie hätten mit dem allmählich ersparten Geld das Häuslein an der Kreuzstraße erkauft. Der Kaufbrief laute auf Annas und Georgs Namen. Deshalb stünde ihr jetzt das halbe Häuslein zu. Auch habe ihr Georg 10 Mk Morgengabe zugesagt. Bei der auf den heutigen Tag anberaumten Gerichtssitzung erscheint niemand außer N. Zäch. Bü. zu Klausen, dem jedoch kein Erbrecht zuerkannt wird.
S: Peter Lebing