Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. OOI. Breisach an Freiburg. , S. 156
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Der deutsche Bauernkrieg - Jahr 1525 Januar bis Juli, Nr. OOI. Breisach an Freiburg. , S. 156



OOI. Breisach an Freiburg.
(20. Mai l525.)
E.
.uwer Schriben uns gestrigen Tags angonds der Nacht, unser gu ten Fründen denen von Friburg im Bryßgow Belegerung halben ge- than, haben wir zu sonderer Beschwerde und getreuwem Mitleiden ver nommen. Gott wolt, daß wir anstat der F. D., oder für uns selbs darzu verfaßt weren, daß wir sie entschütten möchten, so wollten wir das so getreuwlichen und ungespart unsers Libs und Guts, thun, als ob es unser selbst Personen berürt. Wir haben aber leider wie ihr wißt, uff disen Tag in unser Verwaltigung von Iemanden kein Ge- horsam, besonder von denen so uns hinwider helsen solten wider alle Widerwertigkeit. Das wir nun Gott und der Zeit beselhen müssen. Und wiewol wir bisbar die F. D. zu mermalen um Hilff und Ret tung zu Roß und Fuß ersucht, so ist doch ihr F. D. so witt von den Landen, auch an andern mer Orten so mit solchen trefflichen Uffruren und Erbörungen beladen, daß deren uns Hilff zuschicken und zu be- wisen, wie sie geneigt und willig, nit möglichen gewesen. Uns hat aber uff gestrigen Tag Doetor Iaeob Stürtzel bv einem seiner Diener von Costentz antzeigen lassen, daß mit dem Türken ein Anstand ge macht sige, daß der von Ungarn wiederumben ab und zuruckziehe, deshalb die F. D. die 1200 Pserd, so ihr Durchlaucht zu Besatzung
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in Ungarn gehabt, wider erfordert hab, die auch heruff zu ihr F. D. gen Füssen ankomen sigen; die welle ihr Durchlaucht den nechsten zu Rettung und Beschirmung diser vordern Lande anreiten lassen. Zu dem daß Hertzog Ludwig von Bayrn, der Pfaltzgraf. der Landgraf zu Hessen, und andere Fürsten zwey Heer, zu Roß und Fuß, deren jedes mächtiger sige, dann des Bunds Heer, auch den nechsten an, uff dise Lande und Lüt, die zu retten und zu schirmen, und die abgefallnen Bauren zu strasen, ziehen. So ist uns auch in dieser vergangnen Nacht von unsern guten Fründen in Colmar bygelegter Abschrist glich lutend geschriben worden. Darumben wir zu Gott nunmer taglichs der Hilff und Zuzugs verhoffen. Und so sich die genannten von Friburg uls uns an ihnen nit zwyselt, in die Gegenwehr schicken, daß sie sich dann, bis dise Entschüttung ankomen, uffenthalten mögen. Wie wir dann die fürdern konnten, das wellen wir mit angelegnem Fliß thun, früntlich bittend, wo es möglichen wäre, daß ihr dises den bemelten von Friburg zu gutem Trost vertundt hetten. Das wöllen wir umb Euch beschulden und verdienen. Datum ylends den 20. Tag May Anno 1525.
Fürstlicher Durchlaucht unsers gnedigsten Herrn Landvogt Regenten und Räte im obern Elsaß. W. H. von Rapoltzstein.
Babst Cantzler.
Lieben und guten Fründ, diß vorgend Schriben haben uns das Regiment zugeschickt, und des, so in der von Colmar Schriben gemelt, haben wir guten Verstand und Wissen, von einem Knecht, so uff heut bei uns durchgangen und by diser That gewesen, daß dem also ist. Darum wellen euch redlich und tapser weren, ihr werdt ob Gott will, bald entschüt.
Burgermeister und Rat zu Brvsach.
Wir gebend euer Gnaden mit Erbietung unserer unterthenigen willigen Dienst zu vernemen, daß wir in nachgemelter Uhren von un fern guten Fründen von Schlettstat neben andern dis Notel empfan gen, also lutend: In diser Stund habend wir von einem Schreiner, der Burger zu Molßheim und mit Wyb und Kinden zu uns geflohen, und by der Schlacht durch den Hertzogen von Lothringen jüngstver- schinen Mitwochs zu Elsaß-Zabern erschrecklich beschehen, gewesen ist,
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gehört sagen, daß derselb Hertzog mit sinem Volck, in und umb El- saß-Zabern ob den 14,000 der Baurschaft umbracht und ihme fllrge- setzt hab, mit der Hilf Got z alle Husen in disem Elsaß versamlet, ze schlagen oder sein und der seinen Lib und Gut darob ze lassen. Aber kein Reichsstadt an dem ihren on mercklich Ursachen zu beschedigen. Wolten euwer Gnaden wir, des ein Trost und Wissen zu haben, nit verhalten. Datum in Il zwischen sechs und siben Uhren nach Mit tag Frvtags nach Cantate An. 25.
Meister und Rat zu Colmar. An Landvogt, Regenten und Rat im obern Elsaß. Neben diser Antzaig und zu Besestigung derselben hat unser Diener antzaigt, daß es so ein ungestüm Flehnen in die Statt Schlett- statt, daß es über die Maß ist.
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