Charter: Chartularium Sangallense 09 (1373-1381) 1378 II 13
Signature: 1378 II 13
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13. Februar 1378
28 Reichsstädte, darunter St. Gallen, schliessen mit den Herzögen von Österreich ein bis zum 23. April 1382 währendes Bündnis.Source Regest:
Chartularium Sangallense IX, Nr. 5630, S. 301 (Eidg. Abschiede I, 295. - Lichnowsky IV, 1346. - Ruser II, 674.).
Chartularium Sangallense IX, Nr. 5630, S. 301 (Eidg. Abschiede I, 295. - Lichnowsky IV, 1346. - Ruser II, 674.).
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Haus- Hof u. STA Wien AUR.
28 Siegel (der auf der Pressel genannte Siegler in Klammern), 1. fehlt; 2. (
Material: Pergament
Dimensions: 68/46 cm
- notes extra sigillum:
- Rückvermerk (14./15. Jh.): Jac(et) sub R; (andere Hand): Sub R; (andere Hand): Der punt auf vier jar; (15. Jh.): zwischen des richs stett vnd vnsera) herschaft.
Wir dez hailigen Roemischen richs stett Vlme, Costentz, Esselingen1, Rútlingen2, Rotwile3, Wile4, V´berlingen5, Memmingen6, Bybrach7, Rauenspurg8, Lindowe9, sant Gallen, Kemptun10, Koufbúren11, Liukirch12, Ysni13, Wangen14, Bůchorn15, Noerdlingen16, Dinkelspúhel17, Boppfingen18, Aulun19, Gemúnde20, Halle21, Hailprunnen22, Winpfen23, Winsperg24 vnd Bůchowe25 bekennen || vens mit disem brieff vnd tuen kunt allen den, die in an sehent lesent oder hoerent lesen, wie doch daz wir von wegen dez hailigen richs sunderlich darzů geordnet vnd gewidemt sien, daz wir alle redlich vnd gerecht sache fúr vens nemen vnd setzen súllen, daz haben wir betrachtet vnd angesehen vnd haben ouch denne gedacht, daz weder frid noch gemach mit || kainen andern sachen alz nutzlich alz trostlich noch alz wol gemachet noch daz daz land alz wol geschirmt vnd befridet werden mag alz mit dem, daz wir ainhellig sien vnd vens vnder ain ander verbinden, dauon vnd von soeliches kúnftiges nutzes wegen, der daruzz wachsen vnd gan mag, haben wir v´ns ze samen verstriket gesworn vnd gebunden vnd haben daz doch || in kainer andern wise denn durch luter gůt daz recht ze schirment vnrechten gewalt wider stând vnd frid ze machent erdacht vnd getân, alz ouch sich daz aigenlichen wol erfindet in dem, daz wir dem hailigen riche alliv siniv recht mit namen in den selben v´nsern búnden haben vzgesetzt ze haltend ze tůnd avn alle geuerd. Wan aber wir wol verstanden vnd ouch sich mit rechter warhait erfindet, daz wir avn die fuersten vnd herren von Oesterich in v´nsern landen vnd kraissen Intern frid vnd sichern schirm vnd wandel nymmer zů bringen geschaffen noch gemachen múgen von dez wegen, wan iriv land schlozz vnd lút vnder vens vermischet vnd neben vnd bi vnsern stetten gelegen sint, je doch wan denne die durchlúchtigen fursten vnd herren herzog Albrecht vnd herzog Liuppolt gebrueder von gottez genaden herzogen ze Oesterich ze Styr ze Kernden vnd ze Krain grafen ze Tyrol26 v´nser lieben genaedigen herren so gar mit gantzer begird daruf genaiget vnd mit staeten flizzen teglichs darnach betrachtend, wie daz si zů friden vnd da mit daz land witwen vnd waisen arm vnd riche lantfarer bilgrin koufflút vnd koufmanschatz geschirmt werden sicher sien vnd bi gemach beliben helffen sweren vnd raten, darumb so haben wir vens wolberatenlichen vnd mit gůten fúrsaetzen nach rat v´nser gůten frúnd got ze lob dem hailigen riche ze sterkung ze nutz vnd ouch ze ewer vnd vens vnd gemainem land ze schirme zu frid vnd ze gemache ietzo tugentlichen vnd williclichen zů den vorgenanten vnsern herren den fúrsten vnd herzogen von Oesterich vnd zů iren landen Elsez27, Brisgoewe28, Sunggoewe29, Ergoewe30, Turgoewe31, Kurwalhen32 vnd Swaben33 vnd mit namen zů allen den stetten vestinan vnd schlozzen vnd waz denselben landen zůgehoert vnd ouch zů allen iren lantvoegten dyenern herren rittern vnd knechten, die in den selben landen vnd kraissen gelegen gesezzen vnd wůnend sint, mit vens selb vnd mit allen v´nsern stetten vestinan vnd schlozzen ietzo tugentlich vnd williclichen verstrikt verpflicht vnd verbunden verstriken vnd verbinden vens ouch ietzo mit rechter wissend vnd krafft ditz brieffs hinnan von hiut dem tag, alz dirr brief geben ist, biz vff sant Goeryen tag, der nechst kumt, vnd dannan hin vier gantziv jar div nechsten nach ainander ze zellend mit gůten trúwen vnd geswornen aiden, die wir alle liplich ze got vnd ze den hailigen darumb mit vffgebotten vingern vnd gelerten worten gelobt vnd gesworn haben, allez daz getrúwelich war ze lassen stet ze halten ze laisten vnd ouch ze vollfueren avn alle arglist vnd geuerd, daz zwischan vens gerett vnd verteidinget worden ist vnd alz hie nach von wort ze wort begriffen vnd verschriben stat. Bi dem ersten so haben wir den obgenanten vnsern herren vnd fuersten von Oesterich gelobt versprochen vnd verhaissen, ob daz waer, daz yemen, wer der waer, die selben v´nser herren von Oesterich oder ir lantvoegt stett ald dehain ire diener, ez weren herren ritter oder knecht, die in den vorgenanten landen vnd kraissen gesezzen vnd gelegen sint oder die zů den selben landen gehoerent, ir ainen oder mer gemainlich oder besunder von iren rechten frihaiten genaden briefen oder gůten gewonhaiten dringen beschadigen oder bekrenken woelte, die si von Roemischen kaysern vnd kuenigen hant vnd ventz her bracht hant, oder ez waer an iren gůten landen oder lúten roůplich oder wider rechtz, daz wir den selben vensern herren von Oesterich vnd iren lantvoegten stetten vnd dyenern, welch denn also beschadget vnd angriffen worden sint, wenn vnd alz bald wir daz verhoeren innan oder gewar werden ald von in ermant werden, darynne ze frischer getat getrúwelich vnd avn alle geuerd sullen vnd wollen beraten vnd beholffen sin, alz verre wir vermúgen, alz ob ez v´nser selbz sach wear vnd vens selb widerfaren vnd beschehen wer. Waer aber, daz soelich angriff oder beschedigungen also gestalt oder geschaffen weren, daz si ze frischer getat nit erobert noch vsgetragen soelten oder moechten werden oder daz die vorgenanten v´nser herren von Oesterich oder ir lantvoegt oder stett ald dehain ir diener in den obgenanten iren landen vnd kraissen ir ain oder me v´nser hilff suz bedoerften vnd von ander sach wegen han muesten, wenn vens denn die selben, die also beschediget sint oder die v´nser hilffe suz hân woeltend, darumb ermanent vnd vmb hilff zů sprechent, so sullen wir in darzů aber getrúwelichen raten vnd beholffen sin in der wise, daz wir in hundert erber mit spiezsen ze rozz zů schiken senden vnd lihen súllen vnd mit den ouch sy die selben sach erobern vnd vstragen súllen, alz verre sy vermúgend, avn alle geuerd, vnd súllen ouch ordnen vnd fuegen, daz der selben spiezz fúnfzig in den nechsten acht tagen nach ir manunge von hus vzz geschikt werden vnd riten vnd die v´brigen fúnfzig spiezz in den nechsten acht tagen darnach, also daz mit namen die spiezz alle hundert in den nechsten vierzehen tagen nach der ersten manung vnuerzogenl(ichen) vnd gentzlichen vnd gar vzgeschikt vnd von hus vz geritten sien, avn alle geuerd, vnd in welher gebiete div selb sache also beschehen ist ald erobert oder vzzgetragen werden sol, da súllen si der stat vnder v´ns, div der selben riuier aller nechst gelegen ist, verkúnden vnd darumb ermanen, vnd div sol denn den andern v´nsern stetten verkúnden vnd enbieten vnd ouch schaffen vnd vstragen, daz die spiezz also gesent vnd geuertiget werden, alz vorgeschriben stat, bi den gelúbden vnd aiden, die wir darumb gelobt vnd gesworn haben, avn alle geuerd, vnd wenn oder alz bald die hundert mit spiezzen in der vorgenanten vnser herren von Oesterich oder ir lantvoegt oder stett ald dehain ir diener, ez weren herren ritter oder knecht, vestinan schlozz oder stett komend, so súllent si in die selben rais vnd ouch dienst vz vnd vzz, wa oder wie lang sy in iren stetten vestinan oder schlozzen ligend, holtz hoewe strow liecht vnd behusung zů schaffen fuegen vnd geben avn v´nsern schaden. Waer aber, daz die vorgenanten vnser herren von Oesterich oder ir lantvoegt ald dehain ir stett oder diener in den vorgenanten kraissen oder gebieten beschadget wúrden vnd daz die selben angriffe vnd beschedigung alz gar grozz vnd mechtig weren vnd mit soelichem gewalt zů gingen, daz si daz mit den hundert spiezzen avn ander vnser zů tůn vnd hilff nit erobern noch vsstragen moechten avn alle geuerd vnd daz sich die obgenanten v´nser herren von Oesterich, ob si in land werend, von der selben beschedigung mit iren raeten vf ir fúrstlich trúwe vnd ere erkanten vnd mit dem merren tail ze rat würden, daz si v´nser hilff fúrbaz vnd v´ber die hundert spiezz bedoerften vnd notdúrftig weren, daz súllen si denn bringen an welhi stat v´nsers bundz si wend vnd die in denne zů den sachen aller best gelegen ist, vnd dunkt denne die selben statt vnder vens, daz div sach also gestalt vnd geschaffen wer, daz si gemains bundz darzů nit bedoerfte, so sol sy dry stett die nechsten vnder vens bi in darumb vnuerzogenlichen zů in beschiken vnd eruordern vnd die ouch dahin avn alle widerrede komen súllen, vnd dunkt denne die vier stett vf ir aid, daz div sache also gestalt sy, daz si die ding wol erobern vnd vztragen múgen, so súllen si darúber sitzen vnd sich bi eren vnd aiden erkennen vnd ouch hilffe schoepfen vnd ouch darzů mit gantzer ir macht zů ziehen vnd in dez beholfen sin nach dem, alz denne die obgenanten fúrsten vnd herren die sache an si geworben vnd bracht hânt vnd alz ouch si sich nach iren eren erkennent, daz si darzů notdúrftig sint nach dem, alz denn div sache an ir selb gestalt vnd geschaffen ist, getriuwelich vnd avn alle arg list vnd geuerd. Waer aber, daz die selben vier stette die sach alz heftig vnd alz mechtig dúchte, daz si die sach ainig vnd avn gantzen v´nsern bund nit erobern noch sich darumb erkennen oder hilf schepfen sullen oder múgen, die súllen denn die sache bringen an gantzen v´nsern bund vnd die stett gemainlich vnuerzogenlich ze samen manen, so súllen wir denne aber ze samen sitzen vnd in hilffe schepfen vnd nach v´nsern eren vnd aiden erkennen, wez man dazů notdurfftig sy vnd alz div sache an ir selb gestalt ist vnd ouch darzů vnuerzogenlichen ziehen vnd keren in aller der wise, so vorgeschriben stat, vnd ze gelicher wise, alz ob ez v´nser selbz sache waer, avn alle arglist vnd geuerd. Waer aber, daz die vorgenanten fúrsten vnd herren von Oesterich selb in land nit enweren, wenn sich denne ir lantvoegt an ir stat in den obgeschriben landen vnd kraissen mit namen her Ludwig von Hornstain34 vnd her Goetfrid der Múller35 oder ob ir ainer oder si beid in der wile abgiengen in landz nit enweren oder entsetzt wúrden, ander, die von den obgenanten fúrsten vnd herren gesetzet oder den div obgenanten land vnd gebiete enpfolhen oder an ir stat gesetzt wúrden, baid gemainlich vnd darzů aecht vnsers ratz oder ir entwedra besunder vnd mit im vier v´nsers ratz die nechsten bi in vnd die si darzů gehan múgen vf ir ere vnd aid erkennend, daz si v´nser hilff bedúrffend wurden vnd hân muesten, alz vorgeschriben stat, daz sullen si vens verkúnden vnd darumb ermanen in aller der wis, alz vor von wort ze wort begriffen vnd verschriben ist, so súllen wir vens denne aber vff v´nser ere vnd aid erkennen, waz hilf in darzů notdúrfftig sy nach dem, alz denne div sach an ir selb gestalt ist, vnd súllen ouch denne mit der selben v´nser hilf, alz wir vens denne vf die aid erkennt haben, darzů vnuerzogen(lich) zů ziehen vnd keren alz lang, biz div sach erobert wirt vnd der schad wúrd abgeleit, avn alle geuerd. Waer ouch, daz soelich loeuff vnd sach zwischan vens vnd in der zit, alz dirr v´nser bund gemachet ist vnd weren sol, vff stuenden oder wuechsen, daz man geligers oder besezzes vor ainer stat vestin oder schloz bedúrffen wúrden oder hân muesten, waer denn, daz soelichiv geliger zů giengen vnd beschaehen den vorgenanten v´nsern herren von Oesterich oder den iren ze dienst oder ze liebin vnd von iren wegen, so súllen si, waz kost oder schadens darúber wachsent wúrd vnd gieng von ziuges wegen, dargeben vnd vssrichten vens avn schaden, doch daz wir in vnser geziug vnd werklúte, ob si der darzů bedúrffen vnd vens darumb bitten oder manend, dar lihen súllen avn widerrede. Beschaehen aber soelichiv geliger vnd besaezz vens ze dienst vnd von v´nsern wegen, so súllen wir, waz kost oder schadens von ziugez wegen darúber gieng vnd wachsent wúrd, dargeben vnd vsrichten in avn schaden, doch daz si vens ir geziug vnd werklúte darzů ouch lihen sullen, ob wir der bedúrffen vnd si darumb bitten oder manen, alz ouch vorgeschriban stat. Sunderlich so ist berett vnd sien ouch mit den vorgenanten v´nsern herren von Oesterich ietzo durch luter gůt vnd vmb kúnftig sache vnd zwaiung ze wenden vnd ze verkomen in ain komen, waer daz dehain v´nser statt oder stett burger zů der vorgenanten v´nser herren von Oesterich lúten oder stat burgern am oder me, die in den vorgenanten iren landen vnd kraissen gelegen sint, si weren edel oder vn edel, vnd die in stetten gesezzen sint in der zit vnd frist, alz diser v´nser bund weren sol vnd gemachet ist, icht ze sprechen ze beklagen oder ze schaffen hetten oder gewunnen, waz oder warumb daz waer, daz wir in darumb nachfaren súllen an die stett, da ouch si burger vnd gesezzen sint, vnd da recht von in sůchen vnd nemen vor ir stat amptman vnd vens dez da vnd waz vens da mit recht ertailt wirt, benuegen lassen avn widerrede, vnd doch daz si mit den selben iren stetten oder stat schaffen vnd fuegen súllen, daz den v´nsern furderlich gericht werd vnd div sach ain end naem vnd nit lenger verzogen wúrd. Dezgelichen súllen vens der obgenanten v´nser herren stette vnd aller ir stett burger vnd ouch alle ir diener, ez sien herren ritter oder knecht oder wie die genant sint vnd die in den obgeschriben iren landen vnd kraissen gelegen sint, herwider vmb verpflicht vnd gebunden sin, waz si oder kain ir stat oder stett burger ald dehain ir diener in den obgeschriben landen oder kraissen an v´nser stett oder stett burger dehain, ez sien edel oder vnedel vnd die in v´nsern stetten gesezzen sint, ze sprechen oder ze klagen hetten oder gewunnen, daz si vens darumb in die selben v´nser stett vnd da ouch wir sezzhaft vnd burger sien ouch nachfaren súllen vnd da recht vor der selben v´nser stett amptlúten von vens sůchen vnd nemen vnd sich dez ouch wol von vens benuegen lassen avn widerred vnd doch daz wir vnd alle die v´nsern schaffen vnd fuegen súllen, daz in ouch furderlich gericht vnd recht nit verzogen werd, alz vorgeschriben stat. Waer aber, daz v´nser vorgenanten richs stette dehain ain oder me ald dehain v´nser burger an der vorgeschriben v´nser herren von Oesterich diener dehainen in den obgeschriben landen vnd kraissen, ez weren herren ritter oder knecht vnd die nit in gemureten gerichten hus vnd haeblich gesezzen sint vnd die doch in lantgericht gehoerent, v´tzit ze sprechent ze beklagend oder ze schaffen hetten oder gewunnen, vmb waz sach daz wear oder wie sich daz fůgty, dez sullen wir ze baider syt ze tagen komen vf ainen gemainen man in der wise, alz hin nach begriffen vnd verschriben stat. Ist, daz div sache in der vorgeschriben v´nser herren von Oesterich vndren lantvogty ist vnd in den gebieten vnd riuiern, die darzů gehoerent, so súllen wir gen in ze tagen riten vnd komen gen Ehingen36 in die stat, ez waer denne, daz div sach an gieng v´nser stett in dem Albgoewe37 vnd die selben kraissen vnd riuiern gelegen sint, so súllen wir darumb ze tagen riten gen Bybrach in die statt vnd súllen ouch den, da wir oder v´nser burger, die also zů in ze klagen oder ze sprechen hetten, ze ainem gemainen man nemen den edlen vnd wolgebornen junkher Eberh. von Lupfen lantgraf ze Stuelingen vnd burggraue ze Tyrol38, hern Ludwigen von Hornstain der vorgenanten v´nser herren lantvogt in Swaben, oder hern Hansen vom Stain von Marchteln39 ritter, welhen wir denne vnder den drien wellen, vnd sol ietwedra tail ainen oder zwen erber man darzů setzen, vnd dieselben súllent denn besuechen, ob si die sache mit ainer minne verrichten můgen, moecht aber daz nit gesin, so sol vf die selben fúnf oder dry man nach baider tail klag red vnd widerred beschehen darumb, waz recht sy, vnd sol ouch dez baid tail wol benuegen. Beschaehen aber soelich zůsprúch in der obgenanten v´nsren herren von Oesterich lantvogtie vnd enund Rines40, so súllen wir darumb ze tagen riten gen Schaufhusen41, gen Stain42, gen Diessenhouen43 oder gen Zelle44, in der vier stett ain, wederhalb ie denn der gemain man wil, ez waer denne, daz baid tail ander gelegen tag mit dez gemainen mannez willen v´ber ain koeme, ez wear in der vndern oder in der obern lantvogty, da bi sol ez ouch beliben, vnd da selbz súllen denne wir oder die v´nsern ze ainem gemainen man nemen der vorgenanten v´nser herren lantvoegt hern Goetfrid den Múller vnd Hansen von Bodmen45 den alten ritter, Hansen von Bonstetten vogt ze Kyburg46 oder Hainrichen von Randegk vogt ze Schaufhusen47, welhen wir denne vnder den vieren wellen, vnd sol ietwedra tail ainen oder zwen erber man aber darzů setzen vnd geben, alz vorgeschriben stat, vnd die selben súllen denn die sach aber mit minne oder mit dem rechten vstragen vnd enden in aller der wise, alz vor geschriben stât, avn alle geuerd, doch mit soelichem gedinge, ob daz wer, daz der tail dehainer in aucht oder in ban wear, daz daz entwederm tail an dem rechten kainen schaden bringen sol vnd gentzlich stille ligen sol, alle die wile daz recht weret, also daz si mit namen die gemainen weder vf aucht noch uf benne nit ertailen súllen, vnd weler ouch also von vens oder von den vensern der vorgenanten siben manne ainen zů ainem gemainem man erkuiset oder erwelet, der sol sich nit widern noch sperren bi den aiden, die si darumb gesworn hânt, wan ouch si alle siben gesworn hând gelert aid, die sache ze enden vnd nach iren eren vszetragen avn alle geuerd, alz vorgeschriben stat. Sunderlich so ist berett vmb angeuallniv gůt vnd die entwedra tail in gewer hat, daz man die berechten sol an den stetten, da ouch si gelegen sint, ez sy in stetten oder vf dem land, vnd also súllen wir die obgeschriben dez hailigen richs stett mit allen den vnsren bestellen vsstragen vnd verkomen, so wir best múgen, avn alle geuerd, daz der obgeschriben v´nser herren von Oesterich stette noch burger noch dehain ir lantvogt noch diener weder herren ritter noch knecht in den vorgeschriben landen vnd kraissen avn recht darüber nit angriffen noch pfenden in dehain wise. Beschaech aber dehain v´bergriff darúber, den súllen wir schaffen widertan vnd ledig lazzen vnd daz si darnach zů dem rechten komen in aller der wise, so vorgeschriben stat, avn alle geuerd. Wir haben ouch mit namen vmb alle verbriefet schuld vnd vnlougenbêr gúlt vnd vmb hůbgelt vogtrecht stiur vnd zins aller menglich vnd iederman alliv siniv recht behalten vnd vzgesetzt, alz daz von alter her komen ist, avn alle geuerd, denn so verre vnd allain dez vsgesetzt, waz die vorgeschriben v´nser herren vnd fúrsten von Oesterich oder ir vordern schuld oder gaub vmb dienst verschriben vnd verhaizzen haben, daz wir nyemen ze burger noch weder in v´nsern bund enpfahen noch yn nemen súllen, alle die wile diser v´nser bund weret, den wir darumb gen in beholffen oder beraten sien noch si darumb dehaines wegs weder noeten oder pfenden noch kain den iren in dehain wise, wan ouch daz die selben v´nser herren mit namen gen v´ns verdient vnd abgeteidinget hând, aber vmb ander schuldan vnd die in gelihen sint súllen iederman alliv iriv recht behalten sin, alz in daz verschriben vnd verhaissen ist. Ouch ist berett, daz wir die obgeschriben dez hailigen richs stett vnd alle v´nser burger gen den vorgeschriben v´nsern herren von Oesterich vnd gen iren lantvoegten vnd ouch gen allen iren stetten vnd dienern, ez sien herren ritter oder knecht, in den obgeschriben iren landen vnd kraissen vnd die selben v´nser herren von Oesterich vnd ir lantvoegt vnd ouch all ir stett vnd diener herwiderumb gen vens vnd allen v´nsern burgern ietweder tail by siner gerůweter nutzlicher gewer, alz er die biz vff disen huitigen tag ynne gehebt vnd herbracht hat, nů fúrbaz mer beliben sol vngehindert vnd vnbekúmbert avn alle geuerd. Waer aber, daz die ob geschriben v´nser herren vnd fúrsten von Oesterich oder ir lantvoegt von iren wegen yeman ze diener nů fúr sich hin von huit dem tag, alz dir brief geben ist, ynnaemen oder enpfiengen, die súllen si doch mit soelicher beschaidenhait ynnemen vnd enpfahen, daz si den alle alt sache, die si mit vens oder mit den v´nsern ze schaffen oder ze tůnd hetten, mit namen vz setzen súllen vnd daz si die darumb nichtz gen vens schirmen súllen noch sich vmb die an nemen. Dez gelichen súllen wir den obgenanten herren von Oesterich hinwider ouch verbunden sin, daz wir nyemen weder ze burger noch in v´nsern bund haymen noch enpfahen súllen, denn daz wir den alle alt sache ouch súllen vz setzen gen in vnd den iren vnd vens darumb nichtz an nemen, alz ouch vorgeschriben stat. Ouch ist berett, ob daz wer, daz kain der v´nser vnd der vens zů gehoert, wer der wer oder wie der genant wear, nit gehorsam sin woelt vnd die vorgeschriben stuk vnd artikel nit halten vnd vollfueren woelt, alz vor geschriben stat, daz wir vens denne vmb den selben nichtz fúro an nemen súllen noch den schirmen noch versprechen in dehain wise vnd súllen ouch denn fúrbaz den obgenanten v´nsern herren von Oesterich vnd iren lantvoegten stetten vnd ouch dyenern gen den beholffen sin. Waer aber, daz wir den oder die selben, die also vngehorsam wúrden, selb straffen woelten, bedoerfften wir denne der ob geschriben v´nser herren oder der iren in den vor geschriben iren landen vnd krayssen hilff darzů, dez súllen sy vens beholffen sin avn widerrede. Wir haben vens ouch zů den obgenanten fúrsten vnd herren sunderlich also ouch verbunden, waer daz ieman sy oder die iren in den obgeschriben iren landen vnd kraissen woelt vehen oder vigenschafft an tragen vmb die angriff oder sache, die in disem v´nserm bund in beschehen oder widerfaren weren oder daz wir icht krieg brúch oder stoezz vf die zit, alz diser v´nser bund vssgieng vnd ain end hett, vorhanden oder ze schaffen hetten oder gewunnen vnd die sich doch in vnserm bund erhebt vnd angefangen hetten, wie oder mit wem daz waer, vnd darumb vnd ouch vor hin vnd e, daz dirr v´nser bund ain end hett vnd vz gie, ermant waer, daz wir in daz dennocht súllen vnd wellen helffen erobern vnd vstragen nach dem zit, alz diser venser bund ain end hat, biz daz div sach gentzlich verricht wirt, avn alle geuaerd. Wir nemen ouch in disen v´nsern bund alle lantfarer bilgrin koufflút vnd koufmanschatz, daz wir die in den obgeschriben v´nsern gebieten vnd kraissen getriuwelichen befriden vnd beschirmen súllen avn alle geuerd, vnd waer, daz entwedern tail vnder vens darumb v´tzit angieng, dem sol der ander tail dazů beholfen sin avn all geuerd. Waer ouch, daz der vorgenanten v´nser herren lantvoegt der ain oder si beid in der wile von tod ab giengen, da got vor sy, oder entsetzt wúrd ald daz die obgeschriben v´nser herren von Oesterich in den egenanten iren landen vnd kraissen allen nů ainen lantvogt hân woelten oder daz die egenanten lantfoegt in landz nit enweren, so súllen die obgenanten v´nser herren, ob sy in land sint, oder an ir stat der lantfogt, den si denn gesetzt hetten oder beliben waer, schaffen vnd fuegen, wer denne die selben land vnd gebiet von der obgeschriben fúrsten vnd herren wegen ynne hett oder die enpfolhen wúrden, daz der selb ouch swer disen bund vnd alle ander vorgeschriben sache vz ze richten vnd ze vollfueren avn alle geuerd vnd alz vorgeschriben stat. Waer ouch, daz in der obgeschriben v´nserr herren von Oesterich stetten vnd die in den obgeschriben kraissen vnd landen gelegen sint dehain ir amptman vnd der den bund gesworn hat in der wile ouch abgieng oder entsetzt wúrd, so súllen der obgeschriben v´nser herren lantfoegt oder die an ir stat gesetzt würden bi den aiden, die sy gesworn hând, alz bald ain ander amptman gesetzt wúrden, versorgen, daz in die disen bund ouch sweren in aller der wise, alz vor der abgegangen getân hat, avn alle geuerd. Gieng ouch der vorgenanten gemainen man ainer oder me in der wile ab von tod oder von land fueri oder der vorgeschriben v´nser herren von Oesterich rat nit waer oder sus darzů nit komen moechten avn alle geuaerd, wie sich daz fůgty, so súllen die obgeschriben v´nser herren von Oesterich ald an ir stat ir lantvogt, ob sy in landz nit enweren, vens vorgenanten stetten allwegen ander mit v´nserm willen vzzer irem rat an der abgegangen stat, in welher riuier der abgegangen ist, vngeuarlich geben vnd súllen ouch mit dem selben schaffen vnd fuegen, daz die ouch sweren in aller der wise, alz vormalz die abgegangen getan hânt, avn alle geuerd. Wan aber wir vor daz hailig riche mit namen vz gesetzt haben vnd aelliv siniv recht behalten haben, dazů so setzen vndc) nemen wir ouch in disem v´nserm bund vzz den allerdurchlúchtigosten fúrsten vnd herren hern Karlen von gottez genaden Roemischer kayser ze allen ziten merer dez richs vnd kunig ze Beheim vnd darzů v´nsern herren den künig, daz wir wider die von diz bundz wegen nit sin súllen noch tůn wellen, avn alle geuerd. Darzů nemen wir vzz den durchlúchtigen fúrsten vnd herren herzog Fridrich von Payern48, daz wir wider den ouch nit tůn wellen in der wise, waer daz in die obgenanten fúrsten vnd herren von Oesterich oder die iren wider rechtz taeten, darzů suellen wir den selben v´nsern herren von Oesterich noch den iren nit beholffen sin. Waer aber, daz der vorgenant v´nser herre herzog Fridrich von Paygern oder die sinen die vorgenanten v´nser herren von Oesterich oder die iren in den vorgenanten landen vnd kraissen, da mit si sich zů v´ns verbunden hânt, wider rechtz an griffen oder beschadgen woelte, darzů súllen wir den obgeschriben v´nsern herren von Oesterich vnd den iren beholffen sin, alz vorgeschriben stat, avn alle geuaerd. Vnd dez alles ze ainem waren vrkúnd vnd daz ez staet belibe geben wir vorgenanten dez hailigen richs stett alle, alz wir mit namen an disem brieff vorgenant sien, den obgenanten herren von Oesterich disen brief besigelten mit v´nser aller stette gemainen insigeln, div wir alliv offenlich daran gehenkt haben. Der geben ist dez nechsten sampztagz vor sant Valentins tag, do man zalt von Cristz gebúrte drivzehen hundert jar vnd darnach in dem acht vnd sybentzigosten jare.
Source Fulltext: Chartularium Sangallense IX, Nr. 5630, S. 302-309.
Original dating clause: dez nechsten sampztagz vor sant Valentins tag
Editions:
- Thommen, Urk. aus österr. Archiven II, 93/I (irrt. zum 12. Febr.).
Language:
Notes:
a) Korr. aus vnd. - b) Verzierte Initiale W 2,9 cm hoch. - c)v korr. aus w. - 1 Esslingen BW. - 2 Reutlingen BW. - 3 Rottweil BW. - 4 Weil der Stadt, w. Stuttgart. - 5 Überlingen BW. - 6 Memmingen, bayer. Schwaben. - 7 Biberach a.d. Riss BW. - 8 Ravensburg BW. - 9 Lindau, bayer. Schwaben. - 10 Kempten, Allgäu. - 11 Kaußeuren, bayer. Schwaben. - 12 Leutkirch BW. - 13 Isny BW. - 14 Wangen i. Allgäu. - 15 Buchhorn, ht. Friedrichshafen BW. - 16 Nördlingen, bayer. Schwaben. - 17 Dinkelsbühl, Mittelfranken. - 18 Bopfingen, ö. Aalen. - 19 Aalen BW. - 20 Schwäbisch Gmünd BW. - 21 Schwäbisch Hall BW. - 22 Heilbronn BW. - 23 Wimpfen, n. Heilbronn. - 24 Weinsberg, ö. Heilbronn. - 25 Buchau, nö. Saulgau BW. - 26 Albrecht III. (ca. 1349 - + 1395) u. Leopold III. (ca. 1351 - + 1386), Herzöge v. Österreich, Steiermark, Kärnten u. Krain, Grafen v. Tirol. - 27 Elsass. - 28 Breisgau. - 29 Sundgau, dep. Haut-Rhin. - 30 Aargau. - 31 Thurgau. - 32 Churwalen=Churrätien. - 33 Schwaben. - 34 Ludwigv. Hornstein (nö. Sigmaringen BW). - 35 Gottfried II. Mülner, 1342-1383. - 36 Ehingen, nw. Singen BW. - 37 Allgäu. - 38 Eberhard IV. v. Lupfen (abg. Burg, nw. Tuttlingen BW), Landgraf zu Stühlingen (nö. Waldshut-Tiengen BW) u. Burggraf zu Tirol, 1365 - + um 1380. - 39 Ham v. Stein v. Marchtal (nw. Biberach BW). - 40 Rhein. - 41 Schaffhausen, Stadt u. Kt. - 42 Stein am Rhein, Bez. Stein SH. - 43 Diessenhofen, Stadt u. Bez. TG. - 44 Radolfzell BW. - 45 Johann v. Bodman (s. Stockach BW). - 46 Johann v. Bonstetten (Bez. Afföltern ZH), 1376-1383 Vogt zu Kyburg (Bez. Pfäffikon ZH). - 47 Heinrich v. Randegg (sw. Singen BW), Vogt zu Schaffhausen, + 1388. - 48 Friedrich, 1375-1393 Herzog v. Bayern.
Chartularium Sangallense 09 (1373-1381) 1378 II 13, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/CSGIX/1378_II_13.2/charter>, accessed 2025-05-02+02:00
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