In dem namin des vatirs, des svns vnde^a) des haeiligen geistes amen. Suln alle kristen livte wizzen, || die disen brief sehent vnde ho^erint, die sv^one, die vnser herre der abbit Berchtolt von sante Gallin¹ || hat gesezet zwischen vnserme herrin bischof Eberhart² vnde sinen capitiln vnde der phaffeheit vnde || den bvrgern von Kostinze.||
§. Vmbe den schadin, der vnserme herrin dem bishof geshehin ist durch sin gebreite ze Stadilhovin³, daz solt man ime widerlegen, alse die sheilivte hiezent, an die ez wart gesezet, daz geschah vnde wart widerleit.||
§. Swaz Vmmendorf⁴ gab ze bv^oze, daz solt man ime wider gebin, daz in wart, daz wart wider gigebin.||
§. Vmbe die fraeueli vnde den shadin, der beshach an dem grabin vnde der veste ze Gotlivbon⁵, daz stv^ont an vnserme herrin dem abbite von sante Gallin, der hiez dar vmbe hvndirt marke silbers gebin zi bezirunge vnserme herrin dim bischof Eberhart, vnde wart o^vch der gewert.||
§. Daz gv^ot, daz die juden gabin, die in der stat ze Kostinze sezhaft sint, daz solt man wider gebin aide mit ir willen behabin, daz wart vir endot mit der jvden willen.||
§. Des gotshus dienstman svln vmb ir gulte sin in dem rechte, alse si vnz her komin sint gegen den bvrgern.||
§. Vmbe die wachte, div da beshach, do vnser herre der abbit von sante Gallin was ze Kostinze, des bvtten^b) die bvrger ir vnshulde, daz div vnserme herrin dem bishof ze laster nie beschach, daz gelo^vbte din bvrgern vnsir herre der bishof.||
§. Vmbe die vnzvht, div dem kv^oster beshach in sinem hove, do V^olrich von Kastel⁶ wart gesv^ochit, vnde^c) daz er vz der stat fvrshrivwen wart, des ergabin sich die bvrger shuldic vnde wrdin dar vmbe gehorsan dem capitil, vnde liez daz diz capitil durch der bvrger bette varn.||
§. Vmbe den ban in dem mvnster, vmbe die gloggen vnde vmbe die wachte vf dem wendelsteine svln die bvrger han enkeinin gewalt, wan nach diz bishofes willen vnde des capitils.||
§. Die klosterhove vnde div hivser, div durch got lediclik gegebin sint an vnser Vrowin⁷ vnde an sante Stephan⁸ alde noch durch got gigebin werdent, noch div klosterlen, dane gat stivre noch wachte von, noch div hivser, div ir sint, vnde die wile, so si ir sint vnde mit hvs dar inne sint, swas o^vch in dien selbin wart genomin, daz wart o^vch wider gebin.||
§. Die mesenere, die phister vnde vnsers herrin des bishofes vnde des tv^omes vnde sant Stephans ambetlivte, die svln mit wachte, mit stivre enkeinin dinest tv^on, si triben danne alligen ko^vf mit linwat, mit wachse, mit pheffer vnde mit einvarwer wat ald mit gastlivten leien aide haben eigen ze Kostinze, da von svln si dienin.||
§. Swaz vnserme herrin den^d) bishof von hern Hvgen Snewizen vnde hern Cv^onrat vnder Shophe⁹ geshehin ist mit vbel rede vor dem kvnge aide anderswâ, des sint die bvrger niht wer vnde bvtten des ir vnshulde, o^vch butten si beide des selbin ir vnshulde, des irlie si vnsir herre der bishof alle vnde gelo^vbte in daz.||
§. Vmbe die vnzvht, div nachshachlich beshach, swen des vnsir herrin ansprechin, der sol sin login dar vmbe bieten aide aber bv^ezen.||
§. Vmbe die livte, die in vnsers herrin des bishofes kelnhove vnde vorstenhove sizzent, keiner, vorster, die suln enkeine stivre gebin, noch die bi in dar inne sizzent.||
§. Die hovestete, die in den kelnhof ho^erint ald in den vorsthof, ald vnsers herrin spizlen ald vnsers herrin gartinlen, die svln von dem gv^ote enkein stivre gebin, aber die livte, die da vf sizzent, die svln stivre gebin von anderme ir gv^ote, vnde sol man div stivre anderswa gewinnen danne vf dem gv^ote, aide si tvns danne gerne.||
§. Die prisun solt man dannin tv^on, daz ist o^vch geschehin.||
§. Die bvrger hant den rat abe gelan, vnde stat in dem rechte alse vor vierzic jarin, e ie rat hic wrde. Nement si dar vber einin rat, dunket vnsern herrin den bishof, daz ime dar an vnrecht beshehe, daz sol er klagin, swa er welle.||
§. Vmbe alliv tor, die zer stat zi Kostinze sint, vnde vmbe die ketenne ane daz tor vf der brugge, dar vmbe sol ez stan, als ez da her gestandin ist, vnde svln die bvrger iegesliches tors slivzel bevelhen biderben livten, da si vnser herre dir bishof wizze, daz man in vnde die sine vz vnde in laze, swenne ers bedurfe. Gno^ege in des nicht vnde wil er dar vmbe klagin vor dem kvnge aide vf der phallenze, sperrint ime des die bvrger mit gewalt, so sol er klagin, swâ er wil. Vmbe daz tor vf der brugge vnde vmbe die mvre in dem sê sol ez stan, als ez da her gestandin ist. Dunket aber vnsern herrin den bishof, daz er ze dien zwein reht habe, so sol er vf die phallenze ze Kostinze vor des gotshus dienstman vnde den bvrgern recht nemin dar vmbe. Ob er des nicht enwil, so sol er fivr den kivnig varn, vnde swenne er da hin wil, so sol ers den bvrgern vor sagin ein manot, vnde svln si da hin varn vnde svln ime dar vmbe antwrtin vnde svln da die bvrger alle die wer han, die si han mvgen mit rechte. Swa man ime des mit gewalt vor gat, da sol er geistlich gerichte sv^ochin.||
§. Alle die sv^one, die der trv^ochsaeze her Otteberchtolt¹⁰ vnde her Volkmar von Kemenatin¹¹ hatin vf gesezet, die sint alle abe, vnz an die sv^one, die vnser herre dir abbit Berchtolt von sant Gallin nv ze jungist hat gemachit an sant Andres abint¹² an dem jar, do von Krist gebvrt warin zwelf hundirt vnde fivnve vnde fivnfzig jar, vf dem hove ze Kostinze.||
Und^e) daz diz aein werindiv gehugde si vnde staete belibe, dar vmbe git vnsir herre der bishof, vnser herre der abbit Berchtolt von sante Gallin, vnsir herrin diz capitil von Kostinze vnde diz capitil von sante Stephan vnde di bvrger von Kostinze ir insigil.

Source Fulltext: Chartularium Sangallense III, Nr. 1540, S. 399-401.