Hanns von Hobereckh und Guettmanstorff, Pflegsinhaber der Herrschafft Camer im Attersee, bekennt von Obrigkhait wegen, daß vor ihm erschienen ist die ehrbare Afra, des fürnehmen Hannsen Aigner, gewesten Hofrichters zu Peirn, nachgelassene Witib, und ihm zu erkennen gab, wie daß ihr im Jahre 1575 alles, was sie gehabt hat, verprunnen (verbrannt) wär', sie auch neben anderen Sachen um ihre brieflichen Gerechtigkeiten gekommen sei, so sie über das Spanndler-Häusl und Gärten neben dem Ambthoff im Dorff Seebalchen gehabt habe, welches sie erst vor khurzer Zeit khäuflichen an sich gewendet (gebracht); also habe sie ihn gebeten, ihr von gedachter Herrschaft Camer und Grundobrigkeit wegen einen anderen Gewährsbrieff zu erteilen, dessen sie sich anstatt eines Khauffbrieffs ihrer Notturfft nach zu gebrauchen habe. Der Pflegsinhaber gibt ihr demnach den gewünschten Gewährsbrief, welcher den erfolgten Kauf des Spanndlerhäusls und die daraus entspringenden Besitzrechte bestätigt, aber auch das folgende, auf dem Spanndlerhäusel liegende Servitut enthält: Auch soll sie, bemelte Affra, oder ihre Erben und Nachkommen vermöge eines alten Stifftsbrieffs jährlich zu St. Jakobskhirchen zu Seebalchen den Zechleuten (Zechpröpsten) daselbst gegen Verrichtung eines jährlichen Gotsdienst 4 Schilling Pfennig geben und nit mehr.