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Charter: Zwettl, Stadtarchiv (1330-1987) 96
Signature: 96
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1608 März 29, Wien
Wappenbrief für den Markt Friedersbach.  


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Stadtarchiv Zwettl

Material: Papier
Zzeitgenössische Abschrift, Fragment
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    Wir Rudolph1 der andere bekhennen für unß, unsere erben und nachkhomen offentlich mit disem brieff und thuen khundt allermenigelich, daß für unß und den durchleichtigsten hochgebornen Mathiasen2, erzherzogen zu Österreich etc., unsern freundlich geliebten bruedern und fürsten, khomen sein unsere gethreue liebe N. richter, geschworne und gemain deß markhts Fritterspach3 und unß undertheniglichen zuerkhennen geben, wie daß sie die jahr herumb bey disen wehrenden offnen khrieg nit allein schwäre landtsanlagen raichen, sondern auch mit dem eingelegten kriegsvolckh und gehaltenen musterplatz mehrerley ungelegenhaiten ihrem eüsseristen vermögen nach ausstehen muessen, und demnach unterthenigist angelangt und gebetten, sy umb obangezaigter ursachen willen, auch in bedenckhen, sy sonsten ainig [/] gwerb oder handtierung der enden nit hetten, nit allain mit einem marckht sigil zuversehen, sondern auch mit ainem befreiten jarmarckht alß auf den andern Sontag nach Philippi und Jacobi4, der hl. apostl unnd zwölf potten tag5, gnedigst zubegaben und zubefreyen. Weillen sich dann in gehaltner erkhundigung und eingezognen underschiedlichen berichten befunden, daß solcher jarmarckht denen umbligenden stötten und märckhten (ausser deren Töllerßhaimb6 auff Floriani7 martyris in der schloßkhirchen zu Ottenstain8 fürgewesten dedicatio ecclesiae9, so aber khain verhinterliche ursach) weder nachthaillig noch ihnen nichts an ihren freyhaiten schmöllerlich, hierumben, so haben wür gnediglich angesehen, nit allain der gedachten richter und gemainte zu Fritterspach unterthenigste bitt, sondern auch fürnemblich unsers N. Ö. cammerraths und gethreuen lieben [/] Peter Häckhls10 zu Lichtenfels11 gehörige unterthanen gehorsambiste bite für sy eingewente intercession, derwegen wür, alß römischer khayser und regierenter herr und landtsfürst ihnen, denen von Fritterspach zu mehrerem nuz und aufnemben auff beriehrten andern Sontag nach Philippi und Jacobi mit gewönlicher freyung12, nemblichen vierzeehen tag vor und vierzeehen tag darnach und sonsten mit allen andern ehren, rechten und löblichen gueten gewonhaiten zuhalten allergnedigst vergunt, gewilligt und erlaubt. Benebens aber offtgedachten von Fritterspach und ihren nachkhomen auch dise besundere gnadt gethan und in daß gebettne wappen nachvolgender massen verwilligt, so mit namen: ein rott- oder rubinfarber schildt, in welchem auff zwayen feltern ain weiß oder silberfarber, unden praiter, von mitten an aber mit ainem [/] zwerchs13 überhöchten tachs und aufwerts waß enger oder zusamb gezogen aufgefüehrten khalpenter thurn, oben mit ainem wolformierten gesimbs und vier zinnen, in deren jeden ain schießloch erscheint, so auch in mitten ain durchsichtiges, oben rundiertes fenster thor und neben deselben jederseits ain runtes schießloch hat, gezieret ist. Die undere durchgehent grosse offne porten oder thor aber mit quaterstuckhen zierlich ist ausgesezt. Oben negst des gwelbs von beeden seiten heraus ain armb, so roth bekhlaidt, mit zusamben geschlossen glaub- unnd threue henden, sich sehen lassen. Durch jeztgemelte portens mitten nach schriengs von vordern obern deß schildts an bis zum hindern undern egg ain wasserfluß gehent, inmassen solch marckht
    Secondary Literature
    • Marktgemeinde Friedersbach (Hg.), Friedersbach, 1608-1908. Ein Gedenkblatt anläßlich der 300jährigen Erinnerungsfeier an die kaiserliche Verleihung der Marktinsignien (Zwettl 1908).
    • Johann HERMANN, Zwettl-NÖ mit Markt Friedersbach. In: Friederike GOLDMANN (Red.), Die Städte Niederösterreichs, 3. Teil, R-Z (Wien 1982) S 283, 287.
    • Franz STROHMAYR, Die Pfarre Friedersbach. In: Hans HAKALA/Walter PONGRATZ (Hg.), Zwettl-NÖ. Band 2, Die Gemeinde (Zwettl 1982) S 151.
    • Franz STUNDNER, Neue und alte Gemeindewappen im Raume Zwettl. In: Franz TRISCHLER, Zwischen Weinsberg, Wild und Nebelstein (Zwettl 1974) S 103 f.

    Comment

    Editorische Vorbemerkungen Der Wortstand (also Getrennt- und Zusammenschreibung) und die Schreibung der Worte folgen buchstabengetreu dem Origínal, mit Ausnahme von „i“, „j“, „u“, „v“ und „w“, die entsprechend dem Lautwert wiedergegeben werden. Die Interpunktion ist den derzeit gültigen Regeln angenähert. Kürzungen wurden bei Eindeutigkeit aufgelöst. Seitenwechsel wird durch „[/]“ ausgedrückt. Satzanfänge, Personen- und Ortsnamen, Wochentage und Monatsbezeichnungen sind groß geschrieben, ansonsten wird der Text in vereinfachter Kleinschreibung geboten.


    Notes
    11) Rudolph v. Habsburg (1552-1612), als Kaiser Rudolph II. (1576-1611).
    12) Matthias v. Habsburg (1557-1619), Erzherzog von Österreich, Bruder Rudolphs II., Kaiser (1612-1619).
    13) Friedersbach, Markt, Pol.Bez. Zwettl, Stadtgemeinde Zwettl-NÖ.
    14) Philippus und Jacobus d. Jüngere, 1. Mai (zu dieser Zeit).
    15) Zwölf Boten Tag, zwölf Apostel Tag = 15. Juli. Die Bedeutung dieser Angabe ist unklar.
    16) Döllersheim, Markt (verfallen), Pol.Bez. Zwettl, Marktgemeinde Pölla (Truppenübungsplatz Allentsteig).
    17) Florian, Märtyrer, 4. Mai.
    18) Ottenstein, Dorf und Schloss, Pol.Bez. Krems, Marktgemeinde Rastenfeld.
    19) Dedicatio ecclesiae = Kirchweihe.
    110) Peter Häckhl, Inhaber der Herrschaft Lichtenfels.
    111) Lichtenfels, Burgruine, Pol.Bez. Zwettl, Stadtgemeinde Zwettl-NÖ.
    112) Freyung - Marktfrieden, besondere Schutzvorschriften, die innerhalb von Märkten während einer bestimmten Zeit galten. Verstöße dagegen wurden streng geahndet.
    113) Zwerch - quer.
    114) Vizedom (Viztum), „Stellvertreter“ eines Fürsten oder Landesherrn, hauptsächlich für die Finanzverwaltung zuständig, mit richterlichen und administrativen Befugnissen.
    Places
    • Wien
       
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