Zu den klar erkennbaren Schreiberhänden, die sich ohne Schwierigkeiten ausmachen lassen, gehört dieser Schreiber (3); ob die äusserst variablen Anfangsinitialen ebenfalls von seiner Hand sind, ist jedoch fraglich. Tatsächlich ist er weniger als Gestalter der U-Initiale, sondern als Schreiber erkennbar. Denn wie das Beispiel der Indulgenz vom 1. März 1290 für Melk belegt, ging man schon zeitig dazu über, die Urkunden arbeitsteilig zu produzieren. Bei dieser Urkunde ist neben dem 'U' das L(icet) nur in Vorzeichnung ausgeführt.
Wenn Kürzungsstriche in der Nähe von Oberlängen anzubringen sind, durchkreuzt er sie, sodass sie wie aufgespannte Regenschrime aussehen. Binnenfelddekoration bei einzeiligen Initialen in diagonalen Balken. Sollte sich diese Zuschreibung halten lassen, kann man diesen Schreiber über sechs Jahre verfolgen.
Gabriele Bartz
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