• Materielle Beschreibung: 
  Stark vergrösserte historisierte Initialen „Ph“ mit Fleuronnée und einer Büste sowie einer Jagdszene.
• Die Binnenfelder der gespaltenen Initialen „Ph“ gefüllt mit einer aus dem schraffiertem Grund ausgesparten Blattranke im „P“ sowie einer Jagdszene aus Hund und Hase im „h“. Über dem Schaft des „h“ eine in eine Raute eingepasste Fleur-de-lys. Eine Büste des Königs über der Serife des „P“ in der Farbe des Fleuronnée. Der stark verkürzte Balken, der einmal die Abbreviatur gewesen ist, läuft unten in eine Fleur-de-lys aus. Die Initiale S(avoir) zu Beginn des Kontexts im Binnenfeld mit Palmetten gefüllt und aussen Fleuronnée-Besatz. Drei stilisierte Blätter, die den Ort der Siegelanbringung markieren.
• Die Tintenfarbe ist dunkler als die der Schrift. Es ist deutlich sichtbar, dass die Perlreihe abbricht; aber in derselben Farbe wird die Büste angesetzt.
• Stil und Einordnung: 
  Eine Urkunde des Philippe de Valois: Der Florator gibt bei dieser vierten, kurz vor dem Tod der Königin entstandenen Modifizierung der Morgengabe noch einmal etwas wie einen Motivkatalog seiner Arbeit. Hervorstechendstes Merkmal ist die Königsbüste in der Position wie für Robert de Bourgogne am 24. April und April 1333. Die Fleur-de-lys als Bekrönung des "h" erscheint zum ersten Mal im Januar 1331. Die Jagdszene aus Hund und Hase, die sonst in von den Serifen geschaffenen Platz unterkamen, erscheinen im Binnenfeld. Er wiederholt die gestalterischen Grundgedanken mit Palmettendekor und schraffiertem Grund in den Binnenfeldern. Dabei hat man mehr Raum für die Initialen frei gelassen. Die eigentliche Vorlage für die Gestaltung des Monogramms liegt freilich bei 1336 Juni (mit dem Vorläufer vom April 1331): Die Position des Königs wie die der Fleur-de-lys stammt von dort. Hier wie bei 1336 Juni scheint es eindeutig, das der Florator auch die Büste des Königs gezeichnet hat, denn sie läuft links in einen Fleuronnée-Faden aus.
• Hier hat man demnach den Florator auch mit der Zeichnung des Königs betraut. Die Urkunden erlauben, denselben Florator im Abstand von 16 Jahren zu studieren (siehe auch die Urkunde aus dem gleichen Monat für Guillaume de Namur). Der stilistische Unterschied ist gering. Ohne die festen Daten der Urkunden würde man eine Einordnung nach stilistischen Kriterien so nicht treffen.
• Gabriele Bartz

• Guyotjeannin, Images, 2005, S. 16. (Volltitel auf Zotero)
• Brunel, Images, 2005, S. 90f., Nr. 9. (Volltitel auf Zotero)
• Trésor des chartes, 2007, Nr. 141, Abb. S. 8f. (Volltitel auf Zotero)
• Brunel, Image, 2010, S. 42, 48, Abb. 5.
• Jeay, Images du pouvoir, 2013, S. 60.
• Blogbeitrag Plicadekoration (Gabriele Bartz).
• Blogbeitrag Philippe VI auf Urkunden (Gabriele Bartz).

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