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Charter: Illuminierte Urkunden 1339-11-05_Wien
Signature: 1339-11-05_Wien

This charter is an interpretation of :
Urkunden/13391105

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1339-11-05, Avignon
Bischofsammelindulgenz (11 Aussteller) für die Pfarrkirche St. Stephan in Wien:
Die Erzbischöfe Nerses von Manasgerd (Manasgardensis) und Johannes von Rossano (Rossensis) und die Bischöfe Sergius von Pola (Polensis), Petrus von Monte Marano (Montismarani), Gratias von Dulcigno (Dulcinensis), Thomas von Knin (Tiniensis), Petrus von Cagli (Calliensis), Andreas von Coron (Coronensis), Bernhard von Ganos (Ganensis), Nikolaus von Nezero (Nazariensis) und Salmannus von Worms (Wormaciensis) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die die in der Diözese Passau gelegene Pfarrkirche St. Stephan in Wien (ecclesia parrochialis sancti Stephani) reumütig und nach Ablegung der Beichte an bestimmten Festtagen und – soweit gegeben – in der jeweiligen Oktav besuchen oder dort Messfeierlichkeiten und Begräbnissen beiwohnen, und zwar am Feiertag des heiligen Stephan, zu Weihnachten, zu den Festen der Beschneidung und der Erscheinung des Herrn, am Karfreitag (Parasceves), zu Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, am Dreifaltigkeitstag, zu Fronleichnam, am Kreuzauffindungstag, am Kreuzerhöhungstag, an allen Marienfeiertagen, zu den Festen der Geburt und der Enthauptung Johannes' des Täufers, am Peter- und Paulstag, zu allen Apostel- und Evangelistenfesten, zu Allerheiligen, zu Allerseelen, an den Feiertagen des heiligen Erzengels Michael, des heiligen Stephan [!],des heiligen Laurenz, des heiligen Georg, des heiligen Martin, des heiligen Nikolaus, des heiligen Gregor, des heiligen Augustinus, der heiligen Maria Magdalena, der heiligen Katharina, der heiligen Margarete, der heiligen Lucia, der 11.000 Jungfrauen (Undecim millium virginum), am Weihetag des neuen Chores, am Kirchweitag und an allen Sonntagen. Weiters wird all jenen Ablass gewährt, die den Priester beim Versehgang begleiten, die Kirche und deren Friedhof betend umschreiten, die beim Hochheben des Leibes Christi während der Wandlung in der Messe sich niederknien und den Leib Christi würdigen, die für den Bau, die Beleuchtung und die sonstige Ausstattung der Kirche und besonders des neuen Chores und des neuen Tabernakels aufkommen, die der Kirche entweder testamentarisch oder auf anderen Wegen Gold-, Silber- oder Kleidungsspenden zukommen lassen, die die Kirche als Bestattungsort auswählen, die den Tabernakel, in dem der Leib Christi aufbewahrt wird, würdigen und die für den [nicht namentlich genannten] Impetrator dieser Indulgenz, dessen Eltern und Verwandten beten.

1340, s. l.
Bischof Albert von Passau bestätigt (confirmamus) die obige Indulgenz und fügt weitere 40 Tage Ablass hinzu.
Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
 

Original
Current repository
Wien, Diözesanarchiv, Urkunden, 13391105

Sieben Seidenschnüre noch erhalten, ebenso wie die Reste von fünf Siegeln (rotes Wachs).Material: Pergament


  • notes extra sigillum
    • Vermerke: Vorderseite (rechts über der Plica, etwa zeitgleich): Quadraginta dies pro festum ... pro fabrica, pro novo choro thabernaculo.
Graphics: 
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  • Materielle Beschreibung: 
    Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Historisierte Initiale U(niversis) zu Textbeginn und drei vergrösserte Initialen mit Blattwerkaussparungen in den Binnenfeldern in der ersten Zeile. Zwei vergrösserte farbig gefüllte Lombarden im Textfeld.
  • Elf Zeilen hohe historisierte Initiale: mit der Feder gezeichnet und mit Lila, Rot, Gelb, Anthrazit, Rosa, Rotbraun und Weiss koloriert. Im Binnenfeld, vor kariertem Mustergrund, die Steinigung des knienden Stephanus im roten Gewand mit Spruchband in Händen („Ecce video coelos apertos“), rechts oben die segnende Hand Gottvaters; hinter Stephan zwei Peiniger, beide mit ausgeprägten Nasen und rotbraunen Kinnbärten. Oben beschriftet: „Passio b(ea)ti Steph(an)i prothom(a)r(ti)ris“. Im Schaft links der sitzende Saulus als Richter (mit übergeschlagenen Beinen), der die Szene beaufsichtigt, oben beschriftet: „Saulus“, vor einfachem Mustergrund. Rechts, vor einfachem Mustergrund, ein kniender Kleriker mit Schriftband in Händen, bezeichnet: „Exaudi me clamante…“ Aussen und oben noch die Linierung erkennbar, die zum Einrichten eines das Text umrahmenden Bildstreifens nötig ist.
  • Stil und Einordnung: 
    Einfache Form der Illuminierung ohne weiteren Dekor (vgl. Rahmentyp), jedoch sorgfältig mit vielen Farben und erstmals einem Muster auf den Gewändern, die freilich linear über den vorher angelegten Faltenwurf gesetzt wurden. Ungewöhnlich ist die Verwendung von Schwarz beim Gewand des einen Schergen, dieses, seine Grimasse wie die spitzen Nasen dienen zur Verdeutlichung ihres verwerflichen Tuns.
  • Narrative Szenen sind selten der der Illuminierung der Avignoner Sammelablässe; 1333 August 18 für Köln zeigt ein Lorenz-Martyrium im Binnenfeld (ikonographische Diversifizierung). Innerhalb der Initiale wird beim Ablass für St. Stephan jedoch eine zwei Bildgelegenheiten übergreifende narrative Szene mit dem Martyrium des Stephanus, dem Patronatsheiligen, gezeigt. Zwar wird dadurch die Lesbarkeit des Buchstabens in Mitleidenschaft gezogen, doch wirkt die Bildfläche so wie eine kleine Tafel mit Stifter. Im bekannten Material ist etwas Derartiges – dort eine Verkündigung an Maria – 1333 April 6 für Stift Pfalzel und 1336 Mai 6 für Mondsee gemacht worden (Layout). In beiden Fällen wurde der Bittsteller auf der heraldisch schlechteren Seite untergebracht. Der Impetrator ist im Text zwar allgemein erwähnt, aber nicht namentlich genannt.
  • Gabriele Bartz
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Comment

Arenga (Incipit): Splendor paterne glorie ... .
Bibliography
Die Indulgenz nimmt direkten Bezug auf den Neubau des Chores und des Tabernakels zu St. Stephan in Wien. Der neue Chor wurde im folgenden Jahr – 1340 – durch Bischof Albert von Passau geweiht; bei dieser Gelegenheit dürfte dieser auch die Ablassurkunde bestätigt haben. Das Urkundendiktat weist also – neben den üblichen Ablassgelegenheiten – eine bemerkenswerte Berücksichtung der lokalen Gegebenheiten in der Stephanskirche auf. Vgl. zur Chorweihe von 1340 Czeike, Lexikon Wien 5, 1997, S. 335.
Markus Gneiss
Places
  • Avignon
    • Type: Ausstellungsort
  • Frankreich (Kurie)
    • Type: Region
  • Wien
    • Type: Empfängerort
  • Österreich
    • Type: Region
Persons
  • Albert von Passau
    • Andreas von Coron
      • Bernhard von Ganos
        • Gratias von Dulcigno
          • Johannes von Rossano
            • Nerses von Manasgerd
              • Nikolaus von Nezero
                • Petrus von Cagli
                  • Petrus von Monte Marano
                    • Salmannus von Worms
                      • Sergius von Pola
                        • Thomas von Knin
                          Keywords
                          • Illuminated Charters: Niveaus:
                            • N1: historiated
                            • N1: Initials
                            • N1: with Additional Colours
                            • N1: painted
                          • Illurk-Urkundenart:
                            • Bischofsammelindulgenz
                          • Glossary of illuminated charters (in German):
                            • Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
                            • Rahmentyp
                            • Ikonographische Diversifizierung
                            • Das Layout der Avignoner Bischofsammelablässe
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