Charter: Illuminierte Urkunden 1335-07-05_Stade
Signature: 1335-07-05_Stade
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1335-07-05, Avignon
Bischofsammelindulgenz (17 Aussteller, einer irrig zweimal genannt) für das Kloster Zeven:Erzbischof Guillelmus von Bar (Antibarensis) und die Bischöfe Salmannus von Worms (Wormacensis), Guillelmus von Täbris (Taurisiensis), Johannes von Terralba (Terrealbensis), Alamannus von Soana (Suanensis), Galganus von Aleria (Laveriensis), Bonifatius von Krbava (Corbaviensis), Raimundus von Kotos (Cathensis), [danach gestrichen Galgan, wahrscheinlich für Galganus], Bernardus von Dschordschan (Diagorganensis), Philipp von Salona (Salonensis), Johannes von Clonfert (Clonensis), Petrus von Monte Marano (Montismarani), Andreas von Coron (Coronensis), Matthäus von Bagnorea (Baleonensis), Nikolaus von Karpathos (Scarpatensis), Bartholomäus von Cloyne (Clofensis, unsicher), [danach irrig nochmals Matthäus von Bagnorea] und Gorzias von Belluno-Feltre (Feltrensis) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die die in der Diözese Bremen gelegene und zum Benediktinerorden gehörende
Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
Bearbeitungsstand: HOCH
Current repository:
Stade, Niedersächsisches Landesarchiv – Standort Stade, Rep. 3 Zeven, Nr. 36
Stade, Niedersächsisches Landesarchiv – Standort Stade, Rep. 3 Zeven, Nr. 36
13 Siegel (rotes Wachs) an Seidenschnüren noch vorhanden, die anderen abgefallenMaterial: Pergament
- notes extra sigillum:
- Arenga (Incipit): Splendor paterne glorie ... .
Vermerke: keine auf der Vorderseite, kein Bild der Rückseite vorhanden.
- Arenga (Incipit): Splendor paterne glorie ... .

- Materielle Beschreibung:
Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Miniaturfeld, in den Text eingerückt an der üblicherweise von der Initiale eingenommenen Stelle. Links daneben am Rand ein Beter, an den Rändern aussen entlang des Schriftspiegels je drei Medaillons links und rechts. Erste Zeile mit fünf gerahmten Initialen mit farbiger Binnenfelddekoration, im ersten ein geflügeltes Phantasiewesen mit Menschenkopf. Von den Initialen jeweils eine Dornblattspirale ausgehend. Im Textfeld drei vergrösserte einzeilige Initialen der gleichen Art. - Links oben in das Textfeld eingepasst und über die erste Zeile hinausragende siebenzeilige Miniatur mit einer Schutzmantelmadonna mit Nonnen, vor Mustergrund unter einer gebogten Arkade, die mit Dächern und Wimpergen geschmückt ist. Mit der Feder gezeichnet und mit Deckfarben koloriert (rot, hellblau, schwarz, weiss und braun). Links neben der Miniatur ein vornehm gekleideter weltlicher Beter mit unbeschrifteten Schriftband in Händen. In den Ecken die vier Evangelistensymbole in runden Medaillons. Aussen mittig links eine Büste des hl. Vitus (oberhalb bezeichnet: „S. Vit.“), rechts eine des hl. Benedikt. Alle Medaillions mit monochromem Hintergrund.
- Stil und Einordnung:
Die Bischofsammelindulgenz für Zeven stellt in zwei Aspekten eine Besonderheit dar: Unter dem Gesichtspunkt der ikonographischen Diversifizierung fügt sie dem Reigen möglicher Binnenfeld-Sujets eine Schutzmantelmadonna im eigentlichen Sinne hinzu. 1330 Jänner 28 für Trier war erstmals eine gezeigt worden, die jedoch – aus der üblichen stehenden Maria mit Kind entwickelt – nur ihren rechten Arm hebt, um auch dort darunter eine Gruppe von Nonnen zu bergen. Das Layout mit der Miniatur im Textspiegel ist ebenso selten; bisher ist innerhalb eines Rahmens (Rahmentyp) ist ein Bildfeld für das Johannesstift in Osnabrück (1333 Februar 23), wie auch 1335-1345 für S. Maria delle Giummare nachweisbar. Die kreisrunden Medaillons sind bisher noch gar nicht bekannt. Ähnliche Medaillons, jedoch in eine Ranke eingebunden, finden sich für Gerardus Chorus, 1335 Jänner 11. - Die motivischen Ähnlichkeiten sind bei der stilistischen Beurteilung von Ablässen aus Avignon gewöhnlich zu vernachlässigen, denn die Maler der Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen verwendeten viele Vorlagen gemeinsam. Doch beim Ablass für Zeven scheint es angesichts der beobachteten motivischen Eigenheiten möglich (so lohnt es sich hier nach morellischen Kriterien die charakteristisch gezeichneten Ohren anzuschauen), hinter den Malereien für Osnabrück (1333 Februar 23), Gerardus Chorus (1335 Jänner 11) und Zeven eine Hand zu vermuten, der möglicherweise auch Buchmalereien geschaffen haben könnte und der hier als Illuminator für Gerardus Chorus bezeichnet wird. Martin Roland vermutet allerdings eine neue Kraft in der Werkstatt.
- Gabriele Bartz
Bibliography:
- Roland, Zajic, Illuminierte Urkunden, 2013, S. 329, online unter: http://documents.icar-us.eu/documents/2013/11/archiv-fur-diplomatik-schriftgeshichte-siegel-und-wappenkunde.pdf (Volltitel auf Zotero)
- http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1190738
Places
- Avignon
- Type: Ausstellungsort
- Deutschland
- Type: Region
- Frankreich (Kurie)
- Type: Region
- Niedersachsen
- Type: Region
- Zeven
- Type: Empfängerort
Persons
- Alamannus von Soana
- Andreas von Coron
- Bartholomäus von Cloyne
- Bernardus von Dschordschan
- Bonifatius von Krbava
- Galganus von Aleria
- Gorzias von Belluno-Feltre
- Guillelmus von Bar
- Guillelmus von Täbris
- Johannes von Clonfert
- Johannes von Terralba
- Matthäus von Bagnorea
- Nikolaus von Karpathos
- Petrus von Monte Marano
- Philipp von Salona
- Raimundus von Kotos
- Salmannus von Worms
Keywords
- Illuminated Charters: Niveaus:
- N1: historiated
- N1: Panels
- N1: Borders
- N1: with Additional Colours
- N1: painted
- N2: Borders
- Illurk-Urkundenart:
- Bischofsammelindulgenz
- Glossary of illuminated charters (in German):
- Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
- Ikonographische Diversifizierung
- Das Layout der Avignoner Bischofsammelablässe
- Rahmentyp
- Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen
- Vorlage
- Illuminator für Gerardus Chorus
Illuminierte Urkunden 1335-07-05_Stade, in: Monasterium.net, URL </mom/IlluminierteUrkunden/1335-07-05_Stade/charter>, accessed at 2023-05-29Z
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