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Charter: Illuminierte Urkunden 1332-10-27_Stuttgart
Signature: 1332-10-27_Stuttgart
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1332-10-27, Avignon
Bischofsammelindulgenz (11 Aussteller) für die Jakobskirche auf dem Hohenberg [bei Ellwangen]:
Erzbischof Guillelmus von Bar (Antibarensis) und die Bischöfe Johannes von Terralba (Terrealbensis), Bonifatius von Krbava (Corbaviensis), Johannes von Verden (Verdensis), Vitalis von Ajacco (Adiacensis), Vinzenz von Mariana (Maranensis), Johannes von Serbien (Serbiensis), Angelus von Accia (Acciensis), Natusbene von Avellino (Avilanensis), Raphael von Nebbio (Nebiensis) und Petrus von Monte Marano (Montismarani) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen (miseridorditer in Domino relaxamus), die die in der Diözese Würzburg gelegene Kirche St. Jakob auf dem Hohenberg (ecclesia sancti Jacobi apostoli in alto monte) reumütig und nach Ablegung der Beichte an bestimmten Festtagen und in der jeweiligen Oktav besuchen und dort Abend- und Morgenmessen oder welchen Gottesdiensten auch immer beiwohnen, und zwar an den Festtagen des Patrons der Kirche [St. Jakob], zu Weihnachten, zu den Festen der Beschneidung und der Erscheinung des Herrn, am Karfreitag (Parasceves), zu Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam, am Kreuzauffindungstag, am Kreuzerhöhungstag, an allen Marienfeiertagen, zu den Festen der Geburt und der Enthauptung Johannes' des Täufers, am Peter- und Paulstag, zu allen Apostel- und Evangelistenfesten, an den Feiertagen des heiligen Stephan, des heiligen Laurenz, des heiligen Clemens, des heiligen Vinzenz, des heiligen Vitus, des heiligen Georg, des heiligen Martin, des heiligen Nikolaus, des heiligen Gregor, des heiligen Augustinus, des heiligen Benedikt, des heiligen Gallus, des heiligen Dominikus, der heiligen Maria Magdalena, der heiligen Katharina, der heiligen Margarete, der heiligen Lucia, der heiligen Agnes, der heiligen Agathe, der heiligen Dorothea, der heiligen Scholastika, am Festtag Undecim milium Virginum [21. Oktober], an den Dies rogationum [Montag, Dienstag und Mittwoch nach dem fünften Sonntag nach Ostern], zu Allerheiligen, zu Allerseelen, am Kirchweihtag und an jedem Sonntag. Weiters wird all jenen ein Ablass gewährt, die für den Bau, die Beleuchtung und die sonstige Ausstattung der Kirche aufkommen, im Angesicht des Todes der Kirche ein gewisses Vermögen vermachen und die beim Läuten der Abendglocke drei Ave-Maria beten.
Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
 

Original
Current repository
Stuttgart, Landesarchiv Baden-Württemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart, H 52, (Bemalte Urkunden), U 4
ehem.: J 28, Nr. 4.

Es werden zwar nur elf Aussteller genannt, die Plica weist jedoch Löcher für 12 Siegel auf. Sieben Siegel sind noch erhalten (teilweise beschädigt), ansonsten nur noch Reste der Seidenfäden. Zwischen dem sechsten und dem siebenten Siegel dürfte das Siegel eines Vidimus befestigt worden sein (abgefallen und der Vermerk auf der Plica nicht mehr lesbar).Material: Pergament


  • notes extra sigillum
    • Arenga (Incipit): Splendor paterne glorie ... .
      Vermerke: Vorderseite: mittig auf der Plica (Vidimus?), nicht mehr lesbar; Rückseite: kein Bild vorhanden.
Graphics: 
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  • Materielle Beschreibung: 
    Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Historisierte Initiale U(niversis) zu Textbeginn und zwei Bildfelder auf den Bildrändern aussen. Drei weitere vergrösserte Initialen in der ersten Zeile – die erste im Binnenfeld historisiert – sowie drei weitere vergrösserte einzeilige Initialen im Textblock, die beiden anderen mit Dornblattranken im Binnenfeld. Im Text drei vergrösserte einzeilige Initialen der gleichen Art. Doppellinien am Rand, die jedoch für die Bildfelder, die schmaler sind, nicht genutzt wurden. Alle Initialen sind von einem eckigen Initialfeld umschlossen.
  • Neun Zeilen hohe historisierte Initiale zu Textbeginn: in Feder gezeichnet und mit Deckfarben koloriert. Im Binnenfeld eine gekrönte stehende Maria mit Kind, und einer Blume (Blumenzepter?), oberhalb bezeichnet: „Sancta Maria virgo“. Vor weissem quadrierten Grund. Der Buchstabenschaft links mit stehendem Petrus mit Schlüssel (oberhalb bezeichnet: „Sanctus Petrus“), rechts mit stehendem Jakob mit Hut, Pilgerstab und -tasche (oberhalb bezeichnet: „Sanctus Jacobus“). Die Initiale gerahmt, der Balkenstrich links in eine Kreuzblume auslaufend. Unterhalb der Initiale, rechteckig gerahmt, ein stehender Bischof mit Nimbus und Schriftband, bezeichnet: „Ratificamus et co(n)f(irmamus)“. Im rechten Rand gegenüber die stehende Katharina mit dem Rad. (U)n(iversis) in die untere Zeile hineinragend, gerahmt und mit einem Bischof im Binnenfeld, zwei weitere Initialen gerahmt und mit Dornblattranken. Im Text drei einzeilige Initialen der gleichen Art. Doppellinien am Rand, die jedoch für die Bildfelder, die schmaler sind, nicht genutzt wurden.
  • Stil und Einordnung: 
    Das Layout des Ablasses für Hohenberg stellt eine interessante Variante des Rahmentyps dar, die sich fortan häufiger finden lässt: Anstelle des das Textfeld umrahmenden Bildstreifens konnte man offenbar – wie aus einem Baukasten – auch einzelne Elemente auswählen.
  • Seit 1329 kann man eine ikonographische Diversifizierung bei der Illuminierung von Sammelablässen beobachten. Hier ist interessant, dass mit Jakobus auf das Patrozinium der begünstigten Kirche hingewiesen wird, die anderen Heiligen wie auch Maria aber keine herausgehobene Rolle im Text spielen. Selbst wenn der Augenschein eine Individualisierung des Ablasses vermuten lässt, ist er letztlich nur mit der Darstellung von Jakobus spezifisch.
  • Dass der konfirmierende Bischof im BIldfeld unter der Initiale mit Nimbus dargestellt wurde, muss wohl als Versehen gewertet werden. Dass jedoch im „n“, dem zweiten Buchstaben der ersten Zeile, im Binnenfeld ein Bischof ohne Nimbus dargestellt ist, ist ungewöhnlich; vielleicht sollte dieses Figürchen den Lokalbischof meinen? Schon einmal, 1331 Februar 26 für Albi, tauchte ein Bischof in einer kleinen Initiale auf; dort freilich in der – zeitgleich – auf die Urkunde geschriebenen Konfirmierung des Bischofs.
  • Für die Forstwaldkapelle (1330 Oktober 8) trat zum ersten Mal diese Vorlage für eine stehende Maria mit Kind auf, sie begegnet auch im Ablass für Wels (1332 Juni 16). Dieser Vorlage folgt auch die Darstellung für Hohenberg; sie kann als bisher gelungenste Ausführung gelten. Der bestätigende Bischof mit dem Schriftband – dort richtig ohne Nimbus – findet sich nach derselben Vorlage in 1332 September 1 für das Münster in Zürich.
  • An der Malerei ist der reiche Gebrauch von Weiss auffällig, was im Kanon der sonst nach plakativer Fernwirkung strebenden Illuminierung von Avignoner Sammelindulgenzen ungewöhnlich ist. Dieser Illuminator benutzt zwar die Vorlagen der Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen, unterscheidet sich aber durch seine differenzierte Zeichenweise von den meisten anderen Malern. Insbesondere seine Textinitialen lassen an einen Buchmaler denken, der stärker mit „klassischer“ Buchmalerei vertraut ist.
  • Gabriele Bartz, Martin Roland
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Bibliography
Places
  • Avignon
    • Type: Ausstellungsort
  • Baden-Württemberg
    • Type: Region
  • Deutschland
    • Type: Region
  • Frankreich (Kurie)
    • Type: Region
  • Hohenberg
    • Type: Empfängerort
Persons
  • Angelus von Accia
    • Bonifatius von Krbava
      • Guillelmus von Bar
        • Johannes von Serbien
          • Johannes von Terralba
            • Johannes von Verden
              • Natusbene von Avellino
                • Petrus von Monte Marano
                  • Raphael von Nebbio
                    • Vinzenz von Mariana
                      • Vitalis von Ajacco
                        Keywords
                        • Illuminated Charters: Niveaus:
                          • N1: historiated
                          • N1: Initials
                          • N1: Borders
                          • N1: with Additional Colours
                          • N1: painted
                        • Illurk-Urkundenart:
                          • Bischofsammelindulgenz
                        • Glossary of illuminated charters (in German):
                          • Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
                          • Das Layout der Avignoner Bischofsammelablässe
                          • Rahmentyp
                          • Ikonographische Diversifizierung
                          • Vorlage
                          • Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen
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