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Charter: Illuminierte Urkunden 1331-09-15_Trient
Signature: 1331-09-15_Trient
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1331-09-15, Avignon
Bischofsammelindulgenz (11 Aussteller und 2 am selben Tag bestätigende Bischöfe) für die Pfarrkirche (Marienkirche) in Cembra:
Erzbischof Guillelmus von Bar (Antibarensis) und die Bischöfe Sergius von Pola (Polensis), Jordanus von Bobbio (Bobiensis), Alamannus von Soana (Suanensis), Johannes von Verden (Verdensis), Johannes von Serbien (Serbiensis), Bonifatius vom Sulcis (Solcitani), Petrus von Monte Marano (Montismarani), Guillelmus von Bethlehem (Bethlemitanus), Guillelmus von Civitatis Castellana (Castellanus) und Salmannus von Worms (Wormicensis) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die die in der Diözese Trient gelegene Pfarrkirche St. Maria in Cimbra (ecclesia parrochialis sancte Marie de Cymbria) und die dazugehörige Kapelle (ac capelle dicte ecclesie anniexe) an bestimmten Festtagen und – soweit gegeben – in der jeweiligen Oktav reumütig und nach Ablegung der Beichte besuchen und dort heiligen Messen oder welchen Gottesdiensten auch immer beiwohnen, und zwar an den Feiertagen aller Heiligen, deren Reliquien in der genannten Kirche oder Kapelle aufbewahrt werden, am Kirchweihtag, zu allen Marienfesten, zu Weihnachten, an den Festen der Beschneidung und der Erscheinung des Herrn, an Karfreitag, zu Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Fornleichnam, am Kreuzauffindungstag, am Kreuzerhöhungstag, am Festtag der Geburt des heiligen Johannes des Täufers, am Peter- und Paulstag, zu allen Apostel- und Evangelistenfesten, zu Allerheiligen und an jedem Tag der Fastenzeit. Weiters wird all jenen Ablass gewährt, die den Priester beim Versehgang begleiten, die die Kirche betend umschreiten und die für den Bau, die Beleuchtung und die sonstige Ausstattung der Kirche aufkommen.

1331 September 15, Avignon
Die Bischöfe Johannes von Cassano (Cassanensis) und Laurentius von Ariano (Areanensis) erklären sich mit der obigen Indulgenz einverstanden und fügen weitere 40 Tage Ablass hinzu.
Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
 

Original
Current repository
Trient (Trento), Archivio provinciale, Pergamene e carte trentine (PAT), busta 4, N° 1

Reste von sechs Seidenschnüren erhaltenMaterial: Pergament


  • notes extra sigillum
    • Arenga (Incipit): Quoniam ut ait apostolus ... .
      Vermerke: auf der Vorderseite keine; auf der Rückseite keine Vermerke mehr sichtbar.
Graphics: 
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  • Materielle Beschreibung: 
    Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Historisierte Initiale zu Textbeginn, drei vergrösserte Initialen (davon eine historisiert) in der ersten Zeile und drei einzeilige rote Lombarden mit Fleuronnée im Textblock.
  • Neun Zeilen hohe historisierte Initiale zu Textbeginn: in Feder gezeichnet und mit Deckfarben koloriert. Im Binnenfeld thronende Maria mit Kind; im linken Buchstabenschaft Johannes der Täufer mit Lamm-Gottes-Scheibe, rechts Johannes Ev. mit Palme und Buch. Über ihm beschriftet: „S(an)c(tu)s Johannes evang(elista)“. Die Beine des Täufers ragen über die Rundung des Buchstabenschaftes hinaus, sodass er am Rand des Initialfeldes steht (vgl. zu Vera Ikon und dem Standmotiv einer Urkunde von 1336 in Marburg). Oben zwei, in eine farbig gefüllte Kreisform gebettete Blätter. Die U-Initiale endet niedriger als die hervorgehobenen der ersten Zeile. (U)n(iversis) mit einer Vera Ikon, noch zwei weitere Initialen in Farben mit ausstrahlendem Blattdekor.
  • Stil und Einordnung: 
    Die Initiale weicht entschieden von dem ab, was bisher in der Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen gemacht wurde. Allein die Form des „U“ mit seinem höher endenden Balken und dessen recht schmale Form sind bisher ungesehen. Zwar ist die Vorlage der thronenden Madonna bereits zweimal verwendet worden (1329 Oktober 24 für Benninghausen und 1330 September 1 für Dinant; vgl. ikonographische Diversifizierung) doch weicht die Ausführung deutlich ab: Es wird mit breitem Pinsel modelliert, bei den Untergewändern mit Grün auf Ocker. Die Haare wie auch der Schleier Mariens sind aus verschiedenen Farben gebildet, dort wirkt das Grün recht irritierend.
  • Die Blattausläufer weisen auf Gestaltungen ab ca. 1340 voraus, verbinden sich jedoch gut mit Buchmalerei der Zeit in Avignon, bei der man auch die etwas unglückliche Vermischung von französischem Dornblatt und italienischem Akanthus beobachten kann (Vgl. Paris, Bibl. Nat., lat. 913 – Manzari, Miniatura ad Avignone, 2006, Abb. 24). Die Tatsache, dass alle gemalten Initialen mit einem eckigen Initialfeld gerahmt werden und in den einzeiligen Lombarden im Text Fleuronnée verwendet wird, möchte auf eine Herkunft des Zeichners aus der Buchmalerei deuten.
  • Weniger von der Qualität der Ausführung als von der zukunftsweisenden Art des Layouts gehört der Ablass für Cembra zu den bemerkenswerten Stücken.
  • Gabriele Bartz, Martin Roland
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Bibliography

Comment

Zwei an der Kurie in Avignon befindliche Bischöfe bestätigen zum Ausstellungsdatum der ursprünglichen Urkunde die Indulgenz; die notwendige Bestätigung des Lokalbischofs fehlt hingegen.
Markus Gneiss
Places
  • Avignon
    • Type: Ausstellungsort
  • Belgien
    • Type: Region
  • Cimbra
    • Type: Empfängerort
  • Frankreich (Kurie)
    • Type: Region
  • HRR
    • Type: Region
Persons
  • Alamannus von Soana
    • Bonifatius vom Sulcis
      • Guillelmus von Bethlehem
        • Guillelmus von Bar
          • Guillelmus von Civitatis Castellana
            • Johannes von Cassano
              • Johannes von Serbien
                • Johannes von Verden
                  • Jordanus von Bobbio
                    • Laurentius von Ariano
                      • Petrus von Monte Marano
                        • Salmannus von Worms
                          • Sergius von Pola
                            Keywords
                            • Illuminated Charters: Niveaus:
                              • N1: historiated
                              • N1: Initials
                              • N1: with Additional Colours
                              • N1: painted
                              • N2: Borders
                            • Illurk-Urkundenart:
                              • Bischofsammelindulgenz
                            • Glossary of illuminated charters (in German):
                              • Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
                              • Vera-Ikon-Typus
                              • Werkstatt der Avignoner Bischofsammelindulgenzen
                              • Vorlage
                              • Ikonographische Diversifizierung
                              • Das Layout der Avignoner Bischofsammelablässe
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