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Charter: Illuminierte Urkunden 1329-01-17_s-Heerenberg
Signature: 1329-01-17_s-Heerenberg
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1329-01-17, Avignon
Bischofsammelindulgenz (14 Aussteller) für die Johannes-Kapelle des Benediktinerinnenklosters in Vilich (Bonn):
Die Bischöfe Angelus von Sulcis (Sulcitani), Rudolfus von Cyzicus (Siriquensis), Johannes von Serbien (Cerbiensis), Meletius von Gallipoli (Gallipolitani), Madius von Duvno (Demitensis), Jordanus von Acerno (Acernensis), Johannes von Amelia (Ameliensis), Johannes von Ciudad Rodrigo (Civitatis Roderici), Robertus von Annaghdown (Agdiniensis), Bonifatius von Sulcis (Sulcitanensis [!]), Radulfus von Down (Dunensis), Johannes von Moray (Moraviensis), Andreas von Belgrad (Albensis) und Sergius von Kotor (Catarensis) erteilen all jenen einen Ablass von 40 Tagen (misericorditer in Domino relaxamus), die die in der Diözese Köln gelegene Kapelle des heiligen Johannes des Täufers des Benediktinerinnenklosters VilichKapelle des heiligen Johannes des Täufers des Benediktinerinnenklosters Vilich (capella sancti Johannis baptiste constructa in monasterio Vilicensi ordinis sancti Benedicti, Coloniensis diocesis) an bestimmten Festtagen und – soweit gegeben – in der jeweiligen Oktav reumütig und nach Ablegung der Beichte besuchen und dort Morgen- und Abendmessen oder welchen Messfeierlichkeiten auch immer beiwohnen, und zwar an jedem Festtag [des Patrons] dieser Kapelle, zu Weihnachten, zu den Festen der Beschneidung und der Erscheinung des Herrn, am Karfreitag, zu Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, am Dreifaltigkeitstag, zu Fronleichnam, am Kreuzauffindungstag, am Kreuzerhöhungstag, an allen Marienfeiertagen, zu den Festen der Enthauptung und der Geburt des heiligen Johannes des Täufers [!, nochmals angegeben], am Feiertag des heiligen Erzengels Michael, am Peter- und Paulstag, zu allen Apostel- und Evangelistenfesten, an den Feiertagen des heiligen Stephan, des heiligen Laurenz, des heiligen Vinzenz, des heiligen Christophorus, des heiligen Clemens, des heiligen Balsius, des heiligen Innocenz, des heiligen Martin, des heiligen Nikolaus, des heiligen Augustinus, des heiligen Hieronymus, des heiligen Leonhard, des heiligen Ambrosius, der heiligen Maria Magdalena, der heiligen Katharina, der heiligen Margarete, der heiligen Agathe, der heiligen Agnes, der heiligen Lucia, der 11 000 Jungfrauen, zu Allerheiligen, zu Allerseelen, an allen Sonntagen, im gesamten Advent sowie in der Fastenzeit. Weiters wird all jenen Ablass gewährt, die beim Abendläuten mit gebeugten Knien drei Ave Maria beten, die den Priester beim Versehgang begleiten, die für den Bau, die Beleuchtung und die sonstige Ausstattung der Kapelle aufkommen, die den Friedhof der Kirche [!] umschreiten und dabei für die Seelen der darin bestatteten Verstorbenen beten, die dieser Kapelle entweder testamentarisch oder auf anderen Wegen Gold-, Silber- und Kleidungsspenden sowie andere Notwendigkeiten zukommen lassen sowie jenen, die für das Seelenheil von Frau Ponzetta von Virnenburg (pro salute anime dicte domine Ponzette de Virnenburg), Stifterin dieser Kapelle, und von deren Brüder und Eltern das Vater Unser und das Ave Maria beten.
Markus Gneiss
Source Regest: FWF Projekt P 26706-G21 "Illuminierte Urkunden"
Bearbeitungsstand: HOCH
 

Original
Current repository
’s-Heerenberg, Kasteel Huis Bergh

14 Siegelschnüre noch erhalten, jedoch alle Siegel abgefallen; die Namen der Siegler sind in der Reihenfolge der Besiegelung auf der Plica notiert. Ebenso Reste von einer Pergamentpressel sichtbar, das Siegel (wohl des bestätigenden Bischofs) ist aber abgefallen.Material: Pergament


  • notes extra sigillum
    • Vermerke: Vorderseite auf der Plica: Namen der siegelnden Bischöfe; kein Bild der Rückseite vorhanden.
Graphics: 
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  • Materielle Beschreibung: 
    Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz: Historisierte Initiale U(niversis) zu Textbeginn, die drei weiteren vergrösserten Initialen der ersten Zeile mit Blattformen, die aus den roten und lila Farbflächen ausgespart sind. Im Textblock drei vergrösserte einzeilige Initialen mit Aussparungen vor tintenfarbigem Grund in den Binnenfeldern.
  • Sieben Zeilen hohe historisierte Initiale: in Feder gezeichnet und koloriert (kolorierte Federzeichnung in Rot, Grün und Lila). Im Binnenfeld ausgesparte Blattranke und Mischwesen mit Kopftuch vor lila Grund. Der rot und grün gespaltene Buchstabenkörper mit ausgesparter Blattranke sowie rechts oben ein weiteres Mischwesen mit Kopftuch.
  • Stil und Einordnung: 
    Der Ablass für die Benediktinerinnen von Vilich ist eine Ausnahme, zeigt er doch keinerlei Historisierung, sondern nur zwei Mischwesen mit Kopftüchern, die sich anblicken. Dieses Kopftuchmonster tauchte zum ersten Mal 1328 Mai 12 für die Pankraz-Kapelle in Wien auf – wohl vom gleichen Zeichner / Schreiber. Während diese Gestaltung des Binnenfeldes nicht wieder aufgenommen wird, ist das ausgesparte Mischwesen im Buchstabenschaft häufiger zu finden: 1328 Juni 7 für Léau (wohl vom selben Zeichner / Schreiber, wenn man die kreisrunden Pupillen mit ihrem starren Blick zum Kriterium macht). In Léau hat das Wesen einen Bart und so etwas wie eine Zipfelmütze bekommen, so sieht es auch (wohl von anderer Hand gezeichnet) 1329 August 24 für Ailingen aus. Der Zeichner mit den Masswerkmotiven versucht sich ebenfalls an ihm, 1329 Dezember 20 für Heggen, doch gerät es deutlich anders.
  • Gabriele Bartz
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Comment

Arenga (Incipit): Quoniam, ut ait apostolus, ... .
Die im Text genannte Ponzetta von Virneburg war von 1316 bis zu ihrem Tod im Jahre 1326 Äbtissin der nach der Regel des heiligen Benedikt lebeden Kanonissen des Stifts Villich. Der Sammelablass stellt einen Teil der gerade in den Jahren um 1329 zunehmenden Bemühung für die Memoria Ponzettas dar, für dieses Jahr ist unter anderem auch eine Stiftung für das Grab der Ponzetta belegt. Der Ablass nennt jedenfalls keinen Impetrator, es kann jedoch entweder ein Familienmitglied der Grafen von Virneburg oder der Vilicher Konvent als treibende Kraft vermutet werden. Auch ein anderes Familienmitglied bekleidete eine hohe kirchliche Funktion: Heinrich von Virneburg, der Bruder Ponzettas, war von 1304 bis 1332 Erzbischof von Köln (siehe ausführlich zur Geschichte des Stifts Vilich Giersiepen, Kanonissenstift Vilich, 1993, passim, und speziell für die Stiftungen rund um die Memoria Ponzettas ebd., S. 116f.).
Markus Gneiss
Places
  • Avignon
    • Type: Ausstellungsort
  • Deutschland
    • Type: Region
  • Frankreich (Kurie)
    • Type: Region
  • Nordrhein-Westfalen
    • Type: Region
  • Vilich
    • Type: Empfängerort
Persons
  • Andreas von Belgrad
    • Angelus von Sulcis
      • Bonifatius von Sulcis
        • Johannes von Amelia
          • Johannes von Ciudad Rodrigo
            • Johannes von Moray
              • Johannes von Serbien
                • Jordanus von Acerno
                  • Madius von Duvno
                    • Meletius von Gallipoli
                      • Radulfus von Down
                        • Robertus von Annaghdown
                          • Rudolfus von Cyzicus
                            • Sergius von Kotor
                              Keywords
                              • Illuminated Charters: Niveaus:
                                • N2: Initials
                                • N1: with Additional Colours
                                • N2: figural
                                • N2: zoomorophic
                              • Illurk-Urkundenart:
                                • Bischofsammelindulgenz
                              • Glossary of illuminated charters (in German):
                                • Historisierte Avignoner Bischofsammelindulgenz
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