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FondBistum Chiemsee Urkunden (1215-1797)
  1. Stiftsgeschichte
  2. Das Bistum Chiemsee wurde im Jahre 1215 durch den Erzbischof von Salzburg mit Erlaubnis König Friedrichs II. gegründet, was Papst Innozenz III. im folgenden Jahre bestätigte. Kathedrale des Bischofs wurde die Kirche des Augustiner-Chorherrenstifts Herrenchiemsee, dessen Konvent als Domkapitel fingierte; der Stiftspropst wurde Dompropst und zugleich Archidiakon für das bei der Gründung nur zehn Pfarreien (Herrenchiemsee, Prien am Chiem-see, Eggstädt, Söllhuben, Grassau, Söll, Kirchdorf, St. Johann im Leukental, Brixen im Thale, St. Ulrich am Pillersee) umfassende Diözesangebiet. Das Recht der Nomination, Konfirmati-on, Konsekration und Investitur des Bischofs lag beim Erzbischof von Salzburg, von dem die Bischöfe von Chiemsee stets derartig abhängig blieben, dass dafür in Analogie zum früh- und hochmittelalterlichen Eigenkirchenwesen der Begriff des "Salzburger Eigenbistums" geprägt wurde. Meist residierten die Bischofs von Chiemsee in Salzburg, zumal sie sich auf der Her-reninsel nie gegen Propst und Konvent des Stifts durchsetzen konnten.

    In der frühen Neuzeit gehörten die Bischöfe von Chiemsee in der Regel zugleich dem Salzburger Metropolitankapitel an, häufig bekleideten sie sogar das Amt des Salzburger Dompropsts.

    Durch die Säkularisation des Augustiner-Chorherrenstifts Herrenchiemsee 1803 verlor der letzte Bischof von Chiemsee, Sigmund Christoph Graf von Waldburg-Zeil, seine Bischofskirche, 1808 wurde das Bistum staatlicherseits aufhoben. Kirchenrechtlich geschah dies durch das bayerische Konkordat von 1817.

  3. Bestandsgeschichte
  4. Zum Urkundenbestand Bistum Chiemsee, Urkunden gehören mangels größeren weltlichen Besitzes des Bischöflichen Stuhles vorwiegend Urkunden über die kirchlichen Verhältnisse. Der Bestand umfasst 144 Bestellnummern, darunter einige mit identischen Ausfertigungen doppelt belegte. Das Stifts- und Domkapitel hatte sein eigenes Archiv, das heute den Bestand Kloster Herrenchiemsee, Urkunden bildet.

    Die Urkunden wurden im Februar und März 2008 im Rahmen des DFG-Projekts "Urkunden-portal" mittels Kurzregesten von Frau Univ.Doz. Dr. Adelheid Krah erschlossen.

14.3.2008 - Dr. Gerhard Immler, Archivdirektor