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FondŽiče (dt. Seiz), Kartäuser (1173-1366)
  1. Stiftsgeschichte
  2. Seiz (Siz, Zajc - ein slowenisches Wort, welches einen Hasen bedeutet - lat. Vallis S. Joannis Baptistae) in Untersteier, Pfarre Spitalic, Diözese Lavant, gegründet vom Markgrafen Ottokar V. von Steiermark 1151 im Pfarrdorfe Seiz an den Südabhängen des Pachers unweit der Burg Lindeck. Der Bau der Klosterkirche zum hl. Johannes und der Karthause war 1164 vollendet. Die ersten Mönche kamen aus der Großkarthause bei Grenoble. Neben dem Kloster wurde ein Spital errichtet. Diese Karthause war die älteste in Österreich und Deutschland, im Orden die fünfzehnte. 1316 entsandte sie die ersten Mönche nach Mauerbach. Zur Zeit der Spaltung in der lateinischen Kirche und demgemäß auch im Karthäuserorden nahm der eine Generalprior, der es mit dem römischen Papste Urban VI. hielt, seinen Sitz in Seiz (1391-1410, nachdem er schon 1383-1387 in Mauerbach gewohnt hatte). 1589 hat Erzherzog Karl die Karthause Seiz mit Geirach dem Abte zu Rein als Kommenden und 1590 Erzherzog Ernst dem Grazer Jesuitenkollegium geschenkt. 1593 wurde Seiz dem Orden zurückgegeben; 1679 wurde der Prior zum Prälaten mit Sitz und Stimme im Landtage erhoben. Die Karthause besaß vier schöne Güter: Seiz, Oplotnitz, Gonobitz und Seizdorf, zwei Mühlen und ein Haus (Seizerhof) in Graz, das Pfarrpatronat im Dorfe selbst (Spitalic, Pfarrkirche zur hl. Maria) und in Seizdorf (Zice). Die Aufhebung des Klosters geschah 1782. Die Klostergüter wurden vom Religionsfonds eingezogen und später an den Fürsten Windischgrätz verkauft. In Spitalic wurde 1783 eine Säkularpfarre errichtet und das Pfarrpatronat der Herrschaft Seiz übergeben. In den Filialen St. Kunigund am Pachern (Sv. Kunigunda na Pohorja, 1788), Skomern (Skomarje, 1787), Stranizen (Stranice, 1789), Kebl (Kebelj, 1788), St. Bartholomä (Sv. Jernej pri Locah, 1788), wurden neue Pfarren errichtet und mit Seizdorf (Zice) vom steirischen Religionsfonds übernommen. Heutzutage ist die Karthause Seiz eine Ruine; die Johanneskirche ist verfallen, im elenden Gebäude wohnt ein Waldhüter.

  3. Bestandsgeschichte
  4. Zwischen 1783 und 1786 kamen die Urkunden der Kartäuser zu Seitz in der Untersteiermark an die Hofbibliothek, wo man sie von 1786-1790 gemeinsam mit vielen anderen Urkundenarchiven inventarisierte. 1811 gelangten sie an das StA., wo man bald darauf Abschriften von ihnen anfertigte. Zwischen 1869 und 1871 wurden irrtümlich 13 Stück von Seitz zurückbehalten, als alle steirischen Klosterurkunden des StA. an das Grazer Landesarchiv ausgeliefert wurden. Das Heftchen Böhm Suppl. 1095, Privilegia, statuta et immunitates ord. Carth. in Saitz saec. 16, stammt sichtlich aus demselben Klosterarchiv wie die Statuten von Geirach, aus welchem, muß vorläufig dahingestellt bleiben. Wie die Geiracher Hefte wurde es auch erst 1897 aus dem zugehörigen Bestand - wohl dem geistlichen Archiv - ausgeschieden und der Handschriftensammlung einverleibt. Wann und mit welchen Klosterarchivalien es seinerzeit ins StA. gelangt ist, ließ sich nicht ermitteln. Möglicherweise entstammt es auch dem Salzburger Archiv, ist in den dortigen Behelfen jedoch nicht nachweisbar.

  5. Folgende Ausführungen zur Stifts- und Bestandsgeschichte sind aus:
  6. Paul Kletler: Die Urkundenabteilung, Fritz Antonius: Die Handschriftenabteilung bzw. Walther Latzke: Die Klosterarchive, in: Inventare österreichischer staatlicher Archive. V. Inventare des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Dritter Band des Gesamtinventars. Wien: 1938, S. 125, 226, 351f. und 372f.

    Alfons Zák: Österreichisches Klosterbuch. Statistik der Orden und Kongregationen der katholischen Kirche in Österreich. Wien, Leipzig: 1911, S. 144.

  7. Benützte Editionen/Regestenwerke
  8. HHStA, Repertorium XIV/1 und XIV/2.