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FondWr. Neustadt, Karmeliterinnen (1667)
  1. Stiftsgeschichte
  2. Das Karmeliterinnen-Kloster zu Mariä Vermählung in Wr. Neustadt (Niederösterreich, Erzdiözese Wien) wurde 1667 von Kaiserin Eleonore gegründet.Am 7. Februar 1782 wurde seine Aufhebung (NÖLA Klosterrat 210 Fasz. 14/72 und 14/73; DASP Wr. Neustadt 8, ex Mai, Juni, Juli und September 1782; J. Mayer, Geschichte von Wr. Neustadt II/2 (Wr. Neustadt 1928), S. 283; A. Gleich, Geschichte der k.k. Stadt Wienerisch-Neustadt (Wien 1808), S. 324; F. K. Boeheim, Chronik von Wiener-Neustadt (Wien 1863), S. 299.) verfügt. Dieses kleine Ordenshaus in der Neugasse hatte einen Konvent von 18 Nonnen, von denen zwei noch ohne Profeß waren. Nachdem die beiden Novizinnen schon nach wenigen Wochen mit ihrem Abfertigungsgeld von 150 fl. in ihre Heimat entlassen worden waren, verließen die Nonnen zwischen Mai und Juli das Kloster, das am 6. dieses Monats endgültig geräumt war. Die Priorin und vier Schwestern gingen in das Wiener Laurenzerkloster, zwei traten zu St. Jakob in Wien ein und eine Nonne wurde Salesianerin; vier Ordensfrauen wurden von den Elisabethinerinnen in Graz, Preßburg und Linz aufgenommen. Der Klosterbesitz bestand hauptsächlich aus Stiftungen und wies einen Aktivstand von 39.000 fl. auf, dem etwa 4000 fl. Schulden gegenüberstanden. Vermögen und Inventar - darunter eine kleine Bibliothek von 3000 Bänden - wurden vom Religionsfonds übernommen, die Kirche im September 1782 entweiht; in ihr hat man bis zuletzt auf Grund allerhöchster Bewilligung eine Josephi-Andacht gehalten, die beim Volke sehr beliebt war. Die Kirche wurde später als Theater verwendet, im Kloster ließ Joseph II. eine Erziehungsanstalt einrichten, die für Knaben aus dem Deutschmeister Infanterieregiment bestimmt war.

  3. Bestandsgeschichte
  4. Das Archiv der Karmeliterinnen von Wiener-Neustadt war recht klein und unbedeutend.Der Hauptbestand an Archivalien der aufgehobenen Klöster Aggsbach, Gaming, Imbach, Kahlenberg, Kirchberg, Karmeliterinnen zu St. Pölten und Wiener-Neustadt, Königskloster, St. Nikolaus und St. Joseph (Siebenbüchnerinnen) zu Wien war (...) zwischen 1. März und 18. Juli 1783 an die niederösterreichische Kameraladministration gelangt, die sich seit 1781 im ehemaligen Jesuiten-Probhause zu St. Anna (Annagasse) befand. Von dort übersiedelte 1788 die nunmehrige Staatsgüteradministration in das ehemalige Kloster St. Jakob (Riemergasse). Die Klosterarchivalien machten als Teile der Registratur diese Wanderung mit. Über ihre Unterbringung läßt sich wenig ermitteln; die Pergamenturkunden erscheinen ohne Rücksicht auf ihre Provenienz in einer einzigen chronologischen Reihe untergebracht. Alle Urkunden tragen auf ihrer Rückseite die Jahreszahl und einen lateinischen Minuskelbuchstaben (a-z, aa-zz usw.), mit dessen Hilfe innerhalb der einzelnen Jahre die chronologische Ordnung festgehalten wurde.Die Staatsgüteradministration blieb an diesem Ort bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1830.Unter Regierungsrat und Registrator Franz von Wallenfeld wurde 1786 im Depositorium der Archivindex der Wiener-Neustadt-Karmeliterinnen fertiggestellt, der 1851 ans StA. kam. Seit 1880 war der Index in Fasz. 384 des Geistlichen Archivs untergebracht.Zu Anfang des 19. Jahrhunderts - ein genauer Zeitpunkt konnte leider nicht ermittelt werden - wurden die Klosterarchive der Regierungsregistratur mit dem Klosterratsarchiv vereinigt und bildeten hinfort (bis 1844) die Faszikel 1 bis 149 dieses Archivs. Der Provenienzkörper Karmeliterinnen in Wiener-Neustadt bildete den Faszikel 88 (dieser Provenienzkörper enthielt auch einzelne Stücke aus dem Provinzarchiv der Karmeliter). (Vgl. die alte Faszikeleinteilung in Rep. V (AB. 357).)1844 kamen die Fasz. 512-517 der "Klosteraufhebungsakten" (und zwar die Aufhebungsakten über die Eremiten, die Kartäuser zu Aggsbach, Gaming und Mauerbach, die Camaldulenser auf dem Kahlenberg, die Augustiner-Chorfrauen zu Kirchberg am Wechsel, die Dominikanerinnen zu Imbach und Tulln, die Klarissen zu Wien-Königskloster und Wien-St. Nikolaus und die Karmeliterinnen zu St. Pölten, Wien-St. Joseph [Siebenbüchnerinnen] und Wiener-Neustadt) an das StA. Sie bildeten 1881 bis 1937 die Fasz. 375-381 der Abteilung "Österreichische Akten, Geistliches Archiv", seit 1937 sind sie als Fasz. 17-23 der Abteilung "Klosterrat" aufgestellt.

  5. Folgende Ausführungen zur Stifts- und Bestandsgeschichte sind aus:
  6. Gerhard Winner: Die Klosteraufhebungen in Niederösterreich und Wien. Wien, München: 1967, S. 101f.

    Walther Latzke: Die Klosterarchive, in: Inventare österreichischer staatlicher Archive. V. Inventare des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Dritter Band des Gesamtinventars. Wien: 1938, S. 336, 344f., 378, 388f. und 393.

    Alfons Zák: Österreichisches Klosterbuch. Statistik der Orden und Kongregationen der katholischen Kirche in Österreich. Wien, Leipzig: 1911, S. 301.

  7. Benützte Editionen/Regestenwerke
  8. HHStA, Repertorium XIV/4.